Die BfU hat gestern ihren
Abschlussbericht über den
Beinaheabsturz einer A350 der THAI Airways (HS-THF) in Frankfurt am Neujahrstag 2020 veröffentlicht. Die Maschine befand sich damals in einem viel zu tiefen Sinkflug, unterhalb des Gleitpfades auf 668ft, 6 NM vor der Landung auf RWY07R.
Die festgestellten Befunde/Mängel beim Verhalten der vierköpfigen Crew sind extrem haarsträubend. Nachfolgend einige der gewonnen Erkenntnisse in Stichpunkten:
- Der PF wechselte mehrfach die FCU Modes, hierbei kam es zu Fehlbedienungen.
- Der PF steuerte das Luftfahrzeug auf ein Vertikalprofil unterhalb des Glideslopes.
- Die Verfahren und Vorgaben des Luftfahrtunternehmens wurden weder vollständig umgesetzt noch befolgt.
- Es bestanden Mängel im Crew Ressource Management der Cockpitbesatzung.
- Es fanden keine Standard Callouts inkl. Korrekturanweisungen des PM statt.
- Im Anflug war das Situationsbewusstsein zeitweise verloren gegangen.
- Die Piloten erkannten die Bodenannäherung nicht.
- Fehler in der Programmierung der Wegpunkte im Flight Management System.
- Fehler in der Bedienung der automatischen Flugsteuerung für den Anflug.
- Ein reduziertes Situationsbewusstsein der Piloten über die Lage im Raum.
- Mängel in der Kommunikation und der Zusammenarbeit innerhalb der Cockpitbesatzung.
Auch interessant:
- Die DFS und die Fluglotsen werden kritisiert im Bezug auf unzureichende Warnsysteme bzw. deren Beachtung , fehlendes Einfühlungsvermögen in die Crew und unnötige Erzeugung von Stress für die Crew.
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