Lufthansa bestellt 747-8I / News und Updates

Sog. "Typische Dreiklassen-Konfigurationen" werden von den meisten "führenden"
Airlines nicht mehr installiert.

Die 744 hat bei LH in drei Klassen (C neu) 330 Sitze (wobei auch 378 denkbar wären),
die 346 JY 345 oder 369, oder FJY 306.

In der 773 der AF gibts entweder PJY 310 oder neuerdings JYM 472.
Y ist hier Eco mit 9/Reihe, M Eco discounted mit 10/Reihe.
 
Als Dank, daß Boeing Connexion beim Internet das Licht ausklipst und dadurch LH einen Marketingposition verliert, sowie etliche Milionen an Investitionen in den Sand setzt, bestellen die auch noch bei diesem Hersteller.:no:
 
Im Lauf der letzten 10 - 15 Jahre haben sich eine ganze Menge glühender Boeing-Kohlen auf dem Haupt der Lufthansa angesammelt (Nichtbau des LH-Wunschfrachters auf 777-200 Basis, Schließung der MD11 Fertigung trotz ausstehender LH-Wünsche nach weiteren 5 Frachtern etc.). Da fällt die Einstellung des I-Netanschlusses gar nicht mehr auf.

Aber ein großzügiger Rabatt hat wohl die glühenden Kohlen ganz schnell gelöscht. Hinter vorgehaltener Hand spricht man über eine Größenordnung von 40%.
 

sowohl airbus beim a380 als auch boeing bei der 747-800 schlagen vor, die first class in das deutlich
geräumigere untere deck einzubauen.
warum baut lufthansa die firstclass in die beengte beule der 747 und zersägt dafür auch noch den unteren teil der armlehnen?
im kopfbereich wirkt es durch die schrägen wände ebenfalls beengt.
siehe hier:
[FONT=ARIAL, Helvetica, Geneva][FONT=ARIAL, Helvetica, Geneva][FONT=ARIAL, Helvetica, Geneva]http://www.airliners.net/open.file/0330744/M/[/FONT][/FONT][/FONT]

virgin atlantic hat in der beule der 747 die premium economy mit ebenfalls 2+2 sitzen.

gruß, peter
 
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Im Oberdeck gibts mehr Fensterplätze bezogen auf die Sitzanzahl.
Man will der First doch was bieten...

Bei den LH 747-Classics war die First ursprünglich auf dem Hauptdeck und ein Teil der Business im Oberdeck.
 
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Wie sind de Planungen zur neuen LH-First eigentlich? Die sollte ja zusammen mit dem A380 eingeführt werden. Bleibt das so oder ist der Launch früher geplant?
 
Wie sind de Planungen zur neuen LH-First eigentlich? Die sollte ja zusammen mit dem A380 eingeführt werden. Bleibt das so oder ist der Launch früher geplant?

Ich mache es mal umständlich. Ursprünglich sollte mit Einführung des A380-800 bei der LH im Jahre 2008 eine Neue First und Eco kommen. Da sich die erst Auslieferung nun aber bis 2009 hinauszögert und man bei LH nicht so lange warten kann und möchte. Stichwort; UA, BA, SQ ua. präsentieren im Nächsten Jahr eine neue First, bzw. SQ hat schon. Kann LH nicht noch ein Jahr mehr warten, und bleibt da bei der Einführung im Jahre 2008. Zu dem ist ein Unterschied zwischen der LH First und Biz fast nicht mehr vorhanden.

Die Neue Eco scheint aber wirklich erst mit der A380-800 zukommen, schade eigentlich. Aber eine großartige Neuerung im Hause Lufthansa möchte man sich wohl für den A380 aufheben, sonst würde man da, aus LH Sicht, keine einzige Innovation einbauen.

http://www.dermobilitaetsmanager.de/news/luftfahrt/6434/
 
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aber sooo toll sind diese Sitze auch nicht (ich beziehe mich jetzt auf den Linkverweis weiter oben!)
Einführungszeitpunkt hin oder her!
 
News und Infos zur B747-8I bei Lufthansa

so allmählich rückt der Baubeginn der B748 näher. Hier können alle Infos, News und Hintergründe platziert werden.
 
[FONT=&quot]aus dem LH Presseportal[/FONT][FONT=&quot]

Strich Acht[/FONT]

[FONT=&quot]Der neue Jumbo – Warum Lufthansa ihn bestellt hat[/FONT]

[FONT=&quot]Piloten nennen sie die Königin der Lüfte, Passagiere kennen sie als Jumbo-Jet: die Boeing 747, eines der erfolgreichsten Langstreckenflugzeuge der Welt. Im Jahre 2005 verließ die letzte 747-400 die Werkshallen in Everett bei Boeing. Aber die Legende wird weiterleben, als Weiterentwicklung mit der Bezeichnung Boeing 747-8 International. Zu diesem Entschluss kamen Boeing-Manager. Und die Deutsche Lufthansa hat entscheidenden Anteil daran. Der neue Jumbo wird zunächst als Frachtversion gebaut und später auch als Passagiermaschine ausgeliefert. Lufthansa wirkte am Design dieses neuen Flugzeugs maßgeblich mit.[/FONT]

[FONT=&quot]Als erste Fluggesellschaft weltweit hat Lufthansa bereits eine Bestellung für die 747-8 I-Passagierversion abgegeben. Im Dezember 2006 orderte die Airline 20 neue Jumbo-Jets und sicherte sich 20 weitere Optionen der „Strich Acht“.[/FONT]

[FONT=&quot]Joe Sutter, den sie den Vater des Ur-Jumbo-Jets nennen, ließ es sich nicht nehmen, bei der Vertragsunterzeichnung von Lufthansa und Boeing dabei zu sein. Der heute 85-jährige Boeing-Ingenieur konnte seinen berechtigten Stolz kaum verbergen. Für ihn bedeutete die Entscheidung für die neue Boeing 747 mit der Zusatzbezeichnung „Strich 8“ so etwas wie das „ewige Leben“ des unter seiner Leitung entwickelten Flugzeugs.[/FONT]

[FONT=&quot]Doch Emotionen spielten für die Entscheidung, die Boeing 747 in einer dritten Generation weiterleben zu lassen, eine untergeordnete Rolle. Dennoch, das ist allgemein anerkannte Meinung in der Luftfahrtindustrie, erfordern Entscheidungen über neue Flugzeuge von Herstellern und Fluggesellschaften immer verlässlichen Weitblick.[/FONT]

[FONT=&quot]Bei Lufthansa werden Für und Wider eines neuen Flugzeugs schon weit im Vorfeld abgewogen. „Wir investieren in Forschung und neueste Technologie und treiben Innovationen voran. Die beschlossene Flottenmodernisierung ist die größte Investition in neue Flugzeuge in unserer Firmengeschichte und bringt uns auf dem Weg zum 3-Liter-Flugzeug ein gutes Stück voran. Wir schaffen dadurch eine Entkopplung von Transportmenge und Emission“, sagt Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Lufthansa AG.[/FONT]

[FONT=&quot]Ob bei Boeing oder Airbus, in vielen Flugzeugen der beiden Hersteller steckt auch viel Know-how von Lufthansa. Das Wissen und die Erfahrungen aus Flugbetrieb, Kundenwünschen und technischer Innovation der Airline werden von den großen Flugzeugherstellern sehr geschätzt. Die Abteilungen des Flotten-Managements arbeiten mit den Produzenten eng zusammen und helfen so mit, die Flugzeuge der Zukunft zu entwickeln. [/FONT]

[FONT=&quot]„So war dies auch, als bei uns die ersten Überlegungen für die Boeing 747 ‚Strich Acht‘ angestellt wurden“, erklärt Dr. Karl Echtermeyer, der in der Abteilung Konzernflottenstrategie und Flugzeugbewertung für das Projekt der 747-8-Entwicklung zuständig ist. „Aber entscheidend bei uns ist, dass wir als Team agieren“, fügt er hinzu. „Auch die Idee für die Boeing 747-8 ist nicht die eines einzelnen, sondern sie ist hier im Team entstanden und entwickelt worden“, sagt Karl Echtermeyer. Die Frauen und Männer in seiner Abteilung und ihr Chef Nico Buchholz verstehen ihr Geschäft von der Pike auf. Lufthansa baut dabei auf die Erfahrung ihrer Mitarbeiter im Team, zu dem Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler und passionierte „Flieger“ gehören. Zu visionären Ideen der Lufthansa-Mitarbeiter gehört auch eine möglichst große „Vielseitigkeit“ im Inneren des Flugzeugrumpfes. Gewöhnlich denken Planer nur an die Standards der heutigen Passagier-Klassen. Doch wie sehen die Klassen von übermorgen aus? Deshalb steht ein vielseitiger Innenraum ganz oben auf der Lufthansa-Wunschliste. Denn die Innenausstattung wird im „Leben eines Flugzeugs“ rund zweimal ausgewechselt. [/FONT]

[FONT=&quot]„Mit den Technikern und Verantwortlichen der großen internationalen Flugzeughersteller verhandeln wir auf Augenhöhe, jeder versteht sein Gegenüber und akzeptiert die Argumente des Anderen“, sagt Echtermeyer. Die Lufthansa-Experten entwickeln zusammen mit den großen Flugzeugherstellern die Maschinen der nächsten Generation und bringen dabei Innovationen auf den Weg. Und heute schon müssen sich die Verantwortlichen Gedanken darüber machen, wie die Flugzeuge der nächsten Dekade aussehen sollen. Denn das ist etwa die Zeitspanne von der ersten Idee bis zum serienfertigen Verkehrsflugzeug. Für das Großraumflugzeug Airbus A380 beispielsweise lagen bereits Mitte der 90er Jahre bei Lufthansa die ersten Pläne vor. 2009 aber wird das Flugzeug erst bei Lufthansa in den Liniendienst gehen. [/FONT]

[FONT=&quot]Die Abteilung Flottenstrategie und Flugzeugbewertung schaut deshalb immer weit in die Zukunft. Sie muss Kundenwünsche, Wirtschaftlichkeit und Umweltfaktoren im Voraus unter einen Hut bringen und diese Wünsche rechtzeitig bei den Flugzeugbauern anmelden. Zukunftorientiertes Denken – das ist hier gefragt. So dachte man bei Lufthansa schon Mitte der 90er Jahre über ein 3-Liter-Flugzeug nach, obwohl seinerzeit die Kerosinpreise bei einem Drittel unter denen von heute lagen.[/FONT]

[FONT=&quot]Aber die Konstruktionswünsche müssen realistisch und marktgerecht sein. „Wir brauchten für unsere Flotte ein Flugzeug, das in die Lücke zwischen der Airbus A340-600 mit rund 310 Sitzplätzen, der Boeing 747-400 mit rund 360 Plätzen und der um rund 200 Sitzen größeren Airbus A380 passt“, erklärt Karl Echtermeyer. Ein solches Flugzeug war nicht auf dem Markt und eine komplette Neuentwicklung war auch nicht zu erwarten. Das war den Lufthansa-Ingenieuren klar. So entstand die Idee, die bewährte Boeing 747 weiter zu entwickeln. „Die einfachste Lösung wäre ein Streckung des Flugzeugrumpfes gewesen, dafür gab und gibt es genügend Beispiele“, sagt Echtermeyer. Doch die Lufthanseaten wollten mehr. Und so wurde der neue Jumbo nicht nur um 5,6 Meter verlängert, sondern er bekam auch völlig neue Flügel und Triebwerke der neuesten Technologie. Gerade auf dem Gebiet der Flugzeugmotoren kam es in den vergangenen Jahren zu erheblichen Verbesserungen. Dadurch wurde der Treibstoffverbrauch deutlich gesenkt, die Betriebskosten reduzieren sich um 30 Prozent und der CO2-Ausstoß wird um 16 Prozent gesenkt. Die Lärmemissionen sind sogar 30 Prozent geringer gegenüber der „klassischen“ 747. Etwa 420 Fluggäste werden auf Langstreckenflügen nach Asien oder Nordamerika an Bord der 747-8 Platz finden – und das bei verbesserter Wirtschaftlichkeit des Flugzeugs.[/FONT]

[FONT=&quot]„Die 747-8 ist ein neues Flugzeug – und kein neues Flugzeug“, erklärt Nico Buchholz, der im Lufthansa-Konzern für das Flotten-Management verantwortlich zeichnet. Ab Ende des Jahres 2010 sollen die ersten „Strich Acht“ bei Lufthansa in Dienst gestellt werden.[/FONT]

[FONT=&quot]Neben der Passagierversion wird es auch einen 747-8-Frachter geben. Das klassische Merkmal, die hochklappbare Bugklappe, wird auch der neue 747-8-Frachter behalten und damit die Beladung von sperrigen Gütern erleichtern.
[/FONT]
 
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Ein großerSchritt nach vorn

Was erwartet die Piloten: Ein Expertengespräch für die LH Flightcrewinfo rund um die Boeing 747-8

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Emsiges Treiben in den Boeing-Werken bei Seattle: Zwischen den Fertigungslinien für die Boeing 777 und die „Dreamliner“ genannte 787 laufen die Vorbereitungen für die 747-8 auf Hochtouren, deren Fertigung für die Frachterversion (-F) ab August, und im Sommer 2009 für die Passagierversion (-I) beginnt. Als Erstkunde hat Lufthansa 20 Passagierversionen bestellt und hält Optionen für 20 weitere Flugzeuge. Die erste 747-8I bekommt Lufthansa Ende 2010: „Viele werden überrascht sein, was die 747-8I Passagieren und Piloten an Neuem bieten wird – auch wenn sie sich optisch nur wenig von der 747-400 unterscheidet“, prognostiziert Corky Townsend, Chefingenieurin des 747-8-Projektes, während sie durch die Werkshalle geht. Nur kurze Zeit später ist sie Teilnehmerin eines Expertengesprächs über fast 9000 nautische Meilen und 15 Zeitzonen hinweg:
Während Townsend und der für die Lufthansa-Konfiguration und das Einführungsmanagement zuständige Reinhard Andreae, FRA OB/T-I, in Seattle FlightcrewInfo Rede und Antwort standen, waren Lufthansa Check-Kapitän Uwe Strohdeicher, Leiter Boeing Operations Interkont, FRA NJ/O, und Mark Feuerstein, der als 748-8-Chefpilot für Boeing die Testflüge durchführen wird, aus Singapore live zugeschaltet. Wie alle anderen, so ist sich auch die Chefingenieurin sicher: „Die 747-8 ist ein großer Schritt nach vorn.“


Frau Townsend, warum ausgerechnet die Boeing 747-8? Warum nicht etwas komplett Neues wie die A380?
Townsend: Ich würde sagen: warum nicht? Wir nutzen die Vorteile der Boeing 747-400, statten die 747-8 mit neuen General Electric GEnx-Triebwerken und einem superkritischen Tragflächenprofil aus und „strecken“ den Jumbo zum ersten Mal in seiner fast 40-jährigen Geschichte um 5,6 Meter. Außerdem werden wir an bestimmten Stellen gezielt neuartiges leichtes, aber extrem robustes Material verwenden. Zusammengenommen reduziert das den Treibstoffverbrauch um 16 Prozent. Nicht schlecht für ein „Upgrade“.

Andreae: Die 747-8 baut auf einem ausgereiften, erfolgreichen Flugzeugtyp auf. Andere Flugzeugprogramme sind da wesentlich risikoreicher. Vor allem bei den Triebwerken und der Aerodynamik bieten sich viele Möglichkeiten, gezielt zu verbessern. Wenn ich gefragt werde, ob die 747-8 lediglich alter Wein in neuen Schläuchen sei, sage ich ganz klar: nein.

Townsend: Salopp formuliert, war von Anfang an unser Ziel, in enger Abstimmung mit Lufthansa so viele nützliche Sachen wie möglich für die 747-8I zu berücksichtigen. So müssen wir zu einem späteren Zeitpunkt nicht nachrüsten.

Also steht das endgültige Design noch nicht fest?
Townsend: Als Flugzeug hat die 747-8I bereits ihre endgültige Konfiguration erhalten. Es wird keine wesentlichen Änderungen beim Design geben. Dennoch werden unter anderem Lufthansa spezifische Details weiterhin in das Design miteinbezogen – das besprechen wir gegenwärtig.

Strohdeicher: Gerade erst hat sich Boeing bereit erklärt das uns bekannte „Runway Awareness und Advisory System“ (RAAS) zu installieren. Ein weiteres Beispiel ist die „Airport Moving Map“, die die Navigation am Boden erleichtert. Insgesamt haben wir hier viele positive Entwicklungen.

Auch wenn sie sich ähnlich sehen: Ist die 747-8 ein vollkommen anderes Flugzeug als die 747-400? Wenn ja, warum?
Townsend: Die Fakten sprechen für sich: 22 Tonnen mehr Nutzlast oder 16 Prozent mehr Treibstoffeffizienz pro Passagier im Vergleich zur 747-400. Der Treibstoffverbrauch wird gerade mal 3,5 Liter pro Passagier für 100 Kilometer Flugstrecke betragen. Mit einem für die Passagierversion 161,5 Kubikmeter großen Frachtraum können 21 Prozent mehr Frachtvolumen transportiert werden als bislang mit der 747-400. Das „Maximum Zero Fuel Weight“ beträgt 288 Tonnen und das maximale Startgewicht stolze 440 Tonnen. Die 747-8 fliegt 14 185 Kilometer und kann damit Passagiere und Fracht volle 1000 nautische Meilen weiter befördern als ihr Vorgänger. Kein Zweifel, die 747-8 ist ein großer Schritt nach vorn …

… vor anderen Flugzeugtypen vergleichbarer Größe?
Townsend: Aus Sicht einer Fluggesellschaft bedeutet die 747-8, Passagiere und Fracht insgesamt für die gleichen Kosten zu befördern. Aber zugleich sinken die Kosten pro geflogene Sitzmeile um 11 Prozent – wieder verglichen mit einer 747-400. Mit der 747-8 werden wir in der Größenkategorie von 400 bis 500 Sitzen einzigartig sein.
Feuerstein: Zusätzlich wird die 747-8 um 30 Prozent leiser sein und zum Beispiel den strikten C2-Lärmstandards am Flughafen London-Heathrow entsprechen sowie im Vergleich zum ICAO Chapter-4- Lärmstandard um 13 Dezibel geräuschärmer sein. Außerdem passt sie in bereits vorhandene Flughafen-Infrastrukturen – schließlich fliegt die 747-400 schon heute zu 200 Flughäfen weltweit. Und eine Airline wie Lufthansa hat durch ihren jahrzehntelangen Flugbetrieb mit der 747-400 eine ausgereifte Infrastruktur, die sie auch für die 747-8 nutzen können.

Werden Flughäfen demnach für die 747-8 bereit sein?
Townsend: Natürlich werden sich Flughäfen mit diesem Thema beschäftigen müssen. Aber: Bei allen Neuerungen sind sich 747-8 und 747-400 recht ähnlich. Deshalb glauben wir, dass Flughäfen nicht allzu lange brauchen werden, um sich anzupassen.

Andreae: Eine „Boeing Airport Compatibility Working Group“, bestehend aus Experten von Luftfahrtbehörden, Passagier- und Cargo-Fluggesellschaften und Boeing, kümmert sich aktuell sehr erfolgreich um dieses Thema. Zwei Lufthansa Kollegen arbeiten in dieser Gruppe mit. Während Boeing sich um Fragen rund um das Flughafen- und Taxiway-Layout kümmert, konzentrieren sich Fluggesellschaften auf Terminalgebäude und deren Kapazitäten: so etwa um die Abstände zwischen Gates und Flugzeugtüren.

Kommt die 747-8 auch problemlos mit schmalen Taxiways wie in Mexico-City klar? Die 747-8 mit 68,5 Meter Spannweite wird derzeit als Class Flugzeug eingestuft – genau wie die A380. Class F-Flugzeuge werden normalerweise nur für Runways mit einer Breite von 60 Metern zugelassen. Gibt es dennoch eine Zulassung für Runways mit einer Breite von 45 Metern?
Townsend: Wir werden eine entsprechende Untersuchung für 45 Meter breite Runways und schmale Taxiways durchführen. Allerdings gehen wir davon aus, dass die 747-8 die gleiche Manövrierbarkeit am Boden aufweisen wird wie die 747-400.

Strohdeicher: Soweit ich weiß, werden Piloten eventuell Probleme haben, vom Cockpit aus die äußeren Flügelkanten zu erkennen. Deshalb, weil sie nach hinten geschwungen sind und sich durch die Streckung des Flugzeugs das Cockpit 3,5 Meter weiter von der Flugzeugwurzel entfernt befindet. Demgegenüber sind bei der 747-400 die Winglets ein guter Indikator für die Spannweite. Das Manövrieren am Boden wird in Zukunft mehr denn je ein wichtiger Aspekt sein, da Flughäfen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Mexico-City und JFK in New York sind dabei nur zwei von mehreren Beispielen. Vielleicht würde sich eine zusätzliche Kamera speziell fürs Taxiing anbieten: So hätte man die Flügelspitzen jederzeit im Blick.

Townsend: Wir werden auf jeden Fall noch weitere Simulationen durchführen müssen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch hier eine optimale Lösung finden werden.

Wie sehr wird sich das Cockpit für die Lufthansa 747-400 Pilotinnen und Piloten verändern?
Feuerstein: Zunächst einmal das Flight Management System (FMS): Neben einer größerer Speicherkapazität wird es in Zukunft noch schneller Daten verarbeiten können. Außerdem erhält die Multi-Purpose Control Display Unit (MCDU) ein farbiges LCD-Display anstelle des existierenden monochromen CRT-Displays.

Strohdeicher: Ich erwarte beim Layout des Fight Decks keinen großen Unterschied zur 747-400 – und das ist auch gut so. Änderungen wie eine Airport Moving Map, die über GPS-Technologie Piloten ihre Position am Boden anzeigt, ist natürlich eine willkommene Neuerung – gerade bei schlechten Sichtverhältnissen.
Ein großer Schritt in Richtung eines „paperless cockpit“ verspricht eine elektronische Checkliste, die auf dem Multi-Functional Display (MFD) zur Anzeige gebracht und über einen Drehregler kontrolliert wird. Ein mögliches Head-up Display, das von der Decke heruntergeklappt werden kann, wird gegenwärtig von uns auf seine Nützlichkeit im operativen Betrieb hin untersucht. Persönlich bin ich vom „Vertical Situation Display“ (VSD) beeindruckt, dass auf dem Navigationsdisplay den vertikalen Flugpfad zeigt …

Feuerstein: … was Piloten vor allem bei Non-precision-Anflügen unterstützt und helfen wird, unstabilisierte Anflüge früher zu erkennen.

Strohdeicher: Aber eine Sache wird sich wohl nicht ändern – und das ist der Braunton im gesamten Cockpit (lacht).

Feuerstein: Das stimmt – Lufthansa-Piloten werden auch weiterhin das angenehme „erdfarbene“ Braun genießen können. Auch die Größe des Flight Decks wird gleich bleiben, weil sich das Design für den vorderen Rumpfbereich nicht ändern wird. Das Cockpit bleibt also genauso vertraut wie immer.

Gibt es weitere Änderungen?
Townsend: Vergessen wir nicht das „Integrated Navigation Approach System“ (IAN), das „Global Positioning Landing System“ (GLS) sowie „Navigation Performance Scales“ (NPS). NPS steigert das Bewusstsein der Crew für die Position des Flugzeugs unter Berücksichtigung des beabsichtigten Flugpfades und der erforderlichen Navigationsperformance, während IAN analog zu einem Instrumentenlandesystem (ILS)-Gleitpfad den Sinkflug abbildet und so dem Piloten erlaubt, den Anflug wie bei einem ILS-Approach durchzuführen.

Andreae: Die „Required Navigation Perfomance“ (RNP) der 747-8 verbessert sich auf 0.1 nautische Meilen. Das bedeutet einen sehr hohen Grad an Navigationsgenauigkeit. Hierdurch wird die 747-8I auf dem neuesten Stand sein und zugleich hohen gesetzlichen Anforderungen für präzise Navigationsanflüge wie etwa „Special Aircraft and Air Crew Authorization Required“ (SAAAR) entsprechen.

Feuerstein: Etwas für die 747-400 Charakteristisches wird der Vergangenheit angehören: Der Fahrwerkshebel wird nur noch die Wahl zwischen „Up“ und „Down“ zulassen. Die Möglichkeit den Hebel auf„Off“ zu schalten, gibt es bei der 747-8 nicht mehr (lacht).

Wie sieht es mit dem Geräuschpegel im Cockpit aus?
Andreae: Er wird sich reduzieren. So wird etwa die Dämmung zwischen der Innenverkleidung des Cockpits und der Außenhaut verstärkt. Hierdurch wird wahrscheinlich die größte Verbesserung erzielt.

Townsend: Zusätzlich planen wir mit Scheiben, die eine verbesserte Geräuschdämpfung aufweisen. Zudem haben wir die Lüftungskanäle der Klimaanlage an Bord ein wenig besser eingestellt. Beides gibt es bereits für die 747-400 Extended Range (ER), die nicht Teil der Lufthansa-Flotte ist. Also werden Lufthansa-Piloten im Vergleich zur 747-400 den Unterschied merken.

Die 747-8 wird exklusiv mit General Electric (GE) GEnx-2B67 Turbofan Triebwerken ausgestattet …
Townsend: … der Schlüssel zur Treibstoffeffizienz und Umweltfreundlichkeit der 747-8 gerade weil sie mit einer schadstoffarmen Brennkammer ausgestattet sind. Im März dieses Jahres hat die GEnx-2 B67 bei Bodenversuchen auf Meereshöhe einen Startschub von 70100 Pfund geschafft. Eine gute Nachricht, da wir mit einem Startschub von 67 500 Pfund und einem Nebenstromverhältnis von 1:8.0 planen. Es wird das erste Triebwerk der Welt sein, dessen vorderes Fan-Gehäuse und Triebwerksschaufeln aus Karbonfiber-Verbundwerkstoffen bestehen. Das sorgt für eine längere Haltbarkeit, weniger Gewicht und geringere Betriebskosten. Sägenzahnartige Kanten am hinteren Ende der Triebwerksgondel und der Düsenöffnung sorgen für eine lärmmindernde Mischung der heißen Abgase mit der Luftströmung. Das reduziert den Geräuschpegel.

Wozu sind die Flügelspitzenverlängerungen, also die „Raked Wing Tips“?
Andreae: Der Flügel hat mehr zu bieten, als nur die Raked Wing Tips. Verglichen mit früheren 747-Modellen wird er komplett neu entworfen. Druckverteilung, Biegemoment sowie dynamische und statische Lasten werden sich ändern. Vor allem das neue superkritische Tragflächenprofil mit seiner fortschrittlichen Technologie lässt den Flügel wesentlich effizienter Nutzlast tragen, für Auftrieb sorgen und die Geschwindigkeitsleistung verbessern.

Superkritisch bedeutet …
Townsend: … ein Tragflächenprofil, entworfen, um vor allem im schallnahen Geschwindigkeitsbereich, in dem die meisten Passagierflugzeuge fliegen, die Zunahme des Luftwiderstandes hinauszuzögern. Im Vergleich zu klassischen Tragflächenprofilen zeichnet es sich durch eine flachere Oberfläche, einen stark bogenförmigen
hinteren Bereich und einen größeren Radius für die Anströmkante aus. Das superkritische Tragflächenprofil macht den Flügel sogar ein wenig „dicker“: So hat die 747-8I eine um 2000 Liter größere Tankkapazität von insgesamt 243120 Litern als die 747-400.

Andreae: Raked Wing Tips basieren auf dem Tragflächenmodell der 777. Sie helfen, Luftwirbel an den Flügelspitzen sowie Wirbelschleppen und Luftwiderstand insgesamt zu reduzieren. Fly-by-Wire für das äußere Querruder und die Spoiler wird das „Maneuver Load Alleviation“ ermöglichen, das bei Flugmanövern und bei Windböen die Erdanziehungskraft und aerodynamische Lasten reduzieren hilft.

Feuerstein: Die inneren Klappen werden „double-slotted“ und die äußeren Klappen „single-slotted“ ausgelegt. Das garantiert ein wesentlich saubereres, effizienteres und leichteres Klappensystem. Durch eine neuartige Tragekonstruktion befinden sich die Klappen nun näher am Flügel, während die Verkleidung der Landeklappenträger aerodynamisch neu gestaltet wird. Und: Klappen, Querruder und Spoiler bestehen nunmehr aus extrem stabilen Verbundwerkstoffen und wiegen vergleichsweise wenig.

Wie wirkt sich der Flügel auf die Flugeigenschaften der Maschine aus?
Andreae: Die 747-8 ist für eine hohe Fluggeschwindigkeit ausgelegt. Also wird sich der Geschwindigkeitskorridor verringern, in dem man effizient fliegen kann. Bei der 747-400 steigt der Luftwiderstand bei geringerer Geschwindigkeit langsamer an. Deshalb ist die Performance im unteren und oberen Geschwindigkeitsbereich relativ gleich. Mit dem superkritischen Tragflächenprofil erhält man nun eine bessere Performance im Hochgeschwindigkeitsbereich, allerdings ist der Geschwindigkeitskorridor hierfür schmaler. Piloten werden daher genauer darauf achten müssen, wie schnell sie unterwegs sind.

Strohdeicher: Unsere Piloten fliegen nach einem „Cost Index”: Je nach Gewicht und Wetterlage variiert die Geschwindigkeit, um so effizient wie möglich unterwegs zu sein. Dabei spielt sich in der Regel alles zwischen Mach .84 und .86 ab, Flügel – und Triebwerke – sind speziell für diesen schmalen Geschwindigkeitskorridor konstruiert worden. Und in diesem Geschwindigkeitsbereich soll die 747-8 die beste Performance liefern – ein gutes Argument, sich für dieses Flugzeug zu entscheiden. Dieselbe Strecke wird mit höherer Geschwindigkeit und gleichbleibendem Treibstoffverbrauch geflogen.

Feuerstein: Dieses Profitpotenzial ist für Piloten als Manager ihres Fluges enorm wichtig. Das Fly-by-Wire wird für die 747-8 so ausgelegt sein, dass sie den gefühlten Flugeigenschaften der 747-400 entspricht und zugleich eine größere Nutzlast mit der gleichen Start- und Landegeschwindigkeit befördern kann.

Teil 2 folgt
 
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Teil 2:

Wo gibt es noch Unterschiede?
Andreae: Die 747-8 wird die gesamte Bandbreite der „Envelope Protection“ bieten, aber kein „Envelope Limitation“ wie bei Airbus-Flugzeugen haben. Ein Pilot wird in jeder Situation die volle Kontrolle über alle Steuerflächen haben.

Strohdeicher: Die Envelope Protection geht mit verschiedenen Systemerweiterungen einher, die für noch mehr Sicherheit sorgen: „Tail-Strike Protection“, das bereits erwähnte „Maneuver Load Alleviation“, „Pitch Augmentation Control“, um das Fliegen noch einfacher und präziser zu machen sowie ein „Direct Lift Control“, das das Landeverhalten der Maschine verbessert.

Wie gut wird die Take-off Performance mit voller Nutzlast zum Beispiel von einem hoch gelegenen Flughafen wie Mexico-City sein?
Townsend: Die 747 hatte schon immer sehr gute Leistungsmerkmale bei Start und Landung in dünner Luft. Das gilt auch für Mexico-City und anderswo.

Warum wird Boeing eine Staudruckturbine, eine „RAM Air Turbine“ (RAT), installieren?
Townsend: Die RAT wird sicherstellen, dass das Hydraulik-System und damit alle Steuerflächen auch im sehr unwahrscheinlichen Fall eines vollständigen Triebwerkausfalls funktionieren. Weil der Triebwerks-Fan des GEnx-Triebwerks mit einem Durchmesser von 105 Zoll größer ist als bei der 747-400, wird er sich bei anströmender Luft langsamer drehen und möglicherweise für die Hydraulik nicht genügend Energie gewinnen, die die 747-8 benötigt. Durch das superkritische Tragflächenprofil trägt jeder Flügel mehr Gewicht: Speziell die hinteren Flügelflächen, wie die Klappen, Querruder und Spoiler benötigen daher mehr hydraulische Energie, damit sie sich bewegen.

Wird es ein separates Type Rating für die 747-8 geben?
Feuerstein: Nein. Wir beabsichtigen ein einheitliches Type Rating für 747-400 und 747-8 zu haben.

Und der Umschulungskurs, um von einem zum anderen Muster zu wechseln?
Strohdeicher: Bei Lufthansa planen wir derzeit, dass der Umschulungskurs nicht länger als fünf Tage dauert.

Wird die 747-8 die Erwartungen der Lufthansa-Piloten erfüllen?
Strohdeicher: Keine Frage, meine Kollegen und ich freuen uns auf das Flugzeug. Piloten melden sich auf eigene Initiative für die 747-Flotte an, weil sie die 747-8 fliegen wollen – das spricht für sich.

Feuerstein: Letztes Jahr in Frankfurt habe ich vor Lufthansa-Piloten einen Vortrag über die 747-8 gehalten. Glauben Sie mir, alle Anwesenden waren stark daran interessiert, was ich zu sagen hatte. Ganz ehrlich: Ich kann es selber kaum erwarten, die 747-8 zu fliegen.

Können wir irgendwann eine 747-9 erwarten?
Townsend: Nun, gerade sind wir ein wenig mit der 747-8 beschäftigt (lacht). Aber zu einem späteren Zeitpunkt – wer weiß?

FRA CI/I
Corky Townsend und Reinhard Andreae standen in Seattle FlightcrewInfo-Redakteur
 
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Hm, eine Menge Marketinggerede, doch sollte man sich auch vor Augen führen dass die 747-8i unter der Nummer A20WE ihre Zulassung von der FAA erhalten soll. Wem das bekannt vorkommt, darunter wurde schon die 747-100 geführt. Boeing umgeht damit Zulassunghürden für neue Flugzeuge. Ob der Wein neu sein wird? Noch sind die Trauben nicht reif. Der Schlauch ist jedenfalls alt, wenn auch umfassend geflickt.
 
Mir fällt Nachvollzug dieser Einschätzung schwer.

Bei einem komplett neuen Profil und Flügelaufbau?

Zudem spricht Dein Behördenargument eher gegen Deine These alter Schläuche.
 
Übrigens finde ich die allg. zu findenden Einschätzungen zur 748 müßig; es wird nicht
das tollstanzunehmende Flugzeug sein, daß Boeing je erschaffen haben wird, das
darf man gerne aus den Verkaufszahlen ablesen. Da Boeing sich aber nun nach zähem
Ringen zur Realisierung entschließen ließ, verstehe ich nicht, was dieses ubiquitäre
Damüssenwirerstmalabwarten-Georakel soll (das Du hier nur sehr milde äußerst,
freilich). Dieses Orakeln ist an anderen Stellen in Boeings Portfolio viel angebrachter.

Und für Lufthansa, was ist die Alternative? Die 744 werden mit ihrem straffen Programm
der letzten Jahre auch bei bester Pflege irgendwann 'morsch'. Also: Noch 56 A346?
 
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