Sicher kann ich mir auch vorstellen, daß die CSU in Sperenberg eine mögliche Konkurrenz für München gesehen, und diese auch verbalisiert hat. Nur glaube ich nicht, daß die CSU über genügend Hausmacht verfügt(e), um den Rest umkippen zu lassen. Die Bundesregierung insgesamt wusste ganz gut, daß die Wahl auf Bundesebene im Osten entschieden wird - da wären eine Milliardeninvestition in Sperenberg genau das richtige Signal gewesen für Hunderttausende Ost-Stimmen. Nur hat man eher befürchtet, daß man zeitgleich damit zu viele Stimmen aus dem Westen verlieren würde - wobei ich Bayern hier eher ausnehmen würde, sondern eher zB in Richtung rhein/Rhur schielen würde. In den 90ern galt Bayern noch als eine 150%-sichere Bank der CSU, auf die brauchte man nicht all zu viel Rücksicht zu nehmen.
Wesentlich logischer und sinnvoller, vor allem aber auf Wahl-Kundgebungen im Osten bei weitem unpopulärer wäre gewesen, hätte Stolpe erwähnt, daß in den Sperenberg-Plänen eine Konkurrenz zu den zeitgleich getätigten, massiven Investitionen in Leipzig/Halle, ganz in der Nähe, und ebenfalls mit 24-Stunden-Betrieb, wie für Sperenberg angedacht, gesteckt hätte. Sperenberg und München hätte funktioniert, aber Sperenberg und Leipzig/Halle wäre wohl doch des Guten etwas zuviel.