Die Antwort auf die Anfrage Magerls wurde anscheinend nirgends komplett veröffentlicht. Aber klar ist wohl, dass die FMG nicht wie die Konkurrenz-Flughäfen handelt. Die Links wurden ja schon gepostet. Es gibt nicht feste Rabatte auf die Gebühren, sondern anscheinend wird dort jede Strecke individuell bewertet und bekommt nur dann eine Unterstützung, wenn sie auch was bringt. Im Gegensatz zur Konkurrenz, wo es reicht, dass eine neue Strecke überhaupt aufgenommen wird, um gefördert zu werden.
Der Magerl macht jetzt einen unglaublichen Wind, weil er glaubt irgendeine Sensation aufgedeckt zu haben. Es sei ihm gegönnt. Aber ohne genaue Zahlen und Kosten ist das im Moment nur billige Polemik, die man von ihm ja gewohnt ist.
Zu den Kosten der Aufnahme einer neuen Strecke wurde ja schon manches gesagt. Man findet nicht viel darüber, denn exakte Zahlen sind natürlich gut gehütete Betriebsgeheimnisse. Daher sind die folgenden Zahlen mit entsprechende Vorsicht zu sehen: Von Lauda habe ich folgendes Zitat gefunden:
[URL]http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/Preiskampf-in-der-Luft-Flyniki-gegen-AUA;art15 hat gesagt.:
Um kostendeckend zu sein, brauche Flyniki – je nach Flughafengebühren – einen Ticketpreis von 73 (nach Palma de Mallorca) bis 88 Euro (Zürich), sagte Lauda. Der Aufbau einer Destination koste ein bis eineinhalb Millionen Euro.
Aus dem Zitat wird nicht ganz klar, was in diesen Kosten enthalten ist. Also ob das Anlaufkosten sind, bis eine Strecke rentabel ist, oder ob es die Kosten sind, die anfallen, bis zum ersten Mal ein Flugzeug tatsächlich abhebt. Dennoch zeigt es an, um welche Dimensionen es bei der Aufnahme einer neuen Strecke geht und wahrscheinlich ist Lauda dabei noch günstig. Selbst wenn die FMG da 200.000 Euro dazu gibt, bleiben bei der Airline ein Haufen Kosten hängen.
Zu den Kosten ist auch dieser Beitrag interessant:
[URL]http://www.wer-weiss-was.de/t/was-kostet-ein-langstreckenflug-die-airline/4538391/3[/URL] hat gesagt.:
Die DOC sind diejenigen Kosten, die der Airline entstehen, wenn sie ein Flugzeug auf die Reise schicken. Diese werden in vier Blöcke unterteilt:
1. Gebühren (Start, Landung, Handling, Flugverkehrskontrolle,...)
2. Kraftstoff
3. Personal und Wartung
4. Abschreinbung, Zinsen und Versicherung.
Für diese vier Kostenpunkte existieren tatsächlich analytische Formeln, anhand derer diese Kosten ermittelt werden können. So liegen die DOC für ein typisches Langstreckenflugzeug bei etwa 0.06-0.07 € pro Passagier und Kilometer. So betragen beispielsweise die DOC für einen Flug über 10,000 km mit 400 Passagieren
400 PAX * 10,000 km * 0.065 €/(PAX*km) = 260,000 €
Die indirekten Betriebskosten entfallen auf Verwaltung, Bodenpersonal, Werbung usw. Ganz grob kann man sagen - natürlich je nach genauer Kostenstruktur - dass (über lange Zeiträume gemittelt) bei einer Airline die Ausgaben für die IOC etwa 80% der DOC betragen. Das heißt, wenn die Erlöse aus dem Ticketverkauf gerade das 1.8-fache der DOC für den jeweiligen Flug betragen, dann arbeitet die Airline gerade kostendeckend. In unserem Beispiel wären das also
260,000€*1.8 = 468,000€.
Nun dürften bei einer Neuaufnahme einer Strecke die Ticketerlöse nicht den erforderlichen Kostendeckungsgrad erreichen. Wenn die FMG hier "Marketing" im Wert von 5.000 Euro pro Flug zuschießst, bleiben immer noch genügend Kosten bei der Airline hängen. Und zwar so viel, dass man nicht von erkauftem Verkehr sprechen kann.
Wenn man es doch tut, dann müsste man auch beim MVV fragen, ob die Rabatte, beispielsweise auf die IsarCard oder Monatskarten nicht auch "erkaufter" Verkehr ist, ergo das MVV Netz viel größer ist, als es eigentlich sein müsste?
Bei der FMG ist darüber hinaus im Moment überhaupt nicht klar, wie diese Marketingzuschüsse ausfallen. Ist es Geld, das an die Fluggesellschaften fließt, oder sind es Marketingleistungen, die FMG unterhält ja eine Reihe von Publikationen und Werbemedien, in denen man Werbung für neue Strecken machen kann. Dies kann monetär bewertet werden, obwohl es fast nichts kostet und kein Geld fließt. Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn die FMG diese Möglichkeit nicht nutzen würde.
Magerl verkündet einen handfesten Skandal, den sehe ich nicht. Sondern nur die übliche heiße Luft, die er bei diesem Thema produziert.