Lufthansa Pilotenstreik 2014/2015

Ich möchte nichts zur Verhältnismäßigkeit der Bezüge sagen, jedoch zur Verhältnismäßigkeit des Streikes. Hier stimmt für einen Streik einfach nichts mehr. Die Piloten nutzen schamlos ihre Machtposition innerhalb der Wertschöpfung der Lufthansa aus und nehmen etwa eine halbe Millionen Passagiere als Geisel für 3 Tage.


Die Herren Chefgewerkschafter ziehen hier eine Egoveranstaltung hab, statt sich an den Verhandlungstisch zubewegen. Dort ist der einzige Ort, wo eine Klärung stattfinden kann. Nicht zuletzt sollte sie sich noch mal bewusst machen, wer am Ende die Gehälter bezahlt: Die Fluggäste!
 
Zuletzt bearbeitet:
@C9T1: Dein Beitrag ist jetzt auch nicht gerade sachlich und dient dazu Außenstehenden die Streikproblematik plausibel zu machen. Die Fragen von @EDHI sind zwar recht provokant gestellt, aber manche Antwort wäre sicher wünschenswert.

Fakt ist dass es halt Gehaltshöhen gibt die weit über dem Durchschnitt liegen. Da braucht keiner allzugroßes Verständnis in der Öffentlichkeit zu erwarten. Die Verdi-Streiks in letzter Zeit kann man da eher noch verstehen weil diejenigen teilwiese wirklich Hungerlöhne bekommen mit denen schon das Überleben in teuren Großstädten schwierig ist. Eure Gehälter mögen der Öffentlichkeit nichts angehen, dann sollte die Öffentlichkeit aber auch von diesem Streik verschont werden. Nur trifft es die nächsten Tage genügend Menschen die nichts dafür können die nicht von den Gehältern wissen wollen. Im Gegenteil, es trifft genau die, die der LH trotz aller Konkurrenz aus dem arabischen Raum oder irischen Billigfliegern treu geblieben sind in der Hoffnung zuverlässig von A nach B transportiert zu werden. Man sollte vielleicht auch mal bedenken dass eine Airline nur durch den Passagier Geld verdienen kann. Den sollte man daher vielleicht auch so behandeln dass er gerne wieder mit LH fliegt.

Wenn es nicht um die Gehaltshöhen geht wäre es doch mal ein Angebot an LH zu machen die Gehälter vielleicht sogar um ein paar Prozent zu senken um im Gegenzug die Altersvorsorge abzusichern. Würde ja mal in der Öffentlichkeit deutlich positiver ankommen als plump utopische 10% mehr zu fordern von Personengruppen die nicht am Existenzminimum leben. Zudem sollte man auch mal bedenken dass durch einen prozentualen Aufschlag die Schere zwischen arm und reich noch viel weiter aufgeht, hier wären vielleicht Fixbeträge fairer auch gegenüber dem Nachwuchs im Cockpit der nie die am Ende extremen Gehälter erreichen wird auch wenn er bis 65 Jahren fliegt.

Jetzt kannst Du mich gerne auch einfach nur niedermachen weil ich ja keine Ahnung habe wie alle anderen die keine Piloten sind. Mir wäre es allerdings mal lieber wenn jemand aus dem Cockpit sachliche Antworten und Argumente liefert statt sicht jegliche Diskussion beleidigt zu entziehen und mit der berühmten "Neiddebatte" unbeantwortet zu beenden.
 
Ich möchte nichts zur Verhältnismäßigkeit der Bezüge sagen, jedoch zur Verhältnismäßigkeit des Streikes. Hier stimmt für einen Warnstreik einfach nichts mehr. Die Piloten nutzen schamlos ihre Machtposition innerhalb der Wertschöpfung der Lufthansa aus und nehmen etwa eine halbe Millionen Passagiere als Geisel für 3 Tage.


Die Herren Chefgewerkschafter ziehen hier eine Egoveranstaltung hab, statt sich an den Verhandlungstisch zubewegen. Dort ist der einzige Ort, wo eine Klärung stattfinden kann. Nicht zuletzt sollte sie sich noch mal bewusst machen, wer am Ende die Gehälter bezahlt: Die Fluggäste!


Über die Warnstreiks, Tagesstreiks ist man doch in der seit 2 Jahren andauernden Runde längst hinweg. Sowas braucht die VERDI, um zu zeigen, dass sie auch noch existiert. Würde die VC Warnstreiks machen, wäre dies längst geschehen in einem deutlich früheren Stadium der Verhandlung. Hier wurde das Ansehen der Lufthansa bewusst nicht beschädigt, und die Ultima Ratio des Arbeitskampfes auch als solche verwendet.
Was soll man denn am Verhandlungstisch, wenn die Geschäftsleitung unverhandelbare Thesen und Vorbedingungen als Prämisse ausgibt?
Auch wenn es viele noch nicht verinnerlicht haben, der Streik wurde rein für die Übergangsversorgung angekündigt, es geht hier nicht um 1% rauf oder runter. Es geht um eine grundsätzliche Auseinandersetzung, und nicht um monetäre Fragestellungen.
 
Über die Warnstreiks, Tagesstreiks ist man doch in der seit 2 Jahren andauernden Runde längst hinweg. Sowas braucht die VERDI, um zu zeigen, dass sie auch noch existiert. Würde die VC Warnstreiks machen, wäre dies längst geschehen in einem deutlich früheren Stadium der Verhandlung. Hier wurde das Ansehen der Lufthansa bewusst nicht beschädigt, und die Ultima Ratio des Arbeitskampfes auch als solche verwendet.
Was soll man denn am Verhandlungstisch, wenn die Geschäftsleitung unverhandelbare Thesen und Vorbedingungen als Prämisse ausgibt?
Auch wenn es viele noch nicht verinnerlicht haben, der Streik wurde rein für die Übergangsversorgung angekündigt, es geht hier nicht um 1% rauf oder runter. Es geht um eine grundsätzliche Auseinandersetzung, und nicht um monetäre Fragestellungen.


Und wo meinste wird man eine Lösung finden?
 
Früher oder später sicherlich am Verhandlungstisch.
Vielleicht helfen die 3 Tage ja, mal auf der Managementseite die Gedanken zu sortieren, ob der Frontalangriff auf die Versorgungssysteme wirklich so geschickt war.

Wenn ich so einen bullshit lese ... Ich habe kein Verständnis für veralterte Machtrituale auf Kosten der Kunden. Einigt euch doch jetzt. In drei Tagen verändert sich ja nichts zum Positiven, die jeweiligen Maximalforderungen werden sowieso nicht erfüllt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mensch, was alles Fakt ist...hast ja mal richtig Ahnung.

Beweis mir doch das Gegenteil ;D

Fakt ist, das dich Gehälter von anderen nichts angehen.

Doch, wenn ich erstens höchst ungerecht finde, was da gezahlt wird und erst recht, wenn ich davon betroffen bin, dass diese Personen dieses Gehalt unbedingt einfordern.

Und Fakt ist, das man vlt statt irgenwelcher Hasstiraden erstmal wirklich verstehen sollte, um was es geht. Zumindestens spricht wenig dagegen, sich wenigstens mal ein klein wenig einzulesen. Ich höre hier immer nur " Gehalt, Gehalt". Interessiert doch keinen, ist auch nicht der springende Punkt. .

Sind es Hasstiraden, wenn ich sage, dass Piloten vorne nichts tun? Dann muss du dich aber wohl richtig gehasst fühlen :p Und um was geht es sonst bei euch? Außerdem macht es doch keinen großen Unterschied, ob es um direkte Gehälter geht oder um Rentenbezüge (für die jeder normale Arbeitnehmer selber sorgen muss) oder um Berufsunfähigkeit (für die auch jeder normale Arbeitnehmer selber sorgen muss).

Und mir ist immer noch klar, was der Unterschied zwischen Pilot und Busfahrer ist außer, dass der Busfahrer keinen Autopiloten hat, der ihm ständig die Arbeit abnimmt. Und solange das so ist, sehe ich auch keinen Grund, den Piloten höhere Gehälter zu zahlen.
 
Servus

Ich habe mal eine Frage zur Informationspolitikder LH.
Heute hieß es auf Bayern3, dass alle Flüge ab MUC von Mittwoch bis Freitag, die nicht zur Germanwings oder CityLine geflogen werden, ausfallen.
Nun sehe ich aber auf der LH-Homepage, das z.B. am 04.04.2014 der LH2012 (MUC-DUS) nicht gestrichen ist, obwohl dieser durch LH geflogen wird.

Gibt es doch Ausnahmen? Ich bin verwirrt :(
 
@C9T1: Fakt ist, dass du mal richtig viel Ahnung hast... (Vorsicht, Ironie)


Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk
 
Als betroffener SEN verstehe ich das vor allem deshalb nicht, weil 12% der Mitarbeiter (die armen Hr & Fr Piloten), die in Summe 40% der Lohnkosten der LH Gruppe ausmachen, die gesamte Gruppe in Geiselhaft nehmen. Was können den die restlichen 87% (1% Topmanagement ist natürlich nicht unbeteiligt) dafür? Die sparen wie die blöden, damit die Piloten mit 55 in Pension gehen können, während alle anderen bis 65 arbeiten? Na klar.

Nachdem sich die werten Herrschaften aber nie den Passagieren stellen müssen, kann ihnen das wohl auch keiner sagen. Folge: Realitätsverlust. Und zwar massiv in diesem Fall ... traurig!
 
Wenn ich so einen bullshit lese ... Ich habe kein Verständnis für veralterte Machtrituale auf Kosten der Kunden. Einigt euch doch jetzt. In drei Tagen verändert sich ja nichts zum Positiven, die jeweiligen Maximalforderungen werden sowieso nicht erfüllt.

Es geht nicht um Maximalforderungen, sondern die Einhaltung eines gültigen Tarifvertrages!

http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/warum-streik-bei-lufthansa.html
 
Als betroffener SEN verstehe ich das vor allem deshalb nicht, weil 12% der Mitarbeiter (die armen Hr & Fr Piloten), die in Summe 40% der Lohnkosten der LH Gruppe ausmachen, die gesamte Gruppe in Geiselhaft nehmen. Was können den die restlichen 87% (1% Topmanagement ist natürlich nicht unbeteiligt) dafür? Die sparen wie die blöden, damit die Piloten mit 55 in Pension gehen können, während alle anderen bis 65 arbeiten? Na klar.

Nachdem sich die werten Herrschaften aber nie den Passagieren stellen müssen, kann ihnen das wohl auch keiner sagen. Folge: Realitätsverlust. Und zwar massiv in diesem Fall ... traurig!


http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/warum-streik-bei-lufthansa.html
 
Zitat: Das Management zeigt sich als Wolf im Schafspelz.

Klingt nicht unbedingt nach einem Unternehmen, wo man arbeiten möchte. Warum geht ihr dann nicht? Warum kündigt ihr nicht einfach, wenn die LH anscheinend so schlecht ist? Geht doch einfach zu Ryanair oder Emirates!

Ich möchte nochmal zwei Fragen stellen, die mir bisher keiner beantworten konnte von den Möchtegern-Göttern mit den goldenen Streifen:

1. Was heißt es für euch ganz konkret, Verantwortung für Mensch und Material zu tragen? - Solange mir diese Frage keiner beantworten kann, ist das vielzitierte Argument der Piloten hinfällig.
2. Was unterscheidet euch von einem Bus- oder Zugfahrer? - Solange mir diese Frage keiner beantworten kann, braucht auch keiner nach höhern Gehälter schreien.

Als mündiger Mensch sollte man zu seinem Handeln stehen. Und wer morgen streikt, muss in der Lage sein, zumindest diese beiden Fragen zu beantworten! Er/Sie sollte auch in der Lage sein, morgen am Schalter im Terminal zu stehen und das den Passagieren zu erklären und diese höchst unangenehme Aufgabe nicht auf seine Kollegen abschieben!
 
Wir möchten ausdrücklich drum bitten die Schärfe aus dem Ton zu nehmen und nicht persönlich zu werden, sonst wird hier zugemacht! :mad:
 
Nun gut, EDHI, da offensichtlich für dich sehr schwierig zu erkennen ist, was der Unterschied zwischen Bus, Bahn und Flugzeug ist, vielleicht eine kleine Hilfeleistung:

Ein Flugzeug fliegt. Da staunst du jetzt wahrscheinlich sehr, aber das ist schonmal ein großer Unterschied.
Denn wenn der Gott mit den golden Streifen nämlich plötzlich merkt,das all die schöne Technik, die einem ja ein so wunderbar enstspanntes Leben bereiten soll doch eher ein Eigenleben entwickelt und vlt das tut, was sich ein sicher sehr gebildeter Ingenieur ausgedacht hat, aber leider nirgenwo niedergeschrieben hat, dann hat der Gott mit den goldenen Streifen ein Problem.
Und jetzt wirst du wieder staunen, aber mit einem Flugzeug kann man nicht rechts heranfahren und den Abschleppdienst rufen. Blöderweise ist man man meistens sehr weit weg vom Boden, draußen ist es sehr kalt, und wenn man zu langsam wird, ist man zwar schnell wieder am Boden, aber genauso schnell auch wieder im Himmel.
Was tut nun der Gott in Gold? Er überlegt sich eine Problemlösung, sichtet Bücher und Manuals, fliegt dabei noch das Flugzeug, denn, auch sehr überraschend, der Autopilot macht wirklich nur das, was der Gott mit den goldenen Streifen ihm vorgibt. Manchmal macht er allerdings auch das Gegenteil, und dann hat der Gott mit den goldenen Streifen plötzlich richtig viel zu tun, sogar der kluge Ingenieur wäre ganz überrascht, wenn er denn wüßte, wie eigensinnig so ein kluges System eigentlich sein kann.

Aber weil er ja so viel Geld kriegt, ist die Laune immer noch gut, und so wird auch das noch abgearbeitet. Macht ja nix, die 4 Zeitzonen, der fehlende Schlaf, kennt man auch aus anderen Berufen. Und so so fliegt man locker fluffig dahin, das die Hälfte vom System lustige Fehlerbotschaften in die Bildschirme schreibt, daran hat man sich ja schon gewöhnt.

Allerdings kann sich der Gott in Gold gar nicht so richtig ausruhen, denn permanent versucht er zu koordinieren, wie es denn nun weitergeht, wie seine anvertrauten Passagiere am besten und sichersten nach Hause kommen, während der Gott ohne die goldenen Streifen das Spiel noch ein wenig spannender gestaltet. Denn damit die plötzlich ganz vielen anderen Götter in Gold mit ihren lustigen technischen Spielzeugen nicht mehr ganz soviel Platz zum Verdienst genießen haben, stellt er ihnen ein paar kleine dunkle Wölkchen hin, die aber sehr böse werden können. Und da die meisten von den Göttern ziemlich lange ausgebildet wurden und vor allem mittlerweile viel Erfahrung haben, möchte sich natürlich keiner so richtig mit den Wolken anlegen.
Tja, und ganz plötzlich gibt es ganz viel Metall an ganz wenig Himmel. Der Gott mit den goldenen Streifen denkt sich jetzt vlt ganz kurz, das es wirklich super wäre, nun rechts ranzufahren, da er aber die meiste Zeit mit herumkurven um die Wolken, Koordination mit den Lotsen, checken der Wetterlage beschäftigt ist, ist das wirklich nur ein kurzer Gedanke. Denn, und auch das ist eine lustige kleine Finte, der Sprit wird immer weniger. Der Gott in den goldenen Streifen hat sich natürlich vor dem Abflug Gedanken gemacht, hat viel getankt, hat abgewogen, wem er an das Bein pinkelt, wenn er Fracht, Koffer oder Passagiere stehen lässt, und hat viel mehr getankt als eigentlich vorgesehen. Nun kann er zusehen, wie der der viele Sprit zu wenig wird, da die Gewitter intensiver als vorhergesagt, der Luftraum voller als erwartbar ist und nun auch noch der Blitz in das Landesystem eingeschlagen hat, so das aufgrund der vorhergegangenen technischen Kleinigkeiten eine Landung zu den Wetterbedingungen nicht zulässig ist.
Nun gut, denkt sich der Gott mit den goldenen Streifen, während seine Passagiere sich die Seele aus dem Leib kotzen und die Instrumente vor lauter wackeln nur noch bunte Linen sind, auch das ist kein Problem, wir weichen aus.
Der Gott in Gold hat jetzt richtig viel zu tun, und merkt auch langsam das der Tag nun mittlerweile seit 2 Uhr nachts recht lange geworden ist, während er während des Gewitterumfliegens neue Anflugkarten checkt, und die Bordcomputer umprogrammiert, sich dazu noch die technischen Einschränkungen ins Gedächtnis ruft und die Landedistanz berechnet, aber es hilft ja nichts, weil das Beste kommt ja zu Schluß.

Ähnlich wie der Busfahrer steuert der Gott in Gold sein hochtechnisiertes Gerät mit 300Kmh durch den Wind und die Wolken auf den 2,5 Kilometer langen Busbahnhof zu, der sich allerdings verschämt hinter einer Nebelschicht verbirgt und auch noch unter einer kleinen Schneeschicht liegt.
Während der Gott in Gold versucht, sein wild tanzendes Gefährt irgendwie zu bändigen und in Richtung Boden zu bewegen, schießen ihm unangenehme Gedanken durch den Kopf...was wäre wenn wir den Flughafen nicht sehen am Minimum, wieviel Sprit haben wir nach dem Durchstarten noch, was ist wenn das Wetter noch schlechter wird?

Mittlerweile ist auch der Gott in Gold gestresst, der wenige Schlaf aufgrund der lauten Party im Nachbarhotelzimmer, der 5. Tag in Folge und die ständigen Probleme mit Technik und Wetter fordern ihren Tribut.
Doch diesmal soll es klappen, denkt sich der Gott mit den goldenen Streifen, und ein müdes lächeln umspielt seine Lippen, als die Lichter der Landebahn aufgrund des starken Seitenwindes in seinem linken Seitenfenster auftauchen.

Ein kurzer glücklicher Moment, den Feierabend vor den Augen wird jäh unterbrochen durch die sich schon fast überschlagende Stimme des Lotsen, "Go Around , go around"
Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde sind Müdigkeit und lächeln weg, der Gott in Gold muss jetzt funktionieren wie eine gut geölte Maschine. Erstmal den Bus aka Flugzeug auf Kurs bringen und eine stabile Fluglage herstellen, wie war nochmal der Missed approach, linksrum, links steht ein Gewitter, Geradeaus ein Berg, rechts will einen der Lotse nicht lassen. Himmelherrgott, was für ein bescheidener Tag, denkt sich der Gott in Gold, während er mit grausen an seinen Restsprit denkt, und sich mit einer 180 grad Kurve von Berg und Gewitter wegbewegt. Nun hat der Gott in Gold nicht mehr viel Optionen, er erklärt Luftnotlage, und setzt seinen Flieger trotz Regenböen und Fallwinden sicher auf.
Der Gott in Gold ist nun völlig platt. Hat er doch seinen Flieger trotz technischer Probleme, wiedriger Wetterbedingungen und stressigen Anfluges sicher zu Boden gebracht und den Papierkrieg wegen der Luftnotlage wird er auch noch gewinnen.

Während die 200 Passagiere schweigend das Flugzeug verlassen oder im Vorbeigehen "det war ein Spaß, wa" zurufen, denkt sich der Gott mit den goldenen Streifen meistens trotz völliger Erschöpfung noch, wie geil der Job eigentlich ist.

Obwohl er 4 mal im Jahr im Simulator auf Herz und Nieren getestet wird,und zwar in härteren Szenarien als oben beschrieben. Und dabei immer rausfliegen kann, nicht zu reden von den anderen nebensächlichen Checks und Test, die halt nunmal dazugehören und auch bestanden werden müssen.

Aber, um dir auch mal recht zu geben, lieber EDHI: Busfahrer und Piloten befördern Passagiere. Und wir alle versuchen diese möglichst sicher und mit möglichst wenig Unannehmlichkeiten ans Ziel zu bringen.

Was dafür an Ausbildung und Opfern zu bringen ist, um diesen Beruf auszuüben, wird sich dir nicht erschließen, ebensowenig wie ich dies für andere yberufe nachvollziehen kann.
Es gibt nicht auch nicht nur die Lufthansa Piloten. Aber diese sorgen dafür, das es ein Benchmark gibt in der Branche für Sicherheit und Verdienst.
Was man auch erwarten darf von der größten deutschen Airline.

Der Job von einem Gott in goldenen Streifen ist sicher nicht wichtiger und besser als der von anderen Leuten. Aber: Fehler haben oft direktere und größere Konsequenzen für alle Beteiligten, seien es die Passagiere, die Piloten oder die Firma.
Und er ist in manchen Fällen besser bezahlt, ob du das jetzt akzeptierst oder nicht.

Ich meine, zurecht. Du sicher nicht.

Einigen wir uns darauf, das wir uns nicht einig werden.

Zum Abschluss noch eins: Piloten sind keine Götter in Streifen. Nur nahe dran... ( und BITTE nicht ernstnehmen)

 
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Zitat: Das Management zeigt sich als Wolf im Schafspelz.

Klingt nicht unbedingt nach einem Unternehmen, wo man arbeiten möchte. Warum geht ihr dann nicht? Warum kündigt ihr nicht einfach, wenn die LH anscheinend so schlecht ist? Geht doch einfach zu Ryanair oder Emirates!

Ich möchte nochmal zwei Fragen stellen, die mir bisher keiner beantworten konnte von den Möchtegern-Göttern mit den goldenen Streifen:

1. Was heißt es für euch ganz konkret, Verantwortung für Mensch und Material zu tragen? - Solange mir diese Frage keiner beantworten kann, ist das vielzitierte Argument der Piloten hinfällig.
2. Was unterscheidet euch von einem Bus- oder Zugfahrer? - Solange mir diese Frage keiner beantworten kann, braucht auch keiner nach höhern Gehälter schreien.

Als mündiger Mensch sollte man zu seinem Handeln stehen. Und wer morgen streikt, muss in der Lage sein, zumindest diese beiden Fragen zu beantworten! Er/Sie sollte auch in der Lage sein, morgen am Schalter im Terminal zu stehen und das den Passagieren zu erklären und diese höchst unangenehme Aufgabe nicht auf seine Kollegen abschieben!


auch an dich (bzw gerne an alle Streikkritiker) nochmals die Frage:

Ab welchem Gehalt darf man nicht mehr streiken um seine Interessen (die meist komplexer als nur eine simple % Zahl sind) durchzusetzen?
Welche Größe muß eine Gewerkschaft haben damit sie 'streikberechtigt' ist?
Wie sollte man die Interessen ohne Streik (oder auch Streikdrohung, was auch zu einer Schadenersatzklage führen kann, Grüße an die Lufthansa &Co) durchsetzen (verhandeln ist keine gültige Antwort, das machen die Piloten schon seit 2 Jahren)?


Saigor

P.S.: ich habe mich auch über die Deutlichkeit des Streiks gewundert, drei Tage sind schon ein größeres Kaliber. Aber da ich als Außenstehender ohne Detailswissen nur schlecht die Positionen bewerten kann, kann ich den Streik weder gut noch schlecht nennen. Ich weiß nur aus Perspektive des Lotsen und der Erfahrung unserer Tarifverhandlungen, dem Gebaren unseres Arbeitgebers bei diesen Verhandlungen (in der Vergangenheit), der herrausragenden Recherche der Medien (das ist ironisch!) und der daraus resultierenden umfassenden, fairen, detailgenauen Berichterstattung (wieder ironisch) wie das abläuft und lebe einfach weiter. Zum Glück ist unsere GF im Moment deutlich verantwortungsbewusster (sind ja auch alle neu ;D) und schafft es auf ruhige und vernünftige Art zu verhandeln (nichts desto trotz aber hart in der Sache)
 
Edit Mod. Überflüssige Eingangsbemerkung entfernt...


@C9T1
Danke auf jeden Fall für die ausführlich Antwort. Was ihr Piloten noch nicht ganz verstanden habt: Es geht nicht um den Unterschied zwischen Flugzeug und Bus (das kriege ich selber noch gerade so hin ...), es geht um den Unterschied zwischen Pilot und Busfahrer! Muss ein Busfahrer etwa nicht auch voll aufmerksam sein am Ende einer lange Fahrt? Und warum sollte ein Reisebusfahrer immer in Hotels übernachten, wo die Nachbarn leise sind? Es geht um den Unterschied! Auf der Langstrecke seid ihr bis acht Stunden zu zweit. Selbst mit Vor- und Nachbereitung ist das nicht wesentlich länger als ein bei anderen Berufen. Bei längeren Flügen habt ihr noch einen dritten dabei und könnt sogar zwischendurch noch Schlafen gehen. Und es mag ja sein, dass die Automatik nicht immer das macht, was ihr wollt. Aber liegt das wirklich an der Automatik oder liegt das einfach daran, dass ihr euch damit einfach nicht auskennt? Man muss nicht viele Sicherungen im Cockpit ziehen und es erscheinen auf dem ECAM Meldungen, die ihr noch nie gesehen habt. Und wer von euch kann mir erzählt, dass er sich die Anleitungen (FCOM, OM-A/B/C etc.) sich alles durchgelesen hat oder zumindest weiß, wo man was findet?


Tja, und ganz plötzlich gibt es ganz viel Metall an ganz wenig Himmel. Der Gott mit den goldenen Streifen denkt sich jetzt vlt ganz kurz, das es wirklich super wäre, nun rechts ranzufahren, da er aber die meiste Zeit mit herumkurven um die Wolken, Koordination mit den Lotsen, checken der Wetterlage beschäftigt ist, ist das wirklich nur ein kurzer Gedanke.


Jetzt mal nicht übertreiben hier ... ihr fragt bei den Lotsen nach, was ihr gerne haben wollt. Die Arbeit machen hier die Lotsen. Die sagen euch, was ihr als nächstes im AP eindrehen könnt. Schwere Arbeit ist für mich anders ;)


Ähnlich wie der Busfahrer steuert der Gott in Gold sein hochtechnisiertes Gerät mit 300Kmh durch den Wind und die Wolken auf den 2,5 Kilometer langen Busbahnhof zu, der sich allerdings verschämt hinter einer Nebelschicht verbirgt und auch noch unter einer kleinen Schneeschicht liegt.


Das ist ja der Hammer. Wer fliegt das Flugzeug, wenn mal Nebel da ist? Überleg am Besten nochmal nach ... Und wer bremst das Flugzeug ab, wenn die Bahn mal wirklich schlecht ist? Und wenn es tatsächlich auf eure manuelle Flugfähigkeiten ankommt, wieviele von euch kriegen das wirklich noch hin? Wollte kurz daran erinnern, dass in NRT noch eine A346 rumstehen, warum eigentlich?

Und es mag ja sein, dass man als Pilot ständig Tests bestehen muss. Aber muss man das etwa in anderen Berufen nicht? Kann man etwa in anderen Jobs nicht berufsunfähig werden? Und wer sorgt da vor? Der Arbeitnehmer selber.

Überhaupt wundert es mich immer wieder, wie sehr über die Anstrengung des Jobs gemeckert wird. Wusstet ihr das davor etwa nicht? Oder seit ihr einfach zufällig im Cockpit gelandet? Tatsache ist, dass der Pilot ein zweijähriger Ausbildungsberuf ist für Leute mit Abi (und das auch nur bei LH). Und somit kann man auch das Gehalt schon entsprechend einordnen.

@Saigor: Natürlich dürf ihr jederzeit für jede Prozentzahl streiken. Das ist gesetzlich erlaubt, sonst würdet ihr das jetzt nicht machen können. Und ich will auch nicht den Sinn von Streiks in Frage stellen. Und natürlich ist der Übergang von Verhältnismäßigkeit zu Maßlosigkeit fließend. Das ist aber eine moralische Entscheidung und somit jedem überlassen. Ich habe aber den Eindruck, dass die meisten Menschen diesen Streik nicht verhältnismäßig finden und auch einige Piloten. Und es ist unser gutes Recht, die Piloten dafür zu kritisieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Muss ein Busfahrer etwa nicht auch voll aufmerksam sein am Ende einer lange Fahrt?
Sollte es so sein, daß im Busgewerbe mehr Todesfälle pro Personenkilometer zu verzeichnen sind, wären die Arbeitsbedingungen der Busfahrer nach oben anzupassen, sicher nicht umgekehrt.

Aber liegt das wirklich an der Automatik oder liegt das einfach daran, dass ihr euch damit einfach nicht auskennt?
Provo.

Tatsache ist, dass der Pilot ein zweijähriger Ausbildungsberuf ist für Leute mit Abi (und das auch nur bei LH).
Pilot ist ein Studienberuf, der westlichen Hemisphäre ist dies aber zu teuer. Bei einer qualifikationsangemessenen Ausbildung könnte man aber keine Tickets verschenken

Und ich will auch nicht den Sinn von Streiks in Frage stellen.
Ah.
 
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