Braucht MUC die 3. Runway und den Satelliten? (bis 12/2013)

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Nicht offen für weitere Antworten.
wow wirklich eine gute und fundierte Diskkussion hier!


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aber ich versteh immer nicht warum hier im forum "allgemein" gegen die sog. Billigtickets gestänkert wird. Immerhin ist es doch jeder Airline sich selber überlassen wieviel sie für ihre Plätze verlangt.

MFG
Mannerl, der leider nicht 150 Euro die Stunde verlangen kann!
 
Damit widersprichst Du Dir in zwei Postings selbst, und das innerhalb weniger Stunden. Respekt.

Das sehe ich anders. Wie gesagt, ich bin kein fundamentalistischer Müsli, sondern ein Opportunist. WARUM soll ich nicht die Vorteile aus einer negativen Situation herausziehen? Warum soll ich unter dem Flughafen leiden und auch noch auf die kleinen Vorteile verzichten?

Fakt ist, fliegen ist oft (künstlich) billiger, der Flughafen sitzt vor meiner Nase. Ich bin nicht gegen den Flughafen, ich bin nur gegen eine weitere, überflüssige und vor allem rücksichtslose Ausweitung der Aktivitäten (Nachtflug, 3. Bahn) auf Kosten der Anwohner, der Volkswirtschaft, der Umwelt!

Dass die scheinbar billigen Preise eine Täuschung der Öffentlichkeit auf deren Kosten (Steuergelder) ist, ändert nichts an dem Vorteil, den ich als Individuum daraus ziehen kann, wenn ich selbst so ein subventioniertes Ticket kaufe!

Ich sehe die Welt nicht schwarz-weiß wie es die Fundamentalisten *beider* Seiten tun, wie ihr es z.B. alle tut! Die Welt ist grau, alles hat zwei Seiten!
 
Sind wir in diesem Lande schon so weit, dass die Nichterhebung eine Steuer als Subvention bezeichnet wird? traurig traurig.

Celestar
 
ad 1. "Geschäftsleute":
Darunter falle ich auch manchmal. Und ich könnte dein Beispiel ins Gegenteil verkehren. Um es kurz zu machen: Meine häufigsten Beispiele sind Zürich und Wien.
Nach Wien ist der Zeitvorteil beim Fliegen definitiv negativ, wenn es optimal läuft bestenfalls identisch!
Bei Zürich ist der Zeitvorteil leicht positiv. Grund: Die raschen und häufigen Verbindung zur Innenstadt und die relativ geringe Entfernung des Flughafens.
Voraussetzung: Das Ziel liegt weder am Flughafen, noch am Hauptbahnhof, sondern irgendwo an einer anderen Ecke der jeweiligen Zielstadt. Das dürfte für die allermeisten Reisenden auch die Realität sein, denn die Fläche dieser entfernten Stadtteile dürfte erheblich größer sein, als die geringen Flächen um die genannten Punkte, somit dürften auch die meisten Reisenden davon betroffen sein.

Wo liegen die VErzögerungen? Man muss von der Haustür mindestens ein VErkehrsmittel zum Flughafen nutzen:

Auto/Taxi: Direkt, aber sehr teuer.
Bus/S-Bahn: das dauert, oft Verspätungen, S-Bahn fällt oft aus, deshalb empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen mit einem satten Zeitpuffer anzureisen! Da geht richtig Zeit drauf!
Dann Flughafen: Da geht erst recht richtig Zeit drauf, man muss ewig lang vor Abflug ankommen, Stichwort Sicherheitscheck! Reinste Gammelzeit.
Dann oft, eigentlich immer Verspätung des check-ins. 15-30 Minuten sind Alltag.
Dann eine endlose Gurkerei im Bus über das Vorfeld, denn die Kurzstrecken stehen immer ganz, ganz draussen! 10 Minuten sind super!
Dann endloses Einsteigen, bei Regen und Wind eine echte Freude, aber die Leute schaffen es einfach nicht reinzugehen, sich zu setzen und Ruhe.
Dann warten auf den Slot. Manchma, sofort, manchmal auch 15 Minuten und mehr.
Dann rollen, rollen, rollen - vor allem auf die 3. Starbahn dann, viel Freude!
Ok, am Flug ist nichts auszusetzen.
In Wien/Zürich dann das selbe, umgekehrte Spiel. In Wien dauert es endlos bis zur Innenstadt, der Expresszug ist unverschämt teuer, aber dann geht es schneller.
Preise: Wenn man nicht die Zeit hat, in der Nacht oder Wochen vorher stundenlang die Schnäppchen rauszusuchen, kriegt man nicht die richtig billigen Tickets. Hinzu kommen die Preise für die Zubringerverkehrsmittel.

Argument Übernachtungen: Das schlägt oft das Pendel für das Flugzeug. Denn mit Bahn ist oft eine zusätzliche Übernachtung (oder Nachtzug, nix für mich) notwendig.

Argument Entspannung: Kann ich bei der Hetzerei mit dem Flugzeug nicht nachvollziehen. Hetzen wechselt mit langweiligen Wartephasen andauernd ab, richtig sinnvolle Dinge kann man da nicht tun, schlafen auch nicht.

Argument günstige Abfahrtszeit: Die Bahn ist da meistens schlecht, stimmt. ABer der Flieger auch! Nicht jeder kriegt, vor allem wenn es kurzfristiger ist, die günstigen (und erheblich teuereren!) Zeiten. Dann heißt es plötzlich auch: Um 5 Uhr raus aus den FEdern!

Nochmal Kosten für Arbeitgeber: Da werde ich nachschauen, die sind soooo günstig nicht (nicht immer). Hält sich bei mir die Waage.


Man kann das ganze relativ einfach mit jedem x-beliebigen Ziel nachrechnen (Amsterdam, Wien, etc.):
Ich werde es tun, aber ich habe die Praxis als Referenz! Die Rechenbeispiele berücksichtigen die Realität (Verspätungen, Pufferzeiten etc.) oft nicht!

Sie sagte, es sei Ihr egal wieviel ein Ticket kostet, denn die zwei Wochen im Jahr Abwechslung vom Arbeitsalltag will sie sich leisten. Für irgendetwas muss sie ja schließlich arbeiten.
Das sieht die breite Masse der normalen Arbeitnehmer aber oft anders! Mit deren geringen Durchschnittsgehalt und dann womöglich noch Familie wird diese Rechnung nicht mehr so arrogant ausfallen, wetten?

Es geht nicht nur um die Ticketpreise, es ist einfach auch, dass rücksichtslos kalkuliert werden kann, weil der Sprit so unverschämt billig ist, während die KOnkurrenz saftig zahlen muss!

übrigens, das kostet bei diesen Alternativen mächtig Arbeitsplätze!! Weniger Kunden, weniger Umsatz/Gewinn, weniger Angestellte!
 
Sind wir in diesem Lande schon so weit, dass die Nichterhebung eine Steuer als Subvention bezeichnet wird? traurig traurig.

Celestar

Nein, aber die Erhebung bei der KOnkurrenz auszusetzen ist Wunschdenken von Märchenerzählern, sie wäre mir natürlich auch lieber, aber, wir wollen doch realistisch bleiben, oder? Ergo ist die einzig realistische Möglichkeit, hier Gerechtigkeit herzustellen, die Besteuerung derer, die noch fehlen!

Dass es hier keine Zustimmung gibt, finde ich absolut unverständlich! Wir diskutieren doch hier, es geht doch nicht um fanatische Grabenkämpfe und Gesichtsverlust, wenn man mal heraussteigt!

Es sollen doch einzig sachliche Argumente zählen und das Ungleichgewicht bei der Besteuerung ist eine nicht wegzudiskutierende Tatsache, die die Marktsituation erheblich verzerrrt!
 
@ migg

Deine Verspätung des öffentlichen Nahverkehrs betreffen die Anreise zum Airport und Bahnhof gleichermaßen.

Erst letzte Woche mußte ich zum ICE, der Anschlusszug war 15 Minuten verspätet, dem ICE konnte ich nur Hinterherwinken und mußte leider 60 Minuten Wartezeit in Kauf nehmen.
Bei der Anreise zum Airport rechnet man erfahrungsgemäßg wegen Sicherheitskontrolle ein größeren Zeitpuffer als beim Bahnfahren ein.
Somit hinken deine Beispiele der Zeitrechnung erheblich, zumal die Anreise bei Auto zum HBF nahezu ausgeschlossen ist. Wohin mit dem Auto???
Am Airport schnell in eine Garage und das Auto ist gut verstaut. Abends gehts sofort zurück zum Auto und ohne Fahrplan (S-Bahn) geht sofort nach Hause. Außerdem wohnen viele nicht direkt an der S-Bahn, so muß noch ein drittes Verkehrsmittel benutzt werden. In den frühen Morgenstunden stehen diese Verkehrsmittel nicht einmal zur Verfügung. Also doch wieder mit Taxi oder Auto zum Airport. :D
 
aber ich versteh immer nicht warum hier im forum "allgemein" gegen die sog. Billigtickets gestänkert wird. Immerhin ist es doch jeder Airline sich selber überlassen wieviel sie für ihre Plätze verlangt.

Dabei ist es doch so klar:

Die Billigtickets werden durch die Politik künstlich ermöglicht (fehlende Kerosinsteuer z.B.). Damit findet eine nicht wirtschaftlich begründete Marktverzerrung statt, die doch von neoliberalen Wirtschaftsvertretern sonst auch so heftig bekämpft wird, oder? Warum dann nicht hier?

Immer wird von Arbeitsplätzen durch den Flughafen gefaselt. Wenn die doch sooooo wichtig sind, dass alles gerechtfertigt ist, was zu mehr Arbeitsplätzen führen könnte, warum ist es dann plötzlich nicht mehr wichtig, wenn durch die oben genannte einseitige Marktverzerrung an anderer Stelle, nämlich bei der konkurrenz, die Arbeitsplätze wegfallen oder eben nicht entstehen?

Ausserdem werden durch die scheinbar billigen Tickets eine Unzahl von Leuten zu unsinnigen Flügen verleitet, nur weil "es so billig ist". Leute, die sonst nie fliegen würden. DAS kann es doch nicht sein, oder?
Politisch gewollter künstlicher Bedarf, der sonst gar nicht da wäre! Dann können wir auch gleich Leute dafür bezahlen irgendwo ein 2km tiefes Loch zu graben und wieder zuzuschütten! (ok, das ist jetzt albern, vergesst es wieder, soll nur verdeutlichen, was ich meine)

Fragt mal die Bahn, was die davon hält, dass sie ihre Tickets nicht biliger verkaufen kann, weil sie Steuer für ihren Diesel/Strom zahlen muss!
 
Äh ...

Die Mineralölsteuer wird eingetrieben, um die Kosten für die Straßenverkehrsinfrastruktur zu bezahlen. Luftverkehrsgesellschaften bezahlen ihre Infrastruktur über Gebühren bei den Flughäfen (Lande/Parkgebühren, Abfertigungskosten etc) und der DFS (ATC-Kosten). Also macht eine Kerosinsteuer überhaupt keinen Sinn, es sei denn, sie würde in den Ausbau der Infrastruktur (Flughäfen) oder Luftfahrtforschung gesteckt.

Ganz im Gegenteil, die Autofahrer sind heute die Deppen der Nation. Man finanziert eine herutergekommene Bundesbahn (denn von Wettbewerb kann hier keine Rede sein), ein marodes Rentensystem etc.

Celestar
 
Zuletzt bearbeitet:
@ migg

Und was macht die Bahn. Deren Streckentrassen finanziert der Steuerzahler. Trotzdem gibts mehrere Millionen Sonderangebote und Günstigangebote bei der Bahn, die weit unter den Selbstkosten liegen. Zahlt ja eigentlich die Differenz der Steuerzahler, also du und ich.
Deshalb ist der Preis für die Fahrkarte im Deutschlandverkehr der Bahn ganz egal. Das Geld bringen ja ohnehin die Pendler im Nahverkehr, deren Pendlerpauschale auch noch gekürzt wurde 2007.

Der Bahnfernverkehr wird nirgends auf der Welt so stark subventioniert wie in Deutschland, ungleich mehr wie jede Maßnahme im Luftverkehr, das sollte dir bewusst sein.
Ein Luftfahrtunternehmen das nicht richtig kalkuliert bei den Flugpreisen, ist schnell Pleite und verschwindet vom Markt. Geht das bei der Bahn auch??? :mad:

Ich nehme bewußt die Bahn als Vergleich, weil diese beiden Verkehrsmittel in der Öffentlichkeit meistens verglichen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
1) Selbst wenn wir ALLE innereurpäischen Flüge von heute auf morgen einstellen würden, hätten wir den CO2-Ausstoß Europas um gerade einmal 1% gesenkt, weltweit gerade mal etwa 0.23%.

Wir sind uns einig, die Klimadiskussion nimmt übertriebene Züge an. Dennoch gilt dein Argument nichts, denn dann könnten wir jede Überlegung eh gleich aufgeben. Nur Kinder argumentieren bei unvernünftigen Dingen mit "der andere hat aber auch"! Das hieße, wenn andere dumm sind, darf ich das auch. Wollen wir so argumentieren?!?

2) Der Punkt 1) beinhaltet auch Flüge von London nach Athen oder von Lissabon nach Moskau, wo es keine realistische Alternative gibt.
Das sind keine Kurzstrecken, da ist der Flieger wohl wirklich sinnvoll, das sehe ich auch so

3) Jemand (und ich beziehe das hier auf niemanden persönlich) der einerseits gegen den Luftverkehr ist, andererseits den Transrapid als Alternative ablehnt ist entweder vollständig inkompetent oder schizophren.
Der Transrapid wird gegenwärtig nicht abgelehnt!! Es wird nur die Ultrakurzstrecke München Hbf-MUC abgelehnt! Ein Riesenunterschied! Baut ihn z.B. als 2. Stockwerk über einer Autobahn z.B. nach Stuttgart und jeder wird dafür sein! Kein wesentlicher Landschaftsverbrauch, keine neu betroffenen Anwohner, alles bestens!

4) Gleiches gilt für Leute, bei denen Umweltpolitik darin besteht, Verkehr zu verhindern. Es geht darum den Verkehr umweltverträglicher zu machen, und nicht, ihn zu verhindern.
Da stimme ich dir zu. Nochmal: Ich bin kein Totalgegner des Flughafens, auch wenn ich enttäuscht bin, dass der Schutz unserer Gesundheit nicht richtig berücksichtig wird.
Aber ich bin gegen den unsinnigen Ausbau und die künstliche Ausweitung (Nachflug, neue Bahn, neue Zubringer) des Verkehrs, das ist nicht gerechtfertigt und steht in keinem Verhältnis mehr zum Schaden für uns alle. Hier muss mehr auf gerechte und gleichmäßige Belastung von allen geachtet werden.

Umweltverträglicher wäre z.B. auf sinnlose Kurzstrecken (Nürnberg, Stuttgart, Frankfurt ZÜrich, Wien) zu verzichten. Hier stimmt das VErhältnis von Nutzen/Aufwand einfach nicht mehr. Aufwand ist alles, was die Volkswirtschaft, die Anwohner und der Reisende auf sich nehmen muss, damit diese Kurzstrecken ermöglicht werden.
 
Jetzt rechnen wir mal wirtschaftlich. Bei den meisten Verkehrsmitteln ist die größte Teil der Kosten ZEIT-bezogen und nicht Streckenbezogen Ein ICE3, der mit 600 Paxen von München nach Hamburg fährt, macht 72.000 Pkm pro Stunde, eine 747 mit 300 Paxen von Frankfurt nach Los Angeles 270.000 Pkm pro Stunde, hinzu kommt, dass die meisten Flugzeuge pro Tag mehr Blockstunden haben als Züge.

DESHALB ist die Bahn zu teuer. Sie ist zu LANGSAM. => Sie braucht einen VIEL zu großen Fuhrpark für die erbrachte Transportleistung, und hat eine geringere Akzeptanz für hoch Ticketpreise.

Würde man in etwa 2:15h von MUC nach Berlin kommen, was durchaus ein realistischer Wert ist, könnte eine Zug folgendermaßen fahren: 0600 MUC ab, 0830 Berlin ab, 1100 MUC ab, 1330 Berlin ab, 1600 MUC ab, 1830 Berlin ab. 2045 MUC an. d.h. SECHS(!!) Fahrten am Tag. Für einen Stundentakt braucht man gerade mal 5-6 Züge. Heute braucht man etwa 16 Züge für die Strecke. mit 4 Flieger geht ein Stundentakt auch.

Celestar
 
Wir sind uns einig, die Klimadiskussion nimmt übertriebene Züge an. Dennoch gilt dein Argument nichts, denn dann könnten wir jede Überlegung eh gleich aufgeben. Nur Kinder argumentieren bei unvernünftigen Dingen mit "der andere hat aber auch"! Das hieße, wenn andere dumm sind, darf ich das auch. Wollen wir so argumentieren?!?
Nope, aber man soll nicht bei dem EINEN Prozent anfangen, sondern bei den großen Brocken. z.B. Private Heizungen oder Kohlekraftwerke. Die beiden Zusammen machen etwa 50% der gesamten CO2 Belastung aus. Nur im Verkehr, also den Bereich, wo Veränderung 1) am schwierigsten, 2) am teuersten und 3) mit den geringsten Verbesserungen erreichbar sind, bekommt jeder Panik. Und um jetzt mal die Kirche im Dorf zu lassen: Eine A330-200 der Thomas Cook UK pulvert etwa 70g/Pkm an CO2 in die Luft, ein ICE3 etwa 60g/Pkm, ohne AKWs wären es etwa 90g/Pkm.

Der Transrapid wird gegenwärtig nicht abgelehnt!! Es wird nur die Ultrakurzstrecke München Hbf-MUC abgelehnt! Ein Riesenunterschied! Baut ihn z.B. als 2. Stockwerk über einer Autobahn z.B. nach Stuttgart und jeder wird dafür sein! Kein wesentlicher Landschaftsverbrauch, keine neu betroffenen Anwohner, alles bestens!
Das wäre mich auch lieber, aber man steckt das Geld lieber in Sinnloses in diesem Land. Deshalb ist mir HbF-Airport immer noch lieber als gar nicht. Und die Strecke geht entlang der A92 .... Das Hauptproblem vieler TR-Gegner ist ja nicht der Transrapid in MUC per se sondern dass der Flughafen wieder ein Stück attraktiver wird.

Da stimme ich dir zu. Nochmal: Ich bin kein Totalgegner des Flughafens, auch wenn ich enttäuscht bin, dass der Schutz unserer Gesundheit nicht richtig berücksichtig wird.
Ich habe schon oft zugestimmt, dass die Entschädigungs/Schallschutz-Politik in Deutschland inakzeptabel ist (gilt gleichermaßen auch für Straßen und Bahnstrecken).

Aber ich bin gegen den unsinnigen Ausbau und die künstliche Ausweitung (Nachflug, neue Bahn, neue Zubringer) des Verkehrs
Das ist keine künstliche Ausweitung des Luftverkehrs im allgemeinen, es geht nur um die Frage wo ein Passagier von A nach B umsteigt.

Hier muss mehr auf gerechte und gleichmäßige Belastung von allen geachtet werden.
Das geht nicht, außerhalb eines Sozialismus; und von diesem habe ich ehrlichgesagt die Schnauze gestrichen voll.

Umweltverträglicher wäre z.B. auf sinnlose Kurzstrecken (Nürnberg, Stuttgart, Frankfurt ZÜrich, Wien) zu verzichten.
Die Lufthansa wäre glücklich, wenn man die Flugzeuge von den MUC-NUE, STR, ultrakurzstrecken abziehen könnte; aber es geht nicht, weil irgendein Vollpfosten gemeint hat, man baue eine NBS von Nürnberg nach Ingolstadt und bummelt dann nach München HBF weiter. Keiner der Politiker (egal welcher Partei) WILL diese Passagiere auf die Schiene verlagert, es ist doch alles nur heiße Luft; dann passieren tut nix.

Celestar
 
MUC herum aussieht. Ich habe meinen Augen kaum getraut, wie nahe inzwischen an die Flughafengrenzen herangebaut worden ist - Geschäfts- wie Wohnbebauung!!!

Na ja, wer da an wen herangebaut hat?
Selbst wenn, die, die wissentlich an einen Flughafen anbauen, profitieren ja wohl von ihm, einem Geschäft ist der Fluglärm natürlich egal. Und selbstverständlich wird keiner dieser neuen Anwohner gegen den Flughafen sein!

Ich weiß nicht wer solchen Irrsinn genehmigt, aber es kann doch nicht sein das man in der Landesplanung ein "Zubauen" einer infrastrukturell landesweit höchst bedeutsamen Anlage wie MUC zuläßt!
Warum? Der Flughafen wurde so genehmigt, wie er jetzt ist. Es gehört zur Planungssicherheit dazu, dass man sich als Bauherr auch auf die Ausdehnung des Flughafens verlassen können muss. Also sollte ein Bauen bis zum Zaun auch möglich sein, wen es dort nicht stört, warum nicht?

Im Endanflug jedenfalls kann ich in MUC kaum noch Platz für eine 3. geschweige denn eine 4. RWY ausmachen!
Das kann dir jeder leidgeprüfte Anwohner bestätigen! Aber unsere Argumente werden ja nicht gehört.
 
@ migg

Laut einer Statistik sind seit Baubeginn vom neuen Flughafen bis jetzt in den Landkreisen Erding und Freising ca. 30% der bebauten Wohn- und Geschäftshäuser neu ausgewiesen worden. Die Anzahl im Bereich um den Flughafen dürften noch wesentlich höher liegen, also im Bereich zwischen 30% - 50%. Daraus ist ersichtlich, das viele Immobilien überhaupt erst nach Eröffnung des Airports 1992 entstanden sind. Sozusagen 50% Zuzug, also jeder Zweite. ;)

@ migg

Hat irgendjemand gefragt, ob er die neue Straße vor seinem Grundstück will. Zu einer Infrastruktur gehören Straßen, Schienen, Flüße und Flughäfen.
Wenn ich mich nicht stark täusche sind Straßen und Schienen ständig am Ausbau, warum darf das nicht an Flughäfen sein.
Sollte man die A92 und A9 wieder zurückbauen in kleine Landstraßen, damit die Freisinger Bürger in 90 Minuten nach München zu Arbeit kommen und nicht in 30 Minuten???
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe die Welt nicht schwarz-weiß wie es die Fundamentalisten *beider* Seiten tun, wie ihr es z.B. alle tut! Die Welt ist grau, alles hat zwei Seiten!
(Hervorhebung von mir)

Aber Du siehst nicht nur schwarz-weiß, wie man gut sehen kann.

Irgendwie hast Du die seltsame Angewohnheit, Dir andauernd selbst zu wiedersprechen.

Darüber hinaus: Dir paßt das alles nicht, aber eine echte, machbare Lösungsmöglichkeit zeigst auch Du nicht auf. Da kommen von "unseren Fundamentalisten" fundiertere Überlegungen zu Sinn und Unsinn, aber wir sehen ja alles nur schwarz oder weiß.

Das macht die Sache für mich dann langsam uninteressant
 
@migg:

Vielleicht noch kurz zu den Geschäftsreisen und der "Bequemlichkeit" von Flugreisen.

Was das "Gehetze" am/zum Flughafen angeht, so finde ich es nicht so schlimm. Mittlerweile ist das (zumindest bei mir) ganz gut eingespielt:
Nochmal das Beispiel Bologna:
Taxi wartet um 7:30 vo meiner Haustür (nähe Prinzregentenplatz), Ankunft am Flughafen gegen 8:10. In der zwischenzeit im Taxi gedöst bzw. Playboy gelesen ;D . Die Taxikosten von 58 EUR relativieren sich übrigens aufgrund der Zeitersparnis und des veranschalten Stundenlohns.
@Mannerl: Die 150 EUR/h bekomme ich leider nicht persönlich, ist nur mein firmeninterner Stundensatz ;) .

Weg vom Taxi zum Check-in Automaten ca. 1 Munute.
Eincheckvorgang am Automaten: Noch ne Minute.
Weg vom Automaten durch die Sicherheitskontrolle zu Lounge ca. 10-12 Minuten.
In der Lounge ein kleines Frühstück (Kaffee und MÜSLI ;D ): 15 Minuten
Dann 5 Minuten Gehzeit zum Gate, das bereits offen ist (weil's mittlerweile 8:45 und somit 15 Minuten vor Abflug ist) und rein in den Bus.
Als Interessierter am Flughafengeschehen während der 5 minütigen Fahrt zur Außenposition ein bißchen das Treiben auf dem Vorfeld auf mich wirken lassen. Rein in den Flieger, Gurt an und Augen zu.

Reisezeit von meiner Haustür in München bis zur Büropforte in Bologna: 7:30 - 11:00 = 3:30 h (dies beinhaltet all die "nervigen" Transfers und das "ewige Warten", rollen und 15 Minuten warten an der Startbahn).
Ist einfach alternativlos!
Was die günstigen Reisezeiten und den zugehörigen, sehr hohen Ticketpreis anbelangt, so ist dies wg. der Zeitersparnis egal. Du hast ja gesehen, trotz des Ticketpreises von 720 EUR war der Flug die bei Weitem billigste Alternative!

Was den Vergleich der einzelnen Verkehrmittel anbelangt:
Ich denke man kann immer nur den Planungsfall miteinander vegleichen.
Ist in MUC Schneechaos und der Flieger startet gar nicht erst, ist der Zeitvorteil des Fliegers natürlich dahin.
Kann Dir in der Bahn aber auch passieren, so z.B. kürzlich aufgrund des Sturms "Cyril" kürzlich, als alle Züge mehrere Stunden in der Pampa stehen geblieben sind. Oder Du versäumst Deinen Anschlußzug, denn im Gegensatz zu den meisten Flugverbindungen ex MUC, ist die Chance bei der Bahn umsteigen zu müssen größer.
Vom Auto und der Wahrscheinlichkeit von Baustellen und Staus auf dem Weg ganz zu schweigen.

Und beim Beispiel Wien wär ich mir da nicht so sicher, ob der Flug unter dem Gesichtspunkt der Gesamtkosten (sprich Arbeitszeit, die bezahlt werden muss) nicht doch günstiger ist.
Man sollte auch nicht vergessen, dass nur die wenigsten Firmen gleich neben dem HBF einer Stadt liegen, sondern (leider) eher in Industriegebieten am Stadtrand. Man muss also vom HBF sich erstmal durch den Stadtverkehr zum eigentlichen Ziel durchschlagen.

Ich gebe Dir allerdings recht, es gibt auch Städtepaare, da lohnt sich der Flug wirklich nicht. bestes Beispiel ist MUC-FRA (wenn man nicht in FRA weiterfliegt). Da bist Du mit nem ICE Sprinter wirklich besser dran.
Sind allerdings auch nur ca. 380 Straßenkilometer.
Mit dem Auto brauchst Du in etwa 4 Stunden, wobei das sehr schwankt:
Meine Rekorde leigen bei 2:20h (positiv) und 7:45 (negativ).


Generell bin ich auch der Meinung Strecken bis 500 Kilometern sollten mit dem Zug zurückgelegt werden, dazu muss es allerdings auch zeitlich interessante Verbindungen geben (wie z.B. MUC-FRA, MUC-NUE).
Ist allerdings leider meißtens nicht der Fall.
Ab 500 km gewinnt -zumindest bei Geschäftsreisen- das Flugzeug und somit auch all die kleinen verhassten Flieger.
 
gearDown ist der einzige, der hier mal richtig rechnet :)

Wobei ich 2:20h von MUC nach FRA noch nie geschafft habe. Vom Arbeitsplatz (Garching) bis FRA bei normalen Verkehr sind 3h aber normal (im Gegensatz zu etwa 4:15h mit dem Zug).

Celestar
 
(Hervorhebung von mir)

Darüber hinaus: Dir paßt das alles nicht, aber eine echte, machbare Lösungsmöglichkeit zeigst auch Du nicht auf.

Ich bin hier der einzige, der nicht eine Seite einseitig verteidigt! Ich nutze den Flughafen, sehe also die Vorteile. Ich sehe aber ebenso die Nachteile und wehre mich dagegen, dass diese noch größer werden.

Alle anderen hier sind ausschließlich PRO-Flughafen. Einige wenige kommen mir zwar in einzelnen Punkten entgegen, das stimmt. Das Wörtchen "alle" war hier also tatsächlich etwas zu sehr verkürzt. Aber wenn dieses einzige Wort deine Meinung über mein Sehvermögen bestimmt, ist das schon ein wenig eng fokussiert, meinst du nicht? Bitte betrachte die Gesamtaussage eines Postings und lege nicht wie ein Anwalt jedes Wort auf die Goldwaage, wir sind hier nicht vor Gericht.

Stichwort Lösungsmöglichkeiten: Darum geht es zunächst nicht. Der Ausbau soll ein Problem vorwegnehmen, das kommen könnte, aber noch nicht da ist.
Ich behaupte, das Problem wird so nicht kommen bzw. es darf gar nicht soweit kommen, da die Nachteile für uns die Vorteile für die Passagiere überwiegen.

Ich erlaube mir als Anwohner, meine Interessen höher zu gewichten als die von für mich fremden Reisenden, die auf meine Kosten billig fliegen wollen und von der Politik auch noch ebenfalls auf meine Kosten subventioniert werden.

Aber ich kann natürlich verstehen, dass Gegenwind nie interessant ist.
Und ob etwas machbar ist oder nicht, kann also nur von dir bestätigt werden?
 
Der Ausbau soll ein Problem vorwegnehmen, das kommen könnte, aber noch nicht da ist.
Ich behaupte, das Problem wird so nicht kommen bzw. es darf gar nicht soweit kommen, da die Nachteile für uns die Vorteile für die Passagiere überwiegen.

https://sws.fhkd.org/EWPS/pGeneralAvailability.output?i_airport=MUC&i_season=S07&i_period_from=01Jun&i_period_to=01Oct&i_opsdays=12345__&i_time=1400&i_act=&i_stc=&i_airline=&i_resolution=10min&i_frame=540

Celestar
 
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