Hallo Machrihanish,
danke für Deine ausgiebige Einlassung auf meinen - zugegebenermaßen - bewusst provokativ formulierten Beitrag.
Und ja, ich habe mich dann doch entschlossen, die Provokation etwas abzumildern. Und ich gebe Dir recht! Airbus vertritt ja nicht erst seit kurzem die Strategie (ich zitiere eine Aussage eines AI-Vorstandsmitglieds vom Feb. 1990 zum A320-Absturz in Bangalore: ..."Hätten die Piloten nur ihre sündigen Finger von der Steuerung gelassen...."), dass ihr Flugzeug alles besser kann als die Piloten.
Ich möchte hier an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass ich mich bereits bei
früherer Gelegenheit kritisch zum Design von neuen Flugzeuggenerationen - speziell Airbus-Maschinen - geäußert habe. Diese kritische Haltung vertrete ich auch heute noch.
Trotzdem!
Wie Du richtig bemerkst, endete mit dem Herausfliegen des Autopilot-Hauptschalters die 'Flusi-Funktion' der Maschine. Dass, wie im Bericht steht, ein Pilot eine Überziehwarnung negiert, nicht merkt, dass er eine Steigrate von 7.000 ft/min anliegen hat, dass er auf eine Überziehwarnung mit nose-up reagiert, ist mit nichts zu rechtfertigen - außer vielleicht mit grottenschlechter Ausbildung! (Wenn Du Bezug auf Flusi-Piloten und UTC-Zeit und Echtzeit-Fliegerei nimmst, so muss man sagen, dass dem Flusipiloten ein wesentliches
'Instrument', nämlich der
'Popometer' fehlt. Hier haben Real-Piloten echte Vorteile.) Und dass der Autopilot die Höhenflosse verstellt, sollte Airbuspiloten spätestens seit dem China-Airlines-Unfall in Nagoya bekannt sein. Und anders als bei anderen Unfällen, wie z.B. dem Birgen-Air-Unfall, wäre für meine Begriffe genügend Zeit zur Analyse geblieben (bei den im Bericht genannten 10.000ft/min Sinkgeschwindigkeit und 37.500ft Höhe rund 3,5min). Und es waren am Ende 3 Piloten im Cockpit.
Ich bleibe dabei! Entweder die Piloten waren echte Pfeifen, die ihre Lizenz in ähnlicher Art und Weise erworben haben wie Guttenberg seinen Dr.-Titel - oder es waren wesentlich mehr Faktoren an dem Unfall beteiligt, als in dem Bericht wiedergegeben werden. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass französische Untersuchungsbehörden Dinge nicht ganz so darstellen, wie sie tatsächlich waren (siehe Concorde-Unfall). Was mich auch misstrauisch ist auch, dass man sich mit der Suche und Bergung der Recorder und des Hauptwracks viel viel Zeit gelassen hat. Und was hatte man nicht alles für Ausreden. Die Recorder können nach was weiß ich wieviel tagen nicht mehr ausgelesen werden usw., usf.!