Wenn einer nicht zum Volksentscheid geht ist er auch selber schuld. Leider gibt es wieder genügend Leute die zu faul waren hinzugehen und sich dann über das ihrer Meinung nach falsche Ergebnis aufregen. Solche Leute haben die Demokratie nicht verstanden.
Abgesehen davon fand ich den letzten Volksentscheid ein Entscheidung für die Vernunft und bin dem Initiator sehr dankbar dass er sich die Mühe gemacht hat das auf die Beine zu stellen. Diejenigen die immer noch eine Hexenjagd auf ihn fabrizieren sehe ich wesentlich gefährlicher weil sie Demokratie nicht begriffen haben.
Das gleiche bei jeder Wahl. Wer nicht zur Wahl geht hat auch kein Recht sich danach über das Ergebnis aufzuregen. Egal wie unfähig die Optionen sind kann man zumindest taktisch wählen und jemand abwählen oder zumindest irgendeine Richtung oder Tendenz mitbestimmen. Wer nicht wählt ist gegen die Demokratie.
Danke für deinen Beitrag - du hast absolut recht.
Dies ist auch der Kern der Demokratie! Und ich bin froh, dass wir in einem demokratischen Staat leben.
Es gibt allerdings inzwischen ein kleines Problem in unserem System:
Der Großteil der Gesellschaft ist (aus welchen Gründen auch immer) derart entpolitisiert, dass es kleinen, aber aktiven Gruppen gelingt, einen großen Teil der aktiven Wählerschaft auf seine Seite zu ziehen und zu mobilisieren.
Das daraus folgende Szenario hast du schon skizziert.
Ich gestehe:
In meinem Bekanntenkreis habe ich richtig heftig für das "Raucher-Volksbegehren" Werbung gemacht - ohne in einer Partei oder Interessensvertretung organisiert zu sein.
Das Ergebnis:
Ein maßgeblicher Teil (>70%) meiner mir bekannten Mit-Raucher sind nicht zur Abstimmung gegangen.
Das Ergebnis ist bekannt.
Das demokratische Abstimmungsergebnis erkenn' ich an und respektiere es in vollem Umfang.
Was mich aber tierisch aufregt, ist der Umstand, dass sich nun die nicht-wählenden/-abstimmenden Raucher über den Ausgang der Volksbefragung aufregen. So geht es auch nicht!!! Sie hatten ja die Wahl - ihre Stimme!
Um jetzt aber aufs Problem zu kommen:
Es gibt heute einfach keine "Lobby" mehr für Generalisten, für Menschen, die über den eigenen Tellerrand hinaus schauen. Visionäre, Vordenker, kontroverse Geister sind unserer "Elite" abhanden gekommen. Die aktuelle Form des Berufspolitikertums verhindert das Heranwachsen von Individuen, die für Ideen einstehen, die inspirieren und das auch einer großen Öffentlichkeit präsentieren/vermitteln.
Nein, es geht nur mehr darum, kurzfristig in der Presse (die sich auch verändert hat) gut da zu stehen und bei der nächsten Wahl seine Pfründe zu sichern. Der Partei-interne Entscheid läuft auch nicht anders und die wirtschaftlichen Entscheidungsträger befördern dies, indem sie in der Bevölkerung gänzlich wie kommunikative Selbstmörder auftreten: Welcher CEO (altdeutsch: Hauptgeschäftsführer) bekennt sich noch zu Menschen anstatt zu Renditeforderungen?
Es gab vor noch garnicht so langer Zeit (<10 Jahre) mal eine Theorie in der BWL/VWL, dass ein Unternehmen, besser seine Geschäftsführung wie sein Aufsichtsrat dreien gegenüber verantwortlich sei:
Zum einen den Kapitalgebern, den Anteilseignern, die das gesellschafterliche Risiko, das Invest, übernommen haben und daher ein berechtigtes Interesse an Rendite, an Verzinsung des eingesetzten Kapitals haben. Zum anderen waren der "alten" Theorie nach die Leiter ihren Mitarbeitern gegenüber verantwortlich, da diese immerhin den "Profit" generiert haben und in vielen Fällen das unternehmerische Kapital darstellen. Heute reden wir von "human assets"

Zum dritten waren in einer fernen Vergangenheit Unternehmen der damals gängigen Theorie auch der Gesellschaft im Allgemeinen gegenüber verantwortlich, welche die Rahmenbedingungen gesetzt und ERMÖGLICHT hat.
Dies ist der entscheidender Punkt:
Gegner schaffen es relativ leicht sich zu organisieren, da Unternehmen nicht mehr gesellschaftlich aktiv sind, vielmehr gegen sie agieren aus Profitgründen und die Politik offensichtlich ob der kurzfristigen Wahlziele langfristige Strategien negiert.
Der gemeine Wähler wendet sich ab und die kurzfristigen, die Extremen oder die berechtigt interessierten (ja, die Startbahngegner sind berechtigt interessiert und zurecht stimmberechtigt) kriegen die Chance, Langfristiges zu verhindern.