Bei "Peking" denke ich weniger an die Bürger einer asiatischen Großstadt, sondern vielmehr an die Hauptstadt eines Landes, dessen Politik in vielen Bereichen - um es mal vorsichtig auszudrücken - kontrovers diskutiert wird.
Analogie: es gibt mindestens zwei europäische Airlines, deren Politik ich in vielen Bereichen - um es mal vorsichtig auszudrücken - nicht kontrovers, sondern ablehnend betrachte. Allerdings mache ich mir als Konsequenz nicht etwa
Sorgen um deren Belegschaft, sondern: ich kaufe ihre Tickets nicht.
Würdest Du sagen, europäische - etwa französische oder deutsche - Unternehmen handelten ähnlich zweckorientiert?
Möglicherweise tun sie dies im Wege eines Exports von Prozeßwissen - Know-how -, der China allmählich zu mehr Reichtum verhelfen wird, und reiche Gesellschaften haben eine Neigung, sich eine
gute Form zu suchen und zu geben, allerdings wird Amerik-o-ropa sich damit abfinden müssen, daß diese chinesischen Antworten aufgrund anderer Geschichte und Philosophie
andere sein werden als die in der Verfassung der USA niedergelegten.
"Wir Westler" werden uns damit abfinden müssen - nicht allerdings ohne zuvor China mit unseren Idealen (und eben auch dem, was davon heute noch zu sehen ist) infiziert zu haben.
Und es wird besonders interessant sein zu sehen, ob es denn mehr als eine Impfung sein wird, die gerade stattfindet.
Derweil könnten wir ja unsere deutsch-europäische Politik einmal kontrovers diskutieren... Wenn denn das Bürgertum (
citoyens !) sich einmal wieder mit den Verhältnissen im Lande hier beschäftigte, werter Transrapid, wäre das nichts?
Wieso China?
Die deutsche Wirtschaft kassiert nicht schlecht durch an Autoritarismus und Feldarbeit gewöhnte Arbeitskräfte in China, welche Pikanterie liegt da darin, ein Flugzeug nach der Hauptstadt dieser offensichtlich recht geduldigen Menschen zu benennen?
Ich finde keine.
M.