Der Diskussions-Thread über LH Strategien

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Ich hatte Deine Einlassung sorgfältig gelesen und mit Methoden, die mich meine Großmutter lehrte, interpretiert.

Zuverlässigen, bewährten Methoden.

Mir ist das Einkommen des Vorstandes egal, wenn es zum GEWINN des Unternehmens passt.
Der Gewinn des Unternehmens betrug im letzten vollen Geschäftsjahr eine Milliarde Euro.

Der operative Gewinn fiel schlechter aus als im vorherigen GJ, daher sank der an den operativen Gewinn geknüpfte Vergütungsbestandteil demgemäß.

Wenn ich aber von meinen Mitarbeiter Einschnitte verlange, dann sollte ich selber als Beispiel voran gehen und nicht auf 5% verzichten, wenn ich mir vorher 40% mehr gegönnt hab.
Bei wie vielen Gehaltsrunden wird jetzt eigentlich die Restrukturierung der Vorstandsbezüge 2010-2011 noch herbeizitiert?

Das arme Pferd wirkt ja schon ganz tot!
 
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Meine Behauptung ist so grotesk, daß ich überzeugt bin, daß Du ohne Nachfrage den Joke erkennst, Mann!

Daher: Du sollst ;D, wie auch gesagt.
 
Ich stelle mir nur gerade vor, ich würde bei dieser abenteuerlichen Diskussion (jeder Satz wird mit dem Skalpell seziert) auch noch mitmischen. Die Folge wäre: Alle, die sich im Moment bis auf's Klappmesser von munich hier bekriegen, wären sich plötzlich völlig einig, um dann gemeinsam über mich herzufallen. Und Machrihanish ist bei all seiner Eloquenz nichtmal in der Lage sein Postfach für PNs aufzuräumen, wie er selber zugibt.
 
Es tut mir leid, dass ich Dich mit meiner Metapher intellektuell überfordert habe!

Nunja, ich denke mal eher nicht. Deine Metapher ist halt in ihren Grundannahmen in diesem Beispiel einfach falsch. Sie wird auch durch persönlich erlebtes nicht richtiger. Aber wenn der Fall eintritt, dass die LH Pleite ist, kannst du sie ja noch einmal versuchen.


Zum weiteren möchte ich gerne anfügen, das man immer etwas nachdenken möge, bevor man Dinge in die Welt setzt. Ein recht unbestrittener Fakt dürfte die Tatsache sein, das es die heutige LH ohne den Hr. Mayrhuber nicht geben würde. Er leitete Anfang der 90er das Sanierungsteam der Airline. Er war es der sich immer wieder gegen den BCG Ansatz durchsetzte und die möglichen Verkäufe von LSG, Technik etc. stoppte.

Seit 1994 war er der Chef von Lufthansa Technik, da kann man denke ich,schon sehr gut sehen welche Perle er hervorgebracht hat.

Seit 2001 (man bedenke dieses Jahr mit den Flugzeugen und diesen Türmen) bis 2010 war er aktiv als CEO für die gesamte Lufthansa. Seine Erfolge sind auch in dieser Zeit wirklich beachtenswert. Die operativen Ergebnisse möge man sicher selber raussuchen, aber bis auf 2009 - sehr passabel. Auch war die von ihm begonnende Ausweitung des Fluglinienportfolios richtig und wichtig.

Ich möchte hier gerne an die Übernahmen folgener Airlines erinnern:

- Swiss (2005 - damals noch hohe Verluste)
- Vollübernahme von Air Dolomiti
- Integration des JV Sun Express in die LH
- Kauf von Jetblue-Anteilen (Rechtlich konnte leider keine Übernahme stattfinden)
- Kauf der Brussels Airlines Anteile (Wird nun wohl abgeschlossen)
- Gründung des JV Jade Cargo (Ende wohl politisch bedingt)

Nicht so doll gingen:

- BMI (wohl auch Verträge aus der alten Zeit und keine politischen Möglichkeiten für Fusion mit anderem Anbieter)
- Lufthansa Italia (Grüße an die lieben Gewerkschaften)

Ich denke unter dem Strich wesentlich mehr Value added als "vernichtet".

Wenn wir in die anderen Bereiche schauen, fallen uns unzählige wirklich gute Aktionen auf:

- JV Lufthansa Bombardier Aviation Services GmbH
- JV
AMECO Beijing
- Beteiligung an FRA Port
- Bau und Betrieb T2 und Neubau Sat. MUC
- Ausweitung des besten Kundenbindungsprograms (insb. HON Circle)
- Neue First Class
- First Class Terminal / Lounges
- Ausbau AirPlus und Versicherungen
- Ausbau der *A
- Atlantic Plus Plus JV
usw. usw.

Auch hier sollte man den Hut ziehen vor seinen Leistungen. Ex post ist es recht einfach zu sagen was er alles versäumt habe, jedoch möchte ich einmal die Posts von 2005/06/07 lesen was die hiesigen Experten an Zukäufen noch so alles empfohlen haben ...


Sicherlich hätte er stärke die Integration der Airlines vorantreiben können und vielleicht müssen aber unterm Strich hat er eine der besten und erfolgreichsten Fluglinie der Welt übergeben. Das weitere Sparen ist aber immer noch völlig alternativlos. In vielen Teilen hat die LH noch eine beamtenähnliche Struktur!

Was ja nun auch keiner weiß und bei der LH niemand zugeben will, der Streit um Mayrhuber ist ja nicht wegen seiner "Fehler" entstanden, sondern weil die Amis ja nun mit recht auf Grund der vielen Aufsichtsratsposten ihn nicht unterstützen wollten!

Also für persönliche Regressforderungen besteht in meinen Augen aber überhaupt kein Anlass. Wenn man dagegen sieht was er verdient hat, muss man dankbar sein, das er es gemacht hat. Er hat weit unter dem Durchschnitt der DAX Vorstände verdient! Das liebe Gewerkschaften hört man natürlich gar nicht gern.
 
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Wie kann man einen Thread nur so dermaßen zerschießen.
Bin ich der einzige, der diese kindergartengleiche Wortklaubereien einfach durch scrollt.
Könnte man dieses Thema nicht ausgliedern, zumal es ja auch München betrifft?
 
Warum? Auch wenn ein paar irritierende Haarspaltereien dabei sind, es wird meist miteinander und wenig übereinander diskutiert. Und das mit interessanten Argumenten, selbst für Insider. Argumentieren ohne substanzloses Kindergartenbashing, zuhören, nicht diskreditieren... So sollte es doch sein. Davon lebt ein Forum.
Niemand muss überzeugt werden, niemand wird assimiliert.
 
[...]
Franz ein Ziehsohn von Mayrhuber? Das lese ich zum ersten Mal.

OK! Hast recht! Ich habe hier was verwechselt. Siehe:

... Personalvorstand Stefan Lauer, Finanzchef Stefan Gemkow, Christoph Franz (Chef der Schweizer Tochtergesellschaft Swiss International Air Lines) und Lufthansa Cargo-Vorstandschef Carsten Spohr. Der 41-Jährige hat wohl die schlechtesten Karten. Er gilt zwar als kommender Mann im Konzern und Ziehsohn von Aufsichtsratschef Jürgen Weber, 2010 dürfte aber noch zu früh sein für den Sprung ganz nach oben. ...
[...]
... Für Franz spricht auch, dass er wohl das Vertrauen des immer noch äußerst einflussreichen Aufsichtsratschefs Jürgen Weber genießt. ...

[...]
Mayrhubers Gegner hatten zwei Jahre Zeit, eine Alternative zu präsentieren. Sie sind gescheitert.
Es stellt sich nur die Frage warum. Lass mich raten. Klüngel?

Damit überforderst Du nun mich intellektuell. Was soll ich mit den KLAPPMESSERN anfangen?
Damit überforderst Du nun mich intellektuell. Was soll ich mit den KLAPPMESSERN anfangen?

Bei soviel Ignoranz geht mir das Messer im Sack auf!
Danke für den Hinweis! Ich kam tatsächlich nicht selbst drauf :blush:

Abschließend sei bemerkt: Du und auch joe hast/habt mich zum Nachdenken gebracht. Möglicherweise liege ich nicht ganz richtig mit meiner Einschätzung der Dinge, möglicherweise aber auch nicht ganz falsch.

@ joe

Ich habe damals, als es um die AUA und auch BMI ging, hier im Forum mit den Worten: ... was bei SR funktioniert, funktioniert bei AUA noch lange nicht...

lauthals gewarnt.

Der eine oder andere wird sich daran erinnern. Leider ging mein Post offensichtlich mal bei einem der Foren-Updates verloren. Zumindest finde ich es nicht mehr.
 
Das ist ja nun wirklich eine Herz erwärmende Geschichte, nur hat sie mit der Realität und dem Fall Mayhuber sehr wenig zutun!

Ja Wahnsinn! Ich hab' noch eine für Dich ;D

Ich wusste gar nicht, dass der Franz und ich soviel gemeinsam haben. Na gut, bei mir war's nur ein Gartenhaus und auch nur in Mchn. ...

... Unter Franz’ Führung wurde ein neues Preissystem eingeführt, das die Bahnpreise von der Auslastung der Züge abhängig machen sollte. So wie im Luftverkehr. Aber bei den Kunden kam das schlecht an. Ein Sturm brach los. Politiker forderten ein Bauernopfer, Mehdorn lieferte es ihnen. Am 20. Mai 2003 beschloss der Aufsichtsrat der Bahn den Rausschmiss von Christoph Franz.

"Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet", sagt er heute. Der Vater von fünf Kindern war arbeitslos. Ohne Perspektive. Welcher Großkonzern hätte den abgehalfterten Bahnvorstand einstellen sollen?

"Er war am Boden, ein Schatten seiner selbst, ohne jedes Selbstvertrauen", erinnert sich ein Weggefährte. Und was sagt Franz? "Meine Familie hat mich aufgefangen." Er verbrachte drei Monate in einem Ferienhaus in der Bretagne. "Ein Riesenglück, denn es war ein Jahrhundertsommer." Ein Sommer, der ihn geprägt hat. Von da an wusste er: "Es kommt der Moment, wo morgens kein Fahrer mehr vor der Tür steht und keine Sekretärin mehr fragt, was sie einem noch abnehmen kann."

Aber dann fand sich doch ein Job, für den Franz wie gemacht zu sein schien: Man vertraute ihm 2004 die Sanierung der Swiss an. Jürgen Weber hatte sich, von Headhuntern gefragt, für den einstigen Zögling starkgemacht. ...
Übrigens @Machrihanish

da hatte ich doch nicht ganz so Unrecht! er war nur der 'Ziehsohn' vom Weber
 
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Es stellt sich nur die Frage warum. Lass mich raten. Klüngel?

Kann man so nennen, andere würden das eher System Weber nennen. Spohr, Franz, Mayrhuber etc. alle gefördert und groß geworden unter Weber. Finde das nur begrenzt schlecht, wenn Unternehmen ihren eigenen Nachwuchs großziehen.


Abschließend sei bemerkt: Du und auch joe hast/habt mich zum Nachdenken gebracht. Möglicherweise liege ich nicht ganz richtig mit meiner Einschätzung der Dinge, möglicherweise aber auch nicht ganz falsch.

@ joe

Ich habe damals, als es um die AUA und auch BMI ging, hier im Forum mit den Worten: ... was bei SR funktioniert, funktioniert bei AUA noch lange nicht...

lauthals gewarnt.

Der eine oder andere wird sich daran erinnern. Leider ging mein Post offensichtlich mal bei einem der Foren-Updates verloren. Zumindest finde ich es nicht mehr.

Aua war und ist richtig. Damals bestand die große Gefahr, dass AF zuschlägt. Damit wäre die Airline noch kränker und hätte im Hinterhof (SZG) die Preise für die LH ins. in MUC kaputt gemacht. Die Aua wird in 5 Jahren eine zweite Swiss werden. Hat alt nur länger gedauert, weil keiner die Eier hatte die alte AUA auseinander zuschlagen.

BMI halte ich für eine absolut vergebene Chance. Das ganze fuisonieren mit Virgin und man hätte eine wirkliche Macht in LHR installieren können. Somit hätte man im größten Premiummarkt einen schönen Fuss in der Tür gehabt. Dafür hätte man natürlich irgendwie den Regionalkram los werden müssen.
 
Mangelnde Kundenorientierung?

Jetzt greift ein Kommentar in absatzwirtschaft.de die mangelnde Kundenorientierung der LH auf:

Beispiel Lufthansa: Warum mögen so viele Vorstände ihre Kunden nicht? - am 22.07.2013

Irgendwie eine schwierige Gratwanderung, wenn der Markt nicht zahlen will, was der Kunde haben möchte...
Oder anders gesagt bzw. gefragt, wie bringt man den Kunden dazu, genau das haben zu wollen, was man selbst bieten kann?

Oder nochmal anders:
Wie bietet man etwas, das andere nicht haben, aber jeder meint haben zu müssen?

Einige LCC haben das herausgefunden... sie befriedigen die 'Geiz ist Geil' und 'Ich bin doch nicht blöd' Mentalität.
Andere können mit der niedrigeren Kostenstruktur im Nahen Osten 'bezahlbar' das bieten, was der Kunde immer noch zu wollen scheint... wie die Samsungs und die HTCs der Smartphone Welt.

Doch wo ist der Königsweg für einen mitteleuropäischen 'Premium Carrier' wie die LH?

Wie wird man zum iPhone der Luftfahrt, für welches die Kunden nicht nur gerne etwas mehr ausgeben, sondern wo die Kunden zudem auch noch stolz auf den teuren Kauf sind?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich hatte ich gehofft, dass mal allgemein wieder ein neuer Zeitgeist einkehren wird. Wo Stil ebendieses heißt - und billig eben nicht günstig bedeutet, sondern wertlos.

Und als ich kurz vor Erwähnen auch in diesem Forum den Artikel im MM las, hoffte ich auf das Besinnen auf die alten Werte der Lufthansa. Wo Konzepte den Stempel des Kranichs hatten und nicht eine billige Kopie eines Ir(r)en oder Griechen waren.

Besonders interessant fand ich diese Sätze: Ganz oben auf der Liste steht das Projekt "Lufthansa Regional 2.0". Der Name klingt nach ein paar putzigen Propellermaschinen. Tatsächlich geht es um nicht weniger als den gesamten Europa-Verkehr. Germanwings soll erst der Anfang einer Gegenattacke auf Billigflieger wie Ryanair , Easyjet oder Vueling sein. Die Details hält Spohr noch verborgen.

Klar ist allemal: Die verschiedenen Fluglinien der Lufthansa-Gruppe, einschließlich Swiss, Austrian und Brussels Airlines, werden im Europa-Verkehr zusammenrücken. Zudem wird Spohr versuchen, die Kosten im kontinentalen Geschäft noch einmal deutlich zu senken. Ein Vorhaben, das nach Konflikten riecht.

Wenn nun heute von einer neuen Platform auf Basis einer Eurowings zu lesen ist, kommen mir wieder Zweifel. Die Märkte in Europa sind doch besetzt. Warum will man wieder Geld verbrennen, indem über (zu) billige Tickets gegangen wird? Lernt LH nie aus ihren Fehlern?
Welche Bedeutung hat eine germanwings, wenn sie den alten dezentralen LH- Teil abfliegt und den verbliebenen lowcost- Markt an EW abgibt? Werden nicht die ganzen Vorteile (Konzentration und Bündelung) zerstört? Geht es nur um scheinbar "billige" Crews, wo doch eigentlich wieder innerbetrieblicher Frieden angesagt ist?
 
Ein heute noch existenter Legacy fliegt von Großstadt 1 zu Großstadt 2, wobei 1 und / oder 2 im Lande der Legacy- Gruppe liegen muss (sonst sind die Legacies bislang immer gescheitert) oder von mittelgroßer Stadt 1 über die / eine Basis mit Umsteigen zur mittelgroßen Stadt 2. Hier kann 1 und 2 auch im "Ausland" liegen.

Letzeres macht FR und U2 nicht.

Fliegt FR oder U2 nun nonstop von der mittleren Stadt 1 zur mittleren Stadt 2, so wird eine parallel fliegende EW mit Sicherheit kein Geld verdienen, da der Markt schon bisher nicht groß genug war. Und LH (LX / OS / SN) auch nicht, da ihre Umsteigerelation nicht mehr interessant ist.

Warum also eine neue Platform?
Wenn FR von SXF nach STR und U2 von HAM nach MUC flögen, dann hat der Konzern doch starke Marken im Hause - teilweise für viel Geld erst "neu erfunden".
Es sei denn, es geht darum, den Franz-Freund Winkelmann zu destabilisieren.
 
Die Medien berufen sich auf den Spiegel, dort ist nur ein Artkel des Manager Magazins zu finden...?
Irgendjemand soll irgendwo was gehört haben...
Warten wir noch bis Juli, dann möchte Spohr seine Agenda vorstellen.
Vermutlich ist die Umstrukturierung im Konzern noch um einiges komplexer. Szenarien sind viele denkbar, Konzepte wird es reichlich geben.

Fest scheint nur zu stehen, dass sich im Verbund der Plattformen grundlegend etwas ändern wird.
 
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