Lufthansa Pilotenstreik 2014/2015

LH hat in so einigen Sachen eine eigene Rechtsauffassung, die oft zu Gunsten der Firma von den Gesetzen abweicht. Bei nichtgefallen bekommt man den Vorschlag, man könne doch klagen.

Angesichts Konkurrenten wie EY, FR (oder neuerdings Uber) halte ich solch eine Policy sogar tendentiell für sinnvoll, denn wenn etwas (ober)gerichtlich geklärt ist, müssen sich auch alle Konkurrenten desselben Rechtsraumes daran halten; zB auch, wenn der AUA der Betriebsübergang um die Ohren fliegt.

Eine familiär-verbindliche LH würde wohl im heutigen Umfeld bei lebendigem Leib aufgefressen. Dennoch macht natürlich noch immer der Ton die Musik.

Danach gibt es keine ÜV mehr lt. LH, dal LH in dem Urteil die Bestätigung der Abschaffung der ÜV sieht

M-hm.
 
Wenn das so wäre, wären die Beiträge (die ja wohl als Sondervermögen geführt werden) wohl irgendwie auszuzahlen.

Ich nehme an die Beträge der Übergangsversorgung sind als Rückstellungen in der Bilanz ausgewiesen (so wird es in der Presse formuliert). Diese kann bzw. muss man bei Wegfall des Grundes für die Rückstellung (also dem Wegfall der ÜV) auflösen. Der nachhaltige Effekt wäre eine Personalkostensenkung Cockpit von 8% (Lufthansa) oder 2-3% (VC) pro Jahr für die Lufthansa + eine Einmalzahlung der Rückstellungen.

Daß 2016 noch nicht so bald ist...

Schade, Sie wirkten so versiert auf den Gebiet des Tarifrechtes. Da hätte ich Ihnen eine aussagekräftigere Antwort zugetraut.

Angesichts Konkurrenten wie EY, FR (oder neuerdings Uber) halte ich solch eine Policy sogar tendentiell für sinnvoll, denn wenn etwas (ober)gerichtlich geklärt ist, müssen sich auch alle Konkurrenten desselben Rechtsraumes daran halten; zB auch, wenn der AUA der Betriebsübergang um die Ohren fliegt.

Lediglich die AUA hat Tarifgesetze eindeutig (laut Auffasung des EGH Generalanwalts) gebrochen. Weder EY noch FR habe dies getan (weil es zum Teil keine Gewerkschaftsverträge gibt).

Danach gibt es keine ÜV mehr lt. LH, dal LH in dem Urteil die Bestätigung der Abschaffung der ÜV sieht


Sehen Sie das anders?

Viele Grüße
 
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Ihr Blick ist zu eng, wertester!

Warum? Vielleicht fehlt mir das wirtschaftliches Verständnis, aber meine Milchmädchenrechnung geht folgendermaßen: Falls die Kosten der ÜV aktuell 2-3% der Personalkosten Cockpit pro Jahr ausmachen sollten (wie es die VC behauptet), wären das um die 30 Millionen Euro (ca. 900 Millionen Euro Personalkosten Cockpit, die Zahl habe ich aus einem anderen Forum) Kostenersparnis pro Jahr. Ist das der Betrag der die Lufthansa zukunftsfähiger machen soll? Und ich dachte dass zwecks Zukunftsängsten auch eine Kostendeckelung eingeführt werden sollte (VC)? Klären Sie mich bitte auf wenn ich falsch liegen sollte und vor allem wo! Auch gerne was die Negierung der Nachwirkung des Tarifvertrages nach 2016 seitens der LH bedeutet. Ich bin gerne bereit mein Blickfeld zu erweitern!

Viele Grüße
 
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Warum? Vielleicht fehlt mir das wirtschaftliches Verständnis, aber meine Milchmädchenrechnung geht folgendermaßen: Falls die Kosten der ÜV aktuell 2-3% der Personalkosten Cockpit pro Jahr ausmachen sollten (wie es die VC behauptet), wären das um die 30 Millionen Euro (ca. 900 Millionen Euro Personalkosten Cockpit, die Zahl habe ich aus einem anderen Forum) Kostenersparnis pro Jahr. Ist das der Betrag der die Lufthansa zukunftsfähiger machen soll? Und ich dachte dass zwecks Zukunftsängsten auch eine Kostendeckelung eingeführt werden sollte (VC)? Klären Sie mich bitte auf wenn ich falsch liegen sollte und vor allem wo! Auch gerne was die Negierung der Nachwirkung des Tarifvertrages nach 2016 seitens der LH bedeutet. Ich bin gerne bereit mein Blickfeld zu erweitern!

Viele Grüße

Ein gelinde gesagt, sehr eindimensionaler Blick, der die Geschehnisse im Konzern vollständig ausblendet.
 
Als wiederum betroffener Kunde muss ich leider sagen, dass ich zwar beide Seiten und die Komplexität der Sache verstehe, nicht aber die Tatsache, dass hier wiederum 3% der Belegschaft den gesamten Konzern in Geißelhaft nehmen. Es gab ja erst Streik bei Germanwings, und wenn die VC dann sagt, sie informieren die Kunden am Vortag, damit keiner umsonst zum Airport fährt, dann kommt mir ehrlich gestanden das K.....!

Ich glaube beide Seiten haben ihren Standpunkt klar gemacht, und jetzt könnte man ja endlich mal vernünftig verhandeln - und da gehören immer 2 dazu, auch wenn beide Seiten immer auf den anderen zeigen ... :(
 
Ein gelinde gesagt, sehr eindimensionaler Blick, der die Geschehnisse im Konzern vollständig ausblendet.


Hallo Mucflyer!
Klären Sie mich bitte auf: Es wird argumentiert die ÜV sei nicht mehr zeitgemäß und die Lufthansa könne sie sich in Zukunft in der jetzigen Form nicht mehr leisten (auch mit Kostendeckelung scheinbar nicht). Wenn die Zahlen grob stimmen die ich geschrieben habe fände ich es erschreckend wenn die Zukunftsfähigkeit der Lufthansa von etwa 30 Millionen (etwa 72 Millionen wenn man die 8% Anteil der Cockpitpersonalkosten der LH nimmt) pro Jahr abhängt die Lufthansa zahlt. Entweder liege ich falsch oder jeder plappert der Lufthansa Presseabteilung alles unreflektiert nach (damit meine ich nicht Sie!). Wenn meine Milchmädchenrechnung falsch ist bitte machen Sie die Ihre und klären mich auf! Aber bevor ich hier die bösen Lufthansa Piloten verdamme würde ich gerne Zahlen (Fakten) kennen.

Mir ist durchaus bewusst dass in Zeiten von betriebsbedingten Kündigungen und fallenden Erträgen im Konzern Handlungsbedarf von Seiten des Management besteht und die Piloten auch etwas beitragen müssen bzw. sollten. Ich verstehe aber nicht wo mein Blick auf die Kosten der ÜV eindimensional sein soll (auch im Hinblick auf die Geschehnisse im Konzern)?

Viele Grüße
 
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Als wiederum betroffener Kunde muss ich leider sagen, dass ich zwar beide Seiten und die Komplexität der Sache verstehe, nicht aber die Tatsache, dass hier wiederum 3% der Belegschaft den gesamten Konzern in Geißelhaft nehmen.

Jeder Streik ist ärgerlich, keine Frage. Aber was würden Sie in der Situation der VC machen anstatt zu streiken?

Viele Grüße
 
Im Forum ist eigentlich ein unkompliziertes Du Usus, sollten wir beibehalten...

Mich stört bei solchen tariflichen Auseinandersetzungen meist die Kriegs-, äh besser Streikrhetorik beider Seiten.
Und wir als interessierte Zuschauer argumentieren emotional munter mit, obwohl kaum jemand genannte Argumente und Zahlen ernsthaft verifizieren kann. Liegt naturgemäß ja irgendwie auf der Hand... Die ÜV kost fast nix sagen die Einen, wir müssen Rückstellungen im Milliardenbereich vornehmen, die Lufthansa. Von, wir stehen am Abgrund, bis hin, uns geht es doch blendend, ist auch intern alles zu vernehmen. Wie man es für seine Belange auslegt oder grad gebrauchen kann...
Nun schauen die meisten aber über den Tellerrand hinaus und erkennen in einem sehr schwierig werdenden Branchenumfeld die deutlich näher kommenden Einschläge. Und nun?
Mir stellen sich die Nackenhaare auf wenn nun von dir argumentiert wird die paar Millionen (Ansichtssache) für die Verteidigung des Status Quo einer ÜV wären doch zu vernachlässigen. Für weit weit weniger wurden ganze Abteilungen im Konzern geschlossen/ausgelagert/verkauft, die Angestellten freigestellt. Für weit weniger! Ganz einfach um alle Ressourcen zu nutzen auch zukünftig überhaupt eine Rolle im Luftverkehr spielen zu können. Sämtliche Konzernteile haben ordentlich bluten müssen. Urlaubsverzicht, Gehaltseinbußen, Mehrarbeit, alles dabei. Die veränderten Bedingungen bei Neueinstellungen in der Passage, sowie bspw. bei der Technik, Catering und Cargo, möchtest du gar nicht wissen.
Und wo sind nun die Signale einer VC den veränderten Bedingungen Rechnung zu tragen??
Wenn die ÜV auf biegen und brechen durchgeboxt werden soll, was hat die VC im Gegenzug bei den anderen Themen anzubieten? Lassen sie beim KTV Zugeständnisse zu?
Die VC nennt sich Solidaritätsgemeinschaft! Aha... Nur zu Kollegen im Cockpit die vielleicht zukünftig mal einen LH Arbeitsvertrag unterschreiben? Ich merk grad, ich höre besser auf.

Also nochmal aus meiner Sicht, Verständnis für das eigentliche Ansinnen ja, Verständnis es in der jetzigen Situation mit Streiks durchzusetzen Nein!
 
Hallo Mucflyer,

Kriegsrethorik finde ich auch völlig fehl am Platz. Aber ich finde die Argumentation doch sehr einseitig in der Presse und im Forum. Hier wird ein Tarifvertrag von Lufthansa gekündigt der je nach Sichtweise zwischen 2% und 8% der Personalkosten Cockpit ausmacht und den Vorruhestand betrifft und die Firma stellt sich als Opferlamm dar. Dies mit dem Argument die Zukunft der Lufthansa sei in Gefahr (was ich bei den Beträgen bezweifle). Klar kann man Beträge in Frage stellen und auch auslegen (genauso wie Bilanzen übrigens), aber ohne irgendwelche Belege leere Worthülsen a la "die ÜV ist viel zu teuer und nicht zeitgemäß" in den Raum zu schmeißen finde ich ziemlich schwach. Das ist keine Basis für eine Diskussion.

Jetzt weiß jeder wie wichtig der VC die ÜV ist (zumindest jeder der sich damit beschäftigt hat) und das sie durchaus zu Einschnitten bereit zu sein scheint (Kostendeckelung/Neutralität etc.). Für mich wird hier ein Exempel statuiert auch als Zeichen an die restliche Belegschaft (ich meine mal ein Vorstand hätte gesagt die ÜV der Piloten sei ungerecht zwecks Betriebsfrieden). Auch finde ich es nicht richtig Belegschaften zu spalten und unterschiedliche Bedingungen zwischen alt und jung zu haben, egal wie normal das heutzutage in anderen Branchen sein mag. Dein Beispiel mit den Einsparungen/Einschnitten in anderen Abteilungen ist richtig, aber Du selber leitest daraus auch nicht ab dass die VC im eigentlichen Ansinnen falsch liegt! Wie würdest du an Stelle der VC handeln?

Abseits der ÜV. Würde ich einen nachhaltigen Beitrag der Piloten zu SCORE fordern könnte man das bestimmt durch die Verzögerung von Gehaltssteigerungen oder niedriger Einstiegsstufen der Piloten erreichen und zwar im DIALOG. Produktivitätssteigerungen (höhere Auslösegrenze für Überstunden) wären auch eine Möglichkeit. Generell finde ich sollte man immer miteinander reden und Lösungen finden, hier finde ich hat das Lufthansa Management völlig versagt durch einseitige Kündigung und durch Negierung der Nachwirkung des Tarifvertrages nach 2016. Das ist nichts anderes als dem Tarifpartner die Pistole auf die Brust zu setzen und dann auch noch in der Presse Stimmung gegen ihn machen...
 
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... Wie würdest du an Stelle der VC handeln?
...

Verhandeln, verhandeln und nochmals verhandeln. Es stehen zahlreiche richtungsweisende Themen an. Geben und nehmen im Sinne der Zukunftssicherung. Man bleibt aufeinander angewiesen, ob man will oder nicht.
Die Flugbegleiter haben gezeigt wie es auch gehen könnte. Man verhandelt über einen festgelegten Zeitraum, sollte bis dahin keine Einigung erzielt worden sein, haben sich beide Seiten verpflichtet den Schlichterspruch der dann vereinbarten Schlichtung zu akzeptieren. Streiks wurden bewusst ausgeschlossen. Chapeau !!
Es gibt bei Streiks selten Gewinner. Auch eine Lufthansa hat sich in den letzten Jahrzehnten -nach entsprechenden Ausständen- das Meiste zurück geholt. Was hilft ein kurzfristiger VC Erfolg, wenn LH anschließend ohne sie die Zukunft gestaltet?
Mit den Worten von Per Mertesacker könnte man sagen: Soll die VC im Sinne ihrer Mitglieder 'schön' spielen und verlieren, oder soll mit Kompromissen gewonnen werden?
 
Sei dir man nicht so sicher, denn die Flugplaner werden sicherlich ab morgen einen Sonderflugplan in Kraft setzen, der dafür sorgt, das NACH dem Streik alles reibungslos weiter geht.
Dadurch kann aber dein anstehender Flug evtl. ausfallen.
 
Ist eh auf einmal Cityline, normal die Mainline. Wurde anscheinend getauscht.

edit: Heute morgen in MUC T2 die Hölle los, mein Flug ging aber gut. Wenn ich nicht auf Lh angewiesen wäre (Strecke MUC-HAJ), ich würde nur noch Air Berlin buchen bis es eine Einigung gäbe. Aber bin schon abgestumpft, ich ärgere mich schon gar nicht mehr und hoffe das es bald eine Einigung gibt.
 
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Obwohl VC zum Streik aufgerufen hat, haben sich dennoch viele Piloten freiwillig gemeldet um zu fliegen. Als VC würde ich mir da mal Gedanken machen, wie viele der Mitglieder noch hinter mir stehen...
Es scheinen ja dann doch nicht so viele Piloten mit dem Vorgehen von VC einverstanden zu sein, oder täusche ich mich da?
 
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Warum sind dann noch mehr Flüge ausgefallen, als LH ursprünglich geplant hatte, wenn sich angeblich so viele Piloten freiwillig zum fliegen gemeldet haben?
 
Ein oder der Sprecher von VC hat heute in einem Interview, welches ich auf B5 aktuell hörte, nach dem Streik gesagt,
"Es gibt noch viele Wege der Lufthansa zu schaden".

Bitte um Nachsicht das ich den Namen des Zitatgebers nicht mehr in Erinnerung habe.

Ich finde eine Führungspersönlichkeit sollte diesen Sachverhalt besser in Worte verpacken bzw. die Streikerziele anders kommunzieren.

Dieses Zitat ist griffig aber es ist nach meinem Empfinden der Sache selber nicht dienlich.
 
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