Ich wüsste nicht was dagegen sprechen würde. Die Schwierigkeiten in der sich LH heute befindet sind zum Großteil in der Vergangenheit zu suchen.
Nun - ja, mag der Artikel zu seiner V/ö im September einen Überblick über den Sachstand gegeben haben, fügt er mE keinen Aspekt hinzu, den wir hier (den andere ebenso an anderen Stellen) bisher übersehen und nicht bis zum Abwinken diskutiert hätten. Die Entwicklungen seitdem, angefangen von der Abwendung vom Personalleasing, fehlen zwangsläufig. Zwar kannte ich den Artikel nicht (und ich vermute daher, auch für Dich war er ein Zufallsfund), würde aber ohne explizite Anmerkungen heute keine Leseempfehlung aussprechen. Gemessen an der Zahl der Leserkommentare haben die Leut andere Sorgen als Lufthansa. Sie fliegen damit.
Auch wenn ich den Artikel nicht gerade als
'Gottes Wort' bezeichnen würde, legt er in einigen Teilen den Finger in die Wunde.
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Weber war (und ist für mich immer noch) der Mann, der die LH gerettet und zum Erfolg geführt hat.
Er mag sie in der passenden Weise angeleitet haben, gerettet haben sie sich aber selbst. Ohne Vernunft und Einsicht des einzelnen ging und geht es nicht.
Auch Aussagen wie diese:
schmälern seinen Erfolg nicht.
Und ich bin auch anderer Ansicht wie die
'Zeit', dass die Abgrenzung zu den Billigfliegern und das klare Bekenntnis zum Premiumcarrier ein Fehler gewesen wäre. Im Gegenteil! Hier vermisse ich heute die klare Linie.
Ich sehe nicht, wie sich ein Anbieter ernsthaft vom größten Marktsegment abgrenzen sollte?!
Dass Weber allerdings möglicherweise nach seiner Zeit über die Maßen Einfluss genommen haben könnte, halte ich nicht für ausgeschlossen.
Auch der Vorwurf, dass sich unter Weber nach den Erfolgen von LH eine gewisse
'Großkotzigkeit' eingeschlichen hat, halte ich für nicht aus der Luft gegriffen.
Sehe ich ähnlich!
Meiner Meinung nach waren die Fehler (nach Webers Amtszeit) in den ungezügelten Zukäufen zu suchen (dies habe ich, als die Beteiligung an der AUA beschlossen wurde, auch hier im Forum gerügt; leider ging dieses Post anscheinend bei einer der Upgradings der Forensoftware verloren. Ich hatte damals geschrieben, dass das was mit der Swiss funktionieren könnte, mit der AUA nicht möglich wäre).
Quark. BMI war allenfalls der Fehler, und zwar der von Weber eingefädelte. Mayrhuber kam aus dem Deal nicht mehr raus, und er war ferner ein grelles Beispiel, wohin zu langfristiges Engagement führt. Sowohl BMI als auch AUA wurden seit dem Jahrtausendwechsel nach den Motti geführt: Am Ende kauft uns die LH. Am Ende rett' uns LH eh. Größenwahn war seit Star-Eintritt bei AUA. LH ist groß. BMI war zwar teuer, aber eine nicht wiederholbare Gelegenheit, die OPS in Heathrow wesentlich zu redimensionieren - zuerst für LH und LX, und zweitens für Star-Partner. So systematisch konnte sich seit langem niemand in LHR positionieren.
Weiterhin wurde mit dem A343 auf das falsche Pferd gesetzt.
Ich habe dazu alles gesagt. Bestellt wurde er von Ruhnau/Abraham nach ausführlichen Studien, ob die Twins A313 oder 767 für LH ein gangbarer Weg wären. Sie waren es nicht. Eine Abbestellung 1991 wäre ein krasses politisches Signal gewesen. Undenkbar.
Ebenso war die
'Großkotzigkeit' den Holzklassepassagieren gegenüber nicht gerade förderlich - und, der in den letzten Tagen gewonnene Prozess in 2. Instanz der eigentlichen Zielgruppe der LH gegenüber, wird sich eher als Verlust erweisen.
Was die eigentliche (naturgegebene?) Zielgruppe der LH sei, das möchten alle brennend gern wissen.
Wie schon früher erwähnt, macht Franz in meinen Augen derzeit nahezu alles falsch, was falsch zu machen geht.
Gemessen am Echo ist die interne Kommunikation aktuell verbesserungbedürftig. Diese liegt allerdings nicht allein in der Verantwortung von Franz.
Hinsichtlich der Unternehmensstrategie ist Franz im Einvernehmen mit dem AR verantwortlich.
Hinsichtlich der Umsetzung der Strategie sind die Geschäftsbereiche/Bereichsvorstände, letztlich die Abteilungen verantwortlich.
Was Du, glaube ich, bisher noch weniger erwähnt hattest: wie könnte "Franz es richtig" machen?