Ausbau Frankfurt

... Da müssen sich FRA und MUC wohl mittelfristig auf eine Stagnation des Cargoaufkommens einstellen bzw. auf einen Rückgang, wenn man die getruckte Fracht mal rausrechnet.

In MUC wird sich das Cargoaufkommen der LH nicht reduzieren, weil die gesamte Fracht über PAX-Flieger oder LKW transportiert wird.
LH führt in Müchen keine reinen Frachtflüge durch, außer mal einen Charter.
 
Unter Zugrundelegung einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung wäre es m.M. nach nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll die Cargofliegerei z.B. ganz nach LEJ zu verlagern.

Wenn man für die wegfallenden Frachtflieger in FRA ein paar zusätzliche Frequenzen FRA-LEJ-FRA mit einem Frachter aufsetzt und damit die zeitkritische Fracht befördert oder zumindest das was nicht befördert werden kann, wenn man alle Leipziger PAX-Flüge auf Container-Gerät A320/321 umgestellt hat, dann bleiben unter dem Strich sicher einige freie Slots in FRA für LH übrig. Was nicht zeitkritisch ist, wird halt getrucked wie bisher auch schon.

Ich sehe da eher ein Politikum, das bisher einen so radikalen Schnitt verhindert hat. Jahrzentelang gab es ein commitment zum Frachtflughafen FRA auf das vertrauend in der nachgegliederten Industrie (Spediteure, Paketdienste, Umschlag&Logistik) sicherlich erheblich investiert worden ist. Die mögliche Einschränkung der Frachtfliegerei von Rechts wegen böte da natürlich herrliche Argumentations-Spielräume.

Für mich ist das keine Frage von OB, sondern nur von WANN und WIE.

Gruß MAX
 
In MUC wird sich das Cargoaufkommen der LH nicht reduzieren, weil die gesamte Fracht über PAX-Flieger oder LKW transportiert wird.
LH führt in Müchen keine reinen Frachtflüge durch, außer mal einen Charter.

München würde auf alle Fälle profitieren, weil noch mehr Fracht auf die bestehenden PAX-Flieger verlagert würde, und dies nicht nur in Frankfurt, sondern auch hier bei uns. Reine Frachtziele wie z.B. Nairobi würden dann ex Leipzig ins Rennen geschickt.
 
Unter Zugrundelegung einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung wäre es m.M. nach nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll die Cargofliegerei z.B. ganz nach LEJ zu verlagern.

Wenn man für die wegfallenden Frachtflieger in FRA ein paar zusätzliche Frequenzen FRA-LEJ-FRA mit einem Frachter aufsetzt und damit die zeitkritische Fracht befördert oder zumindest das was nicht befördert werden kann, wenn man alle Leipziger PAX-Flüge auf Container-Gerät A320/321 umgestellt hat, dann bleiben unter dem Strich sicher einige freie Slots in FRA für LH übrig. Was nicht zeitkritisch ist, wird halt getrucked wie bisher auch schon.

Du bist der Experte, ich widerspreche dir nur ungern...Aber gerade bei dem von dir geschilderten Beispiel stellt sich für mich schon ein bisschen die Sinnfrage.
Wenn man, wie du sagst, da einen Frachtpendler einsetzt, wird die Lieferkette ja nochmal verlängert. Und dadurch ergibt sich aus meiner Sicht die Gefahr der Verspätung. Das ganze würde ja wieder nachdem Drehkreuzprinzip funktionieren. Weil Flieger in Leipzig auf Frankfurter-Fracht warten und wenn dieser Verspätung hat, müssen dann evt. mehrere Frachter in Leipzig halb leer starten!? Am nächsten Tag wären dann evt. einige zuvoll.

Ohne die Auslastung der FRA-LEJ Strecke zu kennen, aber wenn ich das richtige sehe, ist im Moment wohl noch kein Bedarf für A320/321 Gerät vorhanden.
Dann würden die Flieger oben halb leer fliegen und unten voll.
Das sind doch unterm Strich erhöhte Kosten im Vergleich zu jetzt...
 
nicht vergessen das der weitaus größte Frachtanteil der LHC im Belly der LH Passagemaschinen befördert wird. ...

Anscheinend nicht, die Verteilung scheint sich die Waage zu halten.
2008 m.W. 52% Cargo und 48% Belly.

Desweiteren halte ich die eventl. Auflösung der DLH Cargo auch lediglich für eine Drohung.
FRA und LEJ sind doch seit 10 Jahren durch die DB vernetzt, es war damals auch angedacht den Cargo-Sprinter zwischen den beiden Flughäfen pendeln zu lassen. Ich erinnere mich das dieses Konzept schon bei Eröffnung der Frankfurter CargoCitySüd groß gefeiert wurde.
Angeblich soll seit 2008 ein derartiger Zug wieder zwischen den beiden Flughäfen verkehren. Die Vernetzung ist also da.


... und was ist eigentlich hieraus geworden???

b.t.w.:
AirCargo RailCenter (AC/RC) - vom Flugzeug auf die Schiene
google-maps: Anbindung CargoCitySüd
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefahr der Verspätung
...
erhöhte Kosten im Vergleich zu jetzt...

a) läßt sich mittels Priorisierung lösen,
b) deckt die alles entscheidende Frage auf: was machen die Durchschnittserlöse von general
cargo
in den nächsten Jahren, v.a. unter dem Vorzeichen einer stagnierenden Wirtschaft.
Eine Rose an Container heften ist keine Option.

Und Max kommt auf den springenden Punkt: Wertfracht = im weiteren Sinne ertragreiche Fracht ist
tendentiell time definite cargo und eher kompakt und damit als belly geeignet. Dringend & sperrig >
Charter, Charterkette, oder sogar Eincharterung und damit weniger umschlagssensibel.

sondern auch sinnvoll
... während die operative Notwendigkeit noch gar nicht ausgemacht ist. Ohne Kurzarbeit läge Cargo
derzeit bei ungefähr acht Bewegungen pro Nacht in der Kernzeit, daß ergäbe unter dem "Regime 17"
einen LH-Marktanteil von 47% der dann verfügbaren Slots und entspräche so weniger als dem allg.
Marktanteil in FRA. Dürfen wäre eben schöner als Nichtdürfen und verminderte das Risiko, strategisch
zu unpassender Zeit auf der falschen Seite zu stehen, wofür unser Land ja aber ein kleines Faible hat.
Sagen wir so: der Leipziger BVG-Senat kann Sachsens Wirtschaft fördern. Auch schön.

Nairobi ex Leipzig
JNB-LEJ wäre gar nicht so verkehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anscheinend nicht, die Verteilung scheint sich die Waage zu halten.
2008 m.W. 52% Cargo und 48% Belly.

Desweiteren halte ich die eventl. Auflösung der DLH Cargo auch lediglich für eine Drohung.

erstaunlich, ich hatte vor einiger Zeit ganz andere Zahlen gesehen. Was bei fast 400 LH Passagemaschinen für die Bellyfracht gegenüber ehemals 19 reinen LHC MD-11 auch nicht verwundert...:think:
Oder sind bei dir die LHC Tochtergesellschaften mit eingerechnet?
Im Geschäftsbericht der LHC für 2008 finde ich leider nicht darüber...

Und ich habe die Ankündigung von C.Spohr ebenfalls nicht als pauschale Geschäftsaufgabe verstanden. Er stellt 'nur' die eigenen MD-11 in Frage.
 
Mal eine Frage an die Experten:

Sind für die zugelassenen Flüge in der Kernnacht eigentlich auch deren An- und Abflugrouten genau geregelt oder kann man hier frei operieren?

Falls nicht, dann sehe ich hier evtl. eine Möglichkeit für einen Kompromiss. Kurz gesagt sollen die Kernnachtflüge so geplant werden, dass die An- und Abflugrouten - je nach Windrichtung – möglichst gleichmäßig auf die Gegend verteilt werden anstatt frei wählbar zu sein. Dadurch würde ein bestimmter Ort per Regelung weniger häufig in der Nacht überflogen werden, was die Belastung dort verringern würde.

Auf Frankfurt bezogen hieße es, dass man bei Landungen immer abwechselnd auf die zwei Hauptbahnen und die NW-Bahn anfliegt und dies je nach Windrichtung und Anflugrichtung optimal verteilt. Genau so sollte man auf die Starts möglichst schonend auf die zwei Hauptbahnen und die Startbahn West aufteilen und die Abflugrouten so wählen, dass man möglichst nur 1-2 Mal pro Nacht über die gleiche Gegend rausfliegt.

Mit dieser klaren Regelung zur Vergleichmäßigung der Belastung bzw. mehr Flüge über Gewerbegebiete und weniger über Wohngebiete könnte man vielleicht erreichen, dass in der Kernnacht z.B. 20 Flugbewegungen möglich wären. Man müsste es den Anwohnern außenrum nur richtig erklären, dass dann eben nicht 10 von 20 Flüge immer nur über eine Gegend drüber gehen. Sicher, die hartgesottenen Lärmgegner werden das natürlich auch nicht akzeptieren, aber vor Gericht könnte man damit evtl. durchkommen, eben weil man streng auf die Verteilung der Lärmmenge achtet.

Wäre dies vielleicht denkbar – auch in München?
 
Politische Bruchlandung

Es sollte wohl ein Witz werden, als Roland Koch, Ministerpräsident des Landes Hessen, jüngst mit Blick auf den Ausbau des Frankfurter Flughafens vom bislang kürzesten Genehmigungsverfahren für ein solches Projekt sprach.

Doch die als Auflockerung gedachte Bemerkung dürfte nur wenig Heiterkeit erzeugt haben. Mehr als zehn Jahre wird um den Bau der vierten Landebahn gerungen. Nun haben die Kasseler Richter das ganze Verfahren mit ihren kritischen Äußerungen zum Thema Nachtflüge fast wieder auf null gesetzt.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handelsblatt-kommentar/politische-bruchlandung;2453957

Ein sehr zutreffender Artikel, der durchaus auch auf München übertragbar ist.
 
Mal eine Frage an die Experten:

Sind für die zugelassenen Flüge in der Kernnacht eigentlich auch deren An- und Abflugrouten genau geregelt oder kann man hier frei operieren?
Grundsätzlich ja. Diese Karte mit den An- und Abflugrouten gilt grundsätzlich den ganzen Tag. Es gibt jedoch Abflugrouten, die nachts gesperrt sind, z.B. die sog. Krankenhausroute (07-N kurz). Nachts werden Anflüge aber auch schon mal recht "kurz" geführt.[/quote]

Falls nicht, dann sehe ich hier evtl. eine Möglichkeit für einen Kompromiss. Kurz gesagt sollen die Kernnachtflüge so geplant werden, dass die An- und Abflugrouten - je nach Windrichtung – möglichst gleichmäßig auf die Gegend verteilt werden anstatt frei wählbar zu sein. Dadurch würde ein bestimmter Ort per Regelung weniger häufig in der Nacht überflogen werden, was die Belastung dort verringern würde.
Auf Frankfurt bezogen hieße es, dass man bei Landungen immer abwechselnd auf die zwei Hauptbahnen und die NW-Bahn anfliegt und dies je nach Windrichtung und Anflugrichtung optimal verteilt. Genau so sollte man auf die Starts möglichst schonend auf die zwei Hauptbahnen und die Startbahn West aufteilen und die Abflugrouten so wählen, dass man möglichst nur 1-2 Mal pro Nacht über die gleiche Gegend rausfliegt.

Mit dieser klaren Regelung zur Vergleichmäßigung der Belastung bzw. mehr Flüge über Gewerbegebiete und weniger über Wohngebiete könnte man vielleicht erreichen, dass in der Kernnacht z.B. 20 Flugbewegungen möglich wären. Man müsste es den Anwohnern außenrum nur richtig erklären, dass dann eben nicht 10 von 20 Flüge immer nur über eine Gegend drüber gehen. Sicher, die hartgesottenen Lärmgegner werden das natürlich auch nicht akzeptieren, aber vor Gericht könnte man damit evtl. durchkommen, eben weil man streng auf die Verteilung der Lärmmenge achtet.

Ich gehe davon aus, dass das im Rahmen der Möglichkeiten gemacht wird. Es darf aber nicht übersehen werden, dass die NW-Bahn nachts geschlossen ist und geplant ist, neben der Startbahn West die Nordbahn als Startbahn zu verweden und die Südbahn als Landebahn. So gibt es nur wenig Optionen bei den Anflügen, insofern auch, dass der Unterschied zwischen Nord- und Südbahn nicht gravierend ist.
Davon abgesehen ist die Situation in Frankfurt (leider) so, dass egal bei welcher Ab- oder Anflugroute Nachbarn belastet werden und hier die Fronten sehr verhärtet sind, so dass ein "richtiges erklären" wenig Aussicht auf Erfolgt hat.
Aber warten wir es ab, was die Zukunft bringt... was das BVerwG sagt.

PS: Sorry für die späte Antwort. Urlaub...:cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Angenommen, das scharfe Nachtflugverbot in FRA kommt, und LH Cargo zieht nach LEJ um, und führt dort 30, 50 oder gar noch mehr Nachtflüge durch.

Wie lange dsuert es, bis die Leipziger Bürger erfolgreich gegen die 24hrs-Ops in LEJ geklagt haben?
 
Angenommen, das scharfe Nachtflugverbot in FRA kommt, und LH Cargo zieht nach LEJ um, und führt dort 30, 50 oder gar noch mehr Nachtflüge durch.

Wie lange dsuert es, bis die Leipziger Bürger erfolgreich gegen die 24hrs-Ops in LEJ geklagt haben?

Sie sind doch schon massivst dabei... Grosses Problem in der Akzeptanz die Ops über die Südbahn, dummerweise genau jene welche in der Nacht besonders benötigt wird...
 
Sie sind doch schon massivst dabei... Grosses Problem in der Akzeptanz die Ops über die Südbahn, dummerweise genau jene welche in der Nacht besonders benötigt wird...

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch in LEJ durch die Gerichte eine Nachflugbeschränkung kommen wird. Dass sie kommt, ist für mich klar. Nur wann ist die Frage.

Ich hoffe inständig, dass endlich mal die LH oder eine andere auf deutschen Flughäfen operierende Fluglinie beim Europäischen Gerichtshof gegen die Urteile der deutschen Gerichte wegen massiver Wettbewerbsnachteile klagt und hoffentlich gewinnt. Dass die LH diesen Schritt noch nicht gemacht hat, liegt wohl daran, dass man wohl erst diplomatisch klug die Aus-/Neubauten in Frankfurt, München und Berlin abwarten will. Würde man nämlich jetzt klagen, dann riskiert man an allen drei Standorten wohl einen langen Baustopp wegen neuer Untersuchungen und Gegenklagen. Das können sich die LH, die anderen Airlines und die Flughäfen nicht leisten. Also wird es wohl noch bis ca. 2011/12 dauern, bis hier mal eine derartige Klage käme.
 
Fraport tritt auf Ausbaubremse - Bau des Terminal 3 wird verschoben

Terminal 3 kommt 2 bis 3 Jahre später (geplante Eröffnung war für 2013 vorgesehen)
http://www.hr-online.de/website/rub...p?rubrik=36082&key=standard_document_37859294
Dazu auch ein 8-seitiges Interview mit dem neuen Fraport-Chef Stefan Schulte in der Frankfurter neuen Presse:
Fraport verschiebt Bau des neuen Terminals - am 01.09.2009 in fnp.de

Aus dem Link von Seljuk - Video/Nachrichten von hr-online:
Fraport tritt auf Ausbaubremse - in der Hessenschau
Volle Auslastung erst 2020 - bei hr-online.de

Vor allem auf die Kapazität des neuen Terminal 3 kann man demnach auf absehbare Zeit noch verzichten... die neue Landebahn Nordwest und der Flugsteig A-Plus reichen wohl für den mittelfrisigen Bedarf aus.
 
Bahn frei für den Flugsteig A+

Ein kurzer Statusbericht über den Stand der Bauarbeiten in FRA:
Flughafen Frankfurt - Bahn frei für den Flugsteig A+ - bei fr-online.de

Themen:
* Flugsteig A+, Airrail-Center, Landebahn Nordwest, Gateway Gardens, etc.
* Politische Einflußnahme der 'Initiative Luftverkehr' (Fraport, LH, DFS, FMG)

Nix wirklich neues, aber doch ein Statusbericht mit einigen Links zu weiteren Artikeln - gut geeignet für lange Winternächte...
 
ein Hinweis in Bezug des drohenden Nachtflugverbots in FRA:


Außerordentliche Betriebsversammlung zum Nachtflugverbot
11.12.09
Die Entscheidung der Landesregierung über Rechtsmittel gegen das VGH-Urteil zu Nachtflügen am Frankfurter Flughafen ist weiterhin offen. Die Frist dafür läuft bis zum 4. Januar. Die hessische Landesregierung wird ihre Revisionsentscheidung vermutlich am 15.12.2009 treffen. An diesem Tag findet eine Tagung der CDU-Fraktion statt. Auch FDP-Landesvorstand und -Fraktion tagen zeitnah.
In der Publikation "Klappe auf!" schreibt der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Lufthansa Cargo AG, Willi Rörig: "Bereits am nächsten Dienstag entscheiden die politisch Verantwortlichen in Wiesbaden über eine mögliche Revision der richterlichen Entscheidung des VGH Kassel zum Thema Nachtflugverbot. Zurzeit ist nicht absehbar, wie sich die Parteien entscheiden. Wir müssen von unserer Seite politischen Druck aufbauen, ansonsten sind wir die Looser der ganen Debatte. Wir planen deshalb für Montag, den 14. Dezember 2009 um 14.00 Uhr eine außerordentliche Betriebsversammlung, wobei auch Pressevertreter eingeladen werden. Nehmt also alle am Montag an dieser Veranstaltung teil, es geht für uns um sehr viel."
Auf der Betriebsversammlung wird neben Willi Rörig auch der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Cargo, Carsten Spohr, sprechen.
 
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