Lufthansa Pilotenstreik 2014/2015

Das sind doch nur noch Machtspiele. Vielen Piloten ist das, was VC macht inzwischen einfach nur peinlich. Längst wurde die eigentliche Sache, wofür eigentlich gekämpft wird, komplett aus den Augen verloren. Es geht doch nur noch darum, wer hier als Sieger hervor geht. Mit Arbeitskampf hat das nichts mehr zu tun.
 
@moddin


Das meinst du aber jetzt nicht ernst? Schau mal die LH Technik an. Wo findet denn der grösste Teil der Heavy Maintenance statt? Sicher nicht mehr in Muc, Fra und Ham... Deine halbe Firma ist schon ausgelagert und immer noch schlau daher reden... dem Chinesen oder Malteser oder Filipino ist es nämlich auch wurscht, was auf dem Flieger steht. Und er arbeitet für den halben Lohn.


Ehrlich, das vor allem Leute aus der gleichen Firma so kurzsichtig sind... "ich muss auch bis 67 arbeiten, wieso dürfen die was was ich nicht darf, ich bin viel wichtiger als Piloten weil ich an Flugzeugen schraub". Gib mal was wertvolles von dir und dreh dich nicht immer so um dein eigenes Schicksal. Weil das ist nämlich mit den Piloten verknüpft, das solltest du langsam kapieren. Allerdings bist du wesentlich schneller auslagerbar. Und das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mit Gesetzten und Verträgen.


Ich kenne auch viele Piloten übrigens...und da ist die Stimmung sehr eindeutig.
Wenn ihr alle bei der Lufthansa, vom Checkin über LSG und Technik dem Management bei dieser Rammbockstrategie zu seht, seid ihr die nächsten. Und das sage ich als Externer, der durchaus schon einige Mangements erlebt hat, um die 10 mittlerweile. Es hat immer die als erste erwischt, die aufgewiegelt von der Geschäftleitung intern Brandbriefe gegen eine Berufsgruppe geschrieben haben.
Ist ein wunderbares Rezept: Die Berufsgruppen mit den schlechstesten Verträgen haben die größte Angst vor dem Jobverlust, sind also wunderbar zu steuern und zu benutzen, wenn man ihnen ein Feindbild gibt, das angeblich für ihren drohenden Jobverlust verantwortlich ist. Und entlassen werden sie trotzdem als erstes, egal ob die Berufsgruppe mit den starken Verträgen auf 20% Prozent verzichtet... alles es schon so erlebt.




Piloten legen die Infrastruktur lahm? Ich wüßte nicht, das in meinem Vertrag was von volkswirtschaftlichem Nutzen steht.
Ich bin meinem Arbeitgeber gegenüber verantwortlich, und der ist durch sein handeln für mein handeln verantwortlich.


Wendet euch doch einfach mal ans Management der Lufthansa, ist doch auch eine gute Zielgruppe:


Einige wenige, die sehr viel Geld verdienen, eigentlich kaum was machen außer im Büro zu sitzen und durch ihr unverantwortliches handeln ihre ganze Firma lahmlegen.


@muc driver: Klar, Machtspiele. Was für eine grandiose Analyse.
 
Wundert mich rein gar nicht, dass als Reaktion auf den Affront von Spohr mit der Auslagerung von Piloten direkt der nächste Streik kommt....
Wie man sieht, brockt sich das LH-Management das ganze auch selbst ein.

Bisher waren es ja nur punktuelle Streiks (sprich man hält sich noch einigermaßen zurück, was die Streikauswirkungen anbelangt). Aber wenn das Management weiter so provoziert, gehe ich mal stark davon, dass die Streiks zahlreicher und auch ausgedehnter stattfinden werden.

Na ja. Das LH Management trägt ja auch die Verantwortung für die 110.000 Mitarbeiter, die nicht Piloten sind. Und wenn die VC so verantwortungsvoll wäre, dann würde man sich ja auf eine Schlichtung einlassen. Aber das ist inzwischen der 5e Streik. Bei AF hat man gesagt, dass jeder Tag 20 Mio € kostet.

Der Punkt ist, dass es schlicht nicht mehr paßt in der Relation, was die VC hier macht. Ich fürchte, dass hier auch nciht mehr der Großteil der Piloten vertreten wird, sondern sich ein paar in der VC "ausleben". Da sollten dann die Piloten aber auch mal was tun, weil das werden sie auf Jahre spüren, und so wird das Management nur bestärkt, dass man zB fremde Piloten auf die neue Langstrecke setzt. Ist ja wirklich nur verständlich. Das sichert dann wenigstens die Jobs der anderen, weil an andere denkt die VC ja jedenfalls nicht.

Ich finde Streik als Recht per se gut und auch ein punktueller Streik ist an und für sich mitunter eine vertretbare Sache. Aber es sollte halt eine Gewerkschaft für das gesamte Unternehmen geben, damit die Relation stimmt. Hier streiken die, die die meisten Rechte haben, aber die kleinste Gruppe sind ... fühlt sich einfach ganz falsch an!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind doch nur noch Machtspiele.

Absolut allerdings nur von Seiten des Managements.

Vielen Piloten ist das, was VC macht inzwischen einfach nur peinlich. Längst wurde die eigentliche Sache, wofür eigentlich gekämpft wird, komplett aus den Augen verloren. Es geht doch nur noch darum, wer hier als Sieger hervor geht. Mit Arbeitskampf hat das nichts mehr zu tun.

Soso. Ein kleine Geschichtsstunde aus einem Spiegelinterview vom 31.3.2014 und worum es geht:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-126267988.html

SPIEGEL: War es im Nachhinein betrachtet ein Fehler, den Vertrag zur Frühverrentung zu kündigen?
Volkens: Unsere Piloten können heute ab dem 55. Lebensjahr mit bis zu 60 Prozent ihrer Bezüge aus dem Flugdienst ausscheiden, bis sie das für ihre Berufsgruppe gültige Rentenalter von 65 Jahren erreichen. Wir müssen hier Änderungen vornehmen, weil uns die Kosten für diese Regelung sonst aus dem Ruder laufen.
SPIEGEL: Die Vereinigung Cockpit hat vorgeschlagen, die Kosten einfach zu deckeln. Warum haben Sie das abgelehnt?
Volkens: Dies ist nach wie vor Teil möglicher Gespräche, die ich gern direkt mit der VC weiterführen würde.
SPIEGEL: Die Lufthansa will, dass jüngere Piloten künftig einen höheren Eigenanteil leisten, wenn sie vorzeitig ausscheiden; die Gewerkschaft möchte das verhindern. Ist es nicht vorbildlich, wenn sich die VC so für den Nachwuchs einsetzt?
Volkens: Ich verstehe das gut. Wir reden hier aber davon, dass junge Piloten, die zum Beispiel mit 23 Jahren aus der Flugschule kommen, einen eigenen Beitrag für die Möglichkeit ihres vorzeitigen Ausscheidens leisten. Dazwischen liegen mehr als 35 Jahre - wir sprechen von einer Regelung von dem Jahr 2050 an. Ich halte das für zumutbar. Eigene Vorsorge müssen auch die meisten anderen Menschen in Deutschland leisten.
SPIEGEL: Jüngere Piloten sind schon heute schlechtergestellt als ihre älteren Kollegen. Im Gegensatz zu denen müssen sie einen Großteil ihrer Ausbildung selbst bezahlen, es dauert länger, bis sie zum Kapitän aufsteigen, und nun sollen sie auch noch Teile ihrer Übergangsversorgung selbst finanzieren. Ist das nicht ungerecht?
Volkens: Arbeitsbedingungen verändern sich im Laufe der Zeit. Gerade in Branchen, die so hart im Wettbewerb stehen wie der Luftverkehr. Aber wenn Sie die Piloten mit anderen Berufsgruppen vergleichen, haben Sie nach knapp dreijähriger Ausbildungszeit auch in Zukunft einen sehr sicheren, attraktiven und gutbezahlten Beruf. Ein Medizinstudent zahlt übrigens sein Studium ebenfalls selbst - und zwar über viele Jahre.

Also es geht um die zukünftigen Kosten, oder habe ich Frau Volkens falsch verstanden? Das Medizinstudium bezahlt übrigens der Staat in Deutschland, ergo der Steuerzahler ergo die Allgemeinheit. Oder doch anders wie Herr Gerber laut airliners.de formulierte 02.09.2013: http://www.airliners.de/lufthansa-will-betriebsrenten-system-anpassen/30313

Bei den in Cockpit und Kabine Beschäftigten müsse die Lufthansa Urteilen des Europäischen Gerichtshofes Rechnung tragen, nach denen eine Altersgrenze hinfällig ist und Flüge bis zum 65. beziehungsweise 67. Lebensjahr rechtlich zu ermöglichen sind. Während nach der bisherigen Vereinbarung Piloten über 60 nicht mehr fliegen durften und dafür eine Übergangsversorgung bekamen, gebe es nun keine Versorgungslücke mehr. "Aus unserer Sicht ist dafür die Rechtsgrundlage entfallen", sagte Gerber.

Offensichtlich wusste Herr Gerber damals nicht dass immer noch eine Lücke zwischen 65 und 67 Jahren in Zukunft existiert...

Oder eine andere Erklärung von Frau Volkens aus Welt 21.3.2014: http://www.welt.de/wirtschaft/article126037173/Piloten-ziehen-in-den-Streik-gegen-die-Lufthansa.html

Lufthansa-Konzern-Personalvorstand Bettina Volkens hat den Piloten nun in einem Brief, der der "Welt" vorliegt, ein Kompromissangebot gemacht. "Nach unseren Vorstellungen soll allen fliegenden Mitarbeitern auch in Zukunft ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben ermöglicht werden", schreibt Volkens. Allerdings soll dies künftig nicht mehr für neu eingestellte Flugzeugführer gelten. "Damit tragen wir dem gesamtgesellschaftlichen Trend einer längeren Erwerbstätigkeit Rechnung."


Und zum Thema Schlichtung:

SPIEGEL: Steuert die Lufthansa womöglich auch diesmal wieder auf eine Schlichtung zu, wie es bei vorangegangenen Tarifauseinandersetzungen mit dem Cockpit-Personal der Fall war?
Volkens: Dieses Thema ist sehr komplex für eine Schlichtung. Deswegen würde ich es gern mit der VC gemeinsam lösen.
Voraussetzung ist auf jeden Fall, dass wir so schnell wie möglich wieder miteinander sprechen.

Und zum Thema Kostensenkung der ÜV aus dem Handelsblatt : http://www.handelsblatt.com/unterne...und-cockpit-wollen-wieder-reden/10613812.html

VC-Sprecher Jörg Handwerg sagte laut Mitteilung, es gehe nicht um eine Verbesserung der Bedingungen. Die VC habe sich verpflichtet, dass gegenüber dem bisherigen Vertrag Kostensenkungen für Lufthansa erzielt werden.

Also wer spielt hier Machtspiele? Die VC? Hahahaha. Man sollte auch andere Medien als die Konzernveröffentlichungen lesen...

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Darüber hinaus hat die KTK bereits vor 3 Wochen ein passenden Angebot zur Kostenreduzierung um 20% bei JUMP über Anhebung der Mehrflugstundengrenze um bis zu 140 min (genau die Forderungen der LH zu JUMP erfüllt) zu ermöglichen. Man wollte das schriftlich festhalten, ein Entwurf wurde an LH gesendet, aber nicht wie LH das nun immer schön macht, an die große Glocke gehängt. Als Antowrt kam, man müsse Cockpitseitig nun 1 Mio "Vollkosten" pro Flugzeug sparen nicht mehr nur 10 min. Man könne ja auch z.B. FRA- MIA oder MUC-PEK mit 2 Mann anstatt 3 Mann fliegen um die Kostenreduktion zu erreichen. Und ab DA gehts dann an die Sicherheit!

Es betseht kein Einigungswilen bei LH. Offensichtlicher kann man das nicht darstellen! Daher stehe ich weiter 100% hinter der KTK und den Streiks und muss mich wohl dafür als raffhierig, arrogant, überheblich usw. betiteln lassen. Geht mir allerdings mittlerweile am Arsch vorbei!
 
@C9T1: das ist mir durchaus bekannt, dass Heavy Maintenance wie C-Check, D-Check oder IL-Check im Ausland stattfindet, dies wird aber nicht nur bei Lufthansa so gemacht, sondern bei allen großen Airlines. Es gibt aber noch andere Checks, und diverse Wehwehchen, die ihr Piloten uns in die Bordbücher eintragt.

Am Montag ist übrigens ein Bericht über den Beruf des Fluggerätmechanikers auf airliners.de veröffentlicht worden.

http://www.airliners.de/fluggeraetmechaniker-experten-beruf-karriere/33722
 
Ich möchte meine Frage gerne wiederholen:
Warum wollen/können Piloten nicht einfach andere Jobs im Konzern ausüben, wenn sie fluguntauglich geworden sind?
 
Weil sie es schon machen, z.B. Simulator. Aber auch nur, wenn die Firma es will. Der Arbeitsvertrag endet grundsätzlich automatisch mit dem Verlust der Lizenz, denn die Arbeitsgrundlage fehlt. Ist nichts anderes wie jede ander BU Versicherung. Dort muss man ja auch nicht zwangsläufig weiter arbeiten in anderen Bereichen.
 
Ich stelle es mir seltsam vor, wenn jemand eben noch 250.000 Euro im Jahr verdient hat und dann für 1500 brutto Schichtdienst am Check-in Schalter sitzt.

Das stimmt natürlich, trifft aber eben auch den wohl wahren Kern der Sache - die Kosten. Aber die aktuellen Verträge sind wohl schon anders datiert. Und ich könnte mir auch vorstellen, dass das ja kein Fixum ist, sondern dass da eben auch variable Bestandteile drinnen sind (Diäten, Zuschläge für Nacht etc).
 
Ich habe gerade gelesen, dass nun der 6e Streik ansteht - diesmal, und das ist geradezu grotestk, bei LH Cargo. Grotesk deshalb, weil dort die Piloten bisher schon bis 60 fliegen und kein einziger Cargo Pilot, der derzeit dort fliegt, von der Regelung betroffen wäre / ist.

Das zeigt leider, dass es hier um mehr geht, als um die Übergangsregelung und legt außerdem für mich den Schluss nahe, dass die VC hier entgültig den Bezug zur Realität zu verlieren droht. Da verstehe ich LH inzwischen, wenn sie sagen, dass die A340 zu PrivatAir gehen und mit deren Personal fliegen. Bei der AF haben die Streiks der Piloten wohl an die 300 mn EUR gekostet. Da wird klar die Zukunft & die Reputation der Airline bedroht und demnach das Management quasi zum Handeln gezwungen. Weil die VC versteht inzwischen kein einziger "Normalverbraucher" (=Kunde) mehr ... traurig!
 
Ich habe gerade gelesen, dass nun der 6e Streik ansteht - diesmal, und das ist geradezu grotestk, bei LH Cargo. Grotesk deshalb, weil dort die Piloten bisher schon bis 60 fliegen und kein einziger Cargo Pilot, der derzeit dort fliegt, von der Regelung betroffen wäre / ist.

Leider bist Du falsch informiert. Jeder der Piloten bis auf die Renten nahen Kapitäne wird von Neuregelungen betroffen sein. Es mag einzelne Altverträge geben die bei LCG anders laufen, aber die Mehrheit der Copiloten zum Beispiel ist vom 320/737 auf die 11er gewechselt und geht dann wieder zur Passage/GWI zurück und sind normal in der gekündigten ÜV. Die VC fordert gleiche Bedingungen für alle Piloten und keine Spaltung in Jung und Alt. Auch wie wiederholt geschrieben ist die Gewerkschaft zu Kostensenkung und Deckelung bereit was die bestreikte ÜV angeht.

Das zeigt leider, dass es hier um mehr geht, als um die Übergangsregelung und legt außerdem für mich den Schluss nahe, dass die VC hier entgültig den Bezug zur Realität zu verlieren droht.

Das zeigt leider, dass Du keine Hintergrundinformationen bezüglich der ÜV besitzt bzw. sie wie die meisten schlicht ignorierst. Ich empfehle wärmstens:

http://www.vcockpit.de/verein/aktuelles/details/news/faqs-zur-uebergangsversorgung.html
http://www.vcockpit.de/presse/press...ews/faqs-zur-uebergangsversorgung-teil-2.html
http://www.vcockpit.de/presse/press...ht/news/faqs-zur-tarifauseinandersetzung.html

Da verstehe ich LH inzwischen, wenn sie sagen, dass die A340 zu PrivatAir gehen und mit deren Personal fliegen.

Bei allen was Du geschrieben hast bin ich mir sicher dass Du die Hintergründe nicht verstehst. Lies falls Interesse besteht den Beitrag von FlapsFull weiter oben zu diesem Thema.

Bei der AF haben die Streiks der Piloten wohl an die 300 mn EUR gekostet. Da wird klar die Zukunft & die Reputation der Airline bedroht und demnach das Management quasi zum Handeln gezwungen. Weil die VC versteht inzwischen kein einziger "Normalverbraucher" (=Kunde) mehr ... traurig!

Den Schmarn glaubst Du hoffentlich selber nicht. Wurde jetzt die LH gezwungen die Tarifverträge zu kündigen und eine harte Haltung einzunehmen um die Reputation und Zukunft zu sichern? Ich empfehle meinen obigen Beitrag zur Historie der Kündigung der ÜV ;)! Und zur Zukunftssicherung hat die VC (wie bereits mehrfach geschrieben) Kostendeckelung sowie Kostenreduzierung angeboten. Aber das weißt Du ja bestimmt schon...


Viele Grüße
 
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Leider bist Du falsch informiert. Jeder der Piloten bis auf die Renten nahen Kapitäne wird von Neuregelungen betroffen sein. Es mag einzelne Altverträge geben die bei LCG anders laufen, aber die Mehrheit der Copiloten zum Beispiel ist vom 320/737 auf die 11er gewechselt und geht dann wieder zur Passage/GWI zurück und sind normal in der gekündigten ÜV. Die VC fordert gleiche Bedingungen für alle Piloten und keine Spaltung in Jung und Alt. Auch wie wiederholt geschrieben ist die Gewerkschaft zu Kostensenkung und Deckelung bereit was die bestreikte ÜV angeht.

Das habe ich so gelesen (auf airliners.de steht es jetzt noch so) / gehört (im Radio). Da hat dann entweder die LH flasche Infos rausgeschickt (halte ich für eher unwahrscheinlich) oder aber jemand was falsches geschrieben & erzählt (weil es kam ja offensichtlich über mehrere Medien).

Das zeigt leider, dass Du keine Hintergrundinformationen bezüglich der ÜV besitzt bzw. sie wie die meisten schlicht ignorierst. Ich empfehle wärmstens:

Gleiches wie oben - das wurde in den Medien so kolportiert - wenn die LH Cargo Piloten auch betroffen sind, dann stellt sich das natürlich anders dar.

Bei allen was Du geschrieben hast bin ich mir sicher dass Du die Hintergründe nicht verstehst. Lies falls Interesse besteht den Beitrag von FlapsFull weiter oben zu diesem Thema.

Hier geht es nicht um Hintergründe. Aber wenn die VC jetzt jede Woche streikt, dann muss sich das Management etwas überlegen. Weil es gibt ja noch über 100.000 andere LH Mitarbeiter, die wesentlich weniger verdienen also die Piloten & auch wesentlich weniger Rechte haben, aber trotzdem noch gerne für LH arbeiten und auch nicht so oft streiken. Da ist es schlicht die Aufgabe des Managements alternative Szenarien zu erarbeiten.

Den Schmarn glaubst Du hoffentlich selber nicht. Wurde jetzt die LH gezwungen die Tarifverträge zu kündigen und eine harte Haltung einzunehmen um die Reputation und Zukunft zu sichern? Ich empfehle meinen obigen Beitrag zur Historie der Kündigung der ÜV ;)! Und zur Zukunftssicherung hat die VC (wie bereits mehrfach geschrieben) Kostendeckelung sowie Kostenreduzierung angeboten. Aber das weißt Du ja bestimmt schon...

Nun, AF hat das in einer offiziellen Pressekonferenz so beziffert und nachdem kein heftiges Dementi kam, ist davon aus zu gehen, dass die Zahl stimmt. Weil da gelten dann rechtliche Richtlinien (Börsegesetze etc) und da kann man nicht einfach einen "Schmarrn" erzählen. EasyJet hat im Übrigen ja auch schon offiziell bestätigt, dass man wg des AF Streiks zumindest 8 mn EUR mehr verdienen werde ...

Bzgl der Deckelung der Kosten: Ich denke das alleine wird nicht reichen, wenn die Kosten einfach nicht mehr konkurrezfähig sind im internationalen Vergleich. Auch hier hat das Management die Aufgabe das Wohl des Unternehmens und damit das Wohl der anderen 100.000+ LH Angestellten sowie sonstigen Stakeholder zu sichern.

Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass die vielen Streiks nicht alleine wegen der Übergangsregelung erfolgt. Auch wenn VC das dauern betont. Auch glaube ich, dass es für das LH Management mit jedem Streik leichter wird, hart zu bleiben.
Aber diese Dinge sind natürlich subjektiv ...
 
Das habe ich so gelesen (auf airliners.de steht es jetzt noch so) / gehört (im Radio). Da hat dann entweder die LH flasche Infos rausgeschickt (halte ich für eher unwahrscheinlich) oder aber jemand was falsches geschrieben & erzählt (weil es kam ja offensichtlich über mehrere Medien).

...

Das LH Management würde niemals auch das kleinste Detail verschweigen oder gar falsche Aussagen machen. Die einzig Bösen sind die gierigen Piloten. Man muss auch der Presse dankbar sein das sie das Fehlverhalten der VC, mit gütiger Mithilfe der LH Verantwortlichen natürlich, an das Tageslicht zehrt und für jeden sichtbar macht. Denn man weiß ja, wenn es in der Zeitung steht oder sogar im Fernsehen kommt, ist es wahr.

Am besten werden die Piloten für ihr frevelhaftes Anliegen auf Brot und Wasser eigekerkert und nur noch zum Fliegen rausgelassen. Dann regelt sich die Sache mit der Übergangsversorgung von alleine... :think:

Nur um sicher zu sein, ab hier geht's ohne Ironie weiter......

Es wurde schon oft genug geschrieben das in einer Tarifauseinandersetzung das öffentliche Wort quasi direkt für die Tonne ist. Wenn alles geschriebene wahr wäre, würde ich das doppelte verdienen bei 60% der Arbeitszeit, aber dem ist halt nicht so. Siehe auch den GdL Streik, bei dem die Bahn öffentlich sagt das sie die Verhandlungen so lange aussetzen wollen bis die Nahles den Streik verbietet (salopp gesagt).
Na dann ist ja klar das es nur an der GdL liegt und nicht an der Bahn.
Ich kann nicht verstehen warum das zu solchen Wellen führt wenn die Piloten oder die Lokführer streiken. Unangenehm für die Gäste? Logo, aber genauso unangenehm ist es doch wenn die Kita bestreikt wird, wenn die Müllabfuhr nicht kommt, wenn meine Zeitung nur noch 30% des normalen Umfanges hat (der Streik der Redaktionen war aus Jounalistensicht vollkommen gerechtfertigt, komisch). Blöd, aber ist halt so. Ist ja nur alle Jubeljahre der Fall. Und wenn jetzt wieder das große Wehklagen ansetzt von wegen 'kleine Funktionselite' legt ganz Deutschland lahm, kann ich nur müde lächeln, denn ein paar nicht fahrende Züge oder fehlende Flieger ist nicht ganz Deutschland. Und hätten verdi und Co mal etwas mehr (jetzt eingeforderte ) Rücksicht und Solidarität mit eben diesen Funktionseliten gezeigt, wären die Spartengewerkschaften niemals entstanden. Aber Solidarität ist eben keine Einbahnstraße. Das Gründen einer Gewerkschaft ist kein Kindergeburtstag (hatte ich schon mal erwähnt), da muß der Druck und die Not schon recht groß sein damit man diesen Schritt geht. Das man danach als Egoist verschrieen wird, so what. Ich kann die VC und die GdL verstehen. Aber ich glaube halt auch nicht viel was in der Zeitung steht (auch wenn jeden Tag eine ganz lese und ein paar andere online teilweise)

Saigor
 
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Es wurde schon oft genug geschrieben das in einer Tarifauseinandersetzung das öffentliche Wort quasi direkt für die Tonne ist.
Man muß diese Einsicht wohl umdrehen und Gewerkschaften müssen ihre Äußerungen unter professionelle Beratung stellen.

Großgewerkschaften werden ihre eigenen PR-Stellen unterhalten.

Siehe auch den GdL Streik, bei dem die Bahn öffentlich sagt das sie die Verhandlungen so lange aussetzen wollen bis die Nahles den Streik verbietet (salopp gesagt).

Der springende Punkt war, daß dies als Kompromißangebot formuliert wurde - 'seid friedlich, bis ihr rechtskräftig verboten wurdet'.

Ich kann nicht verstehen warum das zu solchen Wellen führt wenn die Piloten oder die Lokführer streiken. ...


Die arbeitsrechtlichen Folgen der Segmentierung von Großunternehmen, die Spezialisierung der Gewerkschaften, ist der Wirtschaft schon länger ein Dorn im Auge. Da wir derzeit eine Regierungskoalition mit verfassungsändernder Mehrheit haben, scheint die Bahn als Bundesunternehmen angehalten oder bestrebt, den nötigen Anlaß zu liefern. Sie spielen Herrn Weselsky - siehe obige Provokation - ganz gut.
 
die Intention bei Arbeitgebern sowie dem DGB kann ich durchaus verstehen, ist ja auch kalkuliert. Warum aber regt sich Lieschen Müller darüber so sehr auf das die Piloten streiken?

Was die Pressearbeit der Gewerkschaft angeht (eher der 'Kleinen'), wenn die Journalisten den Sachverhalt für nicht griffig genug halten, kannst ihnen Material geben so viel du willst, sie werden es nicht veröffentlichen (man kann sie ja nicht zwingen..). Es wird das gedruckt was Auflage (bzw Quote) macht, da bleibt die Wahrheit (in diesem Falle weil zu komplex) auf der Strecke. Aber auch das ist nichts neues...

Ich glaube die 'arbeitnehmernahe' (hust) Partei, in persona Nahles (die nichts kann oder gelernt hat außer Politik, aber alles weiß), wird sich da rausschummeln, ein halbseidenes Gesetz verabschieden, das die Tarifpluralität hochhält, aber eine Friedenspflicht für alle beinhaltet, aber kein generelles Streikverbot. Das wird (hoffentlich) von Karlsruhe wieder kassiert. Dann können Sie postulieren das der Versuch da war und alles ist wieder erledigt.

Kann es sein das meine Meinung von der Politik nicht allzu groß ist? :rolleyes:

Saigor
 
Das habe ich so gelesen (auf airliners.de steht es jetzt noch so) / gehört (im Radio). Da hat dann entweder die LH flasche Infos rausgeschickt (halte ich für eher unwahrscheinlich) oder aber jemand was falsches geschrieben & erzählt (weil es kam ja offensichtlich über mehrere Medien).

Wenn die Cargo Piloten nicht betroffen wären von den Tarifverhandlungen ÜV dürften sie auch nicht darüber streiken. Und nochmals, sie sind betroffen. Und das Du nicht glaubst dass ein Konzern versucht über die Medien die Öffentlichkeit zu beeinflussen durch gezieltes Weglassen/Platzieren von Informationen wundert mich sehr. Das wäre ziemlich naiv.

Hier geht es nicht um Hintergründe. Aber wenn die VC jetzt jede Woche streikt, dann muss sich das Management etwas überlegen. Weil es gibt ja noch über 100.000 andere LH Mitarbeiter, die wesentlich weniger verdienen also die Piloten & auch wesentlich weniger Rechte haben, aber trotzdem noch gerne für LH arbeiten und auch nicht so oft streiken. Da ist es schlicht die Aufgabe des Managements alternative Szenarien zu erarbeiten.

Du meinst also die 340 werden von der Privatair bereedert um Streiks abzuwenden oder als Resultat der Streiks? Aha. Wie gesagt lies dir den Beitrag von FlapsFull durch oder was du sonst noch so zum Projekt "Jump" findest.

un, AF hat das in einer offiziellen Pressekonferenz so beziffert und nachdem kein heftiges Dementi kam, ist davon aus zu gehen, dass die Zahl stimmt. Weil da gelten dann rechtliche Richtlinien (Börsegesetze etc) und da kann man nicht einfach einen "Schmarrn" erzählen. EasyJet hat im Übrigen ja auch schon offiziell bestätigt, dass man wg des AF Streiks zumindest 8 mn EUR mehr verdienen werde ...

Sorry darauf wollte ich gar nicht hinaus. Dachte du hättest das Zukunft und Reputation auf die Lufthansa bezogen und die VC Streiks.

Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass die vielen Streiks nicht alleine wegen der Übergangsregelung erfolgt. Auch wenn VC das dauern betont. Auch glaube ich, dass es für das LH Management mit jedem Streik leichter wird, hart zu bleiben.
Aber diese Dinge sind natürlich subjektiv ...

So ist es. Es gibt noch 15 weitere ungelöste Tarifthemen sowie die (eventuelle) Arbeitsplatzverlagerung zu WINGS. Aber die ÜV ist auch ein wichtiges Tarifthema der 15 ungelösten.

Bzgl der Deckelung der Kosten: Ich denke das alleine wird nicht reichen, wenn die Kosten einfach nicht mehr konkurrezfähig sind im internationalen Vergleich. Auch hier hat das Management die Aufgabe das Wohl des Unternehmens und damit das Wohl der anderen 100.000+ LH Angestellten sowie sonstigen Stakeholder zu sichern.

Wenn man Kosten senken will kann man dass offen kommunizieren und dann gäbe es andere Stellschrauben die wesentlich effektiver sind und sofort wirken (Auslösegrenze, Stufensteigerungen aussetzen etc.). Die VC hat außerdem zugesichert die ÜV kostengünstiger im Vergleich zum alten TV gestalten zu wollen. Siehe meinen Beitrag S.25.

Die Lufthansa kündigt die ÜV der Piloten, die Piloten bieten eine Kostendeckelung für die Zukunft + sichern zu dass der neue ÜV günstiger wird als die alte. Das finde ich bereits 2 ziemlich große Zugeständnisse für eine Gewerkschaft die angeblich gierig und nimmersatt ist ;).

Man muß diese Einsicht wohl umdrehen und Gewerkschaften müssen ihre Äußerungen unter professionelle Beratung stellen.

Absolut. Das dies (scheinbar) nicht gemacht wird finde ich einen riesen Fehler!

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
... Warum aber regt sich Lieschen Müller darüber so sehr auf das die Piloten streiken?
...
Was die Pressearbeit der Gewerkschaft angeht (eher der 'Kleinen'), wenn die Journalisten den Sachverhalt für nicht griffig genug halten, kannst ihnen Material geben so viel du willst, sie werden es nicht veröffentlichen (man kann sie ja nicht zwingen..). Es wird das gedruckt was Auflage (bzw Quote) macht, da bleibt die Wahrheit (in diesem Falle weil zu komplex) auf der Strecke. Aber auch das ist nichts neues...

Bitte folgendes nicht als meine persönliche Meinung missinterpretieren:

Lieschen Müller liest in den Zeitungen oder sieht im Fernsehen lediglich heruntergebrochene Bericht:
- Die Piloten verdienen so und so viel ...
--- Das Wort "bis zu" geht in der Wahrnehmung schnell unter, resp. wird vergessen. Über dies herrscht kein Wissen darüber unter welchen Umständen ein Pilot wieviel verdient.
- Die Piloten gehen ach so früh in Rente
--- Die Details der ÜV können in der klassischen Fernseh- und Radio-Nachrichten-Berichterstattung garnicht dargestellt werden, da zu komplex für kurze Beiträge
- Die Piloten haben eh ein arbeitsarmes Luxusleben
--- Wenn über Piloten berichtet wird, werden meist die Langstrecken porträtiert. Über das Leben als Kurzstreckenpilot und das eigentliche Arbeiten erfährt man idR recht wenig. Es entsteht ein sehr verzerrtes, idealisiertes Bild dieses Berufstandes.

Parallel dazu muss Lieschen Müller damit klar kommen, dass in recht vielen Branchen die Situation für Arbeitnehmer nicht unbedingt besser geworden sind.
Lieschen Müller muss es verkraften, dass sie immer flexibler arbeiten muss, real nur geringe Lohnsteigerungen erhält - so nicht im ganzen Betrieb es gestrichen wurde - und zusätzlich nun noch bis 67 schuften soll, so sie Abschlagsfrei ihre eh niedrige Rente erhalten will. ÜVs und BAVs gibt es längst nicht überall.

In einem gewissen Umfang ist der Neidaspekt in der allgemeinen Wahrnehmung dieses Tarifkonflikts nicht zu leugnen.


Stichwort Pressearbeit

Ob gewollt oder nicht, obs gefällt oder nicht, es spielt keine Rolle.
Wir leben nun mal heutzutage in einer sehr medial geprägten Gesellschaft.
Leider bedeutet in diesem Kontext "medial" nicht, dass klassische Medienanbieter die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung sind.

Es gibt genug Untersuchungen und Erhebungen welche belegen, dass die Konzentration auf einzelne redaktionelle Berichte (gleich in welchem Medium) und die Aufmerksamkeitsspanne merklich nachgelassen hat.
Multitasking und lediglich quantitativer Konsum haben die qualitative Aufnahme von Informationen abgelöst.
Drastisch überspitzt formuliert ist zu sagen, dass nur noch Headlines und Teaser-Texte zählen.

In einem solch veränderten Umfeld ist es ein Kardinalfehler der kleinen Gewerkschaften nicht auf professionelle und einhergehend drastische Pressearbeit zu setzen.
Dies mag dann dreckig enden und im Sinne der journalistischen Qualität zu negieren sein ...
Aber was soll man machen?
Unsere Gesellschaft hat sich nunmal verändert und es ist vonnöten in allen Belangen mit der Zeit zu gehen.
 
So, eine Liesschen Mueller hat dann mal geplant.
" Etwa 15 Fluege werden aus T1 begonnen und nicht mehr in T2. Ein wenig "C" dabei.
4 mal wird die kreative Autorentfirma genutzt. (allerdings waere als erste Alternative zum Flug aus T2 die DB gewesen - aber das ist dann nun auch nicht mehr so recht moeglich)

Es wird dann zukuenftig, so heisst es, nach Preis entschieden und nicht mehr nach "historisch gefuehlter" Verbundenheit! (persoenliche miles and more in Gefahr, das sollte man nicht unterschaetzen auf offenen Strecken. Es gibt auch TopBonus)
Die Verbundenheiten stellen rot-weisse Firmen scheinst auch inzwischen her.
So ist es nach Mainz billiger via CGN"
!?
 
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