Lufthansa Arbeitskampf Cockpit

Das die LH-Vorstände nicht zu den Topverdienern der DAX-Unternehmen gehören ist öffentlich bekannt, und dass die LH-Piloten jedoch Branchenübergreifend doch etwas mehr verdienen, auch.
Nun stellt sich die Frage weshalb der Vorstand die Aktionen 'Callcenter Kassel' oder andere Sparmaßnahmen durchführen musste.
Ich bin ein ehemaliger Beistzer eines eigelben-Ausweises und bin einer ähnlichen 'Aktion' zum Opfer gefallen. Meine Tätigkeit betraf jedoch die direkt die Cockpit-Arbeit und Pilotenseitig waren bei dieser Rationalisierungsmaßnahme keine Einwände, bei den TVs wurde mehr Gehalt verhandelt und dann war Ruhe. Ihr Piloten habt euch weder für das Callcenter, noch Techniker oder irgendwelche anderen Kollegen der Bodenabfertigung eingesetzt. Es gab ja auch kein Grund dafür, die haben ja eigene Gewerkschaften. Und jetzt noch zu versuchen die Unternehmenführung mitzubestimmen ist sowas von dreist, da fehlen mir die Worte, bzw die sind hier nicht angebracht. Und wenn nun am Ende, so wie es sich abzeichnet, mehr Geld vereinbart wird, muss wieder an irgendeiner anderen Stelle des Unternehmens die Kostenschraube angezogen und gespart (Personal abgebaut?) werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die oben angeführten Links mögen sicherlich einen Einblick in manche Vorgänge geben, aber wie schon @neuer geschrieben hat, hier einen Zusammenhang herzustellen ist vielleicht ein wenig weit hergeholt und, das möchte ich jetzt hier einmal behaupten, der Kunde wird den Zusammenhang zwischen Callcenter und Cockpit nicht verstehen.

Was mich in diesem Zusammenhang aber dann doch interessiert, es gibt in einem Unternehmen wie der LH ja auch einen Betriebsrat, sprich eine Arbeitnehmervertretung. Was macht diese denn? Ebenfalls ist der Aufsichtsrat zu 50 Prozent mit Arbeitnehmervertretern besetzt. Für wen stimmen die denn dann bzw. auf wessen Seite stehen diese?
 
Ebenfalls ist der Aufsichtsrat zu 50 Prozent mit Arbeitnehmervertretern besetzt. Für wen stimmen die denn dann bzw. auf wessen Seite stehen diese?
Diese Frage hatte ich auch schon an Flaps full gestellt, ohne eine Antwort zu erhalten.
Jetzt stelle ich die auch an CFM56A und Max Reverse.
Und,
@Max Reverse
Ich hatte keine Ahnung, daß es Dir darum gehen könnte, mich umzustimmen. Selbst wenn das gelingen könnte, wäre es unwichtiger als der berühmte umgefallene Sack Reis in China.
Ich dachte vielmehr, daß es darum gehen würde, auf anständige Weise (da habe ich allerdings jetzt, was CFM56A betrifft, meine Zweifel) Argumente auszutauschen, die nicht nur den Beteiligten, sondern auch anderen Usern, helfen, sich ein Bild von dem Konflikt zu machen.
 
Grundsätzlich schreibe ich zu dieser Thematik nichts mehr, weil es sich letzten Endes um eine interne Auseinandersetzung handelt, welche lediglich von einer betroffenen Seite sehr bewußt in die Öffentlichkeit eines Landes getragen wird, in dem Neid immer noch die offizielle nationale Form der Anerkennung ist.

Wie die Konstellation der Mitbestimmung in einem vielschichtigen Konzern im Detail (sprich in einzelnen Tochterfirmen) genau geregelt ist, kann ich Dir nicht sagen - ob Kassel einen eigenen Betriebsrat hat weiss ich nicht. Im Aufsichtsrat sitzten natürlich auch Arbeitnehmer-Vertreter, allerdings haben diese 'natürlich' nicht die nötige Stimmenanzahl um alleien Anträge zu stellen bzw. solche der Kapitalseite abzulehnen.

Ausserdem sitzt der Arbeitgeber bei der betrieblichen Mitbestimmung immer an längeren Hebel. Da werden dann jahrelang einvernehlich gelebte Tarifverträge plötzlich neu interpretiert, nur noch 'teilerfüllt' (eines meiner Lieblingswörter) oder komplett ignoriert. Da es für die Personalvertretung keine Sakntionierungsmöglichkeit gibt bleibt nur der Weg vor die Arbeitsgerichte und nachdem der Arbeitgeber immer erst frühestens in der zweiten Instanz aufgibt egal wie aussichtlslos die Lage für ihn ist, zieht es sich immer mindestens 2 Jahre bis zu einem strittigen Punkt eine Entscheidung ins Land.

Nachdem Du ja oben geschrieben hast, dass alle Aspekte eines Arbeitsgerichtsverfahrens öffentlich sind, dann versuche doch mal herauszufinden, wie oft die LH in den letzten Jahren von dem AG Frankfurt bzw LAG Hessen verklagt worden ist und wie diese Verfahren ausgegangen sind. Ob es diese Infos im www gibt entzieht sich meiner Kenntnis, sie würden aber sicherlich massiv zu Deiner Information über die Vertragstreue eines Unternehmens beitragen, welches sich selbst so gerne als 'sozialen Marktführer' darstellt.

Gruß MAX
 
Grundsätzlich schreibe ich zu dieser Thematik nichts mehr, weil es sich letzten Endes um eine interne Auseinandersetzung handelt, welche lediglich von einer betroffenen Seite sehr bewußt in die Öffentlichkeit eines Landes getragen wird, in dem Neid immer noch die offizielle nationale Form der Anerkennung ist.

Wie die Konstellation der Mitbestimmung in einem vielschichtigen Konzern im Detail (sprich in einzelnen Tochterfirmen) genau geregelt ist, kann ich Dir nicht sagen - ob Kassel einen eigenen Betriebsrat hat weiss ich nicht. Im Aufsichtsrat sitzten natürlich auch Arbeitnehmer-Vertreter, allerdings haben diese 'natürlich' nicht die nötige Stimmenanzahl um alleien Anträge zu stellen bzw. solche der Kapitalseite abzulehnen.

Ausserdem sitzt der Arbeitgeber bei der betrieblichen Mitbestimmung immer an längeren Hebel. Da werden dann jahrelang einvernehlich gelebte Tarifverträge plötzlich neu interpretiert, nur noch 'teilerfüllt' (eines meiner Lieblingswörter) oder komplett ignoriert. Da es für die Personalvertretung keine Sakntionierungsmöglichkeit gibt bleibt nur der Weg vor die Arbeitsgerichte und nachdem der Arbeitgeber immer erst frühestens in der zweiten Instanz aufgibt egal wie aussichtlslos die Lage für ihn ist, zieht es sich immer mindestens 2 Jahre bis zu einem strittigen Punkt eine Entscheidung ins Land.

Nachdem Du ja oben geschrieben hast, dass alle Aspekte eines Arbeitsgerichtsverfahrens öffentlich sind, dann versuche doch mal herauszufinden, wie oft die LH in den letzten Jahren von dem AG Frankfurt bzw LAG Hessen verklagt worden ist und wie diese Verfahren ausgegangen sind. Ob es diese Infos im www gibt entzieht sich meiner Kenntnis, sie würden aber sicherlich massiv zu Deiner Information über die Vertragstreue eines Unternehmens beitragen, welches sich selbst so gerne als 'sozialen Marktführer' darstellt.

Gruß MAX
Bei weit über 60.000 Mitarbeitern im Inland ist es sicher nicht verwunderlich, wenn es da auch eine entsprechende Anzahl von Arbeitsgerichtsverfahren gibt. Die Kenntnis darüber, wieviele das sind und warum, hilft aber bei der Beurteilung in diesem Konfliktfall nicht weiter. Das Verhältnis zwischen der Konzernleitung und dem fliegenden Personal erscheint mir aber in einem Maße zerrüttet zu sein, daß ich nur meinen dringenden Appell wiederholen kann: holt Euch einen Mediator.
Eine weitere Anmerkung per PN.
 
Da oben mehrmals das Thema Kassel erwähnt worden ist, vielleicht dazu auch noch eine Anmerkung meinerseits, auch wenn es mit dem Thema Arbeitskampf Cockpit eigentlich nicht viel zu tun hat.

Die geplante und in der Umsetzung schon recht weit fortgeschrittene (Kündigungen sind schon ausgesprochen, erste Stellen werden schon verlagert, u.s.w.) Schließung des LH-Callcenters Kassel ist aus meiner Sicht eine absolut katastrophale Entscheidung von jemand, der nun wirklich gar keine Ahnung von Kundenbindung und Kundenbetreuung hat und kurzfristige positive Cash-flow Effekte vor langfristige Kundenbindung setzt.

Für alle, die nicht wissen, worum es geht: In Kassel betreibt die LH bislang eines ihrer weltweiten Call Center, wo u.a. die Statuskundenbetreuung angesiedelt ist (mind. HON/ SEN, möglicherweise auch FTL), zudem das LH Round-The-World-Team, das Private Jet Team, u.s.w. sitzt bzw. saß.

Da werden hochqualifizierte, super kompetente und vor allem extrem hilfsbereite und freundliche Mitarbeiter gekündigt, um einen angeblich unteren einstelligen EUR-Betrag jährlich einzusparen. Stattdessen landet man dann zukünftig noch häufiger als ohnehin schon in anderen Callcentern wie in IST, CPT und sonstwo.

Grundsätzlich ist gegen eine solche unternehmerische Entscheidung ja erst einmal nichts zu sagen, wo mir aber echt die Galle hochkommt, ist wenn man als Statuskunde, der teilweise x-mal wöchentlich mit einem der Call Center der LH zu tun hat, sich in der Konsequenz dann permanent mit unfähigen und miserabel qualifizierten Mitarbeitern in Übersee rumärgern muss, die leider häufiger als selten offensichtlich weniger Ahnung von ihrer Arbeit haben als ich als Kunde. Wenn ich denen erst einmal erklären muss, wie man dies oder jenes macht und dass dies oder jenes selbstverständlich möglich ist, dann ist da ganz offensichtlich an der völlig falschen Stelle gespart worden!
Außerdem hätten sich die verantwortlichen Personen bei LH vielleicht vorher mal bei ihren Kollegen diverser US- oder UK-Airlines erkundigen können, die ihre Call-Center ebenfalls vorübergehend verlagert haben (meistens nach Indien) und in den meisten Fällen nach wenigen Monaten und massiven Kundenprotesten das ganze wieder rückabgewickelt haben...

Um sich mal ein Bild zu machen, was gerade das Thema Schließung Kassel bereits bei LH-Vielfliegern für massiven Unmut erregt hat, lese man sich nur mal die entsprechenden Threads in einschlägigen Vielfliegerforen wie FT, VFT u.s.w. durch.

Die Krönung ist dann noch das LH Marketing-Lingo, was einem permanent suggeriert, solche Aktionen fände im Interesse des Kunden, auf vielfache Anregung des Kunden u.s.w. statt. Na danke auch!

Zum Glück gibt es mit Berlin immerhin noch wenigstens ein Call Center der LH, wo man sich bislang in aller Regel auf kompetente Hilfe verlassen kann. Wie viele andere auch, lege ich mittlerweile meistens gleich wieder auf, wenn ich am Klingelton höre, dass der Anruf nach Übersee umgeleitet worden ist und rufe ein paar Minuten später noch einmal ein, notfalls solange, bis ich eben ein deutsches Klingeln höre und demnach dann in Kassel oder Berlin gelandet bin. Mag übertrieben klingen, aber dafür habe ich mich in den letzten Monaten leider einfach schon mit zu viel geballter Inkompetenz in IST und CPT rumärgern dürfen... :mad:

Nun aber genug OT...
 
Das Verhältnis zwischen der Konzernleitung und dem fliegenden Personal erscheint mir aber in einem Maße zerrüttet zu sein, daß ich nur meinen dringenden Appell wiederholen kann: holt Euch einen Mediator.
Was den Mediator angeht, hast Du sehr wahrscheinlich recht. Obwohl ich die Hoffunung (noch) nicht aufgeben mag, dass ein Ausweg gefunden wird ohne die Hilfe von Dritten zu beanspruchen.

Dazu habe ich noch eine Bitte an Dich: Richte Deinen Appell doch auch an unsere Vorstandsetage, z. B. in einem Brief. Denn AUF UNS will man dort zur Zeit nicht hören...

Viele Grüße
Tschikago
 
Was den Mediator angeht, hast Du sehr wahrscheinlich recht. Obwohl ich die Hoffunung (noch) nicht aufgeben mag, dass ein Ausweg gefunden wird ohne die Hilfe von Dritten zu beanspruchen.

Dazu habe ich noch eine Bitte an Dich: Richte Deinen Appell doch auch an unsere Vorstandsetage, z. B. in einem Brief. Denn AUF UNS will man dort zur Zeit nicht hören...

Viele Grüße
Tschikago
Ich will das gerne tun, obwohl ich bezweifle, daß W.M. diesen Aufruf aus der Provinz von einem in LH-Vorstandskreisen völlig Unbekannten kleinen Unternehmensberater aufgreift. Nein, das ist jetzt alles Spaß. Natürlich mache ich das nicht, weil ich mich da nur lächerlich machen würde.
Aber, gerade bei a.de gelesen:
http://www.airliners.de/nachrichten...thansa-will-schlichter-im-pilotenstreit/20755
Das ist doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Die VC sollte hier aktuell nicht mauern, wenngleich man durch diese mögliche Schlichtung im Moment aus meiner Sicht nur die Symptome behandelt, nicht aber die Ursachen. Für das Letztere wäre das Mediationsverfahren zusätzlich nötig.
 
Ihr Piloten habt euch weder für das Callcenter, noch Techniker oder irgendwelche anderen Kollegen der Bodenabfertigung eingesetzt. Es gab ja auch kein Grund dafür, die haben ja eigene Gewerkschaften.
Niemand will hier den Eindruck erwecken, es ginge LH-Piloten darum, sich - über Solidaritätsbekundungen hinaus - für die Gesamtbelegschaft des Unternehmens einzusetzen. Das steht nicht in unserer Macht und würde uns niemals gelingen. Ein solches Maß an Selbstüberschätzung traue ich nicht einmal den arrogantesten Individuen unter meinen Kollegen zu! Das Prinzip "teile und herrsche" haben nicht die Piloten erfunden!
Die zu diesen Themen geposteten Links und Suchstrings sollten lediglich verdeutlichen, wie LH mit ihren Mitarbeitern umgeht, bzw. was sie unter "sozialer Verantwortung" versteht: Wer durch billigeres Personal ersetzt werden kann, wird gnadenlos erpresst und am Ende doch noch rausgeworfen (Kunden, die die Auswirkungen - wie beim Callcenter Kassel - zu ertragen haben, werden mit "Schönsprech" bei Laune gehalten - nicht immer erfolgreich, wie @Tammo eindrucksvoll beschreibt). Das geht bei Bodenmitarbeitern häufig wesentlich leichter, als bei uns im Cockpit. Das ist im Augenblick (noch) unser Glück. Dennoch muss es erlaubt sein, dass wir uns gegen diese Methoden wehren, auch wenn wir anderen Opfern dieser Unternehmenspolitik nicht helfen konnten oder können. Tatenlos zuschauen zu müssen (und konkrete Beispiele gibt es eben leider allzu reichlich!) wäre offen gestanden zu viel verlangt!


Und jetzt noch zu versuchen die Unternehmenführung mitzubestimmen (...)
Das ist ein Märchen, das die Unternehmensleitung der LH in die Welt gesetzt hat.
Wer behautpen wollte, das besser zu wissen, müsste erst einmal den Wortlaut unserer Tarifforderungen kennen.
Sich auf die Presse zu berufen reicht da nicht - die kennen ihn nämlich auch nicht.

Und wenn nun am Ende, so wie es sich abzeichnet, mehr Geld vereinbart wird, muss wieder an irgendeiner anderen Stelle des Unternehmens die Kostenschraube angezogen und gespart (Personal abgebaut?) werden.
Du weißt also schon, dass wir mehr Geld bekommen? Da weißt Du mehr als alle unmittelbar Beteiligten!
Unabhängig davon würde ich mich an Deiner Stelle nicht darauf verlassen, dass in anderen Bereichen nicht an der Kostenschraube gedreht und Personal eingespart wird, selbst wenn das Cockpitpersonal von heute auf morgen auf jegliches Gehalt verzichten würde. Im Augenblick werden "Kostengünstigkeiten gehoben" wo immer sie sich (vermeintlich oder tatsächlich) bieten! Und dass Dein früheres Gehalt - wie Du suggerierst - auf meinem Konto gelandet wäre, kann ich auch nicht bestätigen. Dieses Geld steckt vermutlich eher in Flugzeugen, die den Karrierechancen und Zukunftsperspektiven unserer jungen Copiloten entzogen sind.

Viele Grüße
Tschikago
 
Natürlich mache ich das nicht, weil ich mich da nur lächerlich machen würde.
Habe ich Dich jetzt richtig verstanden?

Beim Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa fürchtests Du Dich mit Deinem Appell lächerlich zu machen, hier im Forum aber findest Du Deine Ratschläge und Belehrungen angemessen?

Interessante Denkweise. :eyeb:

Viele Grüße
Tschikago
 
Habe ich Dich jetzt richtig verstanden?

Beim Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa fürchtests Du Dich mit Deinem Appell lächerlich zu machen, hier im Forum aber findest Du Deine Ratschläge und Belehrungen angemessen?

Interessante Denkweise. :eyeb:

Viele Grüße
Tschikago
Lieber Tschikago,
ich werde jetzt mal meine Glacéhandschuhe ausziehen, weil ich es langsam leid bin, hier ständig mißverstanden zu werden. Man könnte auch noch das Adjektiv "bösartig" dazusetzen.
Ich hatte an Max Reverse folgendes geantwortet: "......daß ich nur meinen dringenden Appell wiederholen kann: holt Euch einen Mediator."
Das war ein auch von Dir als sinnvoll und richtig empfundener Vorschlag, wie Du selber schreibst: "Was den Mediator angeht, hast Du sehr wahrscheinlich recht."
Daraus jetzt eine "Belehrung" mit dem negativen touch dieses Wortes zu machen, empfinde ich schlicht als unangemessen, und ich weise dies in aller Form zurück.
Ich weiß nicht, welche grundsätzliche Einstellung Du zu Beiträgen in Foren hast. Für mich sind Foren Diskussionsrunden, in denen man sich, auch mal in Kladde gesprochen, austauschen kann, ohne daß jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird, wie es hier üblich zu sein scheint. Und ja, ich finde meine Beiträge angemessen.
Nicht angemessen wäre es, wenn ich dem Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Lufthansa AG zu einem Mediationsverfahren raten würde. Erstens weiß W.M. das selber, weil er die Kompetenz besitzt, das selber zu erkennen, und zweitens, weil ich über keinerlei berufliche und persönliche Kontakte in den Vorstand der LH verfüge.
Sollte Dich nun zum Schluß die Frage umtreiben, woher ich mir die Kompetenz zubillige, den Vorschlag zu einem Mediationsverfahren hier im Forum zu machen, dann darf ich Dir sagen, daß das meine berufliche Erfahrung berührt und deshalb angemessen ist. Du darfst aber sicher sein, daß ich Dir nie Ratschläge zu procederes im Cockpit geben werde; denn das wäre unangemssen.
 
@YVR:
Da nach dem deutschen Gesetz Flieger und Seefahrer vom Betriebsverfassungsgesetz ausgenommen sind gibt es für das Fliegende Personal der Lufthansa lediglich eine Personalvertretung und keinen Betriebsrat. Somit gilt das Betriebsverfassungsgesetz auch nicht, sondern es wurde ein Tarifvertrag gemacht, der einen Teil der Inhalte des BetrVG abbildet, aber wesentlich weniger Mitsprache und Einspruch erlaubt wie das Betriebsverfassungsgesetz selbst.
Das Bodenpersonal hat einen Betriebsrat. Aufsichtsrat ist wie in jedem DAX Unternehmen zur Hälfte mit Arbeitnehmervertretern und zur Hälfte mit Arbeitgebervertretern besetzt. Der Vorsitzende hat doppeltes Stimmrecht, was bedeutet, dass die Arbeitnehmervertreter immer überstimmt werden können.
 
@YVR:
Aufsichtsrat ist wie in jedem DAX Unternehmen zur Hälfte mit Arbeitnehmervertretern und zur Hälfte mit Arbeitgebervertretern besetzt. Der Vorsitzende hat doppeltes Stimmrecht, was bedeutet, dass die Arbeitnehmervertreter immer überstimmt werden können.[/FONT]
@YVR
Zu Deiner weiteren Info und als nicht ganz unwichtige Ergänzung zu dem Text von CFM56A:
Das doppelte Stimmrecht des AR-Vorsitzenden ist im Aktienrecht geregelt und greift aber nur dann, wenn bei Abstimmungen Stimmengleichheit herrscht.
 
Also gut, @aaspere

dann also im Klartext:
Nicht angemessen wäre es, wenn ich dem Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Lufthansa AG zu einem Mediationsverfahren raten würde. Erstens weiß W.M. das selber, weil er die Kompetenz besitzt, das selber zu erkennen, und zweitens, weil ich über keinerlei berufliche und persönliche Kontakte in den Vorstand der LH verfüge.
Ich denke, das gilt auch für die VC - insofern halte ich Deine Ratschläge (lassen wir die Belehrungen mal weg) für unangemessen.

ich werde jetzt mal meine Glacéhandschuhe ausziehen, weil ich es langsam leid bin, hier ständig mißverstanden zu werden
Für jemanden, der bisweilen "auch mal in Kladde gesprochen" ganz ordentlich austeilt, reagierst Du aber etwas empfindlich.
Du fühlst Dich missverstanden und fehlinterpretiert.
Sei's drum: Lassen wir es dabei. An einem Schlagabtausch mit Dir bin ich nicht interessiert - und der Rest des Forums vermutlich auch nicht.

Weiter oben in einem anderen Beitrag hast Du die Wichtigkeit Deiner Meinung (genauer gesagt: ob Du Dich umstimmen lässt oder nicht) selbst auf eine Stufe mit dem sprichwörtlichen Sack Reis in China gestellt. Das will ich ab jetzt beachten und respektieren. Was ich sagen wollte, habe ich gesagt. Nun kannst Du gerne das letzte Wort haben.

Viele Grüße
Tschikago
 
Ein direkter Brief an Euren VV führt in 99 % der Fälle zu einer Antwort durch den LH-Kundenmono - äh sorry - Kundendialog, die aus 3 bis 4 Textbausteinen besteht, die keinen direkten Bezug auf das originäre Schreiben haben und lediglich das Bedauern beinhalten, nicht behilflich sein zu können. Das war sicherlich das, was Aaspere mit seinem Posting ausdrücken wollte.

Vielleicht ist es ja diese alltäglich erlebte Arroganz, die uns aus Nostalgie noch Lufthansafliegende langsam aber sicher zur Erkenntnis bringt, daß die LH heute nicht die LH ist, die wir in zig Jahren zu schätzen gelernt haben.

Vielleicht ist ja auch das hier recht deutlich nachzulesende "Außenstehenden steht keine Kritik zu" bzw. "Außenstehende können das weder verstehen noch erklärt bekommen" ein Ausdruck genau dieser Geisteshaltung.

Vielleicht war es, wie Tschikago schrieb, "dreist" von mir, nach einer plausiblen Begründung dafür zu fragen, warum die Mitarbeiter eines Unternehmens, das qua Monopolpräsenz auf einigen Routen erheblichen Auswirkungen auf meinen Alltag hat, Ihre Arbeit niederlegen.

Vielleicht wähle ich aber nach Möglichkeit meine (neudeutsch) Supplier nach Kriterien aus, zu denen auch Firmenkultur und Identifikation mit der Unternehmensidee gehören und ich möchte halt verstehen, ob mir das Betroffensein von den Auswirkungen eines Streiks nur Ärger oder vielleicht zukünftig auch Nutzen bringt.

Vielleicht werde ich zukünftig genau das änderen und nur noch nach dem Preis gehen, weil ich das Gefühl bekommen habe, daß es auch hier eigentlich nur ums Geld geht.

Vielleicht sehe ich heute abend aber auch alles einfach nur zu einseitig, weil ich meine Flug- und Autokilometer für diese Woche mehr als abgeleistet habe und es Zeit für ein paar ruhige Tage des Nachdenkens ist.

In diesem Sinne: Frohe Ostern und nicht wieder jedes Wort auf die Goldwaage legen...;)
 
Ganz allgemein, die Kunst in kontrovers geführten Diskussionen ist es zwischendurch einfach mal Aussagen des Gegenübers stehen zu lassen. Gerade auch wenn sie nicht unbedingt dem eigenen Blickwinkel entsprechen.
Persönlich zu werden, bspw. den Lufthanseaten pauschal Arroganz zu unterstellen, ist ganz sicher der falsche Weg selbst glaubwürdig zu bleiben!
 
Heute gibt es wieder einen interessanten Artikel in der SZ zum aktuellen Stand der Entwicklungen im Arbeitskampf der VC. Der online zu findende Artikel ist zwar nicht 1:1 dergleiche wie in der Printausgabe, aber mehr oder weniger identisch.
 
Lufthansa droht Piloten mit Schadenersatzklage

FRANKFURT - Zwei Wochen vor dem angekündigten zweiten Pilotenstreik droht die Lufthansa der Vereinigung Cockpit (VC) mit einer Schadenersatzklage in Millionenhöhe. Die Gewerkschaft solle die Streikandrohung zurückziehen, verlangte Vorstandsmitglied Stefan Lauer am Mittwoch vor Journalisten in Frankfurt. Zugleich brachte die Lufthansa-Führung eine Schlichtung und moderierte Verhandlungen mit der Gewerkschaft ins Spiel, um in zwei getrennten Verfahren die tarifrechtlichen Fragen zu klären.

http://www.aero.de/news-10021/Lufthansa-droht-Piloten-mit-Schadenersatzklage.html
 
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