Tarifkonflikt / Streik

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Könnte man das eventuell aus den "Operativen Unregelmäßigkeiten" in einen eigenen Thread verschieben?
Ist erstens zu interessant, um hier zu verschwinden und 2. wirds wahrscheinlich zu lang, als das es nur kurz off-topic wird.

Danke;)
 
Du bist schon so alt!? ;D :p

Aha.. mit 16 bei LH angefangen, auch nicht schlecht! :resp:

mit 15 hatte ich meinen ersten Ferienjob bei LTU in DUS im Engineshop... Überwiegend manuelles verschrauben von Caravelle Engine Cowlings...;)

Mit 16 ging es während der Schulzeit dann bei LH in DUS weiter.
War ne schöne Zeit...:)
 
Gab es nicht mal Andeutungen das die EMB statt zur CL zur Augsburg Airways gehen sollen und die dafür die Dash ausmustern?? Das hab ich zumindest vor paar Wochen mal gehört, aber weiß halt nicht, was da dran ist.
Und wie schaut es mit der CL finanziell aus? Sind die eher positiv unterwegs oder auch auf dem absteigenden Zweig?

Die Augsburg ERJ sind Bestellungen der Mutter Cirrus. Haben also nichts mit den 30 LH CRJ zu tun, daher können die eingesetzt werden wo sie wollen.
Nun, wenn ein FO in der ersten Stufe dann etwa 2250€ brutto verdient, dazu kommen noch etwa 350€ steuerfreier Zuschlag, dann kannst du dir ausmalen, was da Netto über bleibt. Das sind etwa 1500€ netto. Davon Zahlst du deine Schulden ab, bleiben die 1000€ Netto für alles andere im Monat! So und nun wohn´ mal damit in MUC. Wenn du nicht gerade in Hasenbergl wohnen willst, wird es knapp. Freising wird auch eng....

Die ERJ der LH werden "Niemals Nie" zur Augsburg gehen! Was glaubst du denn, was dann passiert?

Finanziell kann man zur CLH nichts sagen, da das alles ex. FRA gesteuert wird. Wenn FRA will, daß CLH viel Gewinn macht, dann ist das so, und wenn man bei CLH Verlust braucht, dann ist das so.

Und wie schon richtig erkannt, bei CLH geht es um die Existenz! Und ich bin 100% davon überzeugt, daß CLH die ERJ bekommen wird! Es gibt in meinen Augen keine andere Möglichkeit (wenn man die CLH nicht über die Klinge springen lassen will).
Diese Lösung wird auch nach dem VTV Abschluß der CLH gefunden werden.

EDIT: Ich hab nur einen Rechtschreibfehler korrigiert (jetzt "Mutter" anstatt "Mutetr" und einen Absatz gemacht bezgl. besserer Lesbarkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst mal vielen Dank an Flaps Full für die Klarstellung über die Augsburg Airways EMBs.

Zu Gewerkschaften habe ich ein sehr gespaltenes Verhältnis.
Das rührt daher, dass Verdi unsere hauseigene Arbeitnehmervertretung verklagt hat und dieser daraufhin die "Tariffähigkeit" arbeitsgerichtlich aberkannt wurde. So gibt es bei uns im Hause keine feinfühligen Verhandlungen mehr wie bisher.
Jetzt wird "kämpferisch" verhandelt und die Streikkeule geschwungen. Unterm Strich kommt jedoch viel weniger heraus als zuvor.

Das Motiv von Verdi für diese Aktion war meiner Ansicht nach nicht in der Wahrung der Arbeitnehmerinteressen begründet. Hier geht es wohl vielmehr um Macht...


... und das in diesem Fall auf den Rücken der betroffenen Arbeitnehmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier haben wir einen enormen Vorteil.
Da jedes Unternehmen deine eigene Tarifkommisson hat, kann auch speziell auf das Uternehmen abgestimmt verhandelt werden.
Alles unter den Dach der VC. Es heißt zwr immer schön, die Verhandlungen mit der VC seien erfolglos, nur ist das aber so, daß die VC nur die Plattform "Gewerkschaft" und einen Verhandlungsführer (Anwalt) stellt, der Rest, also die Forderungen und Verhaldungen führen im eigentlichen Sinne die Piloten der Firma, also die Tarifkommision.

Verdi hat das Problem, daß man Millionen unter ein Dach bekommen muß.

Wäre Verdi nur die Plattform und jedes Unternehmen hätte eigene Tarifkommissionen, würden auch andere Ergebnisse als 3% rauskommen.
Es wäre bei der VC ds gleiche, wenn man eine TK hätte und die für alle Airlines einen Flächentarifvertrag abschließen müsste.

Ein weiteres Problem der Verdi ist, daß man zuviele Interessen des AG vertitt, zumindest nich offiziell. Man weiß ja nie, was ein hoher Verdifunktionär in Zukunft macht. Evtl. wechselt er ja auf die AG Seite, und daher muß bei den Verhandlungen immer die Form gewahrt bleiben und die Forderungen dürfen nicht zu hoch sein- eine Hand wäscht die andere.

Was mit Betriebseigener Tarifkommission möglich ist, sieht man auch bei der Bahn.
Es ist eben unbeschreiblicher Vorteil, nicht an einem FlächenTV zu hängen.
 
Nun, wenn ein FO in der ersten Stufe dann etwa 2250€ brutto verdient, dazu kommen noch etwa 350€ steuerfreier Zuschlag, dann kannst du dir ausmalen, was da netto über bleibt. Das sind etwa 1500€ netto. Davon Zahlst du deine Schulden ab, bleiben die 1000€ Netto für alles andere im Monat!

Etwas provozierend gefragt, die Diskussion hatte ich schon öfters mit (ehemaligen) Studienkollegen: Wie kommt man in diese Situation so wenig Geld zu verdienen???
 
Mein Tarifabschluss war viel schlechter. Ich hätte die 6,7% gerne gehabt.....:whistle:

Aber deshlab müssen die Bodenmitarbeiter der LH jetzt nicht weniger fordern, sondern ihr mehr!
Man ist hier nicht verpflichtet, die Angebote der anderen zu übernehmen.

Und wenn dann andere besser verhandeln als die eigene Gewerkschaft, kommt Neid auf und es heißt: "Sei´ doch zufrieden, ich hab auch nur....".
Ja nicht mehr, als man selbst bekam!

Typisch deutsche Mentalität!
 
nach vielen Jahren von teils deutlichen Einbussen aufgrund von gestrichenen Zulagen/Zuschlägen, erhöhter Stundenzahl, streichen von Aufwandsentschädigungen, Reduzierungen von Gratifikationen, einfrieren von Grundgehältern in einigen Bereichen sowie die Herabsetzung der erreichbaren Gehaltsobergrenzen und aber auch Untergrenzen bei Neueinsteigern, ist dies jüngste Angebot sicherlich endlich mal ausreichend um den aufgestauten Frust etwas zu lindern. Reich wird dabei niemand, noch gleicht es die Inflation der letzten Jahre auch nur annähernd aus...
Für mich aber trotzdem Grund genug gegen einen Streik zu voten...
Ich habe es aber auch nach den vielen Jahren Zugehörigkeit etwas leichter.

Und bitte jetzt bloss keine Beispiele von Firmen aufzählen wo noch weniger gezahlt wird... Sich nach unten zu orientieren kanns ja wohl nicht sein, schon gar nicht im teuren Süddeutschland. Es ist überdies noch immer ein Unterschied ob ich als Arbeitnehmer einen Vertrag unterschreibe und mir von Anfang im Klaren über den miesen Lohn bin, oder aber im Nachhinein über Jahre hinweg runtergeschraubt werde und feststellen muss, dass in Verbindung zur Inflation mein Geld hinten und vorne nicht mehr reicht.
Übrigens kenne ich einige Lufthanseaten die einem Zweitjob, wie bspw bei der genannten Arwe Service Gmbh (für die Autovermieter), nachgehen... Nach 7 Tagen Frühdienst macht das sicherlich keiner freiwillig...

Übrigens haben alle Lufthanseaten die Einschnitte der letzten Jahre zwar gefrustet, jedoch ohne weiteres hingenommen. Denn auch ihnen sind die erschwerten Rahmenbedingungen des Luftverkehrs nicht verborgen geblieben. Aber wenn ihre Firma sich Jahr für Jahr mit Rekordergebissen, -nach sicherlich gutem wirtschaften- in der Öffentlichkeit rühmen darf (dies Jahr 1,6 Milliarden), fragt man sich wer für das Ergebnis mit verantwortlich war und möchte ganz einfach am Kuchen beteiligt werden und etwas zurückbekommen...:think:
 
Wobei cih nicht weiß, wie man die Forderungen nach all den Einschnitten anders durchsetzen kann, als mit Streik, wenn der Arbeitgeber sich drückt und windet.
Da hast du keine andere Möglichkeit mehr.

Ich denke kein Arbeitnehmer ist scharf auf einen Streik, aber manchmal geht es nicht mehr anders.
Wenn man jahrelang veräppelt wird, dann staut sich solch ein Druck in der Belegschaft ggü. dem AG auf, der muß entweichen- über einen Streik. Wie bei den CLH Jungs gerade geschehen. Manchen GF/AG verstehe, was die Stunde geschlagen hat, manche lassen es weiter drauf ankommen.
 
der Meinung von Lufthansa werden sich wohl die meisten Angestellten anschliessen wie ich denke... Es erscheint kurz vor einer möglichen Annäherung/Einigung unverhältnismäßig einen Streik vom Zaun zu brechen (meine Meinung) Auch eine Gewerkschaft kann sich selber ins Aus kicken...

ver.di lehnt Lufthansa-Angebot von 7,7 Prozent ab
Lauer: Fehlender Einigungswille nicht nachvollziehbar
10.07.08
Lufthansa und ver.di konnten sich auch in der vierten Verhandlungsrunde nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen. Nach dem zuletzt von Lufthansa vorgelegten Angebot sollten die Gehälter der 34 000 in Deutschland beschäftigten Bodenmitarbeiter zum 1. Juli 2008 um 4,6 Prozent steigen. Ab Juli 2009 um weitere 2,1 Prozent. Darüber hinaus hat Lufthansa eine Einmalzahlung von einem Prozent einer Jahresvergütung für jeden Mitarbeiter angeboten. Das Angebot hat somit ein Volumen von 7,7 Prozent. In einer Sondierungsrunde hatte Lufthansa zuletzt weiteren Spielraum signalisiert. Der Tarifvertrag hätte eine Laufzeit bis zum 28. Februar 2010 haben sollen.
Bezüglich des bereits bestehenden Systems der ergebnisabhängigen variablen Vergütung war Lufthansa darüber hinaus bereit in einen Dialog zu treten, um dieses an das Wachstum und die Ertragssituation des Konzerns anzupassen.
Für die Kabine gibt es ein Angebot im gleichen Volumen. Dieses steht jedoch im Hinblick auf die notwendige Tarifeinheitlichkeit für die Kabinenbeschäftigten unter dem Vorbehalt entsprechender Vereinbarungen zwischen Lufthansa und den Tarifpartnern ver.di und UFO. Der Tarifvertrag mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO läuft noch bis 31. Dezember 2008.
Lufthansa Verhandlungsführer und Konzernvorstand Stefan Lauer: "Es ist nicht nachvollziehbar, dass ver.di bei diesem Angebot nicht einigungsfähig ist. Es hätte für die Mitarbeiter eine deutliche Verbesserung ihrer individuellen Vergütung bedeutet. Allerdings sind wir an der Grenze des Vertretbaren angekommen. Lufthansa hat sich im Laufe der Tarifverhandlungen und bis in die letzte Sondierung hinein deutlich bewegt. 6,7 Prozent Tabellensteigerung und ein weiteres Prozent Einmalzahlung zusätzlich zu der Ergebnisbeteiligung für das Jahr 2007 für jeden Mitarbeiter sind ein stattliches Angebot. Dass ver.di trotz Kenntnis der aktuellen Entwicklung in der Airlinebranche dennoch das Scheitern erklärt hat, ist nicht mehr nachvollziehbar und wirft die Frage auf, welche Zielsetzungen eigentlich verfolgt werden. Auch mögliche Streikmaßnahmen stellen sich insoweit als völlig unverhältnismäßig dar und träfen in der Urlaubszeit vor allem unsere Kunden."
 
Zuletzt bearbeitet:
Und bitte jetzt bloss keine Beispiele von Firmen aufzählen wo noch weniger gezahlt wird...
Keineswegs. Ich sehe ein anderes Problem: mehrere Jahre waren die
AN-Vertretungen und Gewerkschaften sehr moderat und haben daher an
Zuspruch verloren. Zu einem derart von Ungewißheit geprägten Zeitpunkt
wie diesem Frühjahr-Sommer dann auf den Busch zu klopfen und einen
Streik anzupeilen, ist wiederum eine mächtige Säge am eigenen Ast.

Jahrelang Schlafen (selbst wenn es dem Unternehmen insgesamt genützt
hat) und dann schlagartiges Aufholenwollen genau jetzt sagt nichts aus
über die tatsächlichen wirtschaftlichen Nöte der Beschäftigten (die mE im
Zweifel von den Gewerkschaften mitverantwortet werden), sondern
über das Leitungsunvermögen der oberen Gewerkschaftsebenen.

Ich erinnere mich mit Stirnrunzeln an den diesjährigen Tarifkonflikt bei der BVG.
 
Keineswegs. Ich sehe ein anderes Problem: mehrere Jahre waren die
AN-Vertretungen und Gewerkschaften sehr moderat und haben daher an
Zuspruch verloren. Zu einem derart von Ungewißheit geprägten Zeitpunkt
wie diesem Frühjahr-Sommer dann auf den Busch zu klopfen und einen
Streik anzupeilen, ist wiederum eine mächtige Säge am eigenen Ast.

Jahrelang Schlafen (selbst wenn es dem Unternehmen insgesamt genützt
hat) und dann schlagartiges Aufholenwollen genau jetzt sagt nichts aus
über die tatsächlichen wirtschaftlichen Nöte der Beschäftigten (die mE im
Zweifel von den Gewerkschaften mitverantwortet werden), sondern
über das Leitungsunvermögen der oberen Gewerkschaftsebenen.

Ich erinnere mich mit Stirnrunzeln an den diesjährigen Tarifkonflikt bei der BVG.

Exakt so wie von dir aufgeführt würde ich die Situation auch einschätzen...
 
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