Ausbau MUC: 3. Bahn (Neustart)

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Nicht offen für weitere Antworten.
Sorry, aber da bin ich anderer Meinung: Die Stadt München hat in der Gesellschafterversammlung jahrelang alle Entscheidung zum Bau der 3. Bahn mitgetragen. Die FMG hat bestimmt schon einen mehrstelligen Millionenbetrag aufgewendet (inkl. der Grundstückskäufe), um das Projekt bis zur Baureife zu bringen. Und jetzt auf einmal fällt diesem einen Gesellschafter ein, dass er das Projekt doch nicht realisieren möchte?

Wenn die Bahn nicht gebaut wird, dann waren die bisherigen Ausgaben umsonst. Das ist eindeutig geschäftsschädigendes Verhalten.

Geschäftsschädigendes Verhalten laut allgemeinem Sprachgebrauch eventuell ja. Nur: um gesellschaftsrechtlich was bewegen zu können braucht man gesellschaftsschädigendes Verhalten. Und da ist die Rechtsprechung recht anspruchsvoll. Da mußt Du schon ganz andere Nummern abziehen, daß die anderen Gesellschafter was wegen gesellschaftsschädigenden Verhaltens gegen Dich machen können.

Das wäre ziemlich unglaubwürdig und hätte wohl auch keinen Bestand vor Gericht.

Eben doch.

(Und sei es, weil es grundsätzlich nicht Aufgabe der Judikative ist, in den Gestaltungsspielraum der Exekutive einzugreifen - so dieser im vorgegebenen Rahmen ausgeübt wird - daran dürfte bei der Reiter-Entscheidung kein Zweifel bestehen - auch nicht über den Umweg des Gesellschaftsrechtes - letztlich ist der Grund der Verweigerung der Zustimmung aber auch wurscht, solange die Verweigerung an sich nicht als gesellschaftsschädigendes Verhalten gewertet werden muß, und da sind die ANforderungen wie gesagt eher höher)

Whoops
 
Dein Claim, Deine Beweispflicht.

Nein, nicht wirklich. Du hast behauptet, ein Gesllschafter kann seine Position ändern, um Schaden von der Gesellschaft abzuwenden:
Bereits die Tatsache, daß nach und bei erfolgreich abgeschlossener Baurechtserringung die Bauausführung eines separaten Gesellschafterbeschlusses bedarf, ist Indiz dafür, daß Baurecht gerade nicht unmittelbar in den Bau führen sollte, also Anerkenntnis, daß weitere, unabhängige Faktoren davon Abstand nehmen lassen können sollen. Warum? Gerade um Schaden von der Gesellschaft abzuwenden.

Im Allgemeinen stimme ich Deiner Aussage ja sogar zu, aber ich sehe nicht, wie das hier auf den konkreten Fall zutrifft. Also habe ich Dich gefragt, inwieweit der Ausbau des Flughafens der FMG einen Schaden zufügt. Ich kann da nichts beweisen. Die Aussage stammt von Dir.

Der ö.r. Gesellschafter Stadt München hat mittels verfassungsgemäßem Procedere sein Abstimmungsverhalten in der Gesellschafterversammlung einer einstimmig entscheidenden GmbH bestimmt.
Was gibt es da weiter zu begründen?
Da gibt es jede Mange zu begründen, nachdem die Stadt 10 Jahre lang anders gestimmt hat und alle Entscheidungen zum Bau der 3. Bahn mitgetragen hat.
 
Geschäftsschädigendes Verhalten laut allgemeinem Sprachgebrauch eventuell ja.
Danke für die Bestätigung. Die Stadt München handelt gegen die Interessen der FMG. Genau das wollte ich festhalten und das ist es auch, was Hr. Huber gesagt hatte: die Stadt München vertritt nicht die Interessen der FMG, obwohl sie laut Gesellschaftervertrag dazu verpflichtet ist.

Gesellschaftsschädgendes Verhalten nachzuweisen und Schadenersatz zu forden dürfte in der Tat ziemlich schwierig sein. Da stimme ich Dir zu. Das ist aber im Moment eh nur eine hypothetische Diskussion. Die Entscheidungsvorlage zum Baubeginn steht ja in nächster Zeit nicht auf der Agenda.

Insgesamt ist das Autreten der Stadt ziemlich peinlich: von 1999-2014 hat sie viel Geld dafür ausgegeben, um einen Käufer für ihre Anteile an der FMG zu finden. Und jetzt auf einmal will Sie von einem Verkauf nichts mehr wissen.
 
Danke für die Bestätigung.

1. eben keine Bestätigung

die Stadt München vertritt nicht die Interessen der FMG, obwohl sie laut Gesellschaftervertrag dazu verpflichtet ist.

2. ach ja? Nein

Insgesamt ist das Autreten der Stadt ziemlich peinlich: von 1999-2014 hat sie viel Geld dafür ausgegeben, um einen Käufer für ihre Anteile an der FMG zu finden. Und jetzt auf einmal will Sie von einem Verkauf nichts mehr wissen.

3. nicht peinlich, nennt sich Demokratie. Auch wenn Dir das Ergebnis ebensowenig paßt wie mir...
 
Da gibt es jede Mange zu begründen, nachdem die Stadt 10 Jahre lang anders gestimmt hat und alle Entscheidungen zum Bau der 3. Bahn mitgetragen hat.
Ja, aber indem "Du" auf dem Klageweg "mich" zu einem bestimmten Handeln zwingen willst, obliegt "Dir" die Beweisführung.

"Ich" handele einfach nicht. Will "ich" nicht. Und "meine" Schwabinger Sippe sagt das auch. ;)

Du könntest aber der Frage nachgehen, wieso sich die Gesellschafterversammlung der FMG überhaupt einstimmiges Handeln auferlegt, wenn im Konfliktfall ein abweichender Gesellschafter dann bedroht (AG) oder gezwungen (Klage) werden soll.

Das Gericht dürfte jedenfalls danach fragen.
 
Insgesamt ist das Autreten der Stadt ziemlich peinlich: von 1999-2014 hat sie viel Geld dafür ausgegeben, um einen Käufer für ihre Anteile an der FMG zu finden. Und jetzt auf einmal will Sie von einem Verkauf nichts mehr wissen.

Times are changing. Was vor 10 Jahren konsequent war, kann sich heute ganz anders darstellen. Rückwirkend haben sich die Prognosen als grob fehlerhaft erwiesen. Die Lufthansa befindet sich in einer schweren Krise mit ungewissem Ausgang. Der Wohnungsmarkt im Großraum München ist bereits jetzt total überhitzt. Alles Gründe, die aus Münchner Sicht ausreichen, um das Projekt zu hinterfragen. Man könnte andersherum fragen: Handelt der FMG-Chef nicht geschäftsschädigend, wenn er bedingungslos auf einen Ausbau setzt, obwohl sich die Randbedingungen seit Jahren verschlechtern und die Risiken stetig steigen?
 
Times are changing. Was vor 10 Jahren konsequent war, kann sich heute ganz anders darstellen. Rückwirkend haben sich die Prognosen als grob fehlerhaft erwiesen. Die Lufthansa befindet sich in einer schweren Krise mit ungewissem Ausgang. Der Wohnungsmarkt im Großraum München ist bereits jetzt total überhitzt. Alles Gründe, die aus Münchner Sicht ausreichen, um das Projekt zu hinterfragen. Man könnte andersherum fragen: Handelt der FMG-Chef nicht geschäftsschädigend, wenn er bedingungslos auf einen Ausbau setzt, obwohl sich die Randbedingungen seit Jahren verschlechtern und die Risiken stetig steigen?

Im ganzen Jahr 1992 hatte der Flughafen weniger als 12 Millionen Passagiere. Inzwischen sind es über 40 Millionen pro Jahr und in einzelnen Quartalen mit teilweise 12 Millionen Passagiere mehr als München Riem jemals in einem ganzen Jahr hatte.

Wie man da von falschen Prognosen sprechen kann und so tun kann, als wäre der Flughafen ein verkehrspolitisches Desaster ist mir völlig schleierhaft.

Genauso wie man heute feststellen muss, dass das Gericht, das den Flughafen von 4 auf 2 Bahnen gekürzt hat, eine Fehlentscheidung getroffen hat, so wird man wahrscheinlich in wenigen Jahren feststellen, dass die Entscheidung gegen den Bau, sofern sie denn kommt, nicht nur die schwierigste Entscheidung für Seehofer gewesen sein wird, sondern auch seine dümmste.

Wie hat man gejubelt, als der Transrapid NICHT gebaut wurde. Und was hat man heute stattdessen? Weiterhin Nichts. Wie klug die Entscheidung war, den Flughafen abseits aller Fernverkehrstrecken der Bahn zu bauen, sieht man heute noch und wir werden es wahrscheinlich nicht mehr erleben, dass sich daran etwas ändert.

Eigentlich ist es ein Wunder, dass sich der Flughafen überhaupt so entwickelt hat, bei den schlechten Entscheidungen, die da so in der Vergangenheit getroffen wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die dritte Startbahn ist meiner Meinung nach erledigt - sie wird nicht mehr kommen:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/flughafen-muenchen-zweifel-an-der-dritten-startbahn-1.2674075

Es wurde bei allen Gesprächen zwischen den Teilnehmern jeweils Stillschweigen vereinbart. Was sollen planestupid, der Freisinger OB, aufgemuckt u.a. denn sonst sagen außer dass es ganz toll lief und sie sich bestätigt fühlen etc... Diese Gruppen haben ja seit jeher ein übertriebenes Mitteilungsbefürfnis. Da sagt die Presse mal wieder "Danke".
 
Es wurde bei allen Gesprächen zwischen den Teilnehmern jeweils Stillschweigen vereinbart. Was sollen planestupid, der Freisinger OB, aufgemuckt u.a. denn sonst sagen außer dass es ganz toll lief und sie sich bestätigt fühlen etc... Diese Gruppen haben ja seit jeher ein übertriebenes Mitteilungsbefürfnis. Da sagt die Presse mal wieder "Danke".

Da hast du sicher Recht. Doch selbst wenn Seehofer will, wird es schwierig oder teuer. Nicht dass mich das stören würde, die Frage ist jedoch, ob Seehofer diesen Weg wirklich noch gehen will oder dies seinem Nachfolger hinterlässt.

(Sollte der Nachfolger Söder heißen, das war doch derjenige, der neulich sein Franz-Josef-Strauß-Bild aus seinem Kinderzimmer gepostet hatte, vielleicht hat der den notwendigen Krawall-Willen, um eine solche Entscheidung wie sein Vorbild durchzusetzen) Selbst wenn Seehofer einknickt, lange Jubeln werden die Gegner nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seehofer wird es nicht mehr wollen, das prophezeihe ich. Das höchste was sein wird, wird eine Vertagung der Entscheidung sein. Seehofer wird sich politisch nur für die 3. Bahn einsetzen, wenn er es auch durchsetzen können wird - zumindest derzeit sieht es anders aus.
 
Immerhin kan man mal in einen SZ Artikel (4. Absatz) lesen, dass die Kapazitäten in MUC zu den Hauptverkehrszeiten schon sehr ausgelastet sind. Komisch, dass in den expliziten Startbahnartikeln das eigentlich so wie zum Ausdruck kommt ...
 
Rinderspacher will MVV in München abschaffen

Man fragt sich inzwischen, ob bei der Frage der 3. Startbahn inzwischen der Rinderwahnsinn um sich greift.
MDL Rinderspacher (SPD):
[URL]http://bayernspd-landtag.de/presse/pressemitteilungen/?id=276407[/URL] hat gesagt.:
"Die Entwicklung der Flugbewegungen zeigt: es gibt keine Notwendigkeit zum Bau einer dritten Start- und Landebahn", erklärt Rinderspacher. Auch seien die Flugzeuge gegenwärtig zu noch nicht mal 80 Prozent ausgelastet.

80% Auslastung? In welcher Welt lebt dieser Mann? Das ist ja schon Abweisungsgrenze. Wenn dieser Maßstab ernst gemeint ist, dann müsste man den MVV sofort abschaffen.

Die aktuelle Umfrage, auf die sich die SPD bezieht findet sich hier: http://bayernspd-landtag.de/workspace/media/static/20150930-tab-spd_bayern_frakti-560e5bdb05716.pdf
 
Beim Spatenstich des Frankfurter T3 haben diverse Redner dem Herrn Seehofer schon mal gezeigt wie man in solchen Angelegenheiten argumentiert:

...Es ist die richtige Entscheidung...

...Zunahme des weltweiten Luftverkehrs um zwei bis drei Prozent, Sicherstellung des Wohlstands der Rhein-Main-Region...

...Unser Anzug wird zu klein...

...Von da her ist der heutige Tag ein guter Tag für Hessen...

...eine zwingende Entscheidung, wenn wir ein starkes Land bleiben wollen...

...Eine zukunftsweisende Investition und ein „Stück Daseinsvorsorge“ für die Region...

...Dieser Flughafen und seine Konkurrenzfähigkeit ist der Herzmuskel der Region...

...Ohne ein internationales Drehkreuz ist der Wohlstand hier nicht zu halten...

...Wir wollen auch in 30 Jahren noch das attraktive Tor in die Welt sein...
 
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ich befürchte für die Dritte gilt 'jetzt oder nie'. Und für das jetzt ist halt der Seehofer zuständig....
aber das ist ohnehin Kaffeesatzleserei ohne wert.

Saigor
 
ich befürchte für die Dritte gilt 'jetzt oder nie'. Und für das jetzt ist halt der Seehofer zuständig....
aber das ist ohnehin Kaffeesatzleserei ohne wert.

Saigor

Jetzt oder nie kann ich nicht nachvollziehen. Der Reiter sagt ja selbst, dass erst einmal die Zahlen längerfristig steigen müssen, bevor an einen neuen Bürgerentscheid gedacht werde kann.
Man kann sich natürlich politisch festlegen auf jetzt oder nie, ich glaube aber nicht, dass das hier der Fall sei wird.
Seehofer wird gerade zur Lame Duck und sein potentieller Nachfolger positioniert sich bzgl. Flughafen bereits sehr deutlich.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Markus Söder als Ministerpräsident diese Entscheidung - sollte Seehofer sie so treffen - so stehen lässt. Insbesondere wenn die Pläne und Genehmigungen ja vorliegen.
 
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