Tarifkonflikt / Streik

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Und warum sollte die Mitarbeiter nicht an dem Erfolg teil haben dürfen, schließlich sind sie es, die Tag täglich am malochen sind und der Erfolg erst möglich machen und nicht die da oben.

Die Mitarbeiter sollen Teil am Erfolg haben! Allerdings nicht in Form von UNBEZAHLBAREN Lohnsteigerungen sondern in Form von satten Einmalzahlungen!
 
Genau und das Grundgehalt dümpelt so vor sich hin, echt klasse.

Nein, solche Entscheidung ob Einstellung ja oder nein, werde nicht kurzfristig entschieden, dem wäre dann jetzt so, sondern längerfristig.

Achja und was Outsource bringt, vorallem nach China haben die Deutschenfirmen in den letzten Jahren wunderbar erlebt, sie kommen wieder langsam zurück nach Deutschland. Um so mehr ich Outsource umso weniger habe ich in den eigenen Händen und damit auch die Kontrolle. Hat man bei Boeing und deren B787 ja wunderbar gesehen.
 
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Nein, solche Entscheidung ob Einstellung ja oder nein, werde nicht kurzfristig entschieden, dem wäre dann jetzt so, sondern längerfristig.

Die IATA hat im Maerz noch fuer alle Mitgliedsairlines bei einem Oelpreis von 86$ einen Gewinn von 4,5 Mrd $ in 2008 prognostiziert. 3 Monate spaeter bei einem kalkulierten Oelpreis von 107$ insgesamt 2,3 Mrd$ Verlust.

Sollten es im Schnitt 135$ werden, was nicht ganz so unrealistisch erscheint, dann wird ein Verlust von 6,1Mrd$ erwartet.

Sollte die Industrie solche Verluste schreiben, und davon kann man ausgehen, dann werden die Airlines massiv Kapazitaet reduzieren - tun sie ja auch schon. Das hat dann Auswirkungen auf alle Beteiligten, incl. Technik und Catering.

Wer heutzutage nicht schnell handelt, der gondelt gemuetlich dem Abgrund entgegen. Die Zeiten von, wir halten an unseren Entscheidungen von vor einiger Zeit ohne Beruecksichtigung der Umweltfaktoren fest, sind leider komplett vorbei...
 
Die IATA hat im Maerz noch fuer alle Mitgliedsairlines bei einem Oelpreis von 86$ einen Gewinn von 4,5 Mrd $ in 2008 prognostiziert. 3 Monate spaeter bei einem kalkulierten Oelpreis von 107$ insgesamt 2,3 Mrd$ Verlust.

Sollten es im Schnitt 135$ werden, was nicht ganz so unrealistisch erscheint, dann wird ein Verlust von 6,1Mrd$ erwartet.

Sollte die Industrie solche Verluste schreiben, und davon kann man ausgehen, dann werden die Airlines massiv Kapazitaet reduzieren - tun sie ja auch schon. Das hat dann Auswirkungen auf alle Beteiligten, incl. Technik und Catering.

Wer heutzutage nicht schnell handelt, der gondelt gemuetlich dem Abgrund entgegen. Die Zeiten von, wir halten an unseren Entscheidungen von vor einiger Zeit ohne Beruecksichtigung der Umweltfaktoren fest, sind leider komplett vorbei...

Danke und genau damit ist klar, das der Einstellungsstopp kommt nicht erst seit heute klar ist, im Hause Lufthansa, sondern schon länger. Man hat halt nur auf den passenden Zeitpunkt gewartet.

Achja, man sollte sich aber mal angucken wo der DEUTLICHSTE Teil der Verluste herkommen. Nicht aus Europa oder Asien. Sondern aus Nordamerika und da krankt es noch an ganz anderen Dingen.
 
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Ich sag es gerne nochmal:

Selbst wenn die LH den Verdi- Mitarbeitern 20% gibt, wäre das kein Probelm.

Man befindet sich im Tarifkampf, da sind ALLE Mittel recht, von beiden Seiten!
Ich habe schon VTV Verhandlungen gesehen und auch mitgeamcht, wo einem vorgeheult wurde, wenn man nicht auf die Forderungen der GF eingehe, dann müsse die Firma Leute rausschmeißen.
Man ließ sich dann- man will ja auch als Gewerkschaft sozial sein und keine Plätze gefährden- auf die Forderungen zum Großteil ein, und das Ergebnis war, daß die Firma 2 Wochen später genesen war und eine nicht unerhebliche Anzahl Flugzeugen bestellte und dann selbst mit der aktuellen Flotte in Personalnot kam.

LH-Piloten bekamen 2001 bis zu 30% mehr. Damals wurde auch rumgeheult, man könnte mit dieser Erhöhung nicht mehr konkurrenzfähig sein, und die Firma würde in Gefahr gebacht.
Nun, das Ergebnis sieht man ja nun: Jedes Jahr Rekordergebnisse!

Hier in diesem Fall ist das einfach so, daß man die 9,8% wohl nicht ganz erreichen wird, ich tippe eher mit einer Schlichtung auf 7% auf 15 Monate mit einer Einmalzahlung. Aber das wird die LH nicht in den Ruin treiben, genau so, wie die Dame heute am Boden in einem Jahr immer noch den gleichen Job haben wird (selbst wenn man 9,8% auf 12 Monate bekommen würde!), denn in 12 Monaten sieht es dann evtl. wieder anders aus und die LH will wieder was haben!)

LH ist einer der sichersten Arbeitgeber, die es in D/sogar weltweit gibt! So leicht wird hier niemand gefeuert!
Also weiter kämpfen um die 9,8% und 12 Monate!

@di-flyer
LH hatte schon mal den Versuch unternommen, Teile "outzusourcen", ist aber bei einigen Dingen auch da auf die Nase gefallen- wie andere Unternehmen auch, denn man kann nicht nur die Kosten sehen. Preis/Leistung muß stimmen, und das tut es bei den "outgesourcten" Teilen teils eben nicht!

Man muß hier einfach hart bleiben. Wie gesagt, wir sprechen uns nächstes Jahr wieder, wenn LH kommt und Gegenleistungen in Form von Gehaltseinbußen haben möchte, oder wieder mal Urlaub oder...- und das wird kommen, egal ob die Verdi nun 2% oder 10% erreicht!
Stehst du dann auch auf der AN Seite, wie du nun auf der AG Seite stehst?

Oder heißt es dann wieder: ´Ihr müßt doch was abgeben, denn sonst hab ihr ein einem Jahr keinen Job mehr´ und die Spirale nach unten fängt sich an zu drehen- wenn sie es nicht schon längst macht (wie ich vermute, wenn ich deine Beiträge oder die von Klaus lese-was absolut nicht negativ zu verstehen ist, das möchte ich nochmals betonen!)
 
Eine kleine Reflektion über unternehmerische Risiken.

Niemand geht gerne Risiken ein. Im Geschäftsleben geht es aber nun mal nicht ohne. So versucht man eine Strategie zu finden, um deren Auswirkungen so gering und überschaubar wie möglich zu halten.

Die Lufthansa hat versucht, diese Risiken durch Unabhängigkeit von anderen zu minimieren. Sie hat große und kompetente Zentren, wie die LH Technik geschaffen, um dies zu erreichen...

... und nun kriegt sie durch den Streik und Ver.dis Gesprächsverweigerungshaltung gerade hautnah vorgeführt, dass ihre bisherige Strategie und vermeintliche Stärke ein ernstes Geschäftsrisiko darstellen.

Ein andere Möglichkeit, die Auswirkung von Risiken zu minimieren ist die Verteilung auf viele kleine Einheiten. Möglichst diversitär in internen und externen Einheiten, im In- und Ausland usw. Als ersten Schritt einer Verstärkung dieser Richtung sehe ich dem erweiterten Einstellungsstopp. Eine Änderung der Konzernstrategie wird nicht von heute auf morgen gehen, eher langsam, schleichend. Aber der Trend dürfte durch diese schockartige Erkenntnis des Managements, dass die geglaubte Stärke der bisherigen Konzernstruktur in Wirklichkeit ein Schwachpunkt ist, gesetzt sein.

Der Lufthansa Konzern wird sich auf lange Sicht deutlich verändern.
 
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Wenn man sich die letzen 50 Jahre der LH bezgl. Personalplanung ansieht, dann wird man schnell feststellen, daß hier die LH ganz ganz schlecht ist!
Ich weiß nicht warum, aber ds hat die LH noch nie gut gekonnt- vorausschauende Personalplanung.
Hier handelt die LH ohne Weitsicht und vernunft!
Jetzt Einstellungsstopp, in zwei Jahren weiß man wieder nicht, woher man das Personal bekommen soll und dann kommt wieder die Bitte, doch mehr zu arbeiten und man zahlt dafür rieseige Zuschläge.

Nun, in einiger Zeit sind wir schlauer.
 
ich bin diesmal zum glück nicht als fluggast betroffen, aber ich habe kein verständnis für den streik!

1. ist es misslungen, der öffentlichkeit die genauen hintergründe des streiks nahezubringen (ich kenne einige hier aus dem forum).

2. alle schreien, sie wollen vom gewinn etwas abhaben! habt "ihr" streikenden schon mal über arbeitnehmer nachgedacht, die nicht streiken dürfen oder bei institutionen arbeiten, die nicht primär gewinnorientiert sind?

3. gewinn bedeutet rücklagen und investionen. ist sicherlich von vorteil fürs unternehmen und damit für die belegschaft. verluste wie sie bei einem streik entstehen, gehen zu lasten der beleg- und kundschaft.

4. seitdem ich von einem warnstreik im mai betroffen war und nicht sehr zuvorkommend vom bodenpersonal und lh-kundendialog behandelt wurde, fliege ich einfach weniger mit lh! da können die streikenden natürlich nichts für, aber wenn das unternehmen die fluggäste bei streiks nicht kulant behandelt, dann bleiben sie weg.

zum glück scheint es so als hätte lh den streik inzwischen im griff und ist auch bei der kundenbetreuung vorbereitet. kostenlose hotline, mit dem ticket bahnfahren, als das gab es bei den warnstreiks nicht!
 
Ich beneide all diejenigen, die einen Arbeitgeber haben, der ihnen freiwillig gibt, was sie wollen/brauchen/"verdienen"! Meiner machts nicht, und die LH machts auch nicht! Obwohl mir manches am derzeitigen generellen Verhalten der Gewerkschaften nicht paßt, ist eben manchmal ein Streik das letzte Mittel. Der Arbeitgeber muß wissen, wann er nachgeben muß, um nicht durch seine Sturheit seinen eigenen Betrieb zu schädigen. Solange Firmen sich nicht als "Sozialeinrichtungen" sehen, kann man von den Gewerkschaften nicht erwarten, Dax-orientiert zu denken!
 
Besser wie in diesem Thread hätten die unterschiedlichen Blickwinkel kaum dargelegt werden können. Jeder kommentiert/beurteilt natürlich aus seinem ganz persönlichen Blickwinkel durch ureigene -oder eben keine- Betroffenheiten.
Es wurden viele nachvollziehbare Gründe für, oder gegen einen Streik genannt.
Könnt ihr euch vorstellen wie innerlich zerrissen sich die meisten Lufthanseaten dabei fühlen? Wie hin und hergerissen sie dem Treiben in den eigenen Reihen zuschauen müssen? Noch unangenehmer das Ganze für die in Gewerkschaften organisierten Mitglieder der LH. Besonders von ihnen wird erwartet den eigenen Arbeitgeber zu schädigen um etwas -durchaus berechtigtes- zu erreichen.
Wie legitim ist 'legitim'? Ab wann werde ich ferngesteuert und/oder bin ein Spielball ganz anderer Interessen? Eine Menge Verantwortung lastet dabei auf jedem Einzelnen wie ich finde. Denn den allermeisten von ihnen sind die momentanen und zukünftigen Rahmenbedingungen der Luftfahrt durchaus bewusst. Auf der anderen Seite ist einem das eigene Hemd aber oftmals am Nächsten. Alle müssen mit jedem einzelnen Euro daheim rechnen...
Ich kann nur auf einen baldigen Konsens hoffen damit das Management nicht auf allzu 'dumme Gedanken' kommt. Denn eines steht in meinen Augen jetzt schon fest, jeder einzelne erstrittene Euro wird auf die ein oder andere Art und Weise wieder zurückgeholt werden. Die Erhöhung der Stundenzahl wäre dabei noch eines der harmloseren Mittel..:think:.
 
ich habe verständnis für den streik.

dazu möchte ich allgemein etwas sagen, nicht nur lufthansa bezogen.
wie schon gesagt, zufriedene mitarbeiter sind das rückgrat einer firma,
nicht nur zufriedenene aktionäre.
zufriedene mitarbeiter hat ein arbeitgeber allerdings nicht alleine durch die höhe des gehaltes,
da gibt es noch ein paar mehr faktoren.

ich habe sehr lange als leiharbeiter bei randstad gearbeitet, und dabei über 30 firmen von innen kennengelernt.
darunter auch die lh-technik in hamburg in verschiedenen abteilungen, zwischen 1991 und 1997.
weitere grössere firmen waren siemens, karstadt, still (gabelstapler)
und unzählige kleinere firmen,
auch ab und zu als fahrer, weil ich einen klasse 2 führerschein habe (neudeutsch: b-c-e)
30 verschiedene chefs, 30 unterschiedliche betriebsklima...

das betriebsklima ist ein punkt, den ich auf jeden fall vor ein hohes gehalt setzen würde.
schliesslich verbringe über ein drittel eines arbeitstages in der firma.
wollte ich anfangs schnell von der leiharbeit weg, eben wegen der schlechten bezahlung,
wurde mir dann klar: ich werden keinen sprung ins ungewisse kalte wasser machen.
es kam nur eine übernahme bei einer firma infrage, die ich lange genug als leiharbeiter kenne.

bis auf die schlechte bezahlung ist die leiharbeit auch gar nicht schlecht.
man kann in kurzer zeit sehr viel erfahrung sammeln und sehr viel lernen.
hier habe ich denen, die seit der lehre in der gleichen firma sind etwas vorraus, behaupte ich mal.

leider wurde es, je länger die überlassungsdauer wurde, immer schlechter.
und randstad mutierte von einem büro mit ein paar netten damen drin zu einem immer
übleren zuhälter. je mehr mein lohn stieg, desto schlechter wurde das betriebsklima.

standard spruch bei den betriebsversammlungen der verschiedenen firmen: uns gehts schlecht, wir müssen sparen...
und in der zeitung: aktie gestiegen, dicke gewinne.

in schlechten zeiten werden von den mitarbeitern zugeständnisse gefordert, auf die sie auch eingehen:
nullrunden, mehr wochenstunden ohne ausgleich, streichung von zulagen...
gehts wieder gut passiert gar nichts! wirklich gar nichts!
und dann wundern sie sich, das gestreikt wird.

eine gewinnbeteiligung ist für die mitarbeiter ist motivierender als eine lohnerhöhung,
es ist auf jeden fall sinnvoller als eine dicke dividende für die aktionäre.
das sollte sinnvoll aufgeteilt werden.
ich bin aktionär, aber auch organisiert.

übrigens: in der lht-hamburg triebwerks-werkstatt ist es das erste und einzige mal vorgekommen,
das sich jemand für meinen einsatz und überstunden am samstag bedankt hat.
das ist bis heute ein motivationsschub.
in anderen bereichen von lht war ich leider nur austauschbares menschenmaterial
(menschen-material heisst heute: human resources)

nach meinen letzten flügen kann ich nur sagen: bei germanwings scheint das betriebsklima
besser zu sein als bei lufthansa, es ging freundlicher, lockerer und entspannter zu.

verspätungen bei flügen hatte ich auch schon wegen schlecht wetter oder technischer probleme.
für das gemaule einiger hier wegen streik verspätungen habe ich kein verständnis.

ausserdem sind 2% in einer gut bezahlten branche viel, 7% in einer mässig bezahlten branche dünn.

gruß, peter
 
Steigerung ab 01.07.2008 um 5,1%
Steigerung ab 01.07.2009 um weitere 2,3 % -->total 7,4% auf 21 Monate Laufzeit
Dazu eine Einmalzahlung
 
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