Wird dieses Thema eigentlich mittlerweile aus dem Biergarten bespielt oder muß ich mir fahle Gesichter mit eckigen Augen vorstellen, die von der Schönheit Bayerns künden?
Oder ist gerad Schnürlregen?
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Nein Machrihanish! Das Wetter ist bestens! Auch meine Augen sind noch wie eh und je.
Aber Du hast ja Recht! Eigentlich ist es sinnlos mit Betonköpfen wie den Flughafen-/RWY-Gegenern zu diskutieren. Argumenten sind sie nicht zugänglich und münden wiederum in gegnerischen Scheinargumenten. Trotzdem bin ich der Meinung, man darf ihnen das Feld nicht überlassen. Wie man an Hand des Volksbegehrens/Bürgerentscheids gesehen hat, ist ein Großteil der Bevölkerung ohnehin nicht an dieser Thematik (wie auch an der Politik) interessiert. Von dem anderen Stimmvieh hatte ein nicht unwesentlicher Teil bei dieser Abstimmung eine Abstrafung der CSU im Sinn - und im Endeffekt nichts, aber auch gar nichts mit dem Flughafen bzw. dem Bau der neuen RWY zu tun. Und nicht zuletzt ist es den gegnerischen Aktivisten mit ihrer aggressiven Stimmungmache gelungen, zusätzlich einen kleinen Teil der Münchener Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen.
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Und wenn wir schon dabei sind, sollten wir noch Seite 48 erwähnen, wo lediglich 24,3 % der Unternehmen ein Verbesserungsbedarf im Bereich allgemeine Infrastruktur beim Flugverkehr zustimmen würden.
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Ja, sehr gut, Laszlo! das hätte ich fast vergessen!
Trotz des jetzt bereits sehr guten Netzes des Münchener und Frankfurter Flughafens wünschen sich nahezu
1/4 der Unternehmen trotzdem noch Verbesserungen!!! Du wirst jetzt fragen, was das von mir genannte FRA soll. Ganz einfach: Bayern als Flächenstaat hat große Teile Frankens, die sich nach Frankfurt orientieren. Dazu gehört z.B. der Großraum Nürnberg, Würzburg sowie Teile Oberfrankens, und Aschaffenburg ist ohnehin mehr oder minder ein Vorort von Frankfurt. Aus diesen Gründen können Umfragen der IHK Frankfurt durchaus ähnliche Resultate liefern.
Und bevor ich das hundertste Mal auf den Einwand, dass dann die Zahl und Qualität der Flugverbindungen doch für 75% in Ordnung ist, antworte, nochmals: der Status quo lässt sich ohne Verbesserung der Situation in München nicht halten (siehe vorherige Posts).
@MUCflyer88
Sorry, Deine Fragen hatte ich zwar gelesen, bei der Diskussion mit dem Zaungast aber ganz vergessen zu beantworten!
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Es geht vorwiegend nicht um Langstrecke, die generiert verhältnismäßig wenig PAX und Movements.
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Doch MUCflyer88, es geht vorwiegend um die Langstrecken! Die sind als allererstes gefährdet. Und richtig! Die Langstrecke selbst generiert in MUC relativ wenige Movements. Da der Langstreckenverkehr aber in Räumen wie MUC nur über Zubringerverkehr möglich ist, werden damit eine große Zahl an Movements - und wenn man so will, auch an Paxen generiert. Oder glaubst Du, dass beispielsweise Flüge von Triest, Verona, Florenz, Bologna, etc. in dieser Anzahl bzw. überhaupt stattfinden würden, wenn nicht die HUB-Funktion mit den Zubringerflügen da wäre. Gerade MUC ist wegen der fehlenden Bahnanbindung auf diese Flüge in besonderem Maße angewiesen (und auch weil die Bahn in nahezu allen Bereichen zeitlich gesehen nicht tragbar ist. Die Hand voll HGS und ABS mal ausgenommen.
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Und im Europaverkehr ist eben schon noch einiges möglich:
VCE, LYS, NCE, BHX, GOT, WAW, AMS etc etc wird von FRA längst mit Mainline und 160-200 Sitzern geflogen, während man von MUC noch die Canadair hinschickt! Regionaljets machen in MUC ca die Hälfte des LH-Europaverkehrs aus, in FRA ist es nur ein Bruchteil. Allein dadurch ließe sich noch einiges an PAX und damit an Wertschöpfung generieren, genauso eine simple Auslastungsverbesserung, die derzeit bei ca 76%(alle Airlines) liegt.
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Da liegt eben der Trugschluss! Natürlich kannst Du, an Stelle mit Regionaljets 6 mal von X nach MUC zu fliegen auch 3 x mit Maschienen wie A319/320/321 mit mehr Paxen und ev. besserer Auslastung fliegen. Nur würden, was den Umsteigerverkehr betrifft, Dir die Paxe wegbleiben und eine andere, bessere Alternative suchen (und finden). Oder sitzt Du gerne an einem Flughafen 4 Stunden rum, um einen Anschlussflug zu erreichen. Und für O&D-Verkehr ist, wie von mir oben schon erwähnt, in München das Potential einfach nicht da. Da hat FRA mit seiner zentralen Lage und der besseren Bahnanbindung Vorteile, die München nie wett machen wird.
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Was hat die Größe von Deutschland mit dem Erfolg eines HUBs zu tun? MUC/ Deutschland profitiert von der vorteilhaften Lage in Europa, siehe Verkehrsströme Nort-Süd, West-Ost
Von daher hätte MUC eigentlich schon seine Berechtigung.
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Ist doch ganz einfach! In grßen Ländern wie USA, China usw. sind die Entfernungen innerhalb des Landes so groß, dass mehrer HUBs notwendig sind. Oder glaubst Du, dass jemand zuzumuten ist, von LA erst nach NY zu fliegen um dann nach Tokio zu reisen, wenn die USA beispielsweise nur den einen HUB New York hätte? Da rings um Deutschland HUBs wie AMS, ZRH, MXB, CDG und sogar LHR kann man noch dazurechnen, bestehen, ist es mit 1/2 bis 1 h Flugzeit mehr getan, ohne vom Rest Europas aus über einen HUB in D fliegen zu müssen. Das gleiche gilt für Resteuropa natürlich auch für den, für LH, notwendigen deutschen HUB. Und innerdeutsch natürlich erst recht.
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Erklärt mir bitte, wie durch Wachstumsbegrenzung automatisch Verlust entsteht? LH hat 2013 den Flugplan zusammengestrichen, um in die Profitzone zu kommen.
Dieser ewige Wachstumglaube..
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Mit dem Wachstumsglauben bist Du bei mir an der falschen Stelle! Da ich die Grundlagen der Mathematik beherrsche, ist mir bekannt, dass aus dem ständigen Wachstum eine Exponentialfunktion entsteht und somit gegen ∞ geht. Solange aber unser ganzes System weltweit auf diesen (Aber-)Glauben aufgebaut ist, bleibt nichts weiter übrig, als mit diesen vorhanden Spielregeln mitzuspielen. Und das leider seit Zeiten der Globalisierung in verstärktem Maße (und wenn man so will, bis zum Zusammenbruchs des Gesamtsystems).
So, nun zu Deiner Frage! Der Verlust entsteht einmal über die höheren Kosten vom 2. HUB für LH und zum anderen dadurch, dass sie in München nicht groß genuge Flugzeuge mit den entsprechend niedrigeren Stückkosten voll bekommen.
Nachtrag @ Grüne & Wutbürger
Mir fällt gerade noch ein, dass ein immerwährendes Argument der Grünen beim Straßenausbau ist, dass Straßenausbau Verkehr anzieht. Nur beim Luftverkehr soll, weil es nicht in Euere Argumatation passt, diese Aussage plötzlich nicht gelten.
Leute, Ihr dreht Euch schneller wie unser "Drehhofer" und wenn man Euere Rotationsgeschwindigkeit in Antriebskraft für Triebwerke ummünzen könnte, wäre ein Luftverkehr ohne Kerosin schon heute möglich.