Braucht MUC die 3. Runway und den Satelliten? (bis 12/2013)

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Man sollte ihn umbenennen in

"wer braucht denn jetzt noch eine 3. Startbahn?"

Denn immerhin setzen sich allmählich Vernunftargumente (Urlaub daheim reicht auch!) durch und auch die aktuelle Klimadiskussion (Steuern für Kerosin!) wird eher zu einem Abschmelzen des ohnehin künstlich hochgepushten Bedarfs führen.
Ich gebe zu, die Klimadiskussion überschreitet momentan öfter mal die Grenze zum Schwachsinn (Urlaub daheim!, Tempolimit etc.), im Kern aber hat sie natürlich recht. Und dieser Kern wird hängen bleiben, den Flugverkehr drosseln und den Bedarf nach mehr Kapazitäten ad absurdum führen.

Viel wichtiger wäre es jetzt, schonmal Tankanlagen für Biokerosin zu bauen! :)
Oder den A380 dauerhaft in MUC zu stationieren und lieber 20 von den nervigen und lauten Kleinbiestern damit zu ersetzen!
 
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Oder den A380 dauerhaft in MUC zu stationieren und lieber 20 von den nervigen und lauten Kleinbiestern damit zu ersetzen!

Also zu dem ganzen Klima-Zeugs will ich nicht wirklich viel verlieren, außer sind wir hier eigentlich die einzigen, die die Umwelt retten müssen? Was ist mit anderen Nationen? :confused:
Du willst den A380 dauerhaft hier stationieren? Find ich ne tolle Idee, nur wie stellst du dir das vor, nehmen wir die 20 kleinen Maschinen weg, von Strecken wie z.B. MUC-DRS oder MUC-NUE und setzen den A380 ein. Die Maschinen ist so ungefähr zu 15% ausgenutzt, und die Paxe werden natürlich sehr erfreut sein, über Dresden nach Nürnberg zu fliegen, kostet die ja bloß ca. 1,5 stunden. :eyeb: Also ich sage da nur, das Argument ist nicht wirklich durchdacht. :no:
 
Also zu dem ganzen Klima-Zeugs will ich nicht wirklich viel verlieren, außer sind wir hier eigentlich die einzigen, die die Umwelt retten müssen? Was ist mit anderen Nationen? :confused:

Ein bischen Ironie war bei meinem Posting schon dabei, hoffe, du hast das auch so verstanden!
Dein Argument scheint allerdings ernst gemeint zu sein, von wegen, "warum nur wir" , oder? Das wäre dann aber ein sehr kindliches Argument, mit dem man sich natürlich niemals weiter entwickeln könnte. WIR müssen vernünftig sein, ob es die anderen auch sind oder nicht, ist völlig egal! Oder machst du Dummheiten, nur weil andere sie auch machen?!?

Du willst den A380 dauerhaft hier stationieren?
Na ja, er ist relativ leise und lieber alle 5 Minuten ein Dicker als alle 60sec. so überlaute und nervige Kleinflieger. Ich wohne in der Einflugschneise und weiß, wovon ich rede. Flugzeuge sind Nervensägen, schlimmer als jeder LKW, da sie viel länger zu hören sind, der Lärm von überall herkommt statt z.B. nur von der Strasse etc. etc. Am schlimmsten sind die, die ihre Triebwerke hinten dicht nebeneinander am Leitwerk? heißt das so? haben. Solche Teile sollten die 100-fache Landegebühr zahlen müssen!

Find ich ne tolle Idee, nur wie stellst du dir das vor, nehmen wir die 20 kleinen Maschinen weg, von Strecken wie z.B. MUC-DRS oder MUC-NUE und setzen den A380 ein.

Da bist du bei mir falsch - nicht nur die Flieger, sondern auch solche unsinnigen Strecken gehören abgeschafft. Ich bin war gegen die Flughafenerweiterung, aber kein Müsli und Flugzeugverweigerer. Ich fliege selbst öfter, beruflich auch öfter Kurzstrecken bis 1000km. Vor allem, weil der Flughafen nunmal dicht vor der Tür ist, weil es billig ist (künstlich billig!). Ich könnte diese Strecken auch mit der Bahn fahren. Und meine Erfahrung ist, mit der Bahn ist man bis 1000km oft genau so schnell.
Strecken unter 1000km sollten mit einer Sondersteuer von 300 EUR belegt werden, ich hätte kein Problem damit.

Beispiel MUC-VIE:
Die reine Flugzeit ist natürlich viel kürzer als die Zugfahrt. Aber Anfahrt zum Flughafen/von VIE nach Wien Innenstadt, Einchecken, warten, Transfers zum/vom Flugzeug zum/vom Terminal etc. etc. fressen den Zeitvorteil nicht nur auf, sondern überkompensieren ihn in 50% der Fälle. Verspätungen noch gar nicht berücksichtigt. Reinster Unsinn. Wird nur so heftig genutzt weil es billiger ist.

Also ich sage da nur, das Argument ist nicht wirklich durchdacht. :no:
Argumente rund um den Flughafen sind selten richtig durchdacht, von beiden Seiten. Lässt man aber die Vernunft zu ihrem Recht kommen, verlieren die Befürworter eines schrankenlosen Flughafenausbaus mit dem einzigen Pro-Argument der Arbeitsplätze ganz schnell an Boden!
 
Oder den A380 dauerhaft in MUC zu stationieren und lieber 20 von den nervigen und lauten Kleinbiestern damit zu ersetzen!

An uns sollte das gewiß nicht scheitern, nur muß halt der Große auch gefüttert werden und das übernehmen halt mal die kleineren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
An uns sollte das gewiß nicht scheitern, nur muß halt der Große auch gefüttert werden und das übernehmen halt mal die kleineren.

Wo steht geschrieben, dass Fütterung nur per Flugzeug, speziell Kurzstrecken erfolgen darf?

Aber umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn es ohne künstliche Fütterung nicht möglich ist, Flieger voll zu kriegen, bedeutet das halt einfach, dass kein Bedarf nach mehr Flugzeugkapazität vorhanden ist! So einfach ist das! Und damit braucht es erst recht keine weitere Startbahn.

Eine Startbahn übrigens, die die unproduktiven Verteilzeiten, in denen der Passagier nicht wirklich voran kommt, noch erhöht. Es dauert bestimmt weitere 5-10 Minuten, bis der Flieger endlich abhebt, da er erst mal bis zu dieser zwangsläufig abgelegenen Bahn rollen muss.

Damit verschlechtert sich bei Kurzstrecken das Verhältnis Reisezeit Flugzeug zu Reisezeit alternativer Verkehsmittel weiter drastisch!
 
Nun ja, ist mir schon klar, dass da alles mitmachen müssen. Bloß die Großnationen weigern sich eben das Kioto-Protokoll zu unterschreiben, was soll das? Und nur weil Klein-Deutschland jetzt die Abgase reduziert, hilft das noch lange nicht. Nun ja, jetzt müssen da Gebühren erhoben werden und dort wird was verboten. Wieviel Sinn das macht, darüber muss sich jeder selbst Gedanken machen. Ich finde die Idee über die freiwillige Sonderabgabe bei Flugtickets ganz gut, soll doch jeder selber entscheiden ob er das bezahlen will oder nicht.
Gut, das mit dem A380 ist völlig sinnlos, also will ich darüber auch nicht referieren, ist halt ein LANGSTRECKEN-FLugzeug und nix für Innerdeutsch oder Europaweit. Da decken sich Anschaffungskosten und Einnahmen bei weitem nicht. Bei den Landegebühren gibt es schon unterschiedliche Bemessungen, nach Gewicht, Alter und etwaigen Lärmschutzmaßnahmen, andere Triebwerke etc.
Da geb ich dir recht, dass die sehr kurzen Strecken wenig Sinn haben, aber ne Airline würde ne Strecke nicht bedienen, wenn sie sich nicht rentiert, die arbeiten alle nach dem Gewinnprinzip. Da gibt es nur wenige Ausnahmen.
Nach den jetzigen Wachstumszahlen/raten wächst der Flugverkehr in Deutschland und Europa jährlich um 5%. Die Probleme liegen da nicht im Luftraum, sondern an den Flughäfen. Wie oft geraten Airports wie MUC oder FRA an ihre Kapazitätsgrenzen? Und das schon jetzt, wie soll das also in 4-5 Jahren aussehen? Überfüllte Flughäfen, Airlines gehen Pleite, da sie sich die teuren Flughafengebühren bzw. Slots nicht mehr leisten können und die Airlines suchen sich andere Hubs, dort wo noch Kapazitäten sind und das sind dann eben Flughäfen die besser ausgebaut sind und dann, jetzt kommt dein Lieblingsargument, kannste die ganzen Arbeitsplätze die es jetzt hier gibt wieder abschaffen, und wem hilfts? z.b. geht die ganze Infrastruktur in'n A... also niemand.
 
Bloß die Großnationen weigern sich eben das Kioto-Protokoll zu unterschreiben, was soll das? Und nur weil Klein-Deutschland jetzt die Abgase reduziert, hilft das noch lange nicht.

Erstens: Wir sind zwar klein, aber wirtschaftlich sind wir durchaus wer, mit entsprechender Belastung, mit entsprechender symbolischer Signalwirkung, da kannste Gift drauf nehmen! Wenn Deutschland solche Einschnitte vornimmt, bleibt das nicht ohne Wirkung auf die europäischen Nachbarn.

Zweitens: Die derzeitige Klimadiskussions-Hysterie, ja, es ist eine überzogene Hysterie, sie geht in die richtige Richtung, übertreibt aber wohl gerade ein wenig, da sind wir uns einig. Also, diese Hysterie ist bereits international, sie ist sowohl bei den Amis als auch bei den Chinesen angekommen.
Da tut sich momentan durchaus was, somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Großnationen unseren Beispielen folgen. Und manche von diesen Nationen sind in ihrem Verhalten bekanntlich so extrem, dass sie vielleicht sogar noch viel drastischere Maßnahmen ergreifen als bei uns derzeit diskutiert werden. Ist ein altes Muster: wenn das Pendel spät ausschlägt, schlägt es um so heftiger in die Gegenrichtung aus.

Nun ja, jetzt müssen da Gebühren erhoben werden und dort wird was verboten. Wieviel Sinn das macht, darüber muss sich jeder selbst Gedanken machen.
Das macht sehr wohl Sinn. Dreh- u. Angelpunkt ist immer der Geldbeutel des Einzelnen, aber auch der von Unternehmen. Hier muss man also ansetzen. Was nix kostet, is nix wert und wird daher übertrieben genutzt. Wenn etwas was kostet, muss man es minimieren. Das trifft auf Flugreisen von Einzelnen genauso gut wie auf Emissionszertifikate. Wenn man Abgase kaufen muss, sind sie teuer und es renitiert sich, sie zu vermeiden.

Wenn also Starts und Landungen teuer sind, muss man sie entweder vermindern oder mehr Geld beim Kunden verlangen. Wenn denen das zu teuer ist, fliegen sie halt nicht. Wenn weniger fliegen, braucht es weniger Starts und Landungen. Einfacher geht's doch wirklich nicht, oder?

Wenn Kerosin steuerfrei ist, müssen wir alle das bezahlen, ohne Gegenleistung. Und die Airlines machen die fetten Gewinne. Wenn Kerosin besteuert wird, ist das moralisch und wirtschaftlich nur gerecht, niemand kann seriös einen sinnvollen Grund nennen, warum ausgerechnet Kerosin zu Lasten aller anderen Unternehmen begünstigt wird?!? Die Arbeitsplätze der Airlines sind die Arbeitslosen der alternativen Transportunternehmen. Dies nur, falls einer wieder mit dem albernen Argument der Arbeitsplätze daherkommt....;D

Da geb ich dir recht, dass die sehr kurzen Strecken wenig Sinn haben, aber ne Airline würde ne Strecke nicht bedienen, wenn sie sich nicht rentiert, die arbeiten alle nach dem Gewinnprinzip. Da gibt es nur wenige Ausnahmen.
Gewinn kann man pro Strecke oder pro Flotte sehen. Wenn man mit einzelnen defizitären Strecken die Konkurrenz ausschalten/schwächen kann, kann sich das durchaus unter dem Strich lohnen. Somit ist für mich nicht sicher, ob die einzelnen Strecken sich wirklich alle lohnen. Ich bin sogar sicher, dass so verfahren wird - bei Supermärkten gibt es das gleiche Spiel. Da werden einzelne Märkte direkt neben die Konkurrenz gesetzt, obwohl damit beide ganz sicher verlieren werden. Aber es zählt der Gesamtmarkt.

Ach ja, nochmal das Argument von vorhin: Du sprichst von Gewinn! Gewinn, der zum größten Teil auch aus unser aller Subvention stammt (steuerfreies Kerosin)! Toller Gewinn das! Genauso toll wie die teuere deutsche Kohle, die wir alle bezahlen müssen!

Nach den jetzigen Wachstumszahlen/raten wächst der Flugverkehr in Deutschland und Europa jährlich um 5%.
Abhilfe: Ausbau oder Bedarf reduzieren. Ich bin eben für letzteres. Ist ökologisch und ökonomisch einfach sinnvoller und billiger.

schon jetzt, wie soll das also in 4-5 Jahren aussehen? Überfüllte Flughäfen, Airlines gehen Pleite, da sie sich die teuren Flughafengebühren bzw. Slots nicht mehr leisten können und die Airlines suchen sich andere Hubs,
Ist doch toll! Ist das nicht genau das, was all die neoliberalen Wirtschaftsvertreter und Lobbyisten wollen? Markt total? Selbstreinigungskräfte des Marktes? Ist doch eine ganz natürliche Regelung! Zum Markt gehört aber auch, dass Leistungen was kosten!
Also: Kerosin muss gerecht besteuert werden, wer lärmt und rumsaut muss zahlen, wer die Gesundheit der Anwohner für eigene Gewinnzwecke nutze will muss zahlen (z.B. erhöhte Landegebühren).
Ist das jetzt auch wieder nichts?


ganzen Arbeitsplätze die es jetzt hier gibt wieder abschaffen, und wem hilfts? z.b. geht die ganze Infrastruktur in'n A... also niemand.
Was interessieren mich Arbeitsplätze anderer Leute? Meiner interessiert auch keinen. Und die genannten Arbeitsplätze ruinierieren *mein* Lebensumfeld, *meine* Gesundheit. Du kannst nicht erwarten, dass diese Arbeitsplätze ein Argument für die unfreiwilligen Anwohner sind!

Wenn sie einen Teil ihres Gehaltes an uns zahlen, könnte das natürlich anders aussehen, aber das wäre dann ja wie im Märchen....;D

Ach ja, Infrastruktur! Da wird immer geködert, der Flughafen würde die Infrastruktur verbessern. Aber für wen? Doch nur für alle diese Neuzuzügler und Passagiere.

Die bestehenden Anwohner haben von mehr Infrastruktur nichts, im Gegenteil! Das bedeutet nur noch mehr Strassen, Verkehr, Lärm, Abgase, Zersiedelung, Zerstörung der letzten Reste unseres ehemals schönen Freisinger Umlandes. Wir sind auch nicht daran interessiert, dass *noch mehr* Fremde unsere Gegend überschwemmen!

Alle die Infrastrukturprobleme sind ja erst mit dem Flughafen gekommen, er beseitigt also im besten Fall nur Probleme, die wir ohne ihn nicht gehabt hätten! DAS mit der Infrastruktur ist also wahrlich kein Argument, das Anwohner zu Befürwortern des Flughafenausbaus macht!
 
Was interessieren mich Arbeitsplätze anderer Leute? Meiner interessiert auch keinen. Und die genannten Arbeitsplätze ruinierieren *mein* Lebensumfeld, *meine* Gesundheit. Du kannst nicht erwarten, dass diese Arbeitsplätze ein Argument für die unfreiwilligen Anwohner sind!

Nur mal ein Kommentar von mir auf deine Antworten.
Ich hoffe das dein Arbeitsplatz in kürze wegrationalisiert wird. Wer so über das Schicksal anderer denkt hat es selbst nicht besser verdient.

Gruß Alex
 
Nur mal ein Kommentar von mir auf deine Antworten.
Ich hoffe das dein Arbeitsplatz in kürze wegrationalisiert wird. Wer so über das Schicksal anderer denkt hat es selbst nicht besser verdient.

Gruß Alex

Siehst du? Du bist der beste Beweis! Das Argument Arbeitsplätze ist angeblich unangreifbar, muss für alles herhalten und darf nie in Frage gestellt werden! Damit lässt sich *jeder* Unsinn in unserem Lande rechtfertigen! Sobald einer dennoch hinterfragt, kommt der moralische Zeigefinger. Es kommt dann *immer* so einer wie du!

Aber wo bleibt die Moral, wenn es um die Gesundheit von uns Anwohner geht? Wenn ausgerechnet über einem 1300-Seelendorf für 24h Vollgas gegeben werden muss? Ohne dass wir eine Gegenleistung erhalten? Obwohl wir zuerst da waren?

Wo habe ich übrigens gesagt, dass die Leute ihre Arbeitsplätze verlieren sollen (im Gegensatz zu dir, der du mir das sogar wünschst!!, wer steht also moralisch wie da?) ? Ich wünsche sowas niemanden, aber ich bin halt auch so ehrlich zu sagen, dass mir die Arbeitsplätze anderer Leute nicht soviel wert sind als dass ich persönlich dafür erhebliche Einschränkungen meiner Lebensqualität gut heiße! Wer das kann, ist Jesus oder von der Heilsarmee oder wohnt nicht in der Einflugschneise!

Ich bin eben *kein* neoliberaler, der alles durch den Markt regeln lassen will! Die sind eher in Euren Kreisen zu finden. Komisch, dass ihr Eure eigenen Argumenten plötzlich nicht mehr hören wollt: Leistung kostet was, auch Anwohner! Wenn es zu teuer wird, muss man handeln! Künstliche Subventionen sind unerwünscht, also keine Steuerbefreiung, wenn ohne Subvention kein Bedarf, dann eben kein Wachstum. Usw. usw.

Ich wehre mich nur dagegen, dass *dieses Argument Arbeitsplätze* dauernd hergenommen wird, die Gegenargumente der betroffenen Anwohner aber nie ernst genommen werden! Dass nach diesem Argument kein Widerspruch mehr erlaubt sein soll.
Es muss doch legitim sein zu sagen, dass einem die eigene Gesundheit wichtiger ist als die Arbeitsplätze von Leuten, die diese Gesundheit gerade eben beeinträchtigen! Immerhin bin ich als Anwohner das passive Opfer, *nicht* der aktive Täter!
 
migg hat gesagt.:
[...]Ich fliege selbst öfter, beruflich auch öfter Kurzstrecken bis 1000km. Vor allem, weil der Flughafen nunmal dicht vor der Tür ist, weil es billig ist (künstlich billig!). Ich könnte diese Strecken auch mit der Bahn fahren. [...]

und

migg hat gesagt.:
[...]Immerhin bin ich als Anwohner das passive Opfer, *nicht* der aktive Täter![...]

Damit widersprichst Du Dir in zwei Postings selbst, und das innerhalb weniger Stunden. Respekt.

Hochachtungsvoll,

Meckl :D
 
Ich möchte mal der Meinung entgegenzutreten, die signifikante Erhöhung von Ticketpreisen würde zur Reduzierung des Flugverkehrs führen (wer nur querlesen will, das Wichtigste ist fett gedruckt)...

Wer reist denn mit dem Flugzeug?
1. Geschäftsleute
2. Urlauber
3. Verwandte, die Ihre Angehörigen mal wieder sehen wollen.

ad 1. "Geschäftsleute":
Ich nehme jetzt mal mich und meinen letzten Flug als Beispiel (vielleicht auch mal ganz interessant zu sehen, wie eine Firma rechnet):
MUC-Bologna-MUC (1:15 h Flugzeit mit ner ATR; entspricht etwa 0:45h mit nem Jet, also nicht wirklich weit):
Reisedauer (Haustür raus -> Haustür rein): 7:30 Uhr bis 21:00 Uhr, davon Arbeitszeit in Bologna: 11:00 - 17:45 Uhr (6:45h), den Rest der Zeit entweder im Taxi gedöst, im Flieger gepennt oder in der Lounge gegessen, also eigentlich relativ entspannt.
Kosten für den Arbeitgeber : 13,5h*150 EUR/h + 720 EUR Flug (ich denke ein stolzer Preis) = 2745 EUR + Spesen für einen Tag & 5 abzufeiernde Überstunden

Als Alternative die Bahn, um dieselbe Arbeitszeit vor Ort zu gewährleisten:
Abfahrt am Abend zuvor 23:40 -> Ankunft in Bologna 07:10 (Nacht im Zug verbracht statt im Bett und auch noch zu früh da); Fahrtzeit 7:30h
Rückfahrt von Bologna: 18:55, Ankunft in MUC am nächsten Tag um 6:15 (schon wieder ne Nacht im Zug und ob ich dann gleich vom HBF MUC ins Büro fahren und arbeiten kann ist fraglich); Fahrtzeit diesmal 11:20h

Kosten für den Arbeitgeber: 7:30 (Hinfahrt) + 1:30 (Warten auf Büroöffnungszeit wg. zu früher Ankunft) + 6:45 (eigentliche Arbeitszeit) + 11:20h (Rückfahrt) = 28:05 h Einsatzzeit * 150 EUR/h = 4200 EUR + Spesen für 2 Tage & ca. 20 Überstunden abzufeiern. Und das Bahnticket ist in diesem Preis noch nicht mal mit drin!

Selbst wenn man den ohnehin stolzen Flugpreis von 720 EUR verdreichfachen :o würde, wäre es noch wesentlich güntiger o.a.1:15h Flug zu nutzen, als mit der Bahn zu fahren.


Ich kann auch noch das Auto durchrechnen (um auch noch den Letzten zum Einschlafen zu bringen ;D ):
Entfernung einfach: (nur) 560 km
Fahrtzeit einfach: 6 Stunden (wohlwollend)
Mietwagen für einen Tag: 100 EUR
Sprit bei 10l/100km (1,10 EUR weils ein Diesel ist): 123 EUR
Arbeitszeit in Bologna:wieder von 11:00 Uhr bis 17:45 Uhr, also Abfahrt in MUC um 5:00 Uhr, Ankunft wieder um 23:45
Kosten für den Arbeitgeber: 18:45 * 150 EUR/h + 223 EUR (Auto) = 3035 EUR + Spesen & ca. 10 Überstunden zum abbummeln.
Abgesehen von der Tatsache dass ich nach 6 Stunden fahrt keine Chance hätte konzentriert weitere 6:45 zu arbeiten. Von einer sicheren Rückfahrt ganz zu schweigen.

Man sieht, selbst wenn man den Flugpreis nochmal wesentlich erhöhen würde, bleibt das Fliegen für den Geschäftsreisenden nach wie vor die günstigste Alternative, sprich:
Es wird nicht weniger geflogen, sollten die Ticketpreise angehoben werden!
Wenn man sich jetzt überlegt, dass viele Herrschaften einen wesentlich höheren Stundensatz veranschlagen als ich, und auch das ein oder andere Ziel etwas weiter weg ist als 1:15h Flugzeit mit nem Prop (0:45h Jet)...


Man kann das ganze relativ einfach mit jedem x-beliebigen Ziel nachrechnen (Amsterdam, Wien, etc.):
Infos liefern die Internetseiten: www.diebahn.de, www.europcar.de, www.lufthansa.de, www.map24.de.
Einfach mal die drei Reisemöglichkeiten vergleichen:
Vorausbuchung: 1 Woche
Reisezeit. Ein Wochentag (ca. 4-6 Stunden Arbeitszeit vor Ort)
Reiseziel: Eine Stadt mit Flughafen
Keine Ermäßigungen wie Bonusmeilen, Bahncard oder Tankgutscheine.
Ab 500 Straßenkilometern Entfernung ist das Flugzeug billiger, auch wenn das Ticket hunderte Euro kostet (und nicht 19,99 EUR).


ad 2 "der Urlauber":
Im Zuge der bereits erwähnten Diskussion über unser Weltproblem CO2 und der Forderung einiger Politiker auf Urlaubsfernreisen zu verzichten, wurden ein paar Leute im Fernsehen interviewt und eine Frau hat es m.M. ziemlich genau auf den Punkt gebracht.
Sie sagte, es sei Ihr egal wieviel ein Ticket kostet, denn die zwei Wochen im Jahr Abwechslung vom Arbeitsalltag will sie sich leisten. Für irgendetwas muss sie ja schließlich arbeiten.
Kann mich dem nur anschließen. Je weiter weg ich komme, desto besser kann ich vom Alltag hier abschalten. Ob der Flug nach Asien jetzt 600 EUR, 1000 EUR oder 2000 EUR kostet, ist mir letztendlich egal (obwohl ich die 600 EUR natürlich gern mitnehme wenns geht).
Und eins muss ich auch gestehen: Den billigsten Flug nach Malle, den ich je ergattert habe, hat mich etwas über 200 EUR gekostet, und es ist nicht so dass ich nicht auch ein 19,99 EUR Werbeschnäppchen nehmen würde. Ich habe es nie geschafft, vielleicht bin ich zu doof. :confused:
Ich denke aber eher, dass im Vergleich zur Gesamtzahl der bereitgestellten Tickets, ist die Anzahl derer, die nur 19,99 EUR kosten, nur ein Bruchteil ist.
Als Argumentation pro oder contra billiges Fliegen werden solche Preise aber immer hoch gehalten...


Unabhängig davon:
Was würde wohl ein Reisekonzern wie die TUI machen, wenn die Ticketpreise wesentlich angehoben werden würden?
Die TUI würde bestimmt nicht sagen, Reisen ist jetzt zu teuer und ich biete meinen tausenden Pauschalkunden nichts mehr an, mit der baldigen Pleite als Folge.
TUI wird eher versuchen die Konditionen in den Zielländern zu drücken, um die Kosten für das Gesamt(Urlaubs)paket einigermaßen im Zaum zu halten, und es wird ihr auch gelingen. Ihrer Marktmacht sei dank.
Diejenigen, die darunter leiden werden sind die Angestellten im Urlaubsland.



ad 3 (die wahrsch. kleinste Gruppe):
Wenn sich Verwandte mal wieder sehen wollen, spielt Geld auch nur eine untergeordnete Rolle.
Man sieht dies immer wieder an den Flügen Südamerika - Spanien. Die Leute sparen zum Teil jahrelang, um dich einen Flug leisten zu können. Erhöht man die Ticketpreise, wird die einzige Reaktion der Leute sein, eben noch ein oder zwei Jahre länger zu sparen. Ihre Lieben werden sie aber auf jeden Fall mit dem Flugzeug besuchen kommen.

Ergo: Bei keinem der drei Personengruppen sehe ich eine Veränderung des Reiseverhaltens, im Falle einer Erhöhung der Ticketpreise.

Ich wünsche allen eine Gute Nacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
du vergißt die gruppe nummer 4:

wir fliegen weil's grad billig ist, wir 4 tage frei haben und mein kollege/freund/nachbar... mir erzählt hat das der kurztrip nach xy (die 'im Trend liegen') soooooo toll war. (klar der flug hat nur 19,90 gekostet, die gebühren und aufschläge haben nochmal 200 € ausgemacht, aber das erwähnen wir nicht) und weil's bei den anderen so toll war ist auch der eigene trip richtig gut (naja, das Hotel war schlecht, die zwei Tage nur Hektik und gesehen haben wir durch die Rennerei auch nicht viel) und auch so weitererzählt. erst etwas später kommen dann die kleinen negativen Details an die Oberfläche. Und das ist die Klientel die du durch einen ehrlichen Anfangspreis von 120 € pro Ticket Gebühren incl. (was auch noch ein Schnäppchen wäre, nahezu egal wohin) von schwachsinnigen Kurztrips abschrecken könntest. Die machen sicher nicht die große Masse aus, aber wenn man damit nur ein zwei unnötige Prozentpunkte Wachstum rausnehmen könnte wäre es nicht so schlecht. Dann wächst die europäische Luftfahrt halt 'nur' noch mit 2,5% statt mit 5%.
Das die Politiker jetzt wieder ungebremst heiße Luft produzieren, da sind wir uns einig. Das eine gut ausgebaute Infrastruktur an den großen Flughäfen nötig ist, sehe ich auch so. (@migg: deine 'argumente' waren nur ein aufguß all der vorher erwähnten argumente, die bereits genügend durch fakten widerlegt sind. da lohnt sich ein neuerliches 'gefecht' gar nicht, da durch die momentane politikerhysterie nichts an gewicht gewonnen wird)
dennoch gibt es im luftverkehr, wie überall, deutliche fehlentwicklungen, die aber sicher nicht durch hyperaktive schnellschüsse von planlosen politikern gebremst werden. wenn etwas getan werden soll, dann bitte im europäischen rahmen, aber jeden betreffend der hier fliegt, auch die außereuropäischen airlines. (ich seh schon die österreicher mit einem umweltpickerl für flieger winken)

Saigor
 
Wenn weniger fliegen, braucht es weniger Starts und Landungen. Einfacher geht's doch wirklich nicht, oder?

[...]

Ausbau oder Bedarf reduzieren. Ich bin eben für letzteres. Ist ökologisch und ökonomisch einfach sinnvoller und billiger.

schön wär´s.
einzig ökologisch sinvoll wäre, flugverkehr sofort komplett einzustellen. ökonomisch ist das ganze schwieriger, einfach, weil erstere aussage so leider nicht haltbar ist. insgesamt weniger passagiere würde noch weniger die "sammel-methode" ermöglichen. für okonomische rentabilität müssten in diesem fall noch kleinere flieger noch öfter noch mehr direkte routen fliegen. andernfalls müsste allein aus "solvenzgründen" der schon genannten ökologischen optimallösung entgegengesehen werden.
weniger angebot ab muc macht aber nicht gleich weniger bedarf. hier kommt die rolle von muc als hub ins spiel: muc befriedigt einen teil des bedarfs aus ganz europa. sicher, muc ist also kein airport alleine für münchen. das kritisieren viele. aber was wäre die alternative? mal neben der regel "angebot generiert nachfrage" auch angenommen "nachfrage schafft angebot": diese nachfrage bewältigen heißt es auch (eben neben der kapitalistischen devise, etwas mehr angebot bereitzustellen als im moment nachfrage besteht). wenn nicht muc, hätte möglicherweise köln ein hub zu beklagen und bejubeln. oder hamburg. oder saarbrücken. oder irgendwas im ausland. und in brüssel würde man sich dann auch beklagen, dass dort teile der nachfrage aus ganz europa befriedigt werden müssen. übrigens auch ein teil aus münchen. vielleicht der, der jetzt aus brs über muc fliegt. vielleicht auch ein ganz anderer. das problem ist folglich kein lokales, sondern ein sehr großräumiges und in seiner art kaum klar zu bestimmendes. abhilfe? politisch hubs ausmerzen. von freier marktwirtschaft hat das aber dann auch wieder nicht so viel. außerdem braucht man dann das jammern gar nicht aufhören und kann gleich weitermachen: wenn die nachfrage da ist, nur mal angenommen, und es gibt keine hubs, dann gibt es überhaupt keine "sammelflüge" mehr, sondern nur noch direkt- bzw. nonstopflüge. nützt das dem einzelnen anwohner? für eine gewisse zeit, bis schließlich an jedem airport durch die vielen direktflüge so viele flüge abgewickelt werden wie heute nur an hubs. würde das der gesamtheit nützen? aus demographischer und ökonomischer sicht wirklich nicht, aus ökologischer sicht schon gleich dreimal nicht.
so gesehen: ja, wir sind alle unsere eigenen opfer. und wir sind alle mit schuld daran. ausbaden müssen es daher wir. um wenigstens die beträchtlichen, kontinuierlich der umwelt zugefügten schäden nicht noch größer zu machen als sie es schon sind, kommt es wohl zu solchen ungerechtigkeiten wie der tatsache, dass manche die einflugschneise eines hubs übers grundstück gehängt bekommen. und die verärgerung darüber kann ich nachvollziehen. ich will auch nicht der sein, der entscheidungen über standorte von hubs, etc. treffen muss. und natürlich auch nicht der, der schließlich davon betroffen ist (mal abgesehen davon, dass dieser spezielle fall bei flugzeugfans wohl weniger misfallen auslösen würde als bei anderen).
und ja, wir sind alle schuld. denn wenn man nicht so will, dann spielt es z.b. keine rolle, ob es billiger ist vie durch die luft zu erreichen oder zu lande (oder gar zu wasser). wenn man nicht so will, dann hat man durch nichts zu bestechende prinzipien. mancher münchner+umländler mag auch sagen, ein ersatz für riem hätte ihm gereicht, er müsse nicht nonstop in alle welt kommen. mitbekommen, was diese aussage enthält? er braucht kein nonstop. er steigt also womöglich um. an einem hub. das ist dann zwar vielleicht nicht in muc und schwaig oder attaching beklagen sich nicht über 1100 movements am tag, sondern über 500, aber dann spielt sich genau das gleiche szenario vielleicht im frankfurter schwaig oder im brüsseler attaching ab. bis auf die namen letzterer beider orte dürfte sich die situation kaum unterscheiden. folglich ist es so wie beschrieben: wir sind unsere eigenen opfer.

viel leichter wäre das ganze und ein haufen unsinn wäre das geschriebene, wäre es wie behauptet: weniger angebot, weniger nachfrage!
das trifft vollkommen zu! nichts tut dies in einer größeren zahl von beziehungen. das trifft genau so oft zu wie folgendes: weniger nachfrage, weniger angebot! sicher. als regel allein, nichts leichter als das! die schwierigkeit liegt in beidem zusammen. beides stimmt. unklar ist nur die reihenfolge. sicher, 0 angebot erzwingt die ökologische optimallösung. abgesehen davon geht es letztlich um die frage: was war zuerst? die henne oder das ei?

und genau das macht dieses argument zunichte:

Lässt man aber die Vernunft zu ihrem Recht kommen, verlieren die Befürworter eines schrankenlosen Flughafenausbaus mit dem einzigen Pro-Argument der Arbeitsplätze ganz schnell an Boden!

tatsächlich ist beschriebenes das einzige argument, das anerkannt und damit akzeptiert wird. dass dieses ein indirektes ist, lässt sich kaum bestreiten. nein, luftverkehr findet nicht deshalb statt, damit tausende von arbeitsplätzen geschaffen und gehalten werden. und wenn es mehrere millionen von diesen wären. aber dem eigentlichen argument, warum luftverkehr stattfindet, dem es wohl kaum etwas entgegenzusetzen gäbe außer der unmöglichkeit, jedem einzelnen passagier ins gewissen zu reden und jeden einzelnen von der flugreise abzubringen, würde wohl niemand gehör schenken. ist nämlich - nicht zu leugnen - nicht grund genug: "familie a aus b möchte urlaub in c machen", "frau d aus e will ihre verwandten f, g, h und ä in i besuchen", "herr k von firma w&c aus l muss auf geschäftsreise nach m". wäre wohl auch einfach zu viel.



edit:
stelle fest, mein vorletzter satz passt recht genau zu den beiträgen zuvor.
zu gruppe nummer 4 hatte ich in einem anderen thread eine lange antwort geschrieben, wurde aber vor dem posten aus dem web geworfen. quintessenz: ja, auf die kann man verzichten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn es ohne künstliche Fütterung nicht möglich ist, Flieger voll zu kriegen, bedeutet das halt einfach, dass kein Bedarf nach mehr Flugzeugkapazität vorhanden ist! So einfach ist das! Und damit braucht es erst recht keine weitere Startbahn.

Irgendwie nicht einmal scheinbar logisch.

Und außerdem: irgendwie ist das "künstlich" reichlich wenig durchdacht.

Natürlich ist der Bedarf da, sonst würde man nicht den Flieger voll bekommen. Der Bedarf ist nur nicht im Raum München allein groß genug. Aber dann, wenn man Norditalien und auch sonst noch halb Deutschland zusammensammelt.

Alternative: von jedem Flugplatz, an dem drei Hansel hocken, die auf Langstrecke gehen wollen, 1-3 mal die Woche mit halb vollen Fliegern auf Langstrecke gehen. Oder Milchkannenrouten wieder aktivieren.
Spitze, tolle Ökobilanz, ganz zu schweigen davon, daß so etwas am heutigen Bedarf vorbei geht. Früher, auch zu Jet-Zeiten hat man das so gemacht. Nach Asien mit 7 Zwischenlandungen, überall steigen 3 Leute ein und 4 aus, oder so.

Problem: natürlich geht das "Sammeln und Verteilen" auch zu Lasten des Umlandes des jeweiligen "Sammelflugplatzes".

Aber: Die ganze Geschichte ist auch ungemein nützlich für München. Quasi als Abfallprodukt wird der Münchner Wirtschaft und Bevölkerung ein wirtschaftlich vorteilhaftes und komfortables Flugnetz geboten. Eine gute Verkehrsanbindung ist ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor. Und diese ist besser, als sie originär wäre. Das kann nicht von Nachteil sein.

Das Ganze nennt sich dann übrigens Hub.

Die ganze Geschichte ist auch aus einem anderen Aspekt nicht ganz dumm: Es muß ja nicht jeder Provinzflugplatz dieser Welt so ausgebaut sein, daß er von Langstreckenmaschinen bedient werden kann. Warum muß Hof bitte ausgebaut werden? Ein paar Mio verbuddeln, daß man einmal die Woche nach Malle kommt? Und man stelle sich darüber hinaus mal vor, was los wäre, wenn von jedem Hinterhof der Welt zu jedem anderen Hinterhof unrentabler Flugverkehr stattfinden würde, das gäbe erst einmal einen Verkehr.

Da ist es, zumindest auch gesamtwirtschaftlich, volkswirtschaftlich gesehen, doch um einiges sinnvoller, die m.E. notwendige Konzentration auf Hubs auf möglichst wenige Plätze zu beschränken. Die Anwohner dieser Plätze werden zwar kaum in Freudenschreie ausbrechen, aber, getreu St. Florian, schreien doch eh überall alle. Also, notwendiges Übel, zwei Hubs in Deutschland, MUC und FRA, die dafür gescheit. Und München profitiert davon. Ach ja, Geld verdienen kann man auch noch, mit so einem Flughafen. Ein bischen.

Zusammengefaßt: das mit dem Schuh ist offensichtlicher Blödsinn. Natürlich ist der Bedarf für die meisten Strecken nicht ausreichend allein in der Region. Aber man kann nicht jeden, der Bedarf hat, einzeln zu seinem Ziel fliegen. Also faßt man den Bedarf zusammen an einem Hub. Weiterhin natürlich kann man sich mit gewisser Berechtigung (v.a. als "Betroffener") fragen, ob das gerade hier sein muß. Aber Mitteleuropa ist nunmal fast überall besiedelt, irgendwen trifft es immer, und irgendwo muß man halt die Leute sammeln. Und dann kann man sich als Region München überlegen, ob man das will, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Und m.E. überwiegen hier die Vorteile für die Region deutlich.

Muß man natürlich nicht so sehen. Aber so mit dem Schuh, so einfach ist es dann halt auch nicht.

Whoops


(Es gibt wenige Flughäfen auf der Welt, die ein derartig großes originäres Aufkommen haben, daß man vergleichbare Streckennetze ohne Hub-Funktion hinbekommt.)
 
Klasse Diskussion. Ein erfreulicher Nebeneffekt der ansonsten natürlich überzogenen und Effekt haschenden Polemisierung in der breiten Öffentlichkeit, vor allem der Politik...

Und im Prinzip sind wir doch gar nicht so weit auseinander, selbst @Migg ist in einigen Punkten nicht soooo weit weg... Wer es nicht mitbekommen hat, er war einer der Wenigen im Merkur Forum (aus unserer Perspektive gesehen) mit halbwegs vernünftigen Ansichten und konnte zumindest seinen Standpunkt stets begründen...

Der Sinn und Zweck und somit auch die begründete Notwendigkeit eines HUB-Systems dürfte hier eigentlich immer klar rüber gekommen sein. Niemand der das System verstanden und die Wichtigkeit für die gesamte südbayerische Region erkannt hat, wird das bezweifeln können.

Dorn im Auge ist doch vermehrt die von @Saigor genannte '4.User Group', die 'mal eben nach sonstwo hin Flieger' ohne besonderen Anlass. Also ein Grossteil der LCC Klientel. Und obwohl ich @geardown für den guten Beitrag danke und ihm eigentlich nur zustimmen kann, muss ich in einem Punkt wiedersprechen. Denn der Anteil der 'Fastumsonsttickets' ist erheblich höher wie Viele vielleicht vermuten. Diese Kannibalisierungspreise haben sich längst in den Köpfen manifestiert. Die Geister die ich rief...
Selbst für eine Markteinführung in Memmingen wirbt TUIFly mit garantierten 29,90 €... Das lässt tief blicken. Marketingfritzen werden das schon gut begründen, nur scheint der Markt nicht unendlich zu sein.

Und sorry, gegen diese Art der Fliegerei wehre ich mich...:think:
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist an der ganzen Sache zu befürchten das es eine kleine Delle in der Luftfahrt geben könnte, um anschließend wieder voll durchzustarten.
So war es in den letzten 20 Jahren immer wieder, und so wird es auch bei Ökoabgaben sein. Durch eine von aussen reglementierten Begrenzung der Anzahl der Flüge wird ein Stau erzeugt, der dann durch Maßnahmen der Luftverkehrsgesellschaften mehr als kompensiert wird.

Das heißt bei einer Stagnation angenommen von den nächsten 3-4 Jahren entsteht ein Nachholbedarf im zweistelligen Bereich. Übrigens nichts anders wird derzeit ohnehin durch die knappen Slots in München bereits erzeugt. Die Anzahl der Flüge ist nur aufgeschoben, weil einfach ein Bedarf vorhanden ist. Daran ändern Steuern langfristig auch nichts.

Ist das Autofahren durch die Ökosteuer spürbar zurückgegangen -> Nein, sondern ganz im Gegenteil. Die Haushalte sparen dafür an anderer Stelle, und bei privaten Reisen wird es auch so sein. Im Beispiel von @ GearDdown sind die Geschäftsleute richtigerweise sowieso ausgeklammert.
Wir Zahlen auch lieber Flugreisen, weil das wegen der Anrechnung der Reisezeit in über 90% der Fälle günstiger ist als Bahnfahren. Eine Anreise zum HBF ist oft genauso umständlich und zeitaufwendig wie zum Airport.
Die wenigsten wohnen unmittelbar im Bahnhofsbereich, dies darf man nicht vergessen @ migg. :yes:
 
@ MUCFlyer

Und die zum Lufthansa Konzern gehörende Germanwings hat reihenweise 19 Euro Tickets (incl.) auf den neuen Standort Dortmund im Gepäck.
Diese Aktionen sollten boykottiert werden, nur um einen Wettbewerber (hier Easyjet) einzuschüchtern. Hier sollte für jeden Fluggast eine Strafgebühr von 100,- Euro an die Fluggesellschaft gestellt werden.

Hier werden schlafende Hunde geweckt in NRW und haufenweise Günstigtickets auf den Markt geschmissen.

Bei Memmingen sehe ich als Alternative für den Standort München.
Bedenke wie die Situation in Bayern aussieht, wenn die Runway nicht 2011 kommt. Dann werden die Flüge vieler Airlines wohl in Memmingen stattfinden. Dann freuen sich die Allgäuer und die Freisinger über Fluglärm, weil ja der Ausbau in München verhindert wird. Hier sehe ich persönlich schon erste Ansätze für eine Verkehrspolitik, die die Gegner mit zu verantworten haben. Würde mich nicht wundern wenn eines Tages die Memminger Bauern eine Grossdemo in Freising abhalten.
Ist ja auch nicht nachvollziehbar wenn Bürger von Freising ex Memmingen in den Urlaub düsen, weil sie vor der Haustür dagegen sind. :o


Hier noch etwas aus a.de zum Thema Ausbau MUC:
Was MUC betrifft so hatte ich vor 3 Wochen da einen Schönwetteranflug mit Warteschleifen und habe genug Zeit gehabt mir anzuschauen wie es so um MUC herum aussieht. Ich habe meinen Augen kaum getraut, wie nahe inzwischen an die Flughafengrenzen herangebaut worden ist - Geschäfts- wie Wohnbebauung!!! Ich weiß nicht wer solchen Irrsinn genehmigt, aber es kann doch nicht sein das man in der Landesplanung ein "Zubauen" einer infrastrukturell landesweit höchst bedeutsamen Anlage wie MUC zuläßt!

Im Endanflug jedenfalls kann ich in MUC kaum noch Platz für eine 3. geschweige denn eine 4. RWY ausmachen! Hat jemand einen Link zu einer Karte Plan mit der Lage der geplanten weiteren Bahnen in MUC?
 
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1) Selbst wenn wir ALLE innereurpäischen Flüge von heute auf morgen einstellen würden, hätten wir den CO2-Ausstoß Europas um gerade einmal 1% gesenkt, weltweit gerade mal etwa 0.23%.

2) Der Punkt 1) beinhaltet auch Flüge von London nach Athen oder von Lissabon nach Moskau, wo es keine realistische Alternative gibt.

3) Jemand (und ich beziehe das hier auf niemanden persönlich) der einerseits gegen den Luftverkehr ist, andererseits den Transrapid als Alternative ablehnt ist entweder vollständig inkompetent oder schizophren.

4) Gleiches gilt für Leute, bei denen Umweltpolitik darin besteht, Verkehr zu verhindern. Es geht darum den Verkehr umweltverträglicher zu machen, und nicht, ihn zu verhindern.

Celestar
 
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