Lufthansa Arbeitskampf Cockpit

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Und da interessiert mich nicht die Vielzuvielfliegerkarte oder die Businesszebratomate, sondern Verfügbarkeit, Verläßlichkeit, Pünktlichkeit und im Interesse meiner Auftraggeber, die den ganzen Spaß am Ende nämlich bezahlen müssen, auch der Ticketpreis.

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Hm, irgendwie fehlt mir bei dieser Aufzählung etwas. Etwas was mir bei meinen Flügen immer sehr wichtig war und nach wie vor ist. Etwas, was z.T. bereits heute bei der Lusthansa im Vergleich zu früher etwas kleiner geschrieben wird.

Naja, aber jeder beurteilt eben anders.
 
Ist es so? Oder bleibt es einfach eine Meinung, eine Sicht der Dinge?

Die ganzen letzten Aufzählungen von Airnie hat (ohne jetzt Wortklauberei zu betreiben) niemand bestritten. So what?

Überhaupt sehe ich hier im Forum keine übermäßigen Ausfälle bei dem durchaus emotionalen Thema. Was erwartet ihr? Schweigen? Abnicken? Nicht nachdenken? Wenn ihr wüsstet wie das Thema intern diskutiert wird. Da sind wir hier noch im Kirchenchor.
Meine persönliche Meinung zum Streik hatte ich hier kund getan. Aber es bleibt natürlich eine rein subjektive Sicht aus meinem Blickwinkel. Viele Punkte haben sich dennoch leider schnell bestätigt...
Ich habe mir den Thread gerade nochmal durchgelesen. Vielleicht fällt dabei ja was auf... Bitte mal darauf achten wie offen und auch unterschwellig und von wo die Unterstellungen Richtung Cockpit kamen. Als ob einige nur darauf gewartet hätten wieder ein paar Dartpfeile auf ein lieb gewonnenes Feindbild einer Berufsgruppe zu werfen. Durchaus wohl formuliert und süffisant, nur ändert das nichts an der Message. Und dann wundern das es 'Antworten' gab?
Auch hier nochmal, solch ein vielschichtiges und komplexes Thema ist der normalen Öffentlichkeit nicht zu vermitteln. No way. Der Lufthansa geht es ja gut, was wollen die überhaupt? Die können ja gar keine Probleme haben. Luken dicht... Es macht sich aber von beiden Seiten und der Presse auch leider kaum jemand die Mühe...
Um solche Vorwürfe Richtung Cockpit äußern zu können, müsste man dazu nicht die Vorgänge der letzten Jahre zwischen der VC und LH genauer kennen? Müsste man nicht die Gründe wissen die nach vielen Jahren das Fass zum überlaufen gebracht haben? Reicht es einfach ein paar Schlagzeilen der Presse aufzugreifen und weiter auszuschlachten? Seit versichert, dass kein Pilot gern die Arbeit niedergelegt hat. Pest oder Cholera, man entschied sich für das kleinere Übel, den Streik, um bei gewissen Dingen ein Umdenken zu initiieren. Die legitime Frage der Verhältnismäßigkeit -in Form der Dauer des Streiks- wurde lebhaft diskutiert.
Die Floskel 'Einmischung in unternehmerische Freiheiten' wurde bei diesem Konflikt leider allzu oft missbraucht.
Sich überhaupt nicht einzumischen würde im Umkehrschluss einem Freibrief für alle Entscheidungen bedeuten. Dann bräuchten wir keine Mitbestimmung mehr und ich male mir besser nicht aus wie die Firma in 10 Jahren aussehen würde...
Sollten wir nicht froh sein das es ein gesundes Gegengewicht gibt? Übereilte und im Nachhinein unsinnige Produktionsverlagerungen ins Ausland hat es in Deutschland genügend gegeben. So manche Firma hätte sich dabei eine frühzeitig hellwache Personalvertretung gewünscht.
Die PV schluckt tagtäglich genügend Kröten von der die Öffentlichkeit nichts mitbekommt. Und sie hat oft genug bewiesen das sie sehr wohl Kompromissfähig ist. Handwerkliche Fehler wurden auf beiden Seiten gemacht.
Gebt dem Ganzen einfach eine Chance ohne einseitig auf die Füße zu treten...;)
 
Sich überhaupt nicht einzumischen würde im Umkehrschluss einem Freibrief für alle Entscheidungen bedeuten. Dann bräuchten wir keine Mitbestimmung mehr und ich male mir besser nicht aus wie die Firma in 10 Jahren aussehen würde...
Sollten wir nicht froh sein das es ein gesundes Gegengewicht gibt? Übereilte und im Nachhinein unsinnige Produktionsverlagerungen ins Ausland hat es in Deutschland genügend gegeben. So manche Firma hätte sich dabei eine frühzeitig hellwache Personalvertretung gewünscht.
Die PV schluckt tagtäglich genügend Kröten von der die Öffentlichkeit nichts mitbekommt. Und sie hat oft genug bewiesen das sie sehr wohl Kompromissfähig ist. Handwerkliche Fehler wurden auf beiden Seiten gemacht.
Gebt dem Ganzen einfach eine Chance ohne einseitig auf die Füße zu treten...;)
Ich habe mal nur diesen Teil herausgegriffen, weil er nach meiner Ansicht die wesentliche Aussage trifft.
Zunächst aber eine Frage: Ich lese sowohl den Begriff "Personalvertretung" als auch "Betriebsrat" bei Lufthansa. Ich kann den Unterschied aber nicht festmachen. Vielleicht kannst Du mich da aufklären.
Nun aber zum Thema.
Es gibt gar keinen Zweifel, daß das Thema Mitbestimmung ein wesentliches und wichtiges auch im LH-Konzern ist.
Vier Errungenschaften haben die sozialökonomischen Verhältnisse in Deutschland ganz wesentlich und im Sinne von sozialem Frieden beeinflußt. Die soziale Marktwirtschaft, die Einheitsgewerkschaft, das Betriebsverfassungsgesetz und die paritätische Mitbestimmung bei Unternehmen über 2.000 Mitarbeitern. Ich glaube, da sind wir uns alle einig. Auch die Unternehmensverbände stellen das nicht in Frage. Friedrich Engels und August Bebel als bedeutende Arbeiterführer unterbrechen gerade ihren Skat mit Karl Marx und spenden Beifall; Marx guckt allerdings etwas sauertöpfisch, aber was soll's. Selbst im real existierenden Sozialismus hat es solche Zustände nicht mal ansatzweise gegeben
Wer ehrlich und fair ist, auf beiden Seiten der Werkbank, muß das einfach auch so sehen, daß diese Errungenschaften ein Glück für unser Land sind. Und in diesem Glück werden wir uns auch noch in 10 Jahren sonnen, trotz Europäisierung und Globalisierung mit deren Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft.
Ich bleibe aber dabei, die gesetzlichen Regelungen sind eindeutig, und die paritätische Mibestimmung findet nur und ausschließlich im Aufsichtsrat, auch bei LH, statt. Und dort im AR sitzen doch zwei Vertreter aus dem Cockpit (Jörg Cebulla Cpt.+VC-Mitglied und Stefan Ziegler Cpt.). Das heißt, die fachliche Kompetenz ist doch dort vertreten. Daß der Vorstand und/oder der AR auch mal Entscheidungen trifft oder in der Vergangenheit getroffen hat, die fehlerhaft waren, liegt in der Natur der Sache unternehmerischen Handelns. Aber, soviele Fehler können es nicht gewesen sein; airnie hat darauf ja hingewiesen. Und natürlich bekommt die Öffentlichkeit nicht immer mit, wenn jemand im Konfliktfall eine Kröte schlucken muß; das betrifft aber nicht nur LH sondern alle großen Unternehmen. Und das ist vielleicht auch gut so, und die Kröten werden vielleicht auch nicht immer so groß sein, daß man deswegen zum Arbeitskampf schreiten muß. So, wie ich das sehe, sind wir uns ja ziemlich einig, daß der Streik in dieser Woche unnötig war, und vermutlich ist der Imageschaden auf beiden Seiten auch gering geblieben. Wenn bis zum 8. März der Konflikt beigelegt sein sollte, woran ich nicht zweifle, dann wird noch die eine oder andere kleine Schürfwunde geleckt werden, aber dann ist es auch vorbei.
Welche Lehre könnte man auf beiden Seiten aus dem Konflikt innerhalb des Konzerns ziehen, das ist doch die eigentlich entscheidende Frage für die Zukunft?
1. Sprecht miteinander und nicht übereinander
2. Achtet und respektiert Euch gegenseitig
3. Baut keine Hürden auf, wo die Sicht zum Ziel klar ist
4. Spielt nicht mit gezinkten Karten, auch wenn damit ein Teilerfolg möglich ist
5. Und manchmal hilft auch die Beachtung des Rheinischen Grundgesetzes
 
Zuletzt bearbeitet:
Personalvertretung - Betriebsrat
gibt es beides bei Lufthansa. Für das Bodenpersonal einen Betriebsrat. Für die Flieger gibt - weil die Flieger nicht in den Zuständigkeitsbereich des Betriebsverfassungsgesetzes (so heisst es m.E.) fallen - eine Personalvertretung. Die genaueren feinen Unterschiede müsste aber ein Spezialist für Mitbestimmung erklären.

Viele Grüße

Werner
 
Danke Werner.
Logisch erscheint mir das zwar nicht, aber, was ist schon logisch in manchem Gesetz.
Könnte diese Struktur auch einer der Schlüssel zu internen Konflikten im Konzern sein?
Viele Köche verderben bekanntlich manchmal den Brei.
 
Das BetrVG schließt fliegendes und seefahrendes Personal von dem Recht (ab einer bestimmten Größe des Unternehmens) auf einen Betriebsrat aus.
Jedoch ist es möglich über einen Tarifvertrag zwischen GF und TK eine Personalvertretung zu etablieren. Dabei ist die Mitbestimmung ist viele vielen §§ einzeln geregelt.
Bei einerm Betriebsrat gilt automatisch das BetrVG, bei der PV ist erstmal nur der TV PV gültig.
Daher kommen auch die verschiedenen Bezeichnungen.
 
ihr überseht einen kleinen aber feinen Unterschied, es geht um LH Flugnummern mit Fremdgerät. Nicht um reguläre LX/OS/SN etc. Flüge nach Deutschland.

Ein weiteres aktuelles Beispiel in einem anderen Forum gefunden:
Gemäß LH -Onlineflugplan übernimmt BMI im Sommer von LH die London-Route. Geflogen wird mit A319 3x täglich.
Damit fliegt LH auf keiner Strecke mehr mit eigenem Gerät international ab CGN!
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Sprecht miteinander und nicht übereinander
2. Achtet und respektiert Euch gegenseitig
...
4. Spielt nicht mit gezinkten Karten, auch wenn damit ein Teilerfolg möglich ist

Vielen Dank dafür, volle Zustimmung. Das kann man nur unterstreichen!
Und es gilt natürlich auch hier bei uns. Nicht diffamieren und unterstellen, sondern ggf. fragen, erleichtert es erfahrungsgemäß sehr in kontroversen Diskussionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das BetrVG schließt fliegendes und seefahrendes Personal von dem Recht (ab einer bestimmten Größe des Unternehmens) auf einen Betriebsrat aus.
Jedoch ist es möglich über einen Tarifvertrag zwischen GF und TK eine Personalvertretung zu etablieren. Dabei ist die Mitbestimmung ist viele vielen §§ einzeln geregelt.
Bei einerm Betriebsrat gilt automatisch das BetrVG, bei der PV ist erstmal nur der TV PV gültig.
Daher kommen auch die verschiedenen Bezeichnungen.
In der Tat, und ich habe mich jetzt etwas schlau gemacht, ist das BetrVG, hier §117, eindeutig.
Wer mehr darüber wissen möchte: http://www.hensche.de/Arbeitsrecht_...rm_LAG_Berlin-Brandenburg_6TaBVGa2284-09.html
Die typischerweise fehlende Ortsgebundenheit des fliegenden Personals ist die Grundlage dafür.
Die damit einhergehende Schlechterstellung dieser Personengruppe kann durch tarifvertragliche Vereinbarung aufgehoben werden; so ist es wohl bei LH. Da zwischen den Interessenlagen von Cockpit und Kabine jedoch erhebliche Unterschiede bestehen, gibt es getrennte Personalvertretungen für beide Bereiche. Cockpit wird durch die VC und Kabine durch die UFO vertreten.
Das könnte einen Hinweis darauf geben, daß der, ja auch hier im Forum erhobene Vorwurf elitären Standesbewußtseins nicht völlig aus der Luft gegriffen wäre. Ich behaupte das nicht, halte es aber für möglich, daß in der Pilotenschaft solche Strukturen vorhanden sind. Im Medizingeschäft kennen wir dies bei den Chef- und Oberärzten ja auch.
 
Cockpit wird durch die VC und Kabine durch die UFO vertreten.

Moooooment! Jetzt muss man bitte noch unterscheiden zwischen der innerbetrieblichen Vertretung durch die PV und der Vertretung auf Tarifvertragsebene durch die Tarifkommissionen. Es gibt eine Personalvertretung für das fliegende Personal bei LH, die sich aus Gruppenvertretungen für die einzelnen Berufsgruppen zusammensetzt. In die Gruppenvertretungen werden Personen gewählt, die natürlich dem einen oder anderen Berufsverband angehören können. Die PV-Wahlen finden im Bereich des Unternehmens statt.
Davon getrennt sind die Tarifkommissionen, die für Tarifverhandlungen zuständig sind. Für das Cockpitpersonal ist die VC zuständig.

Viele Grüße

Werner
 
o.k. Werner, das hatte ich aus dem mir vorliegenden Material etwas anders verstanden. Danke deshalb für die Klarstellung.
Mich interessieren hier aber auch mehr die Mitbestimmungsmöglichkeiten bei strategischen Entscheidungen und nicht so sehr die tarifvertraglichen Regelungen, und die spielen sich ja auf einer anderen Ebene ab.
Ich habe ja die beiden Piloten im AR benannt, und so gibt es auch zwei Mitglieder aus der Kabine in diesem Gremium.
Sehe ich das jetzt richtig?
 
o.k. Werner, das hatte ich aus dem mir vorliegenden Material etwas anders verstanden. Danke deshalb für die Klarstellung.
Mich interessieren hier aber auch mehr die Mitbestimmungsmöglichkeiten bei strategischen Entscheidungen und nicht so sehr die tarifvertraglichen Regelungen, und die spielen sich ja auf einer anderen Ebene ab.
Ich habe ja die beiden Piloten im AR benannt, und so gibt es auch zwei Mitglieder aus der Kabine in diesem Gremium.
Sehe ich das jetzt richtig?

Ja, soweit ich das beurteilen kann, ich bin auch kein Mitbestimmungsspezialist.

Viele Grüße
Werner
 
Zu diesem Thema, oder besser zu den wirtschaftlichen Voraussetzungen kann ich die Lektuere der gestrigen SZ empfehlen.
Darin ein Kommentar von Jens Flottau: "Das Ende einer Traumreise"

Leider finde ich den Kommentar nicht im Netz...
 
Siehst Du richtig. Ein Flugbegleiter (Verterter der UFO) und einen Purser.
Der Purser ist aber eine Frau, ****, und müßte demnach eigentlich Purserin (eingedeutschter Anglizismus) heißen. LH bezeichnet sie dennoch als Purser. Seltener, aber auch nicht ungebräuchlich, Purserette.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hatte diese Woche 3 (private) Flüge mit "Cirrus" und "Lufthansa",
das Ganze war ein Drama.
2 a/c defekt ... Nachtanken mit PAX on board weil TaxiFuel verbraucht war ...
Wenn das so weitergeht mit knapper Kalkulation gibt es echte Probleme.
Das Geld ist nicht allein für die Anteilhaber da. Damit müssen Technik und Personal bezahlt werden.

OT
Der Purser ist aber eine Frau, ***, ...
Ist es gut hier Namen zu nennen ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hatte diese Woche 3 (private) Flüge mit "Cirrus" und "Lufthansa",
das Ganze war ein Drama.
2 a/c defekt ... Nachtanken mit PAX on board weil TaxiFuel verbraucht war ...
Wenn das so weitergeht mit knapper Kalkulation gibt es echte Probleme.
Das Geld ist nicht allein für die Anteilhaber da. Damit müssen Technik und Personal bezahlt werden.

OT

Ist es gut hier Namen zu nennen ?
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber meinst du wirklich deine Einzelerfahrungen mit dem Gesamtsystem LH korreliert?
Gerade bei LH haben die Piloten - im Gegensatz zu manch anderer Airline - doch die Freiheit mehr Fuel als das Minimum mit zu nehmen. Ohne dabei jetzt allerdings den schwarzen Peter, für den von dir miterlebten Fall, an die Piloten abschieben zu wollen. Auch diese werden immer wieder mit Umständen konfrontiert, die sie nicht beeinflussen können. Dass die Flieger bei LH weniger gewartet und damit defektanfälliger wären als bei anderen Carriern, würde ich auch nicht behaupten wollen.
 
... Dass die Flieger bei LH weniger gewartet und damit defektanfälliger wären als bei anderen Carriern, würde ich auch nicht behaupten wollen.
Das will ich auch nicht behaupten !
Die Flieger sind weder für die Wartung noch für Vorschriften zuständig.

Ist wohl nicht richtig angekommen mein Text ?!
Das Geld ist nicht allein für die Anteilhaber da. Damit müssen Technik und Personal bezahlt werden.
Ich wollte mich eigentlich auf der Seite "Piloten" sehen.
 
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