Ausbau MUC: 3. Bahn (Neustart)

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Nicht offen für weitere Antworten.
Fragt sich, ob er persönliche Konsequenzen daraus zieht, wenn Seehofer nur eine Wischi-Waschi Entscheidung trifft.

In der Tat eine gute Frage. Ich würde es sehr schade finden, denn auch wenn Kerkloh für Außenstehende (und auch Gegner) einen arroganten Eindruck macht, ist er doch ein sehr guter Chef, der den Flughafen weit nach vorne gebracht hat.

Ich befürchte ebenfalls, dass hier nur eine Wischi-Waschi-Lösung dabei heraukommt. Sobald ein Thema von Politikern angegangen wird - und dieses auch noch mit einem politischen Kuhhandel gelöst werden soll - ist es eigentlich bereits zum Sterben verurteilt. Hier wäre wirklich ein fester Standpunkt pro Bahn der Regierung wünschenswert. Politisch lassen sich die Gegner eh nicht überzeugen, was nun einfach mal in der Natur eines Gegners liegt. Hier mache ich weniger den Gegnern einen Vorwurf (die nun einfach mal so sind und die es überall gibt) als viel mehr Seehofer und Konsorten, die versuchen eigenen Profit aus der Sache zu schlagen. Der Weitblick reicht gerade einmal bis zur nächsten Landtagswahl...
 
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Der Weitblick reicht gerade einmal bis zur nächsten Landtagswahl...

Gerade mit Weitblick kann Seehofer die Startbahn nur ablehnen. Folgende Worte des LH-Chefs im aktuellen Spiegel sollte man sich aus München-Sicht einmal auf der Zunge zergehen lassen:
Die Lufthansa könne es mit ihrer Kostenstruktur "kaum noch schaffen, irgendeine Strecke zu finden, die zu fliegen weniger kostet, als wir von den Passagieren dort erlösen können". Deshalb passe "das, was bisher üblich war, also eine gute Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und gute Karriereperspektiven, auf einmal nicht mehr zusammen", sagte Spohr dem Magazin.
 
Gerade mit Weitblick kann Seehofer die Startbahn nur ablehnen. Folgende Worte des LH-Chefs im aktuellen Spiegel sollte man sich aus München-Sicht einmal auf der Zunge zergehen lassen:

Das heißt aber noch lange nicht, dass das Premiumsegment stirbt! Hier fallen nach wie vor die größen Gewinne ab. Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!
 
Gerade mit Weitblick kann Seehofer die Startbahn nur ablehnen. Folgende Worte des LH-Chefs im aktuellen Spiegel sollte man sich aus München-Sicht einmal auf der Zunge zergehen lassen:

Ich weiß nicht, was der Spiegel noch geschrieben hat, aber es scheint als ging das Interview noch weiter:

Easyjet hatte angeboten, Zubringerflüge zu Lufthansa-Langstreckenflügen zu übernehmen. Dies kommt für die Kranich-Airline nicht infrage, da etwa Passagiere bei dem Modell nach dem ersten Flug ihr Gepäck nochmals abholen und dann aufgeben müssten. Nun eröffnet der 48-jährige Topmanager aber die Möglichkeit einer anderen Kooperation: Mit einem Schulterschluss von Easyjet und Eurowings könnte die Lufthansa der erst im Aufbau befindlichen Tochter auf einen Schlag zu einer kritischen Größe auf dem europäischen Flugmarkt verhelfen.

Mit Easyjet flogen voriges Jahr mehr als 65 Millionen Passagiere. Damit sind die Briten die zweigrößte Billig-Airline in Europa nach Ryanair. Eurowings hingegen steckt noch in den Kinderschuhen. Zudem laufen die mächtigen Lufthansa-Piloten gegen die neue Konkurrenz im eigenen Haus Sturm, da sie die Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland fürchten.

Die Pläne von Spohr für Eurowings gehen aber noch weiter: „Wir brauchen eine Konsolidierung im Billigflugmarkt in Europa“, sagte er in dem Interview. „Eurowings soll dabei ein wichtiger Bestandteil sein.“ Die Lufthansa werde mit diesem Ableger schon bald so erfolgreich sein, dass sie in einem Konsolidierungsprozess nicht als Juniorpartner dastehen müsste.

Und wo gibt es Lufthansa Langstrecken? Richtig, in MUC. Wenn Seehofer Weitblick hat, dann schafft er Rahmenbedingungen, dass die LH auch unter veränderten Bedingungen weiterhin ein großes Angebot in MUC unterhält. Das ist nämlich auch kein Selbstzweck und wenn die LH erst einmal anfängt in MUC zu kürzen, dann ist es wirklich schnell vorbei mit der Erfolgsgeschichte Franz-Josef-Strauß Flughafen. Ob Seehofer das dem Namenspatron antun will? Eher nicht.

Was Kerkloh angeht, der muss machen, was ihm der Aufsichtsrat sagt, daher kann er zur Bahn sagen was er will, es spielt keine Rolle und wohin soll er gehen? Nach Stuttgart?

Man wird die Gespräche abwarten müssen. "Aufgemuckt" wird darüber ja berichten.

Wenn man so gar nicht will, dass der Flughafen wächst, dann kann man der Lufthansa vielleicht VIE schmackhaft machen und den Flughafen verlegt man zurück nach Riem, der Tower steht ja sogar noch.
 
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... Das ist nämlich auch kein Selbstzweck und wenn die LH erst einmal anfängt in MUC zu kürzen, dann ist es wirklich schnell vorbei mit der Erfolgsgeschichte Franz-Josef-Strauß Flughafen. Ob Seehofer das dem Namenspatron antun will? Eher nicht. ...
Aber das ist doch schon lange Realität. LH hat doch bereits in den letzten Jahren erheblich Frequenzen (weniger jedoch Kapazitäten) auf dem Zubringernetz ausgedünnt. Wer nun meint, dieser Prozess würde sich mit der Eröffnung von T2e wieder dauerhaft umkehren, der dürfte sich in 2 - 3 Jahren recht enttäuscht zeigen.
Was genau hätte Easyjet von einer Zusammenarbeit mit LH? An Zubringerdiensten hätte vermutlich ein Interesse bestanden, aber eine Zusammenarbeit im Bereich Low Cost P2P? Warum sollte sich Easyjet hier einen neuen Branchenzwerg als eigentlich direkte Konkurrenz ins Bett holen? Im Handelsblatt-Online wird Easyjet so zitiert:
"Easyjet wollte sich zu den Avancen nicht direkt äußern. Die Airline suche stets nach Wegen, um ihr Streckennetz zu erweitern, ohne den Betrieb teurer oder komplexer zu machen, sagte ein Firmensprecher."

http://www.handelsblatt.com/unterne...thansa-chef-flirtet-mit-easyjet/12340038.html
Das sagt doch vieles.
 
Ich weiß nicht, was der Spiegel noch geschrieben hat, aber es scheint als ging das Interview noch weiter:

Easyjet hatte angeboten, Zubringerflüge zu Lufthansa-Langstreckenflügen zu übernehmen. Dies kommt für die Kranich-Airline nicht infrage, da etwa Passagiere bei dem Modell nach dem ersten Flug ihr Gepäck nochmals abholen und dann aufgeben müssten. Nun eröffnet der 48-jährige Topmanager aber die Möglichkeit einer anderen Kooperation: Mit einem Schulterschluss von Easyjet und Eurowings könnte die Lufthansa der erst im Aufbau befindlichen Tochter auf einen Schlag zu einer kritischen Größe auf dem europäischen Flugmarkt verhelfen.
Mit Easyjet flogen voriges Jahr mehr als 65 Millionen Passagiere. Damit sind die Briten die zweigrößte Billig-Airline in Europa nach Ryanair. Eurowings hingegen steckt noch in den Kinderschuhen. Zudem laufen die mächtigen Lufthansa-Piloten gegen die neue Konkurrenz im eigenen Haus Sturm, da sie die Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland fürchten.

Die Pläne von Spohr für Eurowings gehen aber noch weiter: „Wir brauchen eine Konsolidierung im Billigflugmarkt in Europa“, sagte er in dem Interview. „Eurowings soll dabei ein wichtiger Bestandteil sein.“ Die Lufthansa werde mit diesem Ableger schon bald so erfolgreich sein, dass sie in einem Konsolidierungsprozess nicht als Juniorpartner dastehen müsste.

Ich habe nicht das Gefühl, dass der LH-Chef einen klaren Kopf hatte, als er das alles sagte. Easyjet soll mithelfen, Eurowings als Konkurrenz zu ihrer eigenen Airline großzuziehen? Warum sollten sie das machen? Eurowings fängt gerade erst an, aber Spohr redet schon von einer Konsolidierung? Der Markt ist seiner Meinung nach also ohnehin schon übersättigt? Klingt für mich nach äußerster Verzweiflung.
 
Es gibt im Billigsement zu viele Anbieter, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Früher oder später müssen hier Marken verschwinden bzw. zusammengeführt werden, um gemeinsam überleben zu können, statt sich gegenseitig zu Grunde zu richten. Ich denke, Spohr's Aussagen sind eher dahin gehend zu verstehen, daß man evtl. auf Easyjet schielt, sprich LH mit 50% (oder mehr) bei Easy einsteigen könnte, um dann Easy und EW unter dem LH-Dach zusammenzuführen. Das ergäbe eine starke Markt- und Machtposition auch gegen den irren Iren. Und das gäbe vermutlich auch genug Auslatung für den zweiten Satelliten und in der Spitze mehr als 120 Slots.
 
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Aber das ist doch schon lange Realität. LH hat doch bereits in den letzten Jahren erheblich Frequenzen (weniger jedoch Kapazitäten) auf dem Zubringernetz ausgedünnt. Wer nun meint, dieser Prozess würde sich mit der Eröffnung von T2e wieder dauerhaft umkehren, der dürfte sich in 2 - 3 Jahren recht enttäuscht zeigen.

Hier steht es doch... keine Reduzierung der Kapazitäten, dafür Frequenzen. Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass größere Flugzeuge eingesetzt werden. Alles weitere Wachstum muss daher wieder über Frequenzen erfolgen. Dass die LH mit Wachstum rechnet sieht man ja schon alleine an der Anschaffung größerer Flugzeuge.

Das sagt doch vieles.

Naja... eigentlich nichts konkretes.
 
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Es gibt im Billigsement zu viele Anbieter, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Früher oder später müssen hier Marken verschwinden bzw. zusammengeführt werden, um gemeinsam überleben zu können, statt sich gegenseitig zu Grunde zu richten. Ich denke, Spohr's Aussagen sind eher dahin gehend zu verstehen, daß man evtl. auf Easyjet schielt, sprich LH mit 50% (oder mehr) bei Easy einsteigen könnte, um dann Easy und EW unter dem LH-Dach zusammenzuführen. Das ergäbe eine starke Markt- und Machtposition auch gegen den irren Iren. Und das gäbe vermutlich auch genug Auslatung für den zweiten Satelliten und in der Spitze mehr als 120 Slots.
Glauben Sie, dass die teils sehr schmerzhaften Lehren aus der Zukauf-Politik der LH schon wieder vergessen sind? Und wie soll eine Beteiligung an Easyjet finanziert werden? Easyjet hat derzeit einen Börsenwert von > 9 Mrd. Euro.
 
Ich habe nicht das Gefühl, dass der LH-Chef einen klaren Kopf hatte, als er das alles sagte. Easyjet soll mithelfen, Eurowings als Konkurrenz zu ihrer eigenen Airline großzuziehen? Warum sollten sie das machen? Eurowings fängt gerade erst an, aber Spohr redet schon von einer Konsolidierung? Der Markt ist seiner Meinung nach also ohnehin schon übersättigt? Klingt für mich nach äußerster Verzweiflung.

Langstrecken werden im Moment hauptsächlich nach wie vor von den "großen" Airlines angeboten. Wenn hier Easyjet einen Fuß in die Tür zur Longhaul-Zubringermarkt bekommt, dürfte das durchaus interessant sein und auch gegenüber dem Iren einen Wettbewerbsvorteil darstellen.
 
Glauben Sie, dass die teils sehr schmerzhaften Lehren aus der Zukauf-Politik der LH schon wieder vergessen sind? Und wie soll eine Beteiligung an Easyjet finanziert werden? Easyjet hat derzeit einen Börsenwert von > 9 Mrd. Euro.

Kooperation - nicht Zukauf! Eurowings soll auch für konzernfremde Airlines eine Plattform darstellen.
 
@T.H. Tschuldigung, ich hab wohl irrtümlich angenommen, dass Sie für die FMG arbeiten, womit ihr oberster Chef Hr. Kerkloh wäre. Und der argumentiert ja (seit Jahren anhaltend), dass der Flottenumbau jetzt abgeschlossen sei.
 
@T.H. Tschuldigung, ich hab wohl irrtümlich angenommen, dass Sie für die FMG arbeiten, womit ihr oberster Chef Hr. Kerkloh wäre. Und der argumentiert ja (seit Jahren anhaltend), dass der Flottenumbau jetzt abgeschlossen sei.

Nein ich arbeite absolut flughafenfern. Trotzdem lässt sich diese Entwicklung ja auch als Außenstehender verfolgen.
 
Vor einiger Zeit habe ich ja hier mal den Vorschlag gemacht, ob man als mögliches Entgegenkommen für Attaching nicht auf der 3. Bahn aus Richtung Westen eine zweite, etwa um 1000m nach Osten verschobene Schwelle schafft. An dieser könnten dann alle kleineren Flugzeuge landen, denen die 3000m Restlänge absolut ausreichen und nur die großen Brummer landen auf der normalen Schwelle.

So könnte man die Überflugshöhe über Attaching in dem meisten Fällen nicht unerheblich erhöhen, so dass die Lärmbelastung dort abnehmen würde.

Bei dieser Lösung würde man einerseits Attaching entgegenkommen und der Flughafen hätte dadurch auch nahezu keine Nachteile, denn die Bahn ist voll nutzbar.
 
Vor einiger Zeit habe ich ja hier mal den Vorschlag gemacht, ob man als mögliches Entgegenkommen für Attaching nicht auf der 3. Bahn aus Richtung Westen eine zweite, etwa um 1000m nach Osten verschobene Schwelle schafft. An dieser könnten dann alle kleineren Flugzeuge landen, denen die 3000m Restlänge absolut ausreichen und nur die großen Brummer landen auf der normalen Schwelle.

So könnte man die Überflugshöhe über Attaching in dem meisten Fällen nicht unerheblich erhöhen, so dass die Lärmbelastung dort abnehmen würde.

Bei dieser Lösung würde man einerseits Attaching entgegenkommen und der Flughafen hätte dadurch auch nahezu keine Nachteile, denn die Bahn ist voll nutzbar.

Das hatten wir schonmal!
Eine Verschiebung der Schwelle 08L nach Osten bedingte einen notwendigen grösseren Achsenabstand zwischen 08L und 08C.
 
Ich habe nicht das Gefühl, dass der LH-Chef einen klaren Kopf hatte, als er das alles sagte. Easyjet soll mithelfen, Eurowings als Konkurrenz zu ihrer eigenen Airline großzuziehen? Warum sollten sie das machen? Eurowings fängt gerade erst an, aber Spohr redet schon von einer Konsolidierung? Der Markt ist seiner Meinung nach also ohnehin schon übersättigt? Klingt für mich nach äußerster Verzweiflung.

Gerade mit Weitblick kann Seehofer die Startbahn nur ablehnen. Folgende Worte des LH-Chefs im aktuellen Spiegel sollte man sich aus München-Sicht einmal auf der Zunge zergehen lassen:


Aber um Schlüsse gegen die 3. Bahn zu ziehen ist der Kopf von ihm noch klar genug?

Mal eine andere Frage: Wäre es Easyjet lieber, wenn sich Wings/LH Ryanair andient? Ich halte die Vorstellung eine Plattform (auch für Langstrecken) zu schaffen, an denen Carrier wie Easyjet andocken können für sehr spannend. Und es könnte Flughäfen geben, an denen sowohl LH Classic als auch Wings eine Art Drehkreuz unterhalten, weil genügend Kapazität vorhanden ist.

Wahrscheinlich Nürnberg....
 
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