Lufthansa Pilotenstreik 2014/2015

GDL und VC demonstrieren aktuell ja nur zu gut dass so ein Gesetz notwendig ist.

ist es?

Nur weil es wirklich ein paar schaffen ihre Interessen zu vertreten und das von den Medien hochgeschrieben wird. Ist es momentan grad ein wenig viel? Mag schon sein, für Betroffene ist es immer der falsche Zeitpunkt für den Streik. Aber nur weil es mal nicht nach eigenem Wunsch läuft soll Teilen der Arbeitnehmer ihre Rechte vorenthalten werden? Aber natürlich nicht allen sondern nur ein paar lästigen...
Das ganze Politiker Gelaber (für den Zeitpunkt nach dem Gesetz zur Tarifeinheit) von wegen 'dann sollen sich die kleinen und großen Gewerkschaften einigen und schon geht's!' wurde doch schon probiert, nämlich als es VC oder Marburger Bund noch nicht gab und eben die verdi Vorgänger etc für die 'Spezialisten' verhandelt haben. Doch irgendwie, das hat nicht geklappt. Sonst gäbe es die 'Spartengewerkschaften' gar nicht, denn Vertretung der Interessen und Anliegen der kleinen Gruppen findet durch die DGB Gewerkschaften schlicht nicht statt.

Die Angst vor weiteren kleinen Gewerkschaften und ausufernden Streiks ist auch unbegründet, denn die Zahl der Spartengewerkschaften ist überschaubar klein. Es gab in den letzten Jahren auch keine Neugründungen. Warum? Ganz simpel, das Gründen einer Gewerkschaft ist keine leichte Angelegenheit die man mal aus kurzem Frust über eine Tarifverhandlung in die Wege leitet. Es bedarf einer willigen Zahl an Mitgliedern, genug Freiwilligen (erstaunlich für die meisten, aber kaum jemand in den Spartengewerkschaften bekommt Geld für sein tun, außer Spesen nichts gewesen. So viel zu 'Machtansprüchen und Bereicherung der Gewerkschaftsvorständen der Kleinen'. Was bekommt der Bsirske so im Jahr?) für diverse nötige Ämter, und ein Haufen Kohle.

Es wäre ein leichtes für die Bahn einfach mit der GDL abzuschließen, die könnten sich schon auf Prozente und Stunden einigen. Und was die Vertretung des restlichen Personals im Zug angeht, sollen sie halt abschließen, dann kann jeder aus dem Bereich kund tun welcher Tarifvertrag gelten soll und fertig. Sollte für eine moderne Lohnbuchhaltung kein Problem sein. Doch die Verweigerungshaltung liegt da wohl im Management. Das LH Verantwortlichen wollen die Rückstellungen der Piloten klauen und jeder beklatscht es. Wer sind da die Bösen?

Saigor

immer noch Daumen drückend für die Piloten
 
Ich möchte mich hier gar nicht weiter groß äußern. Eingefahrene Meinungen zu ändern war noch die die Stärke der Deutschen. Nur anhand des aktuellen Streiks das folgense Beispiel, wie es läuft:
"Die VC" hat LH am Donnerstag, 16.10. zu Verhandlungen aufgefordert und war dazu bereit auf Vorbedingungen zu verzichten. Also wie LH es immer gefordert hat. Man wertete das interns als großes Zeichen der LH und als große Geste zum Einigungswillen.
Und dann braucht 4,5 Tage um auf das Schreiben zu reagieren! 4,5 Tage, weil man sich erst noch intern abstimmen musste! 4,5 Tage um zu sagen, ja, wir wollen auch verhandeln. So läuft der Hase!


Zitate der LH, die groß in den Medien rausposaunt wurden:

"Lufthansa ist zu JEDEM Zeitpunkt bereit, weiter zu verhandeln."

"Die VC muss wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren"

"Wir bleiben weiter gesprächsbereit und haben ein hohes Interesse gemeinsam mit den Tarifpartnern Lösungen zu finden.Wir fordern deshalb die VC auf, wieder mit uns in Verhandlungen einzutreten."

"Die Gespräche könnten SOFORT beginnen." "Wir müssen so SCHNELL WIE MÖGLICH an den Verhandlungstisch zurückkehren, am liebsten SOFORT. Ich bin für Cockpit rund um die Uhr erreichbar", sagte Volkens.


Abgesehen davon sind wir Deutschen schon extrem verweichlicht! Wir haben in den letzten 4 Jahren 9 mal gestreikt, davon ein mal 72 Std und jetzt 36 Std. Von den 9 Mal waren 8 mal seit April, 6,5 Monate. Und schon schreien alle, als wäre das der Untergang des Abendlandes.
Wenn sich andere nicht organisieren können oder für den Erhalt ihrer Bedingungen eintreten (das wird schon ein Anderer für mich machen...), dann bin ich trotzdem nicht bereit mich diesen Leuten anzupassen, nur weil es zeitgemäß ist zu allem Ja und Amen zu sagen, was der AG von einem fordert. Wir werden unsere Bedigungen hoffentlich so gut wie möglich verteidigen- und auch daran wird LH nicht pleite gehen, sondern mit uns zusammen eine Läsung finden müssen. Aber wenn man SO wie oben geschildert "verhandelt", dann wird das noch weit in das nächste Jahr gehen und wohl auch 500 Mio kosten müssen.
Fr. Menne hat ja schon die Streikkosten mit eingepreist in das Ergebnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, also ich weiß echt nicht mehr wie man die Kuh bei der LH (und bei der GDL) vom Eis bekommt. Ich habe mich schon damit abgefunden und werde also in Zukunft die LH und Bahn meiden wie es nur geht. Heute morgen hat ein Pressesprecher der VC ein Interview gegeben. Er meinte das die LH bei Premiumprodukt sich auch mit Premiumairlines vergleichen soll und nicht mit Low Cost Airlines. Das stellt sich mit natürlich die Frage, wie soll die das anstellen? Wenn Emirates und Co. keine Premiumairlines sind, dann weiß ich auch nicht. Und Fakt ist auch, die sind praktisch immer billiger als die LH auf den Strecken nach Asien. Ja, mir ist bewusst das es staatliche Zuwendungen, Steuervorteile usw. gibt, aber was soll die LH da noch machen? Wie ich schon mal gesagt hatte, ich arbeite in einer sehr gut florierenden US IT Firma, aber meint ihr wir dürfen alle First Class fliegen? Nein, ich muss auch die günstigsten Flüge buchen. Und da fällt die LH Gruppe meistens raus. Unser Mgmt. interessiert das wenig ob es da Lounges usw. gibt, da zählt der Preis. Und das ist in vielen Firmen so. Egal wie das ausgeht, die LH hat riesige Konkurrenz die sich bei jedem Streik und jeder Aktion die Hände reiben. Ich möchte nicht in der Haut eines Carsten Spohr oder eines LH MA stecken, ich wünsche viel Glück für die Zukunft, und klar begrüsse ich es wenn es der LH gut geht!
 
Wenn sich andere nicht organisieren können oder für den Erhalt ihrer Bedingungen eintreten

Mit genau solcher Argumentation schürst Du den (sozialen) Unfrieden im Konzern und darfst dich nicht wundern, wenn "euch" ein eiskalter Wind vom Rest des Konzerns um die Ohren weht.
Wir Herren im Cockpit versus dem dummen Plebs am Boden.....

Gehts noch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Streikrhetoriken beider Seiten zu zerpflücken ist wenig hilfreich. Egal aus welcher Branche, egal aus welchem Jahrzehnt, sie könnten beliebig mit Copy & Paste ausgetauscht werden... Es sind immer die Anderen die sich wenig kompromissbereit zeigen.
Ja, auch LH hat sich in dem Konflikt mit all seinen Nebenschauplätzen wahrscheinlich wenig souverän gezeigt und bspw. mit der Kündigung der bestehenden Konzern-Betriebsrenten und Übergangsversorgung im Cockpit, die Belegschaft brüskiert und frustriert. Und jetzt?
Bevor man die momentane Entwicklung überhaupt bewertet, stellt sich doch zuerst die Frage ob die Weichenstellungen des Konzerns alternativlos sind oder einzig der Gewinnmaximierung dienen. Ob im Kontext des Branchenumfeldes ein 'immer weiter so, es kommen wieder bessere Zeiten' angesagt ist oder nicht, darf dabei jeder selbst einschätzen. Vermutlich kommt die Lufthansa an einschneidenden und schmerzhaften Einschnitten nicht vorbei um sich für die Zukunft zu rüsten. Ein Großteil des Konzerns hat bereits äußerst unangenehme Maßnahmen umsetzen müssen.
Sehr bitter und unerträglich nun tatenlos zuschauen zu müssen, wie diese Beiträge mit jedem Streiktag über Nacht wieder ausgekippt werden. Alles für die Katz...
Eine VC wird sich irgendwann fragen müssen ob der Bogen nicht überspannt wurde, ob man mit dem richtigen Augenmaß entschieden hat. Der Zahltag kommt eh, ein Wachstum im Konzern wird nur noch außerhalb der Passage und wahrscheinlich gar außerhalb eines VC Zugriffs stattfinden.
Man kann nur hoffen, dass beide Seiten doch noch zeitnah die Kuh vom Eis holen und/oder wenigstens in die Schlichtung gehen. Es stehen noch zahlreiche Themen an, jedesmal ein beharren auf Maximalforderungen und wir können den Laden gleich zusperren. Einer Seite könnte dies gelegen kommen...
 
Tja, dann solltest du dich mal besser informieren...
wer denn? wie viele? erleuchte mich..

und wenn das alles an Gegenrede ist, das sich vielleicht die 'Angestellten der Kaninchenzüchter Gewerkschaft e.V.' gegründet hat, bisserl dünn.
VC und LH waren quasi schon auf der Zielgerade zur Einigung, bis ein Machtwort aus der LH Spitze das ganze gekippt hat. (Ist nur ein Gerücht um drei oder vier Ecken, also weiß ich nicht wirklich ob es stimmt). Fakt ist das die Fachgewerkschaften nicht aus dem Boden sprießen wie Pilze. Fakt ist auch das die Streiktage vernachlässigbar gering sind im europäischen Vergleich. Das jetzt ein paar mehr Tage anfallen ist offensichtlich auch provoziert. Juristisch war den Kleinen nicht beizukommen (auch wenn gegen uns noch zwei oder drei Verfahren anhängig sind, aber die werden wohl alle zu unseren Gunsten entschieden), also ist jetzt die politische Schiene dran. Wie arm.....

Saigor
 
Zuletzt bearbeitet:
laut wikipedia:

Am 11. September 2002 wurde der Verein als A.R.T.E. e.v. gegründet. Auf einer Mitgliederversammlung im November 2010 erfolgte die Umbenennung zu TGL Technik Gewerkschaft Luftfahrt.

ergo, wirklich neu seid ihr auch nicht, wenn das der Verein ist den Du meintest. Die ganzen Abspaltungen waren Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre. Egal ob VC, UFO etc.
Das Gerichtsurteil zur Tarifeinheit war 2010, sofern ich mich nicht irre. Seitdem ist in punkto Neugründungen nicht wirklich etwas passiert, in punkto Streiks aber auch nicht.

Saigor
 
Vielleicht sollte man die gesamte Berufsendthematik grundsätzlich an einem, sofern medizinisch tatsächlich quantifizierbaren, "funktionalen Alter" anknüpfen, statt am chronologischen Lebensalter. Flugzeugführer ist sicher nicht das einzige Tätigkeitsbild, bei dem solch ein Vorgehen angemessen scheint.

Wenn der Gesetzgeber schon mal die grauen Zellen anwirft, sollte er vielleicht mal clean sheet denken, statt in Verhinderungslogik ("Tarifeinheit") und Umstricken dysfunktionaler Konzepte ("Rentenkompromiß") verfangen zu bleiben.

http://www.airliners.de/austrian-pilotenvertrag-koennte-als-vorbild-fuer-lufthansa-dienen/32320
 
@saigor: dann definiere das nächste Mal deine Zeitrechnung etwas genauer. Für einen sind 'in den letzten Jahren' 20 Jahre, für den nächsten 10 Jahre und für dich scheinbar 2 Jahre.
 
Dann solltest du dir helfen lassen ...

Herzlichen Dank, die Antwort C9T1s auf Unsinn hatte ich wirklich vergessen ...


Leider muss man attestieren, das die Fähigkeit zum schwingen von Scheißhausparolen deutlich ausgeprägter als die Lesekompetenz ist.


STREIK-PILOTEN-VIEL GELD- HIRN AUS.


In einer unclownischen Version: Die Piloten sollten sich nicht wundern, wenn die Kunden die letztlich ihr Gehalt bezahlen, die ganze Nummer nicht mehr mitmachen. Meine Geduld zum Thema ist aufgebraucht. Mich interessiert im Grunde auch nicht mehr um was es in diesem Konflikt geht. Löst es endlich und lasst mich damit in Ruhe, oder ich werde mir nicht nur temporär nach einem anderen Transportdienstleister umsehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fakt ist auch das die Streiktage vernachlässigbar gering sind im europäischen Vergleich. Das jetzt ein paar mehr Tage anfallen ist offensichtlich auch provoziert.

Vernachlässigbar sind die aktuellen Streiks auf keinem Fall. LH verspielt nämlich durch diese schwachsinnigen Aktionen genau den Pluspunkt für den Kunden den LH gegenüber vielen anderen Airlines gehabt hat, der Zuverlässigkeit. Dafür waren gerade zahlungskräftige Kunden bereit mehr Geld für ein eher durchschnittliches Produkt auszugeben. Nur mit den immer häufigeren Streiks und Streikandrohungen von allen möglichen Kleingruppierungen (Piloten, Bodenabfertigung, Sicherheitspersonal, Fluglotsen, Vorfeldlotsen) kann man auch gleich Air France, Alitalia, Iberia oder TAP buchen, da kann man sich auch nie wirklich sicher sein dass es klappt. Wegen dem Bordprodukt bucht jedenfalls kaum einer LH...
 
naja, wenn Vorfeldlotsen oder Fluglotsen streiken, dann sind alle dran. Wir bevorzugen keinen wenn wir Flieger schaufeln, also werden wir auch alle treffen falls wir streiken. (Was wir aber normalerweise nicht tun. Aber egal, die ach so tollen Entscheider bei LH, AIr Berlin etc verklagen einen ja schon für nicht streiken. Lässt das Rückschlüsse auf die Rationalität der Entscheidungsfindung zu, wer weiß......)

Ich unterstreiche nochmal das provoziert in dem Zitat von mir. So lange LH nicht verhandeln will (echt, nicht das Gelaber vor der Presse. Nicht mal ein Termin heißt echtes Verhandeln, sondern dazu braucht aus die richtige Einstellung zur Verhandlung) wird es nichts mit Streikende. Manchmal ist die Welt simpel. Die 'Schuld' liegt schon bei beiden Seiten.....

Saigor


P.S.: Manchmal glaube ich man muss die Situation (nicht die gleiche, aber ähnlich) in der die Piloten stecken selbst erlebt haben (wenn auch nur als 'betroffenes Mitglied'), um zu verstehen was abläuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Saigor
du wirst durchaus verstanden... Und ja, absolut möglich, dass es aus Sicht der VC in den letzten Jahren mehr als unbefriedigend gelaufen ist und nicht auf Augenhöhe verhandelt werden konnte. Denkbar auch, dass LH sich beim ein oder anderen Thema nunmehr komplett verweigert.
Letztlich ist das -bedauerlicherweise- aber nicht mehr der springende Punkt. Die aktuelle Frage lautet nur noch wie lange sich der Konzern noch weitere Streiktage leisten kann. Bundesbahn und auch die DFS stehen konkurrenzloser auf vergleichbar sicherem Fundament, eine Lufthansa hätte nicht einen so langen Atem. Jeder Streiktag reduziert notwendige Investitionen und schwächt die Position im immer härter werdenden Wettbewerb.
Recht haben und trotzdem gemeinsam absaufen, auch das ist eine Option...
 
vielleicht sollte der Konzern in diesem Fall Verhandlungen in Betracht ziehen. Wie gesagt, dem Gebaren des Managements nach wollen sie diese Streiks...

Saigor
 
Zurück
Oben