Lufthansa außerhalb München - Allgemein

Laut der wiwo wurde die Kooperation mit NetJets nun fristlos von NetJets eingestellt.
Die LH hat nun massive Proleme, die Flüge durchzuführen!
 
Zuerst habe ich einfach nur gestaunt, was der Erwerb von 19% der JetBlue soll.
Aber je länger ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass das wohl einer der cleversten Züge im Airlinerschach war, den man sich vorstellen kann.

Mit den 204 Mio € aus der Konzernportokasse haben sie folgendes erreicht, selbst wenn sie das nur als Investment nutzen:

- Skyteam wird es sehr schwer fallen, JetBlue zu übernehmen. Damit wäre deren monopolartige Präsenz an der US Nordostküste verhindert.

- Die (vor)laut geäusserten Träume von Air Berlin JetBlue als Feeder in den USA zu nutzen, sind zerplatzt wie eine Seifenblase.

- Es besteht die Möglichkeit den eigenen Partner UA zu stärken. Wenn die 32% von JetBlue erwerben, haben sie die Kontrolle. UA hat, so wird spekuliert, 4 Mia $ in der Kriegskasse. Eine Übernahme von mehr als 50% kommt ja nicht in Frage, da sonst bedingt durch die Unions die niedrige Kostenstruktur von JetBlue beim Teufel wäre.

- Sollte UA durch Delta übernommen werden, wäre dort für die Star wenigstens kein Vakuum, wenn der Merger die Allianz wechseln sollte.

- Gleiches gilt für US.

- Die Finanzspritze erleichtert JetBlue die geplanten Brasiliendienste zu realisieren.

Bei einem wie auch immer gearteten Zusammenwirken ergäben sich weitere Vorteile für die Lufthansa und die Star.
- Feederdienste in New York, Orlando und Boston.

- Die Karibik- und Mexicoziele von JetBlue könnten die Ziele der an AirBerlin verkauften Condor ersetzen (allein dafür bekommt LH über 500 Mio €, ist die ungeliebten Flugzeuge los, kann aber die zur Zeit so benötigten KV-Crews behalten).

- Erweiterung des Starnetzes in den USA, der Karibik und wenn umgesetzt auch nach Brasilien. In vielen der so erschlossenen Gebiete ist Skyteam stark vertreten.

- Wenn, wie befürchtet, die Slots in New York JFK beschränkt werden müssen, verfügt die Star über die JetBlue Grandfather Rights.

... und das alles für eine Geldanlage von 204 Mio €, die wohl auch noch Gewinn abwirft.
 
Vielleicht darf die Lufthansa dann mit der Fertigstellung des Terminal 5 in JFK auch dort abgefertigt werden, wär für mich persönlich ein Traum. ;D;D
 
Zuerst habe ich einfach nur gestaunt, was der Erwerb von 19% der JetBlue soll.
Aber je länger ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass das wohl einer der cleversten Züge im Airlinerschach war, den man sich vorstellen kann.

Mit den 204 Mio € aus der Konzernportokasse haben sie folgendes erreicht, selbst wenn sie das nur als Investment nutzen:

- Skyteam wird es sehr schwer fallen, JetBlue zu übernehmen. Damit wäre deren monopolartige Präsenz an der US Nordostküste verhindert.

- Die (vor)laut geäusserten Träume von Air Berlin JetBlue als Feeder in den USA zu nutzen, sind zerplatzt wie eine Seifenblase.

- Es besteht die Möglichkeit den eigenen Partner UA zu stärken. Wenn die 32% von JetBlue erwerben, haben sie die Kontrolle. UA hat, so wird spekuliert, 4 Mia $ in der Kriegskasse. Eine Übernahme von mehr als 50% kommt ja nicht in Frage, da sonst bedingt durch die Unions die niedrige Kostenstruktur von JetBlue beim Teufel wäre.

- Sollte UA durch Delta übernommen werden, wäre dort für die Star wenigstens kein Vakuum, wenn der Merger die Allianz wechseln sollte.

- Gleiches gilt für US.

- Die Finanzspritze erleichtert JetBlue die geplanten Brasiliendienste zu realisieren.

Bei einem wie auch immer gearteten Zusammenwirken ergäben sich weitere Vorteile für die Lufthansa und die Star.
- Feederdienste in New York, Orlando und Boston.

- Die Karibik- und Mexicoziele von JetBlue könnten die Ziele der an AirBerlin verkauften Condor ersetzen (allein dafür bekommt LH über 500 Mio €, ist die ungeliebten Flugzeuge los, kann aber die zur Zeit so benötigten KV-Crews behalten).

- Erweiterung des Starnetzes in den USA, der Karibik und wenn umgesetzt auch nach Brasilien. In vielen der so erschlossenen Gebiete ist Skyteam stark vertreten.

- Wenn, wie befürchtet, die Slots in New York JFK beschränkt werden müssen, verfügt die Star über die JetBlue Grandfather Rights.

... und das alles für eine Geldanlage von 204 Mio €, die wohl auch noch Gewinn abwirft.

genaue Analyse, so würd ich das auch sehen. Für relativ kleines Geld, sehr viel erreicht. Die Chancen übersteigen die Risiken deutlich... :)
 
genaue Analyse, so würd ich das auch sehen. Für relativ kleines Geld, sehr viel erreicht. Die Chancen übersteigen die Risiken deutlich... :)

Ganz so euphorisch wäre ich mal nicht, weil der Deal evtl. eine Southwest, den Marktführer in diesen Segment, auf neue Pläne bringen könnte.
Und die sind Allianzunabhängig und könnten den Nordosten als neues Zielgebiet erklären. Dann hätte es eine Jetblue wohl deutlich schwieriger wegen der annähernd wohl gleichen Kosten als gegen die hochpreisigen Delta, American, Continental oder Northwest anzufliegen.
 
Ganz so euphorisch wäre ich mal nicht, weil der Deal evtl. eine Southwest, den Marktführer in diesen Segment, auf neue Pläne bringen könnte.
Und die sind Allianzunabhängig und könnten den Nordosten als neues Zielgebiet erklären. Dann hätte es eine Jetblue wohl deutlich schwieriger wegen der annähernd wohl gleichen Kosten als gegen die hochpreisigen Delta, American, Continental oder Northwest anzufliegen.

Das war keine Euphorie, nur eine schlichte Aufzählung von Chancen, Möglichkeiten und bereits nur durch den Kauf alleine bewirkten Effekten.
Wie und ob sie genutzt werden, bedarf einer sehr viel genaueren Betrachtung und Abwägung. Diese überlasse ich aber mal lieber den Fachleuten.

Ob Southwest JetBlue "angreifen" möchte oder nicht, ist eher nicht von der LH-Beteiligung abhängig. Bei einer Kooperation mit LH oder auch mit UA täten sie sich aber recht schwer damit.

Noch ein Effekt:
Der Zeitpunkt der Beteiligung war nicht nur aus börsen- und währungstechnischer Sicht ideal. Sollte sich AF-KLM gerade jetzt AZ ans Bein binden, würden für Gegenreaktionen sicher weniger Resourcen zur Verfügung stehen.
 
Das war keine Euphorie, nur eine schlichte Aufzählung von Chancen, Möglichkeiten und bereits nur durch den Kauf alleine bewirkten Effekten.
Wie und ob sie genutzt werden, bedarf einer sehr viel genaueren Betrachtung und Abwägung. Diese überlasse ich aber mal lieber den Fachleuten.

Ob Southwest JetBlue "angreifen" möchte oder nicht, ist eher nicht von der LH-Beteiligung abhängig. Bei einer Kooperation mit LH oder auch mit UA täten sie sich aber recht schwer damit.

Noch ein Effekt:
Der Zeitpunkt der Beteiligung war nicht nur aus börsen- und währungstechnischer Sicht ideal. Sollte sich AF-KLM gerade jetzt AZ ans Bein binden, würden für Gegenreaktionen sicher weniger Resourcen zur Verfügung stehen.

Genau durch die Kapitalaufstockung könnte Southwest in Zugzwang kommen, ähnlich der Strategie die Lufthansa bei uns gegen Air Berlin derzeit vollzieht. Muß ja nicht kommen, aber in der Führungsebene der Southwest wird man dies besonders beobachten. Und mein Post ist nicht gegen die Aufzählung von dir gerichtet, sondern der überschwengliche Kommentar von @ MUCFlyer. Aus europäischer Sicht bestimmt eine guter Sachzug, ob er wirklich das bringt wird die Zukunft zeigen. Für andere Aktivitäten geht das Geld aber zunächst der Lufthansa ab. ;)
 
@flymunich
Euphorie ? Die Chancen übersteigen die Risiken, so einfach... Eine Aquisition ohne Risiken gibts wohl kaum... Ich bin mal auf die Reaktion von US gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@flymunich
Euphorie ? Die Chancen übersteigen die Risiken, so einfach... Eine Aquisition ohne Risiken gibts wohl kaum... Ich bin mal auf die Reaktion von US gespannt.

Was ist mit Mitarbeiterzufriedenheit, hierfür wär die Portokasse auch mal geeignet. Ach stimmt ja, dies ist in einer AG ja ein Fremdwort. :(
Aktionäre wichtiger als Mitarbeiter!!!
 
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