Abflug USA Ostküste. 2 Mann. Vor dem Wakeup ein Schlafversuch. So ein Pech aber auch, das gerade jetzt die Straße saniert wird. Presslufthammer drühnt die ganze Zeit, an Schlaf nicht zu denken.
20.40 dt Zeit Wake Up. 21.40 dt Zeit Pick up. Fahrt zum Airport, nach kurzer Zeit Stau. Man wird durch dieses monotone langsam"fahren" müde. Auch kein Wunder, ist ja mittlerweile 22.15 Uhr bei meiner inneren Uhr. Irgendwann Ankunft dann am Airport. Fast 30 Min quer durch den Airpot laufen. Ist ja alles so groß dort in den Staaten. Irgendwann Ankunft am Flieger. Geplant Offblock kurz nach Mitternacht. Eine Stunde vorher etwa am Flieger angekommen. Vorbereitungen lassen de Müdigkeit in den Hintergrund treten. Gäste an Bord, es geht los. Wie immer von 0 auf 100 in kürzester Zeit.
Wir starten in die tiefstehende Sonne. 30 min nach T/O merkt man bereits deutlich die Nach hereinbrechen. Entlang der Ostlüste geht es Richtung Neufundland. Man fängt das Rechnen an für die Oceanic Clearance, Zeit FL, Speed usw.. Den entspr. Request fertig machen und abschicken. Es kehrt etwas Ruhe ein nach 2,5 Std Dauerarbeit. Die Nacht ist fast ganz bereits da. Die Augen werden müde. Es kommt die Oceanic Clearance. Dumm gelaufen, komplette Re-Routng über den Teich. Die Hälfte des Fluges neu programmieren, auf den EFBs, in den FMS, in den NAT Crossing Rechner. Flugplan ändern. Die Nacht ist stock dunkel, man erkennt nichts. Die letzten Dinge fertig machen. Aus dem ruhigen Flug sind mittlerweile 3,5 Std dauerarbeit geworden. Wir sind auf dem Teich, alles läuft jetzt nach Plan. Ach ne, natürlich nicht. Level nicht bekommen und dazu noch das Re Routing. Kostet Sprit und Zeit. Anschlussflüge ausfindig machen. Sonnenaufgangszeit berechne, unsere Islamischen Gästen wollen beten...jetzt endlich kehrt etwas Ruhe ein. Wir sind seit 5 Std in der Luft. Die Müdigkeit überkommt einen. Immer wieder Fragen aus der Kabine zu irgendelchen dienstlichen Sachen. Es ist Dunkel, ein paar Monitore lechten das Cockpit etwas aus. Vor uns 3 Flieger in anderen Levels. Unsere berechnete Sonnenaufgangszeit trifft fast genau zu. Trotzden: Die Augen brennen merklich. Bald Feierabend. Nur noch 2 Stunden. Die Sonne ist wieder da, "knall so richtig auf die Zwölf". Man weiß gar nicht mehr wie man sich dagegen wehren kann. Es kommt auch wieder Leben in den Funk. Mal Wetter aus FRA holen. Uups. Heavy Rain, FEW 003, BKN 006, BKN 012. Scheiß Wetter.Wind geht so.
In FRA viel Traffic. Der Anflug geht los. Dicke Wolkensuppe, absolut nichts zu sehen. Flieger ist voll konfiguriert, immer noch nichts zu sehen, es regnet stark. Wir passieren 1000ft über Grund. Nichts, kein Boden keine Bahn, nichts. 500ft. Man kann den Boden erahnen. 350ft. Aaaah da kommen die Lichter in Sicht. 280ft wir durchbrechen die Wolken nach unten und vor uns liegen 4km Betonpiste im Regen. Gut.
Flieger gelandet. Es ist kurz nach 8 Uhr dt Zeit am Morgen.
Das war meine letzte Nacht, während der Dachdecker geschlafen hat. Unsere ein paar Hundert Passagiere waren zufrieden, habe von unserer Arbeit nichts gemerkt. Habe nicht gemerkt das wir seit 20.40 dt Zeit am Vorabend wach waren. Wussten nicht, dass der Presslufthammer uns den Schlaf vor dem Wake up geraubt hat. Sie haben nichts mitbekommen, ausser ein paar Kurven im Flug und eine sichere und auch sanfte manuelle Landung in marginalem Wetter. Denn wir machen ja nicht da vorne, ist ja alles Automatisiert.
Eine Ausnahme ist das nicht. Wenn ich nicht im Steno-Stil geschrieben hätte, sondern ausführlicher, wäre der Bericht viel zu lang zum lesen.
In diesem Sinne...
Grüße
FF