Ich denke, man sollte den Beiträgen all jener, die von der Luftfahrt keine Ahnung haben, nicht so viel Aufmerksamkeit schenken.
Den Bullshit über die Entwicklung von den Drehkreuzen weg zu Punkt-zu-Punkt-Verbindungen kann ich schon bald nicht mehr hören. Eine LH wird niemals direkt von Bremen nach JFK fliegen, obwohl das passende Gerät (B 737/A 319 in Long Reach-Version mit Zusatztanks a´la Privatair) durchaus zur Verfügung stünde. Der Grund hierfür ist, dass es für die Airlines schlicht zu teuer wäre! Und dass eine Emirates bald jedes Kuhdorf in der Welt bedient, ist angesichts der (noch) finanzkräftigen Eigentümer der Airline nicht repräsentativ für andere Carrier.
Der britische Flughafenbetreiber BAA stellt seit geraumer Zeit Überlegungen dahingehend an, in der Themsemündung einen neuen Airport als Ersatz zu Heathrow zu verwirklichen. Dies würde nicht geschehen, wenn man das Gefasel von der Punkt-zu-Punkt-Zukunft für plausibel halten würde. Sicher werden Kritiker nun ins Feld führen, dass London mit seinem enormen Originäraufkommen eine Sonderstellung einnehmen würde, aber für die Londoner allein würden LHR, LTN und LGW allemal ausreichen.
Was die Beteiligung von FRA an MUC angeht bin ich eher ablehnend eingestellt. FRA würde dies sicher nicht im Interesse von Südbayerns Mobilitätsbedarf umsetzen. Ich denke, dass dies eher unter der Absicht geschehen würde, Langstreckenverkehr wieder verstärkt auf FRA zu konzentrieren, wenngleich die Bereitschaft der Airlines, sich dieses diktieren zu lassen, wohl begrenzt wäre.
Soweit ich mich erinnere, stand eine Beteiligung von FRA an MUC bereits in den 90er Jahren auf der Agenda. Damals wurde seitens der bayerischen Regierung allerdings von Anfang an abgeblockt. Ob dies in der Deutlichkeit von damals allerdings auch heute geschehen wird, ist angesichts der "Fähnchen-im-Wind"-Politik unseres gegenwärtigen Ministerpräsidenten unwahrscheinlich.
Ich hoffe es allerdings nicht nur im Interesse von München sondern auch und vor allem für Niederbayern, dessen westlicher Flügel ganz enorm vom Flughafen profitiert. Es wäre nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sich hier irgendwelche Strategen durchsetzen würden, die die Uhr zurückdrehen wollen.