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Autopilot gegen Terroranschläge
Vielleicht wären die Anschläge des 11. September zu verhindern gewesen, wenn es damals schon ein solches System gegeben hätte: Im Falle eines Verlassens der programmierten Flugroute springt ein Notsystem an, welches das Flugzeug notfalls auch gegen den Willen des Piloten wieder auf den rechten Kurs bringt. Auch Kollisionen mit Bergen und anderen Hindernissen wie anderen Flugzeugen könnten auf diese Weise in Zukunft verhindert werden. Der Airbus A380 des EADS-Konzerns soll das erste Flugzeug sein, das mit einem solchen System ausgestattet wird. Es wurde bereits zum Teil erfolgreich mit zweimotorigen Turboprop-Maschinen getestet, hat aber noch kleinere Schwächen, zum Beispiel bei der Zusammenarbeit mit den Fluglotsen. Als man eine Testmaschine über Washington der Steuerung des Computers überließ, flog sie prompt in den sensiblen Luftraum von zwei Flughäfen ein.
Neben den Fluglotsen sind auch die Piloten nicht vollends mit dem elektronischen Kollegen einverstanden. Es bereitet ihnen Kopfschmerzen, die Kontrolle in einer Gefahrensituation völlig einem Computer zu überlassen. Sie bestehen auf einer Möglichkeit, das System manuell ausschalten zu können. Das würde aber eine der Intentionen des Systems ad absurdum führen, nämlich im Falle einer Entführung den Hijackern wortwörtlich das Ruder aus der Hand zu nehmen. Dabei wäre die Einführung eines solchen Systems nicht mal ein so großer Schritt, denn bereits heute übernimmt der Autopilot viele Aufgaben der Steuerung eines Passagierflugzeugs bei Navigation, Start und Landung, die zum Teil nur noch mit minimaler menschlicher Beteiligung ablaufen.
Die meisten Flugunfälle passieren nicht durch technisches Versagen, vielmehr ereignen sich viele Abstürze schlicht durch Navigationsfehler: Die Piloten haben die Orientierung verloren. Das neue System könnte dies verhindern: Über GPS und vorher in den Rechner eingespeiste Karten kann jederzeit die Position und die Höhe ermittelt und mit den Karten abgeglichen werden. Nähert sich die Maschine gefährlich einem Berg, weiß das der Computer, auch wenn das Hindernis zum Beispiel wegen schlechten Wetters nicht zu sehen ist, und bringt das Flugzeug wieder auf einen sicheren Kurs. Ähnliches würde dann auch für sicherheitsrelevante Einrichtungen wie Kernkraftwerke und Regierungsgebäude gelten. Ab dem Jahr 2006 soll der neue Autopilot im A380 seinen Dienst tun. Die Praxis wird zeigen, ob sich das System bewähren wird. Neben EADS arbeiten auch die NASA und Boeing an einem ähnlichen Projekt, sind aber vom Ziel noch weiter entfernt als der europäische Konzern.