Lufthansa Pilotenstreik 2014/2015

Was ist das für eine Antwort? Wo kritisch? Und vor allem: Wo sachlich? Es gibt hier zwei oder drei Schreiber, die sich Mühe geben sachlich und wenig emonotial zu schreiben, obwohl sie teilweise als Mitarbeiter direkt betroffen sind. ...

Grundsätzlich wäre es doch zu begrüßen, wenn die Träger goldener Streifen die Provokationen von Trägern goldener Karten auspendelten, wie im Alltag: besonnen und sachlich stets.

Wo kämen wir denn hin, wenn ich mich gezwungen sähe, mich gegen Sarkasmus auszusprechen...
 
Da ist er nun der Streik. Ich will mal etwas von meiner Kritik hier wegnehmen, bin ja doch etwas angeeckt. Falls ich jemanden persönlich getroffen haben sollte, tut es mir leid. Ich werde es weiterhin nicht gut heißen noch unterstützen was die VC macht, dennoch kann ich es verstehen. Ich wünsche letztlich Erfolg darin die LH umzustimmen (glaube ich zwar nicht), dennoch werde ich die nächste Zeit nur noch wenn es nicht anders geht LH buchen, man muss sich einfach auf eine Airline verlassen können.
 
Was man m.M. nach auch nicht unterschätzen darf, sind die Kosten, die der LH durch die inzwischen 13e Streikrunde entstehen - der Konzern hat die Kosten bisher mit 300 Mio EUR beziffert. Da sind unmittelbar entgangene Buchungen sowie langfristig verlorene Kunden (weil LH leider nicht mehr zuverlässig ist, sondern nur noch teurer als die Konkurrenz) noch gar nicht mit einberechnet. Deshalb hat CEO Spohr, wie er ja auch ganz bewusst betont hat, die Aktionäre, den Aufsichtsrat und auch sonst alle Stakeholder (ausser der VC natürlich) hinter sich. Und deshalb kann die VC meiner Meinung nach hier auch nie erreichen, wonach sie nach wie vor trachtet - und umso länger es dauert, bis die Streiks vorbei sind, desto groesser ist der langfristige Schaden der VC und vor allem für die Piloten selbst.

Mit Neiddebatte, das Lieblingsargument der VC, liegt man da vielleicht auch nicht immer falsch, aber das ist dann halt auch ein Phyrrus-Sieg, wenn diejenigen, die den meisten Neid hervorrufen auch den mit Abstand größten Schaden verursachen ...
 
zum streiken gehören immer zwei, ergo ist das LH Management eher mehr an den STreikkosten beteiligt. wie schon genug beschrieben liegt dieser Streik wohl auch im Strategieplan des LH Managements. Es könnte noch schlimmer kommen, die Piloten könnten vollkommen ihre Motivation verlieren und nur noch ihren Dienst ableisten, ohne Engagement, ohne positive Haltung, ohne den Willen den Laden am Laufen zu halten..... Das wären Probleme von denen keiner der Pfennigfuchser sich Vorstellungen macht.

Saigor
 
103 und Halifax: Danke für die Sachlichkeit.

Klar kostet der Streik Geld und Kunden, ist ja auch die letzte Konsequenz nach nicht möglichen Verhandlungen.

Klar tut es weh, der eigenen Firma zu schaden. Aber was ist die Lösung?

Einfach alles akzeptieren? Zuschauen, wie die eigene Zukunft verbaut wird? Zuschauen, wie die Zukunft der Firma zerschlagen wird?
Zu Verhandlungen gehören zwei Parteien. Die, die nicht will, verursacht die Kosten.
Das Angebot der KTK kann man nachlesen. Wo kann man das Angebot der LH nachlesen?

Spohr hat lange nicht alle hinter sich, "weitgehende, weitreichende Angebote sind einfach einfach eine dreiste Lüge.

Warum glaubt denn immer jeder der LH Konzernkommunikation? Die sind nicht das Sprachrohr der Mitarbeiter...
 
Ich glaube, würde man die Stationierung von Fliegern im Ausland unterlassen, wäre die VC eher für Gespräche bereit.


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Ich glaube, würde man die Stationierung von Fliegern im Ausland unterlassen, wäre die VC eher für Gespräche bereit.


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ich bilde mir ein die VC würde schon lange verhandeln. Es gab doch auch das Angebot der VC über eine Gesamtschlichtung. Mal so aus dem Bauch raus, an der VC würden Verhandlungen nicht scheitern. Was aber scheitern muss an der VC sind Pseudo-Verhandlungen, bei der Termine anberaumt werden, es aber keinen nennenswerten Inhalt gibt. Wem das wohl nützt.....

Saigor

P.S.kann man Tarifverhandlungen öffentlich führen? Wäre vielleicht eine Idee....
 
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So, nun wird am Mittwoch noch der Kontverkehr inklusive Gernanwings bestreikt.
Darüber droht VC mit Streiks bis kurz vor Weihnachten - jede Woche ein paar Einheiten...
 
Klingt ganz nach einer Neiddebatte... :whistle:

Nein, kein Neid. Es ging um die Versorgungsansprüche der Piloten. Da darf der Vergleich mit dem Vorstand erlaubt sein. Dieser erwirbt sich mit jedem Jahr Arbeit eine Einzahlung auf sein persönliches Vorsorgekonto von 25% seines Gehaltes. Vereinfacht in der Summe ist die Höhe der Altersversorgung Jahre als Vorstand multipliziert mit 25% der Vergütung. Dieser Betrag wird mit Renteneintritt ausgezahlt (in Raten oder wie auch immer). Nachzulesen im Geschäftsbericht der LH.

http://investor-relations.lufthansa.../geschaeftsberichte/LH-GB-2014-d.pdf#page=136

Wie wäre es wenn die Lufthansa 25% eines Pilotengehaltes pro Arbeitsjahr auf ein Versorgungskonto einbezahlt und stattdessen auf ÜV und AV (ergo Betriebsrente) verzichtet :whistle:? Fändest du das überzogen? Ich weiß diese Vergleiche von Äpfel mit Birnen ;D...


Für ein Jahr Arbeit hat Herr Franz eine monatliche Altersvorsorgung in Höhe etwas unter der deutschen Durchschnittsrente erworben (bei optimistischen 30 Jahren Bezug). Man sollte immer die Relationen kennen ;).
 
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Ein trauriges Beispiel, wie Gewerkschaften heute Unternehmen zerstören. Wir brauchen aus meiner Sicht mehr als dringend ein Verbot von Gewerkschaften, die ein Relikt aus der Vergangenheit sind. Im Gegenzug brauchen wir starke Betriebsräte, die gemeinsam mit dem Arbeitgeber nach Lösungen für das individuelle Unternehmen suchen. Der Streik bei der Bahn war ein ähnliches Beispiel, hier ging es auch nur um Machinteressen von Herrn W. Hoffentlich handelt die Politik hier bald

Wenn die lieben Piloten die LH klein bekommen haben, können Sie ja bei anderen Fluggesellschaften arbeiten. Mal sehen, was sie dann verdienen.
 
Ein trauriges Beispiel, wie Gewerkschaften heute Unternehmen zerstören. Wir brauchen aus meiner Sicht mehr als dringend ein Verbot von Gewerkschaften, die ein Relikt aus der Vergangenheit sind. Im Gegenzug brauchen wir starke Betriebsräte, die gemeinsam mit dem Arbeitgeber nach Lösungen für das individuelle Unternehmen suchen. Der Streik bei der Bahn war ein ähnliches Beispiel, hier ging es auch nur um Machinteressen von Herrn W. Hoffentlich handelt die Politik hier bald

Wenn die lieben Piloten die LH klein bekommen haben, können Sie ja bei anderen Fluggesellschaften arbeiten. Mal sehen, was sie dann verdienen.

Ein trauriges Beispiel, wie sich Diskutanten auf die Seite der Arbeitgeberschaft stellen und es als naturgegeben hinnehmen, daß Arbeit immer billiger werden muß. Trotz nie dagewesener Milliardengewinne und trotz steigender Lebenshaltungskosten. Jeder Besitzstandsverlust, den irgendeine Gruppe hinnimmt, dient als willkommene Vorlage, andere Gruppen mit diesem Beispiel zu erpressen.

Ich bin weder Pilot noch Lokführer, aber solidarisch mit beiden.
 
Puh, gerade noch den letzten Platz bei der AB bekommen. Wie ich schon sagte, es ist OK wenn die VC sich dafür einsetzt, aber ich nehme keine Rücksicht darauf. Solange das nicht geklärt ist fliege ich wo es nur geht AB. Das kann mir auch die VC oder die Piloten nicht verbieten oder verübeln.

Edit: Hier was interessantes gefunden, ist da was dran? http://www.austrianaviation.net/new.../datum/2015/09/08/lh-passage-vor-dem-aus.html
 
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Gruber verfälscht den Bericht des BR, der "interne Befürchtungen" der VC referiert.

Diese Mutmaßungen einer "kontrollierten Insolvenz" leiden m.E. bereits daran, daß die Passage keine eigenständige Gesellschaft ist wie etwa die LH Cargo AG oder die LH Cityline GmbH, sondern der operative Kern der Deutschen Lufthansa AG selbst. Ein solches Vorgehen würde m.E. jahrelange Prozesse verschiedenster Claims nach sich ziehen, so kontrolliert wie ein antriebsloses Schiff auf Hoher See. Vor allem wäre in einem solchen Szenario überraschend, wenn der aktuelle Vorstand auch der neue bliebe. Ob die Unterschrift unter einem Insolvenzantrag in den Geschichtsbüchern als Gründung einer dritten Lufthansa (immerhin: Frankreich hat bereits die fünfte Republik...) vermerkt würde, scheint mir auch fraglich.

Die Lufthansa Leasings Austria andererseits gibt es in mehreren Exemplaren, und bereits seit 2009.

Lektüre auch der Anhänge des Geschäftsberichts ist sicher nie falsch.
 
Auch wenn LH Passage keine eigenständige Gesellschaft ist, so könnte man das doch umgehen - man könnte den Flugbetrieb ja bis auf 1 Strecke runter reduzieren und alle anderen Strecken von einer neuen Gesellschaft übernehmen lassen. Es geht da wohl auch um die Namensrechte etc ... wobei, wie man bei Swissair gesehen hat, kann man das auch alles umgehen ...

Das grosse Problem der VC ist meiner Meinung nach inzwischen, dass man mit wöchentlichen Streiks nur den Hardlinern in die Hände spielt und somit vielleicht eine noch radikalere Lösung ermöglicht, als ursprünglich angemacht. Auch stellt sich die Frage, wie lange die Gerichte zuschauen im Bezug auf Verhaeltnissmaessigkeit - immerhin ist ein Streik die Woche schon recht viel und man bewegt sich dann meiner Meinung nach schon ein bisschen ausserhalb dessen, was "angebracht" ist. Immerhin ist es doch eine kleine Spartengewerkschaft, die irgendwann doch das gesamte Unternehmen gefährdet, oder?

Oder auch ein wenig provokativer formuliert: wenn die VC ohnehin schon jede Woche bis Ende des Jahres Streiken könnte, dann könnte man ja die Piloten alle kündigen, weil schlimmer wird es dann ja nicht - frei nach ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende? Zugegeben, dass will natürlich keiner, aber die Berater spielen sicher auch solche Szenarien durch, oder? :shut:
 
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