Braucht MUC die 3. Runway und den Satelliten? (bis 12/2013)

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Auch ist Seehofers Aussage “Wir wollen den Dialog mit der Bevölkerung darüber." etwas seltsam. Denn die Flughafengegner sind nunmal nicht die Bevölkerung, auch wenn diese Minderheit es immer wieder auch Dank Web 2.0 so darstellt und die Medien voll drauf anspringen. Er stellt es also quasi so hin, als wäre die Bevölkerung und nicht eine kleine Minderheit dagegen. Aber das passt irgendwie zu ihm

Das Gleiche ist es ja derzeit in Stuttgart, wo auch eine zum Teil radikale Minderheit der Mehrheit der Bevölkerung mit Blockierung, Trillerpfeifen und Sachbeschädigungen vorschreiben will, was sie gefälligst zu bauen oder nicht zu bauen haben. So wird Demokratie irgendwann zu Faustrecht bzw. Oligarchie. Wollen wir nur hoffen, dass uns bei der 3. Startbahn kriegsähnlichen Zustände wie in Stuttgart erpart bleiben und sich vor allem der autonome schwarze Block draußen hält (Die waren ja gegen S21 auch mehrmals vor Ort).
 
Bgm. Knur aus Berglern tritt aus der CSU aus

Lt. Zeitungsberichten ist Bürgermeister Knur aus der CSU ausgetreten.
Auf solche Figuren kann diese Partei verzichten, denn Knur ist 1972 nach Berglern gezogen und zu diesem Zeitpunkt stand der Bau des Flughafens mit 4 Bahnen fest.
Dies erinnert einen doch heftig an Zeitgenossen, die nach Zuzug die Kuhglocken, das Glockengeläut, oder Tennisspielen per Gericht verbieten lassen.
So einem Fähnchen im Wind würde ich meine Stimme nicht geben.
 
So wird Demokratie irgendwann zu Faustrecht bzw. Oligarchie.
Oligarchie im klassischen Sinne - also die gesetzlose Herrschaft der Banker und Management-Prostituierten :shut: (Aristokraten meinte ich natürlich) - haben wir ja nun schon lange. Weil heute fast jeder lesen kann, natürlich nicht mehr gesetzlos, da die benötigten Gesetze den vermeintlich demokratisch gewählten Regierungen zum Unterzeichnen vorgelegt werden.

Das, was hier und in Stuttgart passieren könnte, wäre wohl die Ochlokratie, in welcher der ungezügelte Pöbel herrscht.

Sollte es rechtlich irgendwie möglich sein, die Frage des Flughafenausbaus zum Volksentscheid zu machen, was die neue BW-Regierung inklusive Verfassungsänderung für S21 auch schon erwogen hat, wird es extrem düster. Diese Möglichkeit halte ich angesichts der nächsten Landtagswahl in nur zwei Jahren für gar nicht so abwegig...

Beim letzten mir bekanntem bayerischen Volksentscheid hat sich nur etwa 38% der Bevölkerung durchgerungen, zur Wahl zu gehen. Diese wurde dann mit 61% für eine Partei der beidseitigen Fundamentalisten entschieden. Somit haben 23% der Bevölkerung etwas durchgesetzt, was 15% der Bevölkerung gestunken hat, allerdings 62% keine dedizierte Meinung hatten. Also 23% "Nein" gegen 77% "Ja" oder "Mir doch wurscht"

Sollte Horst oder einer seiner Konkurrenten den Leuten im Wahlkampf einen Volksentscheid anbieten, wird es vermutlich bitter.

Die Ausbaugegner mobilisieren jeden, den sie können, die Ausbaubefürworter haben außer im abhängigen Flughafenumfeld keine echte Lobby, die ihnen helfen könnte, das Wahlvolk in Süd-München oder ansonsten ganz Bayern zu bewegen zur Wahl zu gehen.

Schöne Grüße
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist das mit der Statistik vereinbar, dass FRA 2007 schon einmal mit 492.569 Bewegungen zu 2010 464.432 6% mehr Bewegungen durchgeführt hat? Etwas Reserven müssen doch noch da sein.

Das hat mehrere Gründe:

1) Wie schon richtig angemerkt, hat der April 2010 alleine etwa 10k-15k gekostet. Macht also statt 464k um die 475k.
2) Die Tagesränder und die Nacht habe ich nicht betrachtet. Es kann sein, dass sich da was getan hat.
3) Möglicherweise sind einige Flüge von täglich auf 4 oder 5 mal pro Woche runtergegangen. Diese bezeichne ich dann als "Lückenfüller", weil du dort keinen täglichen Flug aufnehmen kannst. Mit nur 15 derartigen Flüge mach das im Jahr knapp 4000 OPS die du verlierst.
4) Bloß weil jemand einen Slot hat, heißt es nicht, dass er ihn auch nutzt. Entweder man verliert den Slot dann und muss neu beantragen, oder, wenn man i.d.R. 80% der zugeteilten Slots auch nutzt, darf man ihn behalten. Heißt: Wenn ich einen täglichen Flug koordiniere, aber nur 6 mal pro Woche fliege, ist der Slot halt täglich geblockt, dennoch werden 14% aller Slots nicht genutzt. Auch hier, wenn du etwa 15 Flüge hast, die Samstags oder Sonntags in Zukunft nicht fliegen, minus 2000 OPS.

In den letzten 12 Monaten (201007-201106) hat FRA wieder etwa 480.000 Ops gehabt.

Celestar
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim letzten mir bekanntem bayerischen Volksentscheid hat sich nur etwa 38% der Bevölkerung durchgerungen, zur Wahl zu gehen. Diese wurde dann mit 61% für eine Partei der beidseitigen Fundamentalisten entschieden. Somit haben 23% der Bevölkerung etwas durchgesetzt, was 15% der Bevölkerung gestunken hat, allerdings 62% keine dedizierte Meinung hatten. Also 23% "Nein" gegen 67% "Ja" oder "Mir doch wurscht"

Wenn einer nicht zum Volksentscheid geht ist er auch selber schuld. Leider gibt es wieder genügend Leute die zu faul waren hinzugehen und sich dann über das ihrer Meinung nach falsche Ergebnis aufregen. Solche Leute haben die Demokratie nicht verstanden.
Abgesehen davon fand ich den letzten Volksentscheid ein Entscheidung für die Vernunft und bin dem Initiator sehr dankbar dass er sich die Mühe gemacht hat das auf die Beine zu stellen. Diejenigen die immer noch eine Hexenjagd auf ihn fabrizieren sehe ich wesentlich gefährlicher weil sie Demokratie nicht begriffen haben.

Das gleiche bei jeder Wahl. Wer nicht zur Wahl geht hat auch kein Recht sich danach über das Ergebnis aufzuregen. Egal wie unfähig die Optionen sind kann man zumindest taktisch wählen und jemand abwählen oder zumindest irgendeine Richtung oder Tendenz mitbestimmen. Wer nicht wählt ist gegen die Demokratie.
 
Wenn einer nicht zum Volksentscheid geht ist er auch selber schuld. Leider gibt es wieder genügend Leute die zu faul waren hinzugehen und sich dann über das ihrer Meinung nach falsche Ergebnis aufregen. Solche Leute haben die Demokratie nicht verstanden.
Abgesehen davon fand ich den letzten Volksentscheid ein Entscheidung für die Vernunft und bin dem Initiator sehr dankbar dass er sich die Mühe gemacht hat das auf die Beine zu stellen. Diejenigen die immer noch eine Hexenjagd auf ihn fabrizieren sehe ich wesentlich gefährlicher weil sie Demokratie nicht begriffen haben.

Das gleiche bei jeder Wahl. Wer nicht zur Wahl geht hat auch kein Recht sich danach über das Ergebnis aufzuregen. Egal wie unfähig die Optionen sind kann man zumindest taktisch wählen und jemand abwählen oder zumindest irgendeine Richtung oder Tendenz mitbestimmen. Wer nicht wählt ist gegen die Demokratie.

Danke für deinen Beitrag - du hast absolut recht.
Dies ist auch der Kern der Demokratie! Und ich bin froh, dass wir in einem demokratischen Staat leben.

Es gibt allerdings inzwischen ein kleines Problem in unserem System:
Der Großteil der Gesellschaft ist (aus welchen Gründen auch immer) derart entpolitisiert, dass es kleinen, aber aktiven Gruppen gelingt, einen großen Teil der aktiven Wählerschaft auf seine Seite zu ziehen und zu mobilisieren.

Das daraus folgende Szenario hast du schon skizziert.

Ich gestehe:
In meinem Bekanntenkreis habe ich richtig heftig für das "Raucher-Volksbegehren" Werbung gemacht - ohne in einer Partei oder Interessensvertretung organisiert zu sein.
Das Ergebnis:
Ein maßgeblicher Teil (>70%) meiner mir bekannten Mit-Raucher sind nicht zur Abstimmung gegangen.
Das Ergebnis ist bekannt.
Das demokratische Abstimmungsergebnis erkenn' ich an und respektiere es in vollem Umfang.

Was mich aber tierisch aufregt, ist der Umstand, dass sich nun die nicht-wählenden/-abstimmenden Raucher über den Ausgang der Volksbefragung aufregen. So geht es auch nicht!!! Sie hatten ja die Wahl - ihre Stimme!


Um jetzt aber aufs Problem zu kommen:

Es gibt heute einfach keine "Lobby" mehr für Generalisten, für Menschen, die über den eigenen Tellerrand hinaus schauen. Visionäre, Vordenker, kontroverse Geister sind unserer "Elite" abhanden gekommen. Die aktuelle Form des Berufspolitikertums verhindert das Heranwachsen von Individuen, die für Ideen einstehen, die inspirieren und das auch einer großen Öffentlichkeit präsentieren/vermitteln.
Nein, es geht nur mehr darum, kurzfristig in der Presse (die sich auch verändert hat) gut da zu stehen und bei der nächsten Wahl seine Pfründe zu sichern. Der Partei-interne Entscheid läuft auch nicht anders und die wirtschaftlichen Entscheidungsträger befördern dies, indem sie in der Bevölkerung gänzlich wie kommunikative Selbstmörder auftreten: Welcher CEO (altdeutsch: Hauptgeschäftsführer) bekennt sich noch zu Menschen anstatt zu Renditeforderungen?

Es gab vor noch garnicht so langer Zeit (<10 Jahre) mal eine Theorie in der BWL/VWL, dass ein Unternehmen, besser seine Geschäftsführung wie sein Aufsichtsrat dreien gegenüber verantwortlich sei:
Zum einen den Kapitalgebern, den Anteilseignern, die das gesellschafterliche Risiko, das Invest, übernommen haben und daher ein berechtigtes Interesse an Rendite, an Verzinsung des eingesetzten Kapitals haben. Zum anderen waren der "alten" Theorie nach die Leiter ihren Mitarbeitern gegenüber verantwortlich, da diese immerhin den "Profit" generiert haben und in vielen Fällen das unternehmerische Kapital darstellen. Heute reden wir von "human assets" :confused: Zum dritten waren in einer fernen Vergangenheit Unternehmen der damals gängigen Theorie auch der Gesellschaft im Allgemeinen gegenüber verantwortlich, welche die Rahmenbedingungen gesetzt und ERMÖGLICHT hat.

Dies ist der entscheidender Punkt:

Gegner schaffen es relativ leicht sich zu organisieren, da Unternehmen nicht mehr gesellschaftlich aktiv sind, vielmehr gegen sie agieren aus Profitgründen und die Politik offensichtlich ob der kurzfristigen Wahlziele langfristige Strategien negiert.
Der gemeine Wähler wendet sich ab und die kurzfristigen, die Extremen oder die berechtigt interessierten (ja, die Startbahngegner sind berechtigt interessiert und zurecht stimmberechtigt) kriegen die Chance, Langfristiges zu verhindern.
 

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Nur so am Rande:
Die Landeschefin der Grünen in Bayern, Theresa Schopper, urlaubt während der Sommerpause des Landtags in ... Alaska!
 
Die Historie von München (-Erding) kann man ganz gut in Wikipedia nachlesen, da steht auch das oben genannte Datum zu dem beschlossen wurde den Flughafen im Erdinger Moos zu bauen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_München_Franz_Josef_Strauß

Für alle, die auch noch tiefer in die Diskussion einsteigen wollen kann ich dieses Buch empfehlen. Gibt den Verlauf bis 1978 sehr gut wieder und sollte in gutsortierten Fachbibliotheken vorhanden sein.

takeoff
 
Grün grüner Urlaub mit CO2

Solange sie da mit den Kajak hinrudert....

Ja, das ist genau das, was einem tatsächlich die Galle hochkommen lässt. Wettern gegen alles, was Lärm macht und CO2 verursacht und selber live dabeisein. Die Frau Roth von den Grünen macht beispielsweise gerne Urlaub in der Türkei. Keiner glaubt, dass sie dafür den Überlandbus wählt.
Nicht anders ist es doch mit den sog. Gegnern der neuen Bahn. Schreien, protestieren und nach Volksabstimmungen rufen und selber den nächsten Urlaub auf Malle verbringen wollen. Man sollte, wenn die Bahn wirklich nicht realisiert würde, den gesamten Urlaubercharterverkehr mit Landegebühren so verteuern, dass die Leute 200 km bis nach Nürnberg fahren müssen, um gen Süden fliegen zu können und die Slots für hochwertigen Langstreckenverkehr reservieren. Mal schauen, wie diese Fundamentalverweigerer dann reagieren.
 
den gesamten Urlaubercharterverkehr mit Landegebühren so verteuern, dass die Leute 200 km bis nach Nürnberg fahren müssen, um gen Süden fliegen zu können und die Slots für hochwertigen Langstreckenverkehr reservieren. Mal schauen, wie diese Fundamentalverweigerer dann reagieren.
Den Fundamentalverweigerern dürfte Dein Vorschlag gefallen. Die 150 km längere Autofahrt bei dann lächerlichen Parkpreisen nehmen die gerne in Kauf, solange die Bahn nicht in ihrem Vorgarten gebaut werden wird. Nürnberg wäre auch sehr geholfen. An der Stelle erscheint dann allerdings die "Mir-doch-wurscht"-Fraktion und mault.

Wer von den Bahnbefürwortern hier hat eigentlich einen Aufkleber "Ja zu dritten Startbahn" am Auto? Wer stellt sich samstags auf einen Wochenmarkt in den betroffenen Gemeinden und versucht die Leute aufzuklären, warum die Bahn dringend gebraucht wird?
 
Wer von den Bahnbefürwortern hier hat eigentlich einen Aufkleber "Ja zu dritten Startbahn" am Auto? Wer stellt sich samstags auf einen Wochenmarkt in den betroffenen Gemeinden und versucht die Leute aufzuklären, warum die Bahn dringend gebraucht wird?

Das Problem ist, wenn du so einen Aufkleber am Auto hast, wird dein Auto von den Gegnern zerkratzt und der Aufkleber entfernt. Die kennen da kein Pardon. Und wenn man ihnen mit den Gründen für den Bau kommt, heißt es "mir doch Wurst, die können ja auch von woanders fliegen. Wieso muss das Drehkreuz ausgerechnet hier sein. Solange ich weiterhin in Urlaub in die Türkei fliegen kann, ohne woanders hinzumüssen, brauchen wir die Bahn nicht". Ja, so ist es leider :(
 
Heute hat die Süddeutsche Zeitung sogar die "Seite 3" dem Startbahnbau gewidmet!
Ein sehr lesenswerter Artikel...

Nettes Detail: u.a. spricht Kerkloh den Ortsnamen "Attaching" englisch aus, ... (to attach - etwas hinzufügen oder anbauen)!!!
 
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