Ich bitte um Nachsicht, daß ich Deine Frage im zweiten Absatz noch nicht beantwortet habe; das ist irgendwie durchgerutscht.Da gebe ich dir völlig recht. Die Frage ist nur, wann darf aus einem Vorurteil, das x-fach bestätigt wird, ein Urteil werden? Ich hab mit dem Burschen schon länger zu tun (und der fehlende Stallgeruch stört mich nicht, ehrlich!).
Hast du dir sein BER-Gutachten vom letzten November angesehen? Da mögen schon richtige Aussagen drin sein - aber eben auch ganz grauslige Hämmer. So etwas darf einem gewissenhaft arbeitenden Fachmann nicht passieren. Und damit ist er genauso raus bei guten Ratschlägen wie diejenigen, die das Berlindesaster zu verantworten haben.
Nun denn.
Ja, ich habe das Gutachten (76 Seiten) von FdC und es auch in den wesentlichen Teilen gelesen.
Mein Fazit dazu, nur aus meiner Sicht und nicht mit dem Anspruch alles richtig zu beurteilen:
1. Seine Methodik ist stimmig und vollständig.
2. Sein dargestelltes Mengengerüst erscheint mir als Außenstehendem plausibel.
3. Die daraus abgeleiteten Schlußfolgerungen mit Einschränkung ebenfalls plausibel, jedoch nicht immer machbar.
4. Die wesentlichste Einschränkung mache ich (genau wie Du selber) hinsichtlich der Satellitenflughäfen. Ob das grauselig ist sei mal dahingestellt. Cottbus-Drewitz erschließt sich mir aber auch nicht, auch nicht als LCC-Airport. Möglicherweise läßt er sich da von HHN und NRN leiten.
5. Warum bringt er nicht Eberswalde-Finow ins Gespräch?
6. Seiner Forderung, angesichts des Desasters um den BER, Denkverbote aufzuheben, wird er durchaus gerecht.
7. Wie bei sehr sehr vielen Gutachten in sehr unterschiedlichen Bereichen (Politik, Justiz, Medizin, usw.) bietet auch dieses Gutachten Stoff für Diskussionen über einzelne Punkte, was aber aus meiner Sicht bedeutet, daß es nicht unsinnig ist, sondern einen durchaus beachtenswerten Teil der Szenerie abbildet. Will damit sagen, hier ist kein "Teufelswerk" entstanden, und unabhägig von der umstrittenen Person FdC, sollte man sich das Gutachten zu Gemüte führen.