Reisebericht: Notizen aus Asien

@ manal:

nein, das war wirklich ein Tui-Jumbo. Mit Tui als Aufschrift. Da bin ich mir ganz sicher, obwohl ich kein Foto davon gemacht habe (ich weiss noch, wie ich mir überlegte, ob ich davon einen Schnappschuss machen soll). Und ich war wirklich sehr erstaunt: Ich hatte nicht mit soviel Jumbo-Präsenz in Phuket gerechnet. Ich habe auf den Monitor mal nachgesehen, und da sollte ein Flieger nach Düsseldorf gehen: War das dieser Tui-Jumbo?
 
Und hier wieder die Fotos: Zuerst vom Airport Novotel Zimmer mit Blick in den Baderaum mit WC, dann ein Blick von der Badewanne auf das Bett. Dann ein Bild von der Business Lounge der Thai, anschliessend der Thai Jumbo und ein Blick in die First Class.
 

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Phi Phi Island

Es gibt schon wirklich schöne Flecken auf dieser Welt. Phi Phi Island gehört gewiss dazu. Man sagt, dass dort mehrere James Bond Streifen, aber auch berühmte Liebesfilme gedreht worden sind. Diesen Anspruch erheben aber viele schöne Inseln. Man kann es nicht nachprüfen – außer, man ist ein Filmexperte. Ein solcher bin ich nicht. Aber ich küre jedenfalls Phi Phi zu einer wunderbaren Insel. Zu ein er der schönsten Inseln dieser Welt.

Von Phuket bringt uns eine schnelle Motorjacht direkt ins Hotel. Die Fahrt dauert knapp zwei Stunden. Sie hätte noch länger dauern dürfen, denn ich liebe es, mit einem Schiff zu fahren. Nach Phi Phi ist die Route auch besonders interessant. Sie geht über den indischen Ozean vorbei an vielen karstigen Felsinseln, die wild aus dem Meer nach oben ragen. Dann sieht man Phi Phi mit seinen vielleicht 300 Meter hohen Bergen. Diese Insel ist wegen einer Besonderheit bekannt geworden: Sie besteht aus einer felsigen West- und einer genauso felsigen Ostinsel. Beide Inseln haben viele Buchten. Das Bindeglied zwischen den beiden Inseln ist ein vielleicht 2 Kilometer langer schmaler Landstreifen knapp über Meereshöhe. An der Südseite und an der Nordseite des schmalen Landstreifens gibt es zwei schöne und sehr lang geschwungene Strände. Sie sind nur 200 Meter auseinander. Zwischen den beiden Stränden liegt die Hauptstadt der Insel, die nur aus kleinen Häusern, Jugendherbergen und preiswerten Hotels besteht. Strassen gibt es nicht, nur schmale Gassen. Autos gibt es auch nicht. Es gibt auf Phi Phi keine Strassen. Die Hauptstadt der Insel ist voll mit Rucksack-Touristen. Wenn man sich dort mit einer schönen Studentin am Strand verabreden möchte, dann muss man nur klären: Nord- oder Südstrand, wo wollen wir uns gemeinsam hinlegen? Egal wo: Beide Strände sind jeweils in einer wunderbaren Bucht gelegen. Man macht es immer richtig!

Mir gefällt das sehr, denn ich bin vor 20 Jahren auch mit dem Rucksack um die Welt gereist. Ich werde da sogar ein wenig sentimental. Das Reisen war damals genauso spannend, wie meine Reisen heute. Es war genauso schön, obwohl es damals nur Economy und nur die Jugendherberge war. Man mag mir das heute nicht glauben: Wenn ich 65 Jahre alt bin, dann kaufe ich mir wieder einen Rucksack und einen Schlafsack, dann melde mich wieder beim Deutschen Jugendherbergswerk an, hole mir den Ausweis und mache eine Weltreise in der Economy Class rund um den Globus ohne zeitliches Ziel. Darauf freue ich mich schon heute. Zeitlos reisen...

Zurück zur Fahrt auf der Motorjacht in unser Hotel. Das Hotel liegt nicht in der Inselhauptstadt, sondern entfernt in einer kleinen Bucht mit einem schönen, vielleicht 500 Meter langen Sandstrand, begrenzt durch einen Mangrovenwald. Es nennt sich Ressort. Es hat diesen Zusatz auch verdient. Man wohnt in Bungalows, die auf Stelzen gebaut sind. Jeder Bungalow hat eine Veranda mit zwei Liegen und einen kleinen Garten. Auch das Haupthaus mit der Reception und den Restaurants gliedert sich in den Palmenwald ein. Man sieht das Hotel vom Meer aus nicht. Man kann es nur vermuten. Es liegt im Palmenwald. Es ist eine weitläufige Anlage, wo die vielen Sonnenliegen auf die Hotelgäste warten und nicht umgekehrt, wo man als Gast eine freie Liege suchen muss. Es soll das beste Hotel auf Phi Phi sein, aber das passt zu mir: Derzeit erwische ich mit großer Zielsicherheit immer die ersten Häuser am Platze, wobei ich anmerken muss, dass Thailand schon immer ein traumhaftes Preis Leistungsverhältnis hatte und man derzeit in fast allen besten und berühmten Hotels dieser Welt zu einmaligen Preisen übernachten kann- zu Preisen, die es bisher noch nie gab. Das ist im Moment positiv an dieser Wirtschaftskrise. Wer also gerade etwas Geld übrig hat: Mitnehmen! (aber keine Schulden machen!)

Fünf Nächte übernachte ich in meinem Bungalow, mache zum Sonnenaufgang immer meinen Strandspaziergang (es ist Ebbe, da kann man weit ins Meer laufen), danach frühstücke ich und bin um halb neun Uhr an der Tauchstation. Sie wird von einem deutschen Ehepaar geführt. Dort wird einem alles abgenommen. Nur ins Meer springen, eintauchen und atmen muss man noch selbst. Tauchen auf höchstem Komfort also. Ich tauche gerne. Da beginnt für mich die Entspannung: Ich schwebe dann im Wasser – vorbei an Korallen, vorbei an kleinen und großen Fischen, denen ich die Hand oder meinen Zeigefinger reiche (manchmal knabbert auch ein Fisch daran), sogar Haie entspannen mich mittlerweile, denn ich habe gelernt, dass ich nicht auf deren Speisekarte stehe. Spaß macht es auch, mit dem Finger die kleinsten Fische zu ärgern, die in den Korallen wohnen. Diese kleinsten Fische gehen meist mutig zum Gegenangriff über: Dann mache ich den geordneten Rückzug. Das gehört sich auch so. Es ist eine andere Welt, die Unterwasserwelt: Beim Tauchen kann ich wirklich abschalten und an nichts denken, nur das Schweben genießen und das Leben unter Wasser. Vielleicht kann ich dieses Jahr nochmals tauchen, aber ich glaube nicht.

Im Ressort nächtigte und tauchte auch ein regionaler Boeing Chef, ein spezieller Freund von Airbus (ich muss gerade grinsen) und zuständig für eine Fluggesellschaft, also für einen Boeing Kunden. Das war ein lustiger Kerl, seine Ehefrau war ebenso lustig, tauchen konnte er auch und Geschichten konnte er auch erzählen. Ein Amerikaner wie aus dem Bilderbuch. Die Probleme mit der neusten Boeing jedenfalls nahm er mit gutem Humor. Und da war noch ein anderer Taucher, ein Schweizer, momentan wohnhaft Singapore, der zum Kurzurlaub auf Phi Phi anreiste. Mit ihm hatte ich mich sogar ein wenig angefreundet. Er hat sich mir ungefähr wie folgt vorgestellt, als ich ihn fragte, wie und warum er denn nach Singapore gekommen ist. Er sagte: In Singapore kennt man mich nicht. Ich bin geflohen. Ich bin Schweizer. Ich bin Anwalt. Ich bin Banker. Und ich arbeite für die UBS. Eine schlimmere Kombination gibt es nicht. Meine Bank kennt man in Singapore aber nicht, habe ihm der Taxifahrer gesagt. Darum sei er jetzt hier. Der Kerl hatte wirklich einen guten schwarzen Humor (ich müsste über mehr berichten, was ich aber nicht tue). Sein Humor hat mir gefallen, wir hatten uns gut verstanden und wir wurden auch Tauchpartner leider erst am vorletzten Tag.

Fünf Tage war ich in diesem Ressort. Am letzten Tag durfte ich nicht mehr tauchen, denn es kann lebensbedrohlich werden, wenn man taucht und man am Folgetag fliegt. 18 Stunden sollten zumindest zwischen dem letzten Tauchgang und einem Flug über 3.000 Meter Höhe liegen. Also liege ich am letzten Tag faul rum – auf der Liege, aber vor allem im Pool, wo es so schön nass-kalt ist - meist mit verschränkten Armen, die ich am Rand des Pools ablege, um so bauchseits gemütlich im Wasser zu schweben und vom Pool auf das offene Meer zu blicken. Die Sonne strahlt. Sie strahlt direkt auf meine Schulter, die schon etwas von den Vortagen Sonnebrand hat, und jetzt im Wasser liegt. Die Sonne strahlt kräftig: Ich hole mir an diesem letzten Tag auf Phi Phi einen Sonnenbrand, der es seinen Namen wirklich verdient. Damit ist nun alles wichtige erzählt, was ich so auf Phi Phi Island erlebt habe.
 
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Und gleich die Schnappschüsse des IPhones: Der Bungalow, ein Blick vom Ressort auf das Meer, dann ein kitschiges Bild beim Sonnenuntergang mit Blick auf das Meer, dann ein Foto von oben auf einer Bergspitze auf den Hotelstrand und dann ein einziges Bild von einer sehr langen privaten Bootsfahrt durch die Inselwelten auf Phi Phi (ich habe das Boot für 1.500 Bath gemietet, dass sind ca. 30 Euro) und ich war einen langen Nachmittag dafür der Kapitän. So etwas ist in Thailand wirklich preiswert.
 

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Nach Bangkok auf der Warteliste

Heute muss ich mich auch einmal bedanken: Bei Euch, liebe Mucforum-Mitglieder und den sonstige Mitlesern, die da im Hingergrund sind (ja ja, liebe Sonja *smile), vor allem aber möchte ich mich bei Caner bedanken. Caner ist Türke. Er sitzt in einem bekannten Reisebüro, das jeder vom Namen her kennt. Er koordiniert meine Reisepläne. Der Name des Reisebüros tut aber nichts zur Sache. Der Name des Mitarbeiters aber schon: es ist eine sehr persönliche Leistung, eine Reise aus verschiedenen Daten, Zeitfenstern und persönlichsten Wünschen und betrieblichen Notwendigkeiten zusammenzusetzen – wie bei mir mal privat und mal beruflich. Dafür bewundere ich Caner, der mittlerweile zu meinem persönlichen Reisekoordinator geworden ist und seinen Job grandios macht.

Es ist gewiss nicht einfach, für mich eine Reise zu organisieren. Da ändert sich der Zeitplan alle paar Tage. Ein Flug umzubuchen, ist normal und gehört dazu: Der heutige Rückflug von Phuket nach Bangkok, von dem ich gerade berichte, ist 7 mal umgebucht worden – unterschiedliche Tage, unterschiedliche Uhrzeiten. Ich bin da nicht einfach, denn dazu kommt noch meine Unart, plötzlich online eigenständig einen Flug zu buchen (das mache ich aber nur bei Lufthansa, weil ich dort das online System der Lufthansa verstehe und Vertrauen in die Lufthansa habe). Caner fügt dann meine Online Buchungen und seine Buchungen immer wieder zusammen. Er koordiniert alles. Manchmal schafft er es auch, unterschiedliche Buchung zu einer Buchung zusammezuführen. Dann sind beispielsweise 7 aufeinander folgende Flüge unter eine Nummer abrufbar. Das macht mir das Flieger sehr bequem. Caner hat mit mir einen schwierigen Job und macht diesen Job mit einer bewundernswerten Leichtigkeit. Er versucht, immer das günstigste Angebot zu finden: Ist es preiswerter, wenn die Lufthansa das Ticket ausstellt (was selten vorkommt, aber es kommt vor) oder soll beispielsweise United das Ticket ausstellen, obwohl es ein Lufthansa Flug ist. Das kann unter Umständen viel billiger sein. Caner kennt die kleinen Feinheiten des Ticketing. Und genauso vergleicht der die Hotelangebote: Was ist billiger? Das Hotel über Tui oder Airtours zu buchen (mit dem Restrisiko, dass es nicht stoniert werden kann)? Oder lohnt sich die Buchung direkt im Wunschhotel (was überraschenderweise oft billiger und sogar stornierbar ist). Auch bei Mietwagen kennt er sich aus: Caner hat mir noch nie einen Mietwagen aufgrund meiner Lufthansa Vorzugskonditionen bei Avis, Hertz oder Sixt gebucht (das erwähnt er immer wieder), sondern über Spezialveranstalter. Das bringt zwar keinen Miles&More-Prämienmeilen, spart aber nacktes Geld. Interessanterweise hole ich dann den Mietwagen beispielsweise bei Avis ab. Nur innerdeutsch lande ich meist bei den großen Autovermietungen und bekomme dafür auch meine Meilen.

Auf Miles&More bin ich deshalb gerade gekommen, weil ich vor zwei Tagen einen lustigen Lufthansa Brief erhalten habe. Ein gemeinsames Mailing von Lufthansa und Porsche: Wenn ich mir bis Jahresende einen Porsche kaufe, dann bekomme ich ganz viele Prämienmeilen. Für einen Porsche Carrera GT würde ich so bestimmt 240.000 Prämienmeilen erhalten, denn soviel kostet diese Rennsemmel. Ich kann natürlich auch eine Boxter wählen, der ist im Vergleich dazu richtig billig und bringt dann vielleicht 50.000 Meilen. Lufthansa schreibt: Je Euro Umsatz bei Porsche bringt mir eine Prämienmeile. Und wenn ich diesen GT-Porsche noch mit meiner Lufthansa Karte bezahle, dann kommt pro Euro noch eine weitere Prämienmeile dazu. Das wären dann insgesamt 480.000 Prämienmeilen. Doch fehlt mir halt das nötige Kleingeld für den Carrera GT – und außerdem bin ich mit meinem BMW Z4 ganz tief befreundet, uns beide trennt uns so schnell auf die nächsten Jahre nichts.

Ich schweife gerade ab – oder vielleicht auch nicht. Ein ziemlich alter Freund von mir (nicht Lebensalter, vom sondern Freundschaftsalter, er ist jünger als ich) hat mir extra für diese Reise, über die ich gerade berichte, ein Lufthansa-Programm auf mein IPhone geladen, mit dem ich sofort meinen neuesten Miles&More-Stand abrufen kann. Ich muss nur mit meinen Zeigefinder auf das Lufthansa Symbol gehen, und schon sagt mir mein IPhone, wie viele Statusmeilen ich schon wieder gerade erflogen habe in den letzten Tagen und wohin ich die nächste Tage gebucht bin. Das ist in der Tat ein nettes Spielzeug – und es macht ein wenig süchtig: Ich schaue auf Reisen immer wieder nach, wie denn gerade mein Miles&More Stand ist. Und weil ich gerade abschweife, dann schweife ich bewusst noch weiter ab, weil ich gerade beim IPhone bin: Man kann mit diesem Gerät sogar einchecken. Der Boardingpass wird dann auf das IPhone übertragen: Man legt das IPhone einfach auf das Lesefeld des Checkin-Automaten und darf dann das Flugzeug betreten. Und das Beste daran: Es funktioniert wirklich!

So, und nun wieder zurück zur Reise. Ich habe nun alle gelobt – alle Leser, meinen treuen Reisekoordinator Caner, natürlich die Lufthansa mit dem einfachen Online-Portal, selbstverständlich das Miles&More-Programm (das ich wirklich gut finde) und auch mein IPhone. Alle sind wir gut!

Jetzt aber zu den unguten Sachen in meinem harten Leben mit Porschemails, Miles&More und Lufthansa. Da gibt es noch natürliche Sachen: Wellengang! Ziemlich schlecht haben sich alle Hotelgäste auf der Rückfahrt mit dem Schnellboot von Phi Phi nach Phuket gefühlt, wo ja der Flughafen ist. Denn der Wellengang war schon wirklich heftig. Und da sind wir jetzt wieder in der Realität angekommen, auf welch hohem Niveau man leiden kann. Die Schneeboot-Jacht kämpft sich durch das aufgebrachte Wellenmeer, die Gesichter der acht Passagiere werden bleicher, fast alles gehen in die Kabine, nur ich und ein Pärchen halten im Heck aus – obwohl man dort ziemlich Nass wir, wann immer der Bug eine Welle schneidet: Dann spritzt das Meerwasser direkt ins Gesicht! Wir bekommen Ölzeugjacken und Handtücher. Ich werde zum Glück nicht seekrank. Ich kann diesen Wellengang sogar etwas genießen: es ist die Natur eben. Ganz wohl war es mir auch nicht, denn 2 Stunden Wellengang im Schnellboot sind schon heftig. So bin auch ich froh, dass wir in Phuket ankommen. Da habe auch ich ein wenig bleiches Gesicht, und die ersten Fußstapfen am Pier im Hafen fallen auch mir schwer.

Vom Hafen bringen uns mehrere Hotelautos zum Flughafen. Alle Gäste haben ihren festen Flug. Nur ich nicht: Ich bin auf Warteliste gesetzt, weil ich meinen Flug vor zwei Tagen umgebucht habe genau auf den Flieger, der vor ein paar Wochen bei der Erstbuchung gebucht war (und dann 7 mal geändert worden ist). Jetzt ist also die Flieger voll! Ich weiß also nicht, ob ich am frühen Abend nach Bangkok komme wie nun gewünscht. Ich hoffe es aber. Normalerweise klappt das immer. Aber es besteht immer ein Restrisiko. Irgendwie liebe ich solche Risiken und denke mir: mal sehen, ob alles klappt oder nicht. Und mal sehen, was dann passiert, wenn es nicht klappt.

Ich bin also auf Warteliste: In Phuket muss ich mir an einem Sonderschalter erst einmal meine Wartelistenpriorität betätigen lassen. Mit dieser Bestätigung gehe ich zum Standby-Schalter. Dort stehen zwei Araber, ein Engländer, zwei Thais und ein Mitarbeiter einer großen deutschen Fluggesellschaft mitsamt Tochter, die über Bangkok nach Frankfurt wollen – und zwar gemeinsam in der Businessclass schon ab Phuket. Er steht am Tresen und schimpft, schimpft und schimpft! Worüber er genau schimpft, weiß ich nicht. Jedenfalls schimpft er. Und die Mitarbeiter der Thai versuchen gute Mine zu machen. Doch er schimpft. Das einzige, was ich verstehe ist: Business Class for my Daugther!

Ich versuche, die Schimpferei zu durchbrechen und frage am Standby-Schalter, ob ich in die Lounge könnte, um mich umzuziehen. Denn diesmal möchte ich durch ein unpassendes Outfit niemanden ärgern, sondern wirklich meine Klamotten loswerden, die auf der Seefahrt schon etliches Salzwasser abbekommen haben. Ich kann leider nicht in die Lounge, sagt man mir, denn diese ist in Phuket hinter der Sicherheitskontrolle. Also gehe ich in die öffentliche Toilette und ziehe mich dort um. Das ist zwar nicht gerade intim, aber es funktioniert auch auch. Nur einmal werde ich gestört. Der Kerl hat halt mich in Unterhose gesehen. Mit frischer Hose und frischen Hemd fühle ich mich wohler. So umgekleidet komme ich wieder zurück an den Standby-Schalter, an dem die Thai Airlines alle Wartelisten-Passagiere abfertigt. Dort wird immer noch geschimpft. Der Mitarbeiter der großen deutschen Fluggesellschaft schimpft jetzt mit den zwei Arabern, die auch nach Bangkok wollen. Ich möchte eigentlich auch mitschimpfen, aber schimpfen kann ich nicht gut, und so ich habe langsam etwas Sorge: komme ich nach Bangkok in meiner Wunschmaschine – oder nicht? Entscheidet man hier am Thai Schalter, wer am besten schimpft? Oder wer seinen Koffer am nächsten am Schalter positioniert – sozusagen als Zeichen, ich bin schon ganz nah hier? Das zumindest haben die beiden Araber gemacht – und das dürfte auch der Grund sein, warum der deutsche Airline-Mitarbeiter mit ihnen schimpft. Ich bin etwas in Sorge, ob ich nach Bangkok rechtzeitig mitkomme.

Die beiden Thais, die auch warten, sind ruhig und bleiben immer noch im Hintergrund. Sie warten einfach, und haben ihre Koffer an einer Säule abgestellt, also ein paar Meter vom Schalter entfernt. Da stehen auch mein Koffer, meine Ledertasche und der Koffer des Engländers. Er ist auch etwas nervös, so wie ich. Wir kommen ins Gespräch: Er will nach London, in der Economy. Der Flug von Bangkok nach London ist schon bestätigt, da sitzt er mit seiner ganzen Familie zusammen fest gebucht. Es geht bei ihm nur um den Zubringerflug von Phuket nach Bangkok. Da würde er auch gerne mit seiner Familie im nächsten Flieger zusammen fliegen. Wenn das nicht klappen würde, müsste er mit dem anschließenden Abendflieger nach Bangkok nachkommen, aber auch so würde er auch noch den Anschluss nach London schaffen. Lieber wäre es ihm aber, wenn er schon jetzt mitkommt. So wäre er mit seiner Familie den ganzen Flug zusammen. Sein Wunsch wird erhört: Er ist der erste, der an diesem Wartelisten- und Standbyschalter seinen Boardingpass bekommt und namentlich aufgerufen wird. Er bekommt einmal Economy nach Bangkok.

Bereits entschwunden ist der Schimpfer. Er ist nicht mehr da. Auch seine Tochter nicht mehr. Das Ende der Schimpferei ist mir offensichtlich entgangen, als ich mich mit dem Engländer unterhalten hatte. Jetzt sind beide weg. Nun gut, das erhöht meine Chance, nach Bangkok als Wartelistenpassagier mitzukommen, denke ich mir: Oder haben beide ihren Platz gegen mich ergattert, weil der Vater so gut schimpfen konnte? Das überlege ich mir nun auch. Ich bin mir langsam wirklich unsicher. Ich bewundere die beiden Thais, die sich immer noch zurückhalten. Am Standby- und Wartelisten-Schalter stehen jetzt direkt am Tresen die beiden Araber – sie haben sich und mit Koffern dort gut positioniert. Man könnte sagen: Der Wartelistenplatz ist besetzt! Mit Mann und Koffern! Es ist eine Situation, die mir nicht sympathisch ist.

Ich versuche, robust mit meinem Ellbogen zum Schalter zu kommen und frage nach dem Stand meiner Dinge: Please wait, ist die Antwort. Zuerst kommen die beiden Araber dran. Sie fliegen offensichtlich Economy. Der eine ist fest gebucht, der andere auf Warteliste. Sie wollen aber zusammen fliegen, wie ich jetzt heraushöre. Das geht aber nicht. Schimpfend verlassen sie den Counter. Ich glaube ja mittlerweile nicht mehr, dass ich in der Maschine noch mitkomme, denn planmäßig sollte sie in 5 Minuten starten und ich bin immer noch in der Halle. Doch dann heißt es: Mr. Donnergeräusch, hier ihr Boardingpass! Den schnappe ich mir, gehe durch die Sicherheitskontrolle, dann zu Gate, besteige wieder einen Thai-Jumbo und gehe diesmal die Treppe herauf ins Oberdeck: Dort habe ich den ersten Platz ganz vorne auf der linken Fensterseite – der beste Platz in der Business-Class mit genauso viel Beinfreiheit wie in der First Class. Ich habe einfach immer Glück. Ich verstaue mein Handgepäck, an dem vom letzten Lufthansa Flug immer noch so ein Luggage-Label klebt, der mich fälschlicherweise zum HON macht: Priority HON steht da drauf. Das muss offensichtlich mein Hintermann gesehen haben: es ist der Lufthansa-Mitarbeiter mit seiner Tochter. Denn nach der Landung in Bangkok hat er sich bei mir entschuldigt. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum er sich bei mir entschuldigt. Er hat bestimmt wahrgenommen, dass ich auch am Wartelistenschalter stand. Und jetzt sieht er das Label. Manchmal machen also solche Kleinigkeiten einen Menschen wichtig, obwohl der Mensch wie ich es einer bin doch unwichtig ist. So ist das Leben.

Ich bin also wieder in Bangkok, diesmal zwei Tage. Deshalb fahre ich mit dem Taxi auch wieder ins Marriott Ressort Bangkok – eines meiner weltweiten Lieblinghotels. Es liegt ja mitten in Bangkok. Trotzdem hat es einen schönen Palmengarten, darin integriert einen Swimmingpool (ein Whirlpool fehlt auch nicht), es gibt dort mehrere ganz gute Restaurants und vor allem ein Cafe, in dem beste Schokolade-Spezialitäten angeboten werden. Zum Abnehmen ist dieses Hotel ganz und gar nicht geeignet. Auch das Frühstücksbuffet ist einfach zu gut dafür. Ich fühle mich in diesem Marriott fast wie zuhause, denn ich bin ja öfters dort. Ich weiß, wo das Business-Center ist, ich kenne die Marriott-Lounge, ich finde sofort die Apotheke im gegenüberliegenden Einkaufszentrum: Diesmal habe ich keinen Durchfall, sondern ich brauche eine Salbe gegen den heftigen Sonnenbrand, den ich mir auf Phi Phi zugezogen habe. Wann immer ich im Marriott Ressort in Bangkok nächtige, habe ich ein Wohlfühlproblem – entweder Durchfall oder Sonnebrand (was aber nicht am Hotel liegt). So ist das Leben.
 
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Bilder vom Flug in der Business Class: Mein Sitz ganz vorne im Oberdeck, Dokumentation der Beinfreiheit, das Abendessen und ein Blick nach draussen auf ein paar schöne Wolken. So eine Wolkenformation macht ja die Faszination Fliegen aus - egal, ob man nun in der First, Business oder Economy Class sitzt. Ich jedenfalls geniesse in allen Klassen den Blick nach draussen!
 

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Mein Lieblingshotel in Bangkok, das Marriott Ressort. Es liegt 15 Fahrminuten auf dem Fluss vom Zentrum Bangkoks entfernt, eine Hotelfähre schippert alle 20 Minuten dort hin. Es liegt also im Zentrum und hat dennoch Urlaubsflair. Ich liebe dieses Hotel deshalb (aber auch wegen der Küche). Zuerst ein Foto von meinem Zimmer auf den Pool und den Fluß, dann ein Bild vom Pool, dann eines vom Steg zur Hotelfähre - und zwei aus meinem Hotelzimmer: das erste vom Fernsehschrank und das zweite vom Bett, nachdem ich dort übernachtet habe (alleine, ohne Sex!): Es schaut wild aus, aber ich habe auch einen wilden Schlaf! Man mag es mir nicht glauben: Ich buche oft das Marriott nur wegen deren Bettenqualität. Da schlafe ich einfach besser, weltweit. Das Marriott hat die besten Matratzen, finde ich. Das Marriott Bangkok gehört einfach zu meinen Lieblinghotels, weil ich mich dort etwas zuhause fühle.
 

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Und gleich die Schnappschüsse des IPhones: Der Bungalow, ein Blick vom Ressort auf das Meer, dann ein kitschiges Bild beim Sonnenuntergang mit Blick auf das Meer, dann ein Foto von oben auf einer Bergspitze auf den Hotelstrand und dann ein einziges Bild von einer sehr langen privaten Bootsfahrt durch die Inselwelten auf Phi Phi (ich habe das Boot für 1.500 Bath gemietet, dass sind ca. 30 Euro) und ich war einen langen Nachmittag dafür der Kapitän. So etwas ist in Thailand wirklich preiswert.

Dann warst Du im selben Hotel wie wir letztes Jahr! :) Das Hotel ist wirklich empfehlenswert, für einen Erholungsurlaub auf einer traumhaften Insel wirklich genau das Richtige.

Ich habe Deinen Reisebericht erst jetzt entdeckt, habe aber schon einen großen Teil durch. Wieder ein ganz toller und interessanter Report.
thank_you.gif


Servus,
Robert
 
Und jetzt wird der Bericht aus Bangkok vollständig mit ein paar Fotos aus dieser Millionen-Metropole: Die ersten drei aus den Tempelanlagen (wo ich das erste mal war trotz vieler Bangkokaufenthalte), und zwei aus dem normalen Bangkok-Stadtleben (einmal am Fluss, und eine Straßenküche an einem Kanal - wobei letzte beiden Bilder in 20 Jahren nicht mehr zu sehen sind, denn das stirbt seit 20 Jahren aus)
 

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Dear Mr. Donnergeräusch,

vielen Dank für den interessanten Bericht.
*smile

Sehr schöne Fotos!
 
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..........Man sieht das Hotel vom Meer aus nicht. Man kann es nur vermuten. Es liegt im Palmenwald. Es ist eine weitläufige Anlage, wo die vielen Sonnenliegen auf die Hotelgäste warten und nicht umgekehrt, wo man als Gast eine freie Liege suchen muss. Es soll das beste Hotel auf Phi Phi sein, .........

Lieber Donnergeräusch,
darf man denn erfahren, wie dieses Hotel heisst ?
Schon mal Dankeschön !
S.
 
@ Schimmelreiter

ich hatte den Namen des Hotels tatsächlich vergessen und musste nachsehen: Es ist das Phi Phi Village Ressort und Spa. Ich kann es wirklich empfehlen, denn es hat ein gutes Preis Leistungsverhältnis und eine sehr gute Tauchbasis. Gefühlt würde ich sagen, dass es 4 Sterne nach internationalem Niveau hat.
 
Mit der Swiss nach Singapore

Da habe ich gerade noch einmal Glück gehabt: Ich bin auf einer der letzten Swiss-Maschinen nach Singapore gebucht, denn ein paar Tage später wird diese einzige First Class Verbindung von Bangkok nach Singapore eingestellt. Am Flughafen checke ich mein Gepäck ein. Eine Swissdame begleitet mich dann zur Passkontrolle und dann zur Lounge: es ist die First Class Lounge der Thai, die ich schon kenne. Dort darf man nichts alleine machen, man wird immer begleitet, egal wohin man geht: Da gibt es ein sehr kleines Buffet, doch wenn man Zeit hat, besucht man eher das Lounge Restaurant und lässt sich auf Thais Kosten schön bewirten. Man kann aber auch ein Massage-Zimmer aufsuchen und sich bis zum Abflug von einer schönen Thai durchkneten lassen. Oder man nimmt ein Bad, da ist man aber alleine ohne Thai-Mädchen. Ich mache nichts von diesen Dingen, sondern nehme mir ein persönliches Lounge-Zimmer und bestelle einen Cafe und die Zeitung. Mehr ist nicht drin, denn es sind nur 45 Minuten bis zum Abflug. Und schon kommt meine Swiss-Dame, um mich erst durch die Sicherheitskontrolle zu geleiten und dann zum Gate zu bringen. Dort ist das Boardung schon im Gange. Ich werde irgendwie an den anderen vorbeigeschleust und gehe über die Fluggastbrücke ins Flugzeug, biege dort links ab und gehe nach vorne zu meinem Platz 2 A. Da bin ich also wieder bei meiner Lieblingsairline auf meinem Lieblingsplatz.

Eigentlich gibt es von diesem Flugtag wenig zu berichten. Es lief alles wie erwartet. Man war freundlich zu mir, ich bekam etwas essen und der Sitz war auch bequem. Wie so ein First Class Sitz aussieht und wie er sich bedienen lässt, habe ich ja in meinem letzten Reisebericht schon beschrieben. Also schreibe ich heute einfach mal die Speisekarte ab – bei Swiss als leichte Mahlzeit für diesen kurzen 2 Stunden Flug bezeichnet: Da gibt es zuerst als Vorspeise gegrillte marinierte Riesengarnelen und Snow-Fish-Filet mit frischem Mesclunsalat. Anschliessend habe ich die Wahl zwischen einem Rindsfilet mit Portweinsauce, Zucchini, roten Paprika und Kartollelgratin. Oder ich kann auch einen kurzgebratenen Red Snapper mit Zwiebel-Strohpilz-Sauce, Grünkohl und Pak-Choi an der Austernsauce und Reise nehmen. Mein IPhone verrät, dass ich erstes genommen habe. Als Dessert gibt es eine Auswahl an süssen Köstlichkeiten. Wer die Schweizer kennt, weiß, was das heißt: beste Pralinen! Vorher bekomme ich sogar noch Tessiner Käsespezialitäten, weil ich danach frage. Der Vercasca, Gorello und Tremola schmecken einfach wunderbar. Bei meinem nächsten Swiss First Class Flug (schon in drei Tagen ist es mal wieder soweit) berichte ich dann am Besten von der Weinliste, den sonstigen alkoholischen Getränken, den Sofdrinks und dem Kaffee, den man sich ganz vorne bestellen darf.

Kurzum: Den ganzen zwei Stunden langen Flug von Bangkok nach Singapore habe ich eigentlich nur gegessen und dabei mit einer Stewardess in meinem Alter ein paar nette Worte gewechselt. Es gab noch einen weiteren Fluggast in der First, der sass aber genau auf der anderen Seite auf 2 K – zu weit also, um sich zu unterhalten. Das war auch nicht notwendig, denn mit Essen kann man ganz gut die Zeit über den Wolken verbringen.

Ja, und dann sind wir nach etwas mehr als zwei Stunden gelandet in Singapore. Auch von der Landung gibt es eigentlich nichts besonders zu berichten. Sie war pünktlich und es lief alles wie erwartet. Durch die Passkontrolle ging es schnell, mein Koffer war bald da und mit dem Taxi ist man flink mitten in Singapore, denn die City ist nicht weit. Dort übernachte ich im Swissotel Stamford dank eines Tipps von zwei Forumsmitgliedern - von Transrapid und Merpati. Von diesem Hotel Singapore und was ich dort sonst noch getrieben habe, berichte ich morgen.
 
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Und hier die kleine Fotogalerie: Zuerst von meinem privaten Zimmer in der Lounge (wo ich sogar die Bild am Sonntag bekommen habe *smile*), dann einen Blick in das leere Restaurant (neben mir waren nur noch zwei andere Gäste in der gesamten Lounge). Auf den beiden nächsten Schnappschüssen mit dem IPhone bin ich jeweils incognito zu sehen: Erst einmal im Gegenlicht zur Swissmaschine, dann mit meinem Käppchen tief ins Gesicht auf meinem Sitzplatz 2 A. Man hat also Platz ganz vorne. Den braucht man auch, denn der Tisch ist ziemlich gross, die Tischdecke ebenso: Schliesslich müssen ja alle Teller, Gläser und das Besteck Platz finden für die kleine leichte Mahlzeit, mit der die Swiss auf kurzen Flügen ihre First Class Gäste verwöhnt. Das zeigt das letzte Foto: Da bin ich gerade bei der Vorspeise.
 

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Singapore

Es fällt mir schwer, über Singapore zu schreiben. Es ist eine ganz besondere Stadt: Wenn man einen Kaugummi möchte, dann muss man zum Arzt gehen, damit dieser dafür ein Rezept schreibt. Mit diesem Rezept kann man dann in eine Apotheke gehen, wo man seinen Kaugummi erhält. Es ist aber strengsten verboten, den Kaugummi auf der Strasse auszuspucken. Dafür wird man zwar nicht ausgepeitscht, aber man zahlt ordentlich Strafe. Erlaubt dagegen ist die Prostitution – in jeder Form und zu jedem Preis. Da hat man keine Strafe zu befürchten. Die Todesstrafe dagegen droht, wenn man nur mit einem einzigen Gramm Rauschgift erwischt wird. Auch das Rauchen in der Öffentlichkeit ist verboten. Das Strafmass dafür kenne ich aber nicht, Peitschenhiebe sind es aber nicht. Das ist also Singapore. Naja, das mit dem Rauchverbot klappt nicht immer, besonders nicht in China Town: Dort wird in aller Öffentlichkeit auf der Strasse gequalmt. So ist Singapore eben auch. Singapore ist irgendwie anders als andere Weltmetropolen. Singapore ist ein aufgeräumter Stadtstaat. Alles ist sauber, alles geht seinen geregelten Weg, das U-Bahn-System ist einfach, die Taxifahrer sind alle nett und die Polizisten sowieso, wenn man ein Fremder ist und nicht nicht gerade den Kaugummi auf die Strasse ausspuckt. Und wenn ich schreibe, dass die Polizisten in Singapore nett sind, dann meine ich das auch so: Ich will nahe dem Cricet Club über die Strasse gehen, und ein Polizist zeigt mir an, dass ich vorerst noch innehalten soll und stoppt dann den Verkehr, damit ich von der alten Kirche zum Cricetplatz komme. Das hat mir gefallen. In Singapore darf man sich auf jeden Fall sicher fühlen. Für die ganz vorsichtigen ist diese Stadt bestimmt die beste Anlaufstelle, wenn man zum ersten Mal in Asien ist. In Singpore geht nichts schief – man wird nicht überfallen, auch die Mordrate ist genauso gering wie in München, wo eigentlich auch nichts passiert.

Singapore ist eine einzigartige Stadt. Ich empfinde sie gar nicht asiatisch. Da sind New York oder Vancouver teilweise viel asiatischer. Ein wenig Asien kann man in Singapore vielleicht noch im indischen Viertel und in Chinatown genießen. Dort gibt es tatsächlich noch chinesische Restaurants, die wirklich chinesisch sind: als Europäer würde ich dort nie Duckgerichte bestellen, denn es sind schon gewöhnungsbedürftige Enten-Kreationen, die einem dargeboten werden. Man braucht Mut, manche Sachen zu schlucken. Ich jedenfalls habe mal wieder einen echten Chinesen in Singapore ausprobiert. Neugierig bin ich immer.

Dies ist mein fünfter Aufenthalt in Singapore, wie immer recht kurz. An die vier vorangegangenen Aufenthalte kann ich mich nicht nachhaltig erinnern. Ich weiß durch diese vier Aufenthalte zwar ein wenig etwas über Singapore, aber da gab es kein Erlebnis, wo ich sagte: Wow, das muss man jetzt anderen Menschen wirklich erzählen. Diesmal aber gibt es dieses einzigartige Erlebnis: Es ist mein Hotelzimmer im Swissotel Stamford. Mein Zimmer ist im 58. Stockwerk, also schon recht weit oben. Ich bin auf der Executive Etage on the top of Singapore. Ich blicke vom meinem Bett auf Singapore herab – auf die Kirche und den Cricet Club, auf das Raffles neben dem Swissotel, ich blicke herab auf den River, die alten Gemäuer dort und die Wolkenkratzer dahinter, die aber kleiner als mein Hotel sind. Das Swissotel ist wirklich ein hohes Gebäude, 70 Stockwerke. Und ich bin im 58. Stockwerk mit dem herrlichen Ausblick auf die City von Singapore. Das ist einfach traumhaft und kaum zu toppen. Danke an Merpati und Tansrapid für diesem Tip.

Ich habe jeden Morgen mir mein Frühstück auf mein Zimmer kommen lassen, um einfach diesen Ausblick zu genießen – frühmorgens schon beim Sonneaufgang um sechs oder halb sieben Uhr. Ich habe aber auch abends mir zweimal einen fetten Hamburger auf mein Zimmet bestellt, mit Dosenbier und Pommes Frites – um einfach den Abend- oder besser gesagt Nachtblick auf Singapore zu genießen, denn es war schon sehr spät.

In einer dieser Nacht habe ich erstmals den Begriff Wolkenkratzer erlebt: Der 58. Stockwerk war schon in den Wolken, und der Regen peitsche an die Fensterscheiben heran, ja es war ein Peitschen mit dem Wind, man hörte den Wind, es pfeifte etwas, man sah das Lichtermeer von Singapore nur noch schemenhaft verschwommen, es war nebelig, und der Nebel oder besser gesagt die Wolken auf Höhe des 58. Stockwerks lösten sich dann schnell wieder auf und dann waren die Lichter Singapores war wieder zu sehen. Das war ein Erlebnis, dass ich so schnell nicht mehr vergessen werde: Einmal Wolkenkratzen bitte! Ich habe in Singapore zum ersten Mal in meinem Leben Wolken gekratzt.
 
Wenn man im Swissotel in Singapore nächtigt, dann sollte man sich ein Bett möglichst weit oben aussuchen mit Blick auf die Stadt. Dann genießt man ein wirkliches Erlebnis – man hat dann den Blick auf Singapore. Das erste Bild zeigt die Fensterfront aus meinem Zimmer fotografiert, das zweite Bild zeigt, wie es morgens aus dem 58. Stockwerk aussieht und das nächste Bild zeigt, wie es ebens Nachts aussieht. Nachts habe ich zweimal Hamburger im Bett gegessen (nächstes Bild), und morgens habe ich immer im Bett gefrühstückt: Wo sonst kann man beim Frühstücken so traumhaft auf Singapore blicken: Danke an Merpati und Transrapid! Ohne Eure Hinweise hätte ich ja auf Sentosa übernachtet und hätte dieses Erlebniss nicht genießen dürfen.
 

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Ich muss mal für 5 Wochen Tschüss sagen, denn ich bin ab morgen früh wieder auf grosser Reise, diesmal rund um den Globus - Amerika und Asien stehen auf dem Programm.

Und wenn ich dann im September zurück bin, berichte ich weiter von dieser Reise. Bis dahin wünsche ich allen Forumsmitgliedern das Beste.

Euer Rumflieger
Donnergeräusch
(der jetzt Koffer packen muss)
 
[...]
...bin ab morgen früh wieder auf grosser Reise, diesmal rund um den Globus - Amerika und Asien stehen auf dem Programm.

Und wenn ich dann im September zurück bin, berichte ich weiter von dieser Reise.
[...]
Euer Rumflieger
Donnergeräusch
(der jetzt Koffer packen muss)

Das will ich - ach was! - das wollen wir alle hoffen!!! :thbup:

Gute Reise und komm uns gesund wieder!
 
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