Braucht MUC die 3. Runway und den Satelliten? (bis 12/2013)

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Nicht offen für weitere Antworten.
Ja, aber man muß doch nicht BWL oder Steuerrecht studiert haben, um die Basisdaten der Bilanzen von FMG und Fraport vergleichen zu können.

Aber helfen würde es, mir zumindest.
Nenne doch auch einmal die Gläubiger der Fraport- und FMG-Schulden.
Sonst bist du gleich wieder beim "Äpfel/Birnen-Thema", denn die Verbindlichkeiten bei den Gesellschaftern sind Zinsbefreit und die Rückzahlungen können bei Bedarf gestundet werden.
Anders die Schulden bei Kreditinstituten...


Klagen dann auch nur Formsache damit die Gerichte Arbeit haben.
Ich finde es gut dass der BUND seine Klage hauptsächlich auf dem Klimaschutzargument aufbaut. Für mich eine klare Themaverfehlung, schließlich würde mit der Verhinderung der Dritten Bahn nicht eine Flugreise vermieden werden, im Gegenteil.
 
Aber helfen würde es, mir zumindest.
Nenne doch auch einmal die Gläubiger der Fraport- und FMG-Schulden.
Sonst bist du gleich wieder beim "Äpfel/Birnen-Thema", denn die Verbindlichkeiten bei den Gesellschaftern sind Zinsbefreit und die Rückzahlungen können bei Bedarf gestundet werden.
Anders die Schulden bei Kreditinstituten...

Die 2,2 Mrd. sind überwiegend bei Banken. Die FMG sagt zwar nicht bei welchen (muß sie auch nicht), aber da werden die üblichen (DB, BayernLB?) dabei sein. Und >>Irrtum<< die Gesellschafterkredite (zus. 492 Mio.) müssen schon verzinst werden - zumindest seit ein paar Jahren. Nur werden sie in Jahren mit negativen Jahresergebnis gestundet und müssen dann max. bis zu 4 Jahre zurück bezahlt werden - so wie jetzt die 152 Mio. Euro.
 
Der Caschflow bildet nur betriebliche Zahlungsströme ab, sagt jedoch nichts über die Ertragssituation einer Firma, ob sich diese langfristige Investitionen leisten kann und auch nichts darüber, ob sich diese Investitionen je amortisieren werden. Beispiel: 1 Mrd. Kredite bei der Bank aufnehmen und in die Betriebskasse legen. Das hat die Investitionskraft der Firma eigentlich nicht geändert - ist schließlich auf Pump. Man hat aber plötzlich +1 Mrd. Cashflow (genauer: im Finanzmittelfond). Nur weil Geld in der Kasse liegt, zeigt das noch nicht, wo es herkommt und was man damit anfangen kann / darf.

Wenn ich das richtig kapiert habe, hatte die FMG Ende 2010 178 Mio. in der Kasse (überdurchschnittlich hoch). Das ist aber ziemlich genau der Betrag, der 2011 als in den davor liegenden Jahren gestundeten Zinsen für den Gesellschafterkredit ausgezahlt werden mußte. Vom Rest (ca. 20 Mio. Euro) kann man eine Startbahn eher nicht bauen.

Mit Verlaub, aber ich habe selten so einen Quatsch gelesen. Mich würde bei Deiner Argumentation einmal interessieren, auf welcher Basis Du an eine Firma langfristige Kredite ausreichen willst, wenn Du nicht am Cashflow ablesen kannst, was die Firma tatsächlich verdient und ob sie sich die Rückzahlung langfristig leisten kann (hinzu kommen dann natürlich auch noch entsprechende Planszenarien auf deren Basis die gleichen Kennzahlen berechnet werden). Das EBITDA ist dabei eine der wesentlichen Cashflow Größen und gleichzeitig wesentlich für die Ertragsbeurteilung (auch gerne Brutto-Cash-Flow genannt, das kannst Du übrigens auch überall nachlesen). Ich möchte hier jetzt nicht die Berechnungsgrundlage herbeten, welche Verschuldung bei welcher Ertragslage (die mittels des Leverage-Ratios, wo ein Bestandteil der EBITDA ist, angegeben wird) gesund ist, aber glaube mir, diese Beurteilungen mache ich durchaus jeden Tag und weiß daher wovon ich rede.

Und übrigens: auch der Gewinn, den ich aus einem Auftrag heraus erwirtschafte, ist ein betrieblicher Zahlungsstrom, wenn er zu Umsatz wird...
 
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Die 2,2 Mrd. sind überwiegend bei Banken. Die FMG sagt zwar nicht bei welchen (muß sie auch nicht), aber da werden die üblichen (DB, BayernLB?) dabei sein. Und >>Irrtum<< die Gesellschafterkredite (zus. 492 Mio.) müssen schon verzinst werden - zumindest seit ein paar Jahren. Nur werden sie in Jahren mit negativen Jahresergebnis gestundet und müssen dann max. bis zu 4 Jahre zurück bezahlt werden - so wie jetzt die 152 Mio. Euro.
Wo siehst Du 2,2 Mrd.? Im Geschäftsbericht 2010 (S. 144) sind nur Verbindlichkeiten gegenüber Banken von 1,76 Mrd. drin. Die von Dir genannten 2,2 Mrd. sind die gesamten Verbindlichkeiten, die der FMG-Konzern hat. Offenbar solltest Du Dich daher doch ein wenig mit dem Lesen von Bilanzen beschäftigen, bevor Du Urteile abgibst.
 
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Wo siehst Du 2,2 Mrd.? Im Geschäftsbericht 2010 (S. 144) sind nur Verbindlichkeiten gegenüber Banken von 1,76 Mrd. drin. Die von Dir genannten 2,2 Mrd. sind die gesamten Verbindlichkeiten, die der FMG-Konzern hat. Offenbar solltest Du Dich daher doch ein wenig mit dem Lesen von Bilanzen beschäftigen, bevor Du Urteile abgibst.
Ich sagte doch "überwiegend bei Banken". Aber was macht das für einen Unterschied? Nur weil man Geld nicht einer Bank, sondern jemand anders schuldet, heißt das nicht, dass man das Geld nicht zurückzahlen muß. Und meist werden auch bei anderen Gläubigern Zinsen fällig. U.u. sogar deutlich höhere als bei einer Bank. Die genannten 1 Mrd. für Fraport in 2006 ist natürlich auch Summe der Verbindlichkeiten. Sonst macht ein Vergleich ja keinen Sinn.

Zu den 2,2 Mrd. kommen dann noch die 492 Mio. an Gesellschafterkrediten, die verbucht die FMG nicht als Verbindlichkeiten (früher nannte man die "bedingt rückzahlbar"). Nur die 152 Mio. an aufgelaufenen Zinsen dafür wurden in 2010 als Verbindlichkeiten aktiviert und in 2011 angeblich ausgezahlt.
 
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... Ich möchte hier jetzt nicht die Berechnungsgrundlage herbeten, welche Verschuldung bei welcher Ertragslage (die mittels des Leverage-Ratios, wo ein Bestandteil der EBITDA ist, angegeben wird) gesund ist, aber glaube mir, diese Beurteilungen mache ich durchaus jeden Tag und weiß daher wovon ich rede.
Ich hab überhaupt nichts gegen Herbeten. Warum nicht? Sie kennen sich ja offensichlich in der Materie aus. Wenn man die Ertragslage der FMG der letzten so 5 Jahre hernimmt (und als Sahnehäubchen ein wenig Optimismus für die Zukunft drauf streut) welche zusätzliche Verschuldung wäre dann nach Ihrer Fachmeinung noch "gesund", und wie lange würde es dauern, bis sich die 3. Startbahn amortisiert hat (zu erwartende Kosten und Ertrag sind ja bekannt). Ich kann das so einfach nicht berechnen - aber der Vergleich mit Frankfurt zeigt eindeutig, dass die Finanzierung in München derzeit drastisch schwieriger würde.

Hab gerade der Begriff "Leverage-Ratio" nachgesehen. >> GRINS << Das ist nichts anderes als das Verhältnis Fremd- zu Eigenkapital. Das hat somit erst mal gar nichts mit der Ertragslage zu tun. Aber ein toller Begriff. Werd ihn mir merken...

Ah, ich weiß jetzt, was sie meinen (Google sei Dank). Sie beziehen sich auf das DEPT-to-EBITDA Ratio als dynamische Kennziffer für die Belastbarkeit eines Unternehmens mit zus. Fremdkapital. Je höher dieser Quotient ist, umso geringer ist die Belastbarkeit bzw. umso höher das Risiko, dass die Kredite nicht vom Unternehmen getilgt werden können (Vergleich funktioniert natürlich nur innerhalb einer Branche). Danke für dieses Stichwort und bitte:

Fraport 2006 (vor Bau 4. Bahn): DEPT-to-EBITDA = ca. 2,1
FMG 2010 (vor Bau 3. Bahn): DEPT-to-EBITDA = ca. 6,1

(Ich hab mir erlaubt, die Gesellschafterkredite bei der FMG mit einzubeziehen).

Man sieht daraus, dass die FMG im Vergleich zum Ertrag bereits dreimal höher verschuldet ist, als die Fraport das zum entsprechenden Zeitpunkt war. Bitte nachrechnen. Ich denke mal, dass stützt meine Bedenken hinsichlich der Finanzierbarkeit, oder?
 
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Hab gerade der Begriff "Leverage-Ratio" nachgesehen. >> GRINS << Das ist nichts anderes als das Verhältnis Fremd- zu Eigenkapital. Das hat somit erst mal gar nichts mit der Ertragslage zu tun. Aber ein toller Begriff. Werd ihn mir merken...

BWLer sind ja oft sehr erfinderisch, wenn's ums "Hebeln" (Leverage) geht. Im Falle der FMG scheint die "Eigenkapitalquote" aber kaum greifbar, da laut FMG das Gesellschafter-Darlehen (=Fremdkapital) von möglichen Kreditgebern wie Eigenkapital gewertet wird. Und hex hex, schon ist der Hebel wieder größer...
 
BWLer sind ja oft sehr erfinderisch, wenn's ums "Hebeln" (Leverage) geht. Im Falle der FMG scheint die "Eigenkapitalquote" aber kaum greifbar, da laut FMG das Gesellschafter-Darlehen (=Fremdkapital) von möglichen Kreditgebern wie Eigenkapital gewertet wird. Und hex hex, schon ist der Hebel wieder größer...

Wie hoch ist das Eigenkapital, wenn das Gesellschafter-Darlehen nicht dem Eigenkapital zugerechnet wird?
 
Nach dieser Diskussion hier dürfte man in Deutschland nicht eine einzige Bahnstrecke neu bauen, denn betriebswirtschaftlich rechnet die sich niemals, bestenfalls deckt sie ihre Betriebskosten.

Es ist überhaupt nicht die Aufgabe der Infrastruktur, kostendeckend zu sein. Der Luftverkehr hat aufgrund seiner extrem geringen Investitionskosten den Vorteil, dass er es sein KANN.

Celestar
 
(Ich hab mir erlaubt, die Gesellschafterkredite bei der FMG mit einzubeziehen).

Und genau das ist grundsätzlich nicht korrekt. Hintergrund ist, dass die Gesellschafterdarlehen gegenüber den Bankdarlehen nachrangig sind (sich somit im Falle einer Insolvenz der FMG hinter den Banken "anstellen" müßten). Somit muss das DEBT zu EBITDA Ratio nur auf Basis der Bankverschuldung berechnet werden (und wird ja offensichtlich von den Kreditgebern auch so gehandhabt).
Im Übrigen ist ein Vergleich von Kennzahlen verschiedener Firmen zu verschiedenen Stichtagen ebenso ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.
Ich denke aber ich werde mich hier aus der Diskussion ausklinken, denn ich denke dass hier nur die Argumente zählen, die in das entsprechende "Denkschema" passen. Für eine sachliche Diskussion unter Würdigung aller Argumente scheint hier kein Platz.
 
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... Ich denke aber ich werde mich hier aus der Diskussion ausklinken, denn ich denke dass hier nur die Argumente zählen, die in das entsprechende "Denkschema" passen. Für eine sachliche Diskussion unter Würdigung aller Argumente scheint hier kein Platz.
Schade! Ich hatte doch gehofft, dass gerade Sie als jemand der offensichtlich in dieser Finanzmaterie drin steckt, seine (fachlich qualifizierten) Argumente auch zum Nutzen aller vorbringt.

Ihre Kritik an der Miteinrechnung der Gesellschafterkredite ist natürlich streng genommen berechtigt. Korrekt - unter Wegglassung - ergibt sich ein DEPT-to-EBITDA von 5,1 (so steht's auch im GB). Zufrieden?

Aber der Zweck solcher Kennzahlen ist es doch gerade verschiedene Firmen / verschiedene Zeiträume vergleichbar zu machen. Und die Auswahl der Zeitpunkte jeweils VOR Bau der Startbahnen ist doch aussagerkräftiger, als die Finanzsituation der Fraport NACH Ausbau mit der der FMG VOR Ausbau zu vergleichen, oder?

um den Gedanken weiter zu spinnen...nicht EIN Schlagloch dürfte ausgebessert werden....
Das ist jetzt aber schon eine etwas andere Diskussionsrichtung.

Mein Ausgangspunkt war, dass bayr. Regierung (Fahrenschon) und FMG (Kerkloh) unisono behaupten, dass der Ausbau des Flughafens aus eigener Wirtschaftskraft und ohne Steuermittel stattfinden kann (siehe jüngste Pressemeldungen). Die FMG (aber nur diese) setzt noch eins drauf und spricht sogar davon, dass die 3. Bahn sogar OHNE Kredite finanzierbar sei (merkwürdigerweise nur dann, wenn der Bau in den nächsten 2 Jahren begonnen wird).

Da darf man sich doch schon fragen, wie realistisch das ist. Und diese Frage hat jetzt weniger mit einer - viel komplexeren - allgemeinen Verkehrspolitik- bzw. Verkehrsfinanzpolitik-Diskussion zu tun.
 
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Schade! Ich hatte doch gehofft, dass gerade Sie als jemand der offensichtlich in dieser Finanzmaterie drin steckt, seine (fachlich qualifizierten) Argumente auch zum Nutzen aller vorbringt.

Ihre Kritik an der Miteinrechnung der Gesellschafterkredite ist natürlich streng genommen berechtigt. Korrekt - unter Wegglassung - ergibt sich ein DEPT-to-EBITDA von 5,1 (so steht's auch im GB). Zufrieden?

Aber der Zweck solcher Kennzahlen ist es doch gerade verschiedene Firmen / verschiedene Zeiträume vergleichbar zu machen. Und die Auswahl der Zeitpunkte jeweils VOR Bau der Startbahnen ist doch aussagerkräftiger, als die Finanzsituation der Fraport NACH Ausbau mit der der FMG VOR Ausbau zu vergleichen, oder?


Das ist jetzt aber schon eine etwas andere Diskussionsrichtung.

Mein Ausgangspunkt war, dass bayr. Regierung (Fahrenschon) und FMG (Kerkloh) unisono behaupten, dass der Ausbau des Flughafens aus eigener Wirtschaftskraft und ohne Steuermittel stattfinden kann (siehe jüngste Pressemeldungen). Die FMG (aber nur diese) setzt noch eins drauf und spricht sogar davon, dass die 3. Bahn sogar OHNE Kredite finanzierbar sei (merkwürdigerweise nur dann, wenn der Bau in den nächsten 2 Jahren begonnen wird).

Da darf man sich doch schon fragen, wie realistisch das ist. Und diese Frage hat jetzt weniger mit einer - viel komplexeren - allgemeinen Verkehrspolitik- bzw. Verkehrsfinanzpolitik-Diskussion zu tun.

Alleine von der Gesellschafterstruktur sind Fraport AG und Flughafen München GmbH nicht vergleichbar. Diverse Fremdbeteiligungen der Fraport AG sind nicht mit der FMG auf die selbe Stufe zu bringen. Das wäre so als wenn man eine einzelne Kleinbäckerei mit der Müller Backwarenkette vergleicht.
 
Alleine von der Gesellschafterstruktur sind Fraport AG und Flughafen München GmbH nicht vergleichbar. Diverse Fremdbeteiligungen der Fraport AG sind nicht mit der FMG auf die selbe Stufe zu bringen. Das wäre so als wenn man eine einzelne Kleinbäckerei mit der Müller Backwarenkette vergleicht.
Eine einzelne Bäckerei und der Müller-Konzern dürften sich bei einem Verhältnis 1 : 1000 in Hinsicht Umsatz stehen. So groß sind die Unterschiede Fraport und FMG nun wirklich nicht. Natürlich sind FMG und Fraport nicht identisch, aber vergleichbar - jedenfalls auf einem Level, das für die Diskussion hier ausreichend ist. Und die Marktgesetze ( z.B.: Für eine Investition muss ich entweder vorher sparen, oder Schulden machen und nachher abstottern) gelten für beide identisch.

Beide gehören überwiegend öffentlichen Gesellschaftern (FMG: 100%, Fraport 51%), beide haben vergleichbare Geschäftsbereiche und sind keine Mischkonzerne. Und da wo die Fraport jetzt ist, möchte München einmal hin.

Die absoluten Unterschiede sollten ja genau durch Kennzahlen relativiert werden, weil hier Verhältnisse von wichtigen Bezugsgrößen betrachtet werden. Der Vergleich muß auch nicht besonders präzise sein, Hinterkommastellen spielen da keine Rolle:

Verhältnis Fremd- zu Eigenkapital:
Fraport (2006): 0,9
FMG (2010): 2,9

Jahresergebnis im Mittel der letzten 5 Jahre:
Fraport: ca. 200 Mio. Euro (bei Umsatz ca. 2 Mrd.)
FMG: ca. 20 Mio. Euro (bei Umsatz ca. 1 Mrd.)

Das zeigt, dass die Verschuldung / Anteil Fremdkapital bei der FMG drastisch höher, die Ertragslage aber deutlich schlechter ist. Die Unterschiede sind so erheblich, die kann man auch mit der unterschiedlichen Gesellschafter- oder Beteiligungsstruktur nicht wegdiskutieren.

Das Verhältnis Fremd- zu Eigenkapital ist übrigens bei der Fraport 2010 auch bei 2,4. Aber eben NACH Bau und Finanzierung der 4. Bahn. Wo wird da dann die FMG liegen?
 
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Eine einzelne Bäckerei und der Müller-Konzern dürften sich bei einem Verhältnis 1 : 1000 in Hinsicht Umsatz stehen. So groß sind die Unterschiede Fraport und FMG nun wirklich nicht. Natürlich sind FMG und Fraport nicht identisch, aber vergleichbar - jedenfalls auf einem Level, das für die Diskussion hier ausreichend ist. Und die Marktgesetze ( z.B.: Für eine Investition muss ich entweder vorher sparen, oder Schulden machen und nachher abstottern) gelten für beide identisch.

Beide gehören überwiegend öffentlichen Gesellschaftern (FMG: 100%, Fraport 51%), beide haben vergleichbare Geschäftsbereiche und sind keine Mischkonzerne. Und da wo die Fraport jetzt ist, möchte München einmal hin.

Die absoluten Unterschiede sollten ja genau durch Kennzahlen relativiert werden, weil hier Verhältnisse von wichtigen Bezugsgrößen betrachtet werden. Der Vergleich muß auch nicht besonders präzise sein, Hinterkommastellen spielen da keine Rolle:

Verhältnis Fremd- zu Eigenkapital:
Fraport (2006): 0,9
FMG (2010): 2,9

Jahresergebnis im Mittel der letzten 5 Jahre:
Fraport: ca. 200 Mio. Euro (bei Umsatz ca. 2 Mrd.)
FMG: ca. 20 Mio. Euro (bei Umsatz ca. 1 Mrd.)

Das zeigt, dass die Verschuldung / Anteil Fremdkapital bei der FMG drastisch höher, die Ertragslage aber deutlich schlechter ist. Die Unterschiede sind so erheblich, die kann man auch mit der unterschiedlichen Gesellschafter- oder Beteiligungsstruktur nicht wegdiskutieren.

Das Verhältnis Fremd- zu Eigenkapital ist übrigens bei der Fraport 2010 auch bei 2,4. Aber eben NACH Bau und Finanzierung der 4. Bahn. Wo wird da dann die FMG liegen?

Und jetzt sind wir endlich wieder bei Runway-Light angekommen. Fraport musste für die neue Runway das doppelte hinblättern als die FMG wohl für ihre längere Bahn ausgibt.
Erst heute gelesen, dass Fraport im großen Stil weitere Grundstück 2012 ff. in Kelsterbach aufkauft, mit 3-stelligen Millionenbeträgen wird gerechnet.
 
Wieso musste Fraport das doppelte hinblättern? Die neue Bahn an sich hat "nur" 1,5 Milliarden gekostet. 4 Milliarden soll das ganze Paket kosten (4. Landebahn, T3, andere Ausbauprojekte wie A-Plus).

Man darf auch nicht vergessen, dass Fraport die gekauften Grundstücke teilweise auch wieder vermarktet - etwa das Ticona-Gelände (wo gerade ein neues Gewerbegebiet entsteht), was die Kosten des Ticona-Umzugs relativiert.

(Und das mit Kelsterbach ist ein Betrag, der deutlich unter 100 Mio liegt ... so ganz nebenebei.)
 
Und jetzt sind wir endlich wieder bei Runway-Light angekommen. Fraport musste für die neue Runway das doppelte hinblättern als die FMG wohl für ihre längere Bahn ausgibt. ...
Das könnte in der Tat funktionieren, wenn Frankfurt zu München in allen Faktoren 1 : 2 skaliert:
Halber Umsatz, halbe Kosten für Bahn, halbes Jahresergebnis, halbe Verschuldung.
Für Umsatz und Kosten stimmst's ja, aber die Verschuldung ist nicht die halbe von Frankfurt, sondern die doppelte (bei Vgl. Frankfurt vor Bau mit München vor Bau). Und das Jahresergebnis ist auch nicht 50%, sondern nur 10%! Und zwar auch wegen dem bereits hohen Verschuldungsgrad und den daher anfallenden Zinsen und Tilgungen. Das ist doch gerade die Krux.
Ich möchte nicht behaupten, dass die FMG dran ist Pleite zu gehen, aber in dieser Hinsicht kann man mit Griechenland vergleichen(>>Aufschrei<<): Weil die Aufwendungen für Zinsen so hoch sind, fehlt Geld für Investitionen.

Korrektur: Auch die Kosten scheinen nicht 1:2 zu skalieren, siehe Beitrag von A388 oben.
 
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Bei allem Respekt vor eurer Diskussion, aber fehlt mittlerweile nicht tiefer gehendes und detailiertes Insiderwissen beim Thema Finanzierbarkeit 3.Bahn? Keiner hat es, oder wird es zumindest nicht preisgeben dürfen.

Man darf sicherlich nach dem wie fragen, sollte aber auch akzeptieren wenn es an einem bestimmten Punkt der Diskussion nicht mehr weitergehen kann.

Der Flughafen hat eine Aussage getroffen die sicherlich nicht aus der Luft gegriffen ist und überdies nachprüfbar sein wird. Einfach noch ein wenig abwarten...

Ansonsten sehe ich es bei öffentlichen Infrastrukturmaßnahmen wie @Celestar.
Im Umkehrschluss könnte man sonst wahrscheinlich die Hälfte aller Projekte in Frage stellen.
 
Da die Dritte Bahn definitiv NICHT an der Finanzierung scheitern wird, würde ich die Ausbaugegner ermuntern, sich ein anderes Thema zu suchen.

Läuft die Entwicklung auch nur ansatzweise so, wie derzeit geplant, ist die Bahn in wenigen Jahren OHNE Fremdkredite aus dem Cashflow finanziert. Sollten noch ein ein, zwei hundert Millionen aufgenommen werden müssen - pillepalle. Abgesehen darf das die FMG. Fragen stellen kann man ja - und auch hier rumdiskutieren. Aber solange das Gericht keine ERNSTHAFTEN Zweifel an der Finanzierung hat (und die haben ja noch nicht mal einige Forumsmitglieder hier) ist das völlig wurscht.

Daher ist dies mein letzter Beitrag zum Thema (allerdings mit einem Schmunzeln, denn es scheint nun fast nichts mehr im Wege zum Ausgbau zu stehen :p).

Schönes Wochenende noch - ALLEN hier!
 
Geh ich recht in der Annahme, daß MUC, im Verhältnis, gerade erst aus dem Boden gestampft wurde(1993)???
Das völlig klar ist, daß Schulden noch da sein müssen???
Das FRA seit 1936 "nur nachschustern" muss??
Das Fraport sich ihren Gewinn u.a. in AYT holt?
Andere Abenteuer (Manila und das mithilfe Dt. Staatsgarantien) wurden "verbilanziert".
MUC bleibt MUC und will nicht ins Ausland und das ist gut so.

Das spätestens seit 2008 (Bankenkrise bis heute,Immobilienkrise 2006, "Neuer Markt 2001)) klar sein sollte, daß Rendite, BadBank, EBIT, EBITDA, Cashflow, KGV, AAA-Ratings-
1. keine geeigneten Mittel sind um die wirtschaftliche Kraft eines Unternehmen einschätzen zu können-
geschweige denn die zukünftige Entwicklung vorhersehen kann.
(DAX Unternehmen haben beste KGV seit Jahren, die Auftragsbücher sind voll, es wird Gewinn erwirtschaftet und Dividende ausbezahlt, trotzdem verloren sie 20% an Wert im August, daß ist krank)
2. der Glaube an ebendiese Zahlen uns in die nächste Krise stürzen wird(siehe Chronologie oben- na fällt was auf?? die zahlen, bonitäten waren immer top, wie konnte sowas nur passieren;-)), bis wirs lernen nicht "zahlenhörig" zu sein, sondern mit Verstand und Optimismus, nachhaltig unsere Zukunft gestalten.

Und dazu gehört nunmal Infrastruktur.
Und die hat schon immer Geld gekostet und oh wunder, sie wird es auch in Zukunft.
Rechnet sich eine Autobahn???
Hat sie Aktionäre?? Schreibt sie schwarze Zahlen?? Hat sie Schulden? Gibt es an einer Autobahn Arbeitsplätze??
Oder Gleise?? Ist so ein Güterzug nicht verdammt laut???

Ich bin dafür, daß wir alle Autobahnen zurück bauen, weil sie sich nicht lohnen.
Und weil sie "Dreck" verursachen.
Züge und Gleise ebenfalls.
Und BMW und Audi sollte geschlossen werden, die bauen Umweltverschmutzer!
UNd BASF, Bayer, eON auch die sind nicht gut für die Umwelt....
und sollten die Produktion einstellen.

Plötzlich muss sich jeder an die Nase fassen, daß er die Umwelt zerstört-
Schmiert sich Magerl nicht mit Niveau, äh Nivea ein???
Zum Glück ist Beiersdorf in Hamburg und produziert wird wo ganz anders, dann kann man auch ein ruhiges Gewissen haben, wenn andere den Dreck vor der Haustüre haben.

Ich denke wenn Griechenland finanzierbar ist, sinds 4000m Bahn erst recht!
Und ich glaube für MUC ist das auch kein Problem, wir sind kein Regionalflughafen sonder der beste Flughafen Europas! Falls es jmd noch nicht mitgekriegt hat!!

MfG
 
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