Lufthansa Pilotenstreik 2014/2015

Was mich wundert, das auch viele Flüge gestrichen sind die wohl CityLine Flüge sind, z.B. die 2134 nach Münster, da fliegt immer die CL. Andere Flüge z.B. nach HAJ Mainline fliegen aber...
 
In Hannover ist zur Zeit die CeBit, da will man die Messebesucher nicht verärgern.

Die CityLine Maschinen werden eher auf den Rennstrecken der Mainline eingesetzt als zu den kleinen Airports, zu denen die Flieger eh nicht voll werden. So kann man wenigstens noch den oder anderen Pax z.B. nach Berlin bringen und muss die Paxe nicht an AB oder FR abgeben.
 
Das mit der CeBIT war mich schon fast klar, haben sich wohl noch ein paar Streikbrecher gefunden. Auch die andere Idee macht Sinn, das stimmt. Danke!
 
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Die CityLine Maschinen werden eher auf den Rennstrecken der Mainline eingesetzt als zu den kleinen Airports, zu denen die Flieger eh nicht voll werden. So kann man wenigstens noch den oder anderen Pax z.B. nach Berlin bringen und muss die Paxe nicht an AB oder FR abgeben.

Eher nur in Ausnahmefällen. Cityline als solches ist nicht zum Streik aufgerufen. Das heißt die Canadair Flotten operieren. Bei 2/3 der Embraer Flotten sitzen jedoch LH KTV Piloten am Horn die natürlich ebenfalls zum Streik aufgefordert wurden...
Da rückt die geplante Überstellung von 17 E195 zur OS doch gleich wieder in ein neues Licht.
 
Da rückt die geplante Überstellung von 17 E195 zur OS doch gleich wieder in ein neues Licht.

Nein, die KTV berederten Embraer bleiben im bei der CLH soweit ich weiß. Die von CLH Piloten beredeten E195/190 gehen zu OS weil sonst laut Schlichtung 2010 alle durch KTV Personal beredert werden müssten (falls die Lufthansa den Vertrag zufällig anerkennt ;-)!). Anstelle der E190/195 gibt es die CRJ 900 von der Eurowings die wiederum die A320 von der DLH bekommen. Hoffe ich habe das richtig durchblickt :-)!
 
Morgen, Freitag 20.03.2015, werden wieder die Kurz- und Mittelstrecken bestreikt.


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Schranner´sche Verhandlungen für Unternehmer:

"Den Gegner bewusst in eine Sackgasse manövrieren

Eine strategisch angelegte Verhandlung hat nach SNI-Prinzipien auch das mögliche Ziel, den Gegenüber „bewusst in eine Sackgasse“ zu manövrieren. Zum Beispiel: Man macht einige Zugeständnisse, der Streik wird abgebrochen, aber die eigentlichen Verhandlungen stehen noch aus. Nach zwei Monaten, wenn die Verhandlungen wieder beginnen, wird die frühere Vereinbarung widerrufen. Die Gewerkschaft muss überlegen, ob sie neu streiken soll."


"Eine andere Strategie besteht darin: Man gibt sich als verantwortungsvoller Konzern, der sich um das Wohl der Kunden kümmert und jeden Streik vermeiden will. Gleichzeitig kann man den Gegenüber in einen Streik hineintreiben, nach dem SNI-Motto „Warum ein Streik nicht vermieden werden sollte“."

"SNI versteht sich nicht als Schlichter. Der Kunde soll am Ende als „Sieger“ und die andere Seite als „Verlierer“ dastehen: „Mit unserer Unterstützung werden Sie Verhandlungssieger.“ Intern heißt es „Es gibt bei Verhandlungen keine win-win-Situation."

SNI= Schranner Negotiation Institue aus Zürich, auch als "Union Buster" bekannt.

Aber die Parallelen zu unserem Konflikt sind sicher nur zufällig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst wenn man bemüht ist die Beweggründe beider Seiten nachzuvollziehen, kommt man in meinen Augen stets zum selben Ergebnis:

Egal wer die überwiegenden Good or Bad Boys in dem Konflikt sind, schließt euch bei lediglich Brot & Wasser in einen fensterlosen Raum ein und wagt es erst wieder mit einem dauerhaft tragfähigen Kompromiss ans Tageslicht zu treten! Das ist doch kein Taktikspiel.

Nachdem ich im eigenen Umfeld immer mehr erleben musste wie Firmen ihren Mitarbeitern und Reisebüros ihren Urlaubssuchenden dringend und langfristig von Lufthansa abraten, gibt es nur eine Erkenntnis. Die Perspektiven der LH Passage schrumpfen mit jedem weiteren Streiktag erheblich.
Es nähert sich auf VC Seite der Punkt, bei dem ein Beharren auf -eigentlich- berechtigten Forderungen mehr zunichte machen als erhalten würde.
 
@ MUCFLYER:

Guter Punkt - auch in meinem Umfeld will keiner mehr LH buchen, weil die "streiken ja öfter als die AF!".

Ob die Forderungen berechtigt sind oder nicht, ist immer relativ und für den Außenstehenden - sprich Kunde, oder einer der 112.000 LH Mitarbeiter, die nicht zu den paar Prozent Piloten gehören, Lieferant etc - vollkommen egal. Faktum ist, dass man bei LH mehr zahlt, dafür aber Zuverlässlichkeit & Pünktlichkeit bekommt ... ach so, inzwischen nicht mehr, weil mehr als 1 Streiktag pro Monat ist halt nicht mehr zuverlässig.

Die Piloten sägen sich den Ast ab, auf dem sie sitzen. Und die LH Passage schrumpft, wohl leider nachhaltig. Und die Konkurrenz lacht die LH aus.

Ich persönlich finde ja, dass die VC jeden Realitätssinn verloren hat, zig Tausend Arbeitsplätze bewußt aufs Spiel setzt und das Image der LH nachhaltig beschädigt. Und als Kunde bin ich schwer enttäuscht (ich bin SEN) und derzeit auf dem Weg zu einer anderen Allianz ... traurig! :(
 
So sehe ich das auch. Die Piloten merken gar nicht das es immer schlimmer wird. Ich sehe in eine sehr turbulente und schwarze Zukunft der LH. Ich kann nur jedem raten dort wenn es geht die Fliege zu machen.
 
Immerhin muss man dann nicht mehr die Schuld bei der größer werdenden Konkurrenz am Golf, den Billigfliegern oder der Wirtschaftskrise suchen. Man kann dann als Vorstand und Gewerkschaft stolz und geschlossen sagen: Wir haben das Ding gemeinsam gegen die Wand gefahren.

Beide Parteien sollten sich langsam klar werden, dass mittlerweile sämtliches Verständnis weg ist und man im Gegensatz zur Bahn genügend Alternativen hat. Die Streikerei geht mittlerweile massiv aufs Image und schädigt LH dauerhaft, nicht nur für die Streiktage. Lufthansa hat nicht das beste Bordprodukt und sind nicht die billigsten, waren bislang aber bekannt für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit und genau diesen Bonus verspielt man sich langsam.
 
Ich bin ja nur gespannt, ob das offizielle Deutschland hier irgendwann einschreitet. Immerhin gefährden hier die Piloten mit ihren permanenten Streiks (diesmal 4 Tage lang!) nachhaltig auch über 100.000 andere Arbeitsplätze in der LH Gruppe. Das kann man ja nicht endlos lang einfach hinnehmen ...
 
Was mich wundert: wieso setzt Lufthansa keine Subcharter ein, wie es andere Airline bei Streiks machen?


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@YHZ:
Für dich etwas Aufklärung in Sachen demokratischer Rechtsstaat: Tarifautonomie

Danke. Das ist mir durchaus bewußt. Da habe ich mich wohl schlecht ausgedrückt, oder zu ungenau. Mea Culpa:
Worauf ich hinaus will, ist dass es in DE zwischenzeitlich ja auch eine Diskussion gab (angestoßen von den Streiks bei der DBahn glaube ich), das Streikrecht dahingehend zu ändern, dass nicht mehr gestreikt werden darf, wenn die Gewerkschaft mit der größten Mitgliederanzahl einen gültigen Vertrag hat. (damit eine kleine Spartengewerkschaft nicht den ganzen Konzern lähmt, wie das gerade der Fall ist).

Ich hoffe es ist jetzt klarer. Oder bin ich da falsch informiert?
 
den Gesetzesentwurf gibt es (Tarifeinheit), ob er die Klage beim Verfassungsgericht überlebt, darf stark bezweifelt werden, da sogar der wissenschaftliche Dienst des Bundestages nicht davon ausgeht das er verfassungskonform ist. Das ficht aber die Nahles nicht an, die zieht das durch.

Und wenn du dann noch erklären kannst, wie bitte die Mitglieder der kleinen Gewerkschaften ihre Interessen durchsetzen sollen? Oder steht einem als 'kleiner' einfach keine Vertretung zu? A la 'friß oder stirb!'?

Saigor
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor allem bezieht sich das ja auch darauf wo der Großteil der Mitglieder einer BERUFGRUPPE untergebracht ist (in welcher Gewerkschaft). Und dreimal darf man raten wo die meisten Piloten wohl Mitglied sind^^
Hätte in diesem also eh null Wirkung ;)
 
Der gesamte Lufthansa-Vorstand hat gerade gemailt:

Sehr geehrter Herr Donnergeräusch,

Sie als loyale Lufthansa Kunden erleben zurzeit leider massive Unannehmlichkeiten durch die wiederholt auftretenden und kurzfristig angekündigten Streiks der Vereinigung Cockpit.
Unser Ziel ist es, Ihnen so schnell wie möglich wieder die gewohnte Lufthansa-Zuverlässigkeit zu bieten, die uns seit Jahrzehnten auszeichnet und die Sie an uns schätzen.

Wir versichern Ihnen, dass während der Streiks Tausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Lufthansa Group rund um die Uhr alles Erdenkliche tun, um die Unannehmlichkeiten für Sie so gering wie möglich zu halten. Wir respektieren, dass Sie all diese Bemühungen aber nicht für die streikbedingten Belastungen entschädigen können.

Wir erarbeiten täglich innerhalb von rund zwölf Stunden verlässliche Sonderflugpläne, damit Sie so früh wie möglich darüber informiert werden, welche Flüge trotz Streiks stattfinden. Außerdem gelingt es uns bisher nach jedem Streik am darauf folgenden Tag wieder einen weitestgehend planmäßigen Flugbetrieb durchzuführen. Unsere Tochterairlines Austrian, Germanwings und SWISS haben flexibel Lufthansa-Passagiere durch zusätzliche Flüge beziehungsweise größere Flugzeuge an ihre Ziele gebracht. Das weltweite Lufthansa-Partnernetzwerk unterstützt uns ebenfalls in hervorragender Weise. So konnten in den vergangenen Streiktagen mehr als zwei Drittel unserer ursprünglich gebuchten Fluggäste ihre Ziele erreichen.

Nicht nur unsere Passagiere, auch unsere weltweiten global agierenden Kunden von Lufthansa Cargo spüren die Auswirkungen des Streiks. Mit Hochdruck arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Frachttochter daran, die Folgen zu begrenzen.

Viele von Ihnen haben Sorge, dass sich die Streiks in den nächsten Tagen fortsetzen. Wir können dieses leider nicht ausschließen. Diese Entscheidung liegt in den Händen der Vereinigung Cockpit. Deshalb haben wir die Gewerkschaft wiederholt aufgefordert, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Denn nur dort können wir diesen Konflikt lösen und gemeinsam Zukunft und Perspektiven gestalten.

Es ist unsere Aufgabe, Lufthansa dauerhaft wettbewerbsfähig zu machen. Wir können und werden daher keine Kompromisse eingehen, die unsere Zukunftsfähigkeit gefährden. Wir wollen auch in den nächsten Jahrzehnten als verlässliche Premiumfluglinie unseren Kunden zur Verfügung stehen können.

Wir entschuldigen uns auch im Namen all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kabine und am Boden dafür, dass Sie, unsere Kunden, die Hauptleidtragenden eines internen Konflikts sind. Wir möchten Sie so schnell wie möglich wieder verlässlich an Ihre Reiseziele bringen, damit Sie sich auch in Zukunft für Lufthansa entscheiden.
Wir danken Ihnen sehr für Ihre Geduld und Ihre Loyalität.

Mit freundlichen Grüßen
 
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