Nun gut, EDHI, da offensichtlich für dich sehr schwierig zu erkennen ist, was der Unterschied zwischen Bus, Bahn und Flugzeug ist, vielleicht eine kleine Hilfeleistung:
Ein Flugzeug fliegt. Da staunst du jetzt wahrscheinlich sehr, aber das ist schonmal ein großer Unterschied.
Denn wenn der Gott mit den golden Streifen nämlich plötzlich merkt,das all die schöne Technik, die einem ja ein so wunderbar enstspanntes Leben bereiten soll doch eher ein Eigenleben entwickelt und vlt das tut, was sich ein sicher sehr gebildeter Ingenieur ausgedacht hat, aber leider nirgenwo niedergeschrieben hat, dann hat der Gott mit den goldenen Streifen ein Problem.
Und jetzt wirst du wieder staunen, aber mit einem Flugzeug kann man nicht rechts heranfahren und den Abschleppdienst rufen. Blöderweise ist man man meistens sehr weit weg vom Boden, draußen ist es sehr kalt, und wenn man zu langsam wird, ist man zwar schnell wieder am Boden, aber genauso schnell auch wieder im Himmel.
Was tut nun der Gott in Gold? Er überlegt sich eine Problemlösung, sichtet Bücher und Manuals, fliegt dabei noch das Flugzeug, denn, auch sehr überraschend, der Autopilot macht wirklich nur das, was der Gott mit den goldenen Streifen ihm vorgibt. Manchmal macht er allerdings auch das Gegenteil, und dann hat der Gott mit den goldenen Streifen plötzlich richtig viel zu tun, sogar der kluge Ingenieur wäre ganz überrascht, wenn er denn wüßte, wie eigensinnig so ein kluges System eigentlich sein kann.
Aber weil er ja so viel Geld kriegt, ist die Laune immer noch gut, und so wird auch das noch abgearbeitet. Macht ja nix, die 4 Zeitzonen, der fehlende Schlaf, kennt man auch aus anderen Berufen. Und so so fliegt man locker fluffig dahin, das die Hälfte vom System lustige Fehlerbotschaften in die Bildschirme schreibt, daran hat man sich ja schon gewöhnt.
Allerdings kann sich der Gott in Gold gar nicht so richtig ausruhen, denn permanent versucht er zu koordinieren, wie es denn nun weitergeht, wie seine anvertrauten Passagiere am besten und sichersten nach Hause kommen, während der Gott ohne die goldenen Streifen das Spiel noch ein wenig spannender gestaltet. Denn damit die plötzlich ganz vielen anderen Götter in Gold mit ihren lustigen technischen Spielzeugen nicht mehr ganz soviel Platz zum Verdienst genießen haben, stellt er ihnen ein paar kleine dunkle Wölkchen hin, die aber sehr böse werden können. Und da die meisten von den Göttern ziemlich lange ausgebildet wurden und vor allem mittlerweile viel Erfahrung haben, möchte sich natürlich keiner so richtig mit den Wolken anlegen.
Tja, und ganz plötzlich gibt es ganz viel Metall an ganz wenig Himmel. Der Gott mit den goldenen Streifen denkt sich jetzt vlt ganz kurz, das es wirklich super wäre, nun rechts ranzufahren, da er aber die meiste Zeit mit herumkurven um die Wolken, Koordination mit den Lotsen, checken der Wetterlage beschäftigt ist, ist das wirklich nur ein kurzer Gedanke. Denn, und auch das ist eine lustige kleine Finte, der Sprit wird immer weniger. Der Gott in den goldenen Streifen hat sich natürlich vor dem Abflug Gedanken gemacht, hat viel getankt, hat abgewogen, wem er an das Bein pinkelt, wenn er Fracht, Koffer oder Passagiere stehen lässt, und hat viel mehr getankt als eigentlich vorgesehen. Nun kann er zusehen, wie der der viele Sprit zu wenig wird, da die Gewitter intensiver als vorhergesagt, der Luftraum voller als erwartbar ist und nun auch noch der Blitz in das Landesystem eingeschlagen hat, so das aufgrund der vorhergegangenen technischen Kleinigkeiten eine Landung zu den Wetterbedingungen nicht zulässig ist.
Nun gut, denkt sich der Gott mit den goldenen Streifen, während seine Passagiere sich die Seele aus dem Leib kotzen und die Instrumente vor lauter wackeln nur noch bunte Linen sind, auch das ist kein Problem, wir weichen aus.
Der Gott in Gold hat jetzt richtig viel zu tun, und merkt auch langsam das der Tag nun mittlerweile seit 2 Uhr nachts recht lange geworden ist, während er während des Gewitterumfliegens neue Anflugkarten checkt, und die Bordcomputer umprogrammiert, sich dazu noch die technischen Einschränkungen ins Gedächtnis ruft und die Landedistanz berechnet, aber es hilft ja nichts, weil das Beste kommt ja zu Schluß.
Ähnlich wie der Busfahrer steuert der Gott in Gold sein hochtechnisiertes Gerät mit 300Kmh durch den Wind und die Wolken auf den 2,5 Kilometer langen Busbahnhof zu, der sich allerdings verschämt hinter einer Nebelschicht verbirgt und auch noch unter einer kleinen Schneeschicht liegt.
Während der Gott in Gold versucht, sein wild tanzendes Gefährt irgendwie zu bändigen und in Richtung Boden zu bewegen, schießen ihm unangenehme Gedanken durch den Kopf...was wäre wenn wir den Flughafen nicht sehen am Minimum, wieviel Sprit haben wir nach dem Durchstarten noch, was ist wenn das Wetter noch schlechter wird?
Mittlerweile ist auch der Gott in Gold gestresst, der wenige Schlaf aufgrund der lauten Party im Nachbarhotelzimmer, der 5. Tag in Folge und die ständigen Probleme mit Technik und Wetter fordern ihren Tribut.
Doch diesmal soll es klappen, denkt sich der Gott mit den goldenen Streifen, und ein müdes lächeln umspielt seine Lippen, als die Lichter der Landebahn aufgrund des starken Seitenwindes in seinem linken Seitenfenster auftauchen.
Ein kurzer glücklicher Moment, den Feierabend vor den Augen wird jäh unterbrochen durch die sich schon fast überschlagende Stimme des Lotsen, "Go Around , go around"
Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde sind Müdigkeit und lächeln weg, der Gott in Gold muss jetzt funktionieren wie eine gut geölte Maschine. Erstmal den Bus aka Flugzeug auf Kurs bringen und eine stabile Fluglage herstellen, wie war nochmal der Missed approach, linksrum, links steht ein Gewitter, Geradeaus ein Berg, rechts will einen der Lotse nicht lassen. Himmelherrgott, was für ein bescheidener Tag, denkt sich der Gott in Gold, während er mit grausen an seinen Restsprit denkt, und sich mit einer 180 grad Kurve von Berg und Gewitter wegbewegt. Nun hat der Gott in Gold nicht mehr viel Optionen, er erklärt Luftnotlage, und setzt seinen Flieger trotz Regenböen und Fallwinden sicher auf.
Der Gott in Gold ist nun völlig platt. Hat er doch seinen Flieger trotz technischer Probleme, wiedriger Wetterbedingungen und stressigen Anfluges sicher zu Boden gebracht und den Papierkrieg wegen der Luftnotlage wird er auch noch gewinnen.
Während die 200 Passagiere schweigend das Flugzeug verlassen oder im Vorbeigehen "det war ein Spaß, wa" zurufen, denkt sich der Gott mit den goldenen Streifen meistens trotz völliger Erschöpfung noch, wie geil der Job eigentlich ist.
Obwohl er 4 mal im Jahr im Simulator auf Herz und Nieren getestet wird,und zwar in härteren Szenarien als oben beschrieben. Und dabei immer rausfliegen kann, nicht zu reden von den anderen nebensächlichen Checks und Test, die halt nunmal dazugehören und auch bestanden werden müssen.
Aber, um dir auch mal recht zu geben, lieber EDHI: Busfahrer und Piloten befördern Passagiere. Und wir alle versuchen diese möglichst sicher und mit möglichst wenig Unannehmlichkeiten ans Ziel zu bringen.
Was dafür an Ausbildung und Opfern zu bringen ist, um diesen Beruf auszuüben, wird sich dir nicht erschließen, ebensowenig wie ich dies für andere yberufe nachvollziehen kann.
Es gibt nicht auch nicht nur die Lufthansa Piloten. Aber diese sorgen dafür, das es ein Benchmark gibt in der Branche für Sicherheit und Verdienst.
Was man auch erwarten darf von der größten deutschen Airline.
Der Job von einem Gott in goldenen Streifen ist sicher nicht wichtiger und besser als der von anderen Leuten. Aber: Fehler haben oft direktere und größere Konsequenzen für alle Beteiligten, seien es die Passagiere, die Piloten oder die Firma.
Und er ist in manchen Fällen besser bezahlt, ob du das jetzt akzeptierst oder nicht.
Ich meine, zurecht. Du sicher nicht.
Einigen wir uns darauf, das wir uns nicht einig werden.
Zum Abschluss noch eins: Piloten sind keine Götter in Streifen. Nur nahe dran... ( und BITTE nicht ernstnehmen)