Seit Jahren steht die LH auf der Kostenbremse, aber es reicht trotzdem nicht. Vielleicht wäre es mal an der Zeit zu akzeptieren, dass jedes Produkt seinen Preis hat. Als Kunde wünsche ich mir von einer Airline größtmögliche Sicherheit, technisch und optisch gute Flugzeuge und einen guten Service. Frühestens an vierter Stelle kommt der Preis.
Ich halte es für nicht richtig den Preis isoliert zu betrachten. Preis-Leistung, oder Value for money auf Neu-Deutsch, ist eine ganzheitlichere Betrachtung. Und die Leistung, bzw. das Produkt der LH unterscheidet sich höchstens marginal von den Produkten anderer Netzwerk-Airlines in Europa. Wenn dafür ein höherer Preis verlangt wird, dann ist die wirtschaftliche Entwicklung sicher nicht positiver als jetzt. Es soll ja Menschen geben, die ein Produkt umso mehr konsumieren, je teurer es ist (A. Lange und Söhne, Porsche/Ferrari/Bentley ..., Mont Blanc, ...), aber das sind Luxus-Güter deren Kunden in der Forbes-Liste der reichsten Menschen zu finden sind. Mit denen alleine wird LH nicht überleben. Ich denke nicht, dass Herr Nossing sich viele Gedanken gemacht hat über die Branche. Es sei denn, er meint das Fliegen generell zu günstig ist. Das ist wieder eine andere Sache und führt zu der Preisfestsetzung bei Airlines. Die ist nicht Kostenbezogen, sondern Nachfrageorientiert. Wenn Herr Nossing bereit ist mehr zu bezahlen, kann er das gerne machen. Y, C oder F Fullflex sind nicht günstig. Allerdings gibt es viel mehr Menschen die nicht bereit sind so viel zu bezahlen. Die kaufen sich E, L, T Tickets. Oder wenn es die nicht gibt, fahren sie mit Bahn, Bus, Mitfahrgelegenheit oder gar nicht. Der Umsatz fehlt dann den Airlines. Das ist nicht so einfach wie Herr Nossing es gerne hätte.
Ich finde auch, dass Franz sich viel zu sehr die Kostenseite fokussiert. LH wird geführt von Controllern und Ingenieuren. Die Kunden-Orientierung fehlt mir total. Anstatt sich zu differenzieren im Wettbewerb, wird das Produkt durch fragwürdige Score-Massnahmen und schlechte Kommunikation verwässert. Fehler aus der Vergangenheit werden nicht zugegeben, sondern Schuld haben immer der Ölpreis und die Konjunktur. Dabei sind das Zugeben von Fehlern und das Aufzeigen von Lösungen eine der einfachsten Mittel um Vertrauen zu schaffen, bei den Kunden wie auch der Belegschaft. Wer glaubt denn noch, dass der Ölpreis jemals wieder fallen wird?
Nur meine Gedanken.