Der Vulkanausbruch auf Island (14.04.10) und seine Folgen

Eine Freundin von mir sollte Mittwoch NRT-HEL-MUC fliegen. Wie es aussieht hat aber Finnair auch heute wieder vorläufig mal alle Flüge gestrichen. Ich hab mir mal die neuesten VAAC-Karten angeschaut und da ist Finnland immer außerhalb des markierten Bereichs. Trotzdem fliegt Finnair nicht, obwohl SAS, Norwegian usw. alle schon wieder fleißig (wenn auch nicht in Finnland) unterwegs sind. Weiß jemand warum das so sein könnte?

Viele Grüße
michi
 
Flaps full hat gesagt.:
Nein, ich fliege nicht.
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Sicherlich eine konsequente und nachvollziehbare Entscheidung. Gab es intern Widerstände oder wurde Deine Entscheidung ohne Weiteres akzeptiert?

Nur am Rande: Ich fahre diese Woche Auto. Nicht gern, aber bevor heute Nachmittag neue Erkenntnisse vorliegen, die zu einer erneuten Komplettsperrung führen...
 
Flaps full hat gesagt.:
Unfassbar! Für mich hat diese Situation jedenfalls zu mehreren Erkenntnissen (auch bei der eigenen Company) geführt.
Eine davon ist: Ich werde niemals in eine Air Berlin Maschine einsteigen!
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Es ist echt interessant, dass in dieser Situation alle über die anderen schimpfen...
Gibt es denn gravierend große Unterschiede zwischen den Gesellschaften?

Ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, die einzigen die derzeit konsequent nicht
fliegen (in den gesperrten Lufträumen wohlgemerkt) sind die Freunde von Ryanair und Easyjet...
Hätte sowas irgendwie vorher anders erwartet!
Von der wirtschaftlichen Seite betrachtet hätte ich erwartet, dass die sogenannten Low-Cost-Carrier hier
den meisten Druck ausüben, da dort die Kapitaldecke am dünnsten (zu sein) scheint....:confused:
Offensichtlich wird dort eben doch nicht nur an der Sicherheit gespart...:shut:

Natürlich werden jetz wieder welche kommen und sagen, war ja klar, Ryanair lässt die Passagiere sitzen und fliegt nicht, Lufthansa und Air Berlin bemühen sich die gestrandeten Passagiere zurück zu holen...
Gibt eben immer zwei Sichtweisen...

Und auch in der Behandlung der Fluggäste (wenn man das Wort "Gast" aus Sicht einiger Gesellschaften überhaupt verwenden kann!?) unterscheidet sich nicht großartig....
Ich kenne zwei konkrete Fälle, wo Paxe im Ausland sitzen und einen Flug mit Ryanair nach D gebucht haben, welcher logischerweise ausfällt, und denen genau zwei Alternativen angeboten wurden, nämlich Umbuchung auf ein anderes Datum (nach Verfügbarkeit natürlich) oder Geld zurück.
Beides ist zwar nett, doch wenn ich irgendwo im Ausland festsitze nur die halbe Wahrheit.....:thbdwn:

Einen ähnlichen Fall kenn ich jedoch auch beim Kranich...
Ein bekannter sitzt in den USA fest, wollte am 17.4. (oder 18.04.) zurück fliegen, Flug wurde gecancellt.
Nach 1 Nacht am Flughafen (Hotel wurde seitens LH mit dem Verweis auf höhere Gewalt abgelehnt) ist er dann selber in ein Hotel, da von LH die Mitteilung kam, früheste Möglichkeit der Rückreise am 26.04.
Auch hier wird dann die Unterkunft während der Wartezeit verweigert...:thbdwn:

Nach meiner Interpretation der neuen EU-Richtlinie muss die Fluggesellschaft doch für Verpflegung und Unterkunft aufkommen, egal aus welchem Grund der Flug annulliert wurde.
Nur die Entschädigungsleistung kann bei höherer Gewalt verweigert werden.
Sehe ich dies falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Flaps full hat gesagt.:
Nein, ich fliege nicht. Erst wieder, wenn Entwarnung vom DLR kommt. Aber sicher nicht, weil Airlines meinen, über irgendwelche Tricks fliegen zu müssen, obwohl die Lage nicht geklärt ist.
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Genau diese Trickserei ist es, die mich auch an den Airlines stört.
Das DLR wird übrigens sicher keine Warnung oder Entwarnung geben. Was die höchstens machen, ist es, die Aschekonzentration und -zusammensetzung bekanntzugeben. Wenn wir Glück haben gibt es noch eine Empfehlung dazu, was die Werte für Triebwerke bedeuten. Der DLR wird aber mit Sicherheit nicht die Verantwortung für Flugverbote an sich reißen. Das will ja bekanntlich keiner ;)
 
Hoize hat gesagt.:
Es ist echt interessant, dass in dieser Situation alle über die anderen schimpfen...
Gibt es denn gravierend große Unterschiede zwischen den Gesellschaften?
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Nein, glaub mir, auch im eigenen Konzern kam die Tage eine bittere Erkenntnis. Allerdings ist Air Berlin die einzige Airline, die jetzt so tut, als wäre alles wunderbar. Man verkündet auch noch so vollmundig, man wolle zum Normalbetrieb zurückkehren! CVFR? Normalbetrieb? Hab ich was verpasst? Kenne das nur von LGW Walter, die das machen um Airwaygebühren zu sparen!

Hoize hat gesagt.:
Ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, die einzigen die derzeit konsequent nicht
fliegen (in dern gesperrten Lufträumen wohlbemerkt) sind die Freunde von Ryanair und Easyjet...
Hätte sowas irgendwie vorher anders erwartet!
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Auch hier kannst Du mir glauben: Ich auch!
Natürlich werden jetz wieder welche kommen und sagen, war ja klar, Ryanair lässt die Passagiere sitzen und fliegt nicht, Lufthansa und Air Berlin bemühen sich die gestrandeten Passagiere zurück zu holen...
Gibt eben immer zwei Sichtweisen...

Hoize hat gesagt.:
Nach meiner Interpretation der neuen EU-Richtlinie muss die Fluggesellschaft doch für Verpflegung und Unterkunft aufkommen, egal aus welchem Grund der Flug annulliert wurde.
Nur die Entschädigungsleistung kann bei höherer Gewalt verweigert werden.
Sehe ich dies falsch?
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Es gab die Tage viele Reiseanwälte und die haben alle einvernehmlich gesagt, dass die Airline dir zwei Alternativen geboten werden müssen: 1. Umbuchung und 2. Storno und somit Geld zurück.
 
Hoize hat gesagt.:
Nach meiner Interpretation der neuen EU-Richtlinie muss die Fluggesellschaft doch für Verpflegung und Unterkunft aufkommen, egal aus welchem Grund der Flug annulliert wurde.
Nur die Entschädigungsleistung kann bei höherer Gewalt verweigert werden.
Sehe ich dies falsch?
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Nein, siehst Du nicht falsch, ist so. LH organisiert ja auch fleissig Hotels (wo denn überhaupt noch freie Hotelzimmer vorhanden sind...) bzw. wird diese später erstatten müssen, sofern Du Dich selber drum gekümmert hast. Das Problem sind vermutlich eher die Outstations in Übersee, die Hotelleistungen verweigern, weil sie die Rechtslage nicht korrekt kennen oder sich nicht drum scheren. In D ist mir kein Fall bei LH bekannt, wo eine Hotelleistung verweigert wurde (so sie denn objektiv erfüllbar war, weil es noch freie Zimmer gibt bzw. die Passagiere überhaupt die Transitbereiche verlassen durften), bei FR und Co. dafür aber massenweise solche Fälle...

Man kann nun sehr berechtigt darüber diskutieren, ob es fair ist, dass die Airlines in einem solchen Fall eindeutig höherer Gewalt Hotelleistungen zahlen müssen, aber Fakt ist, dass sie dazu verpflichtet sind. Dazu gab es auch noch einmal eine eindeutige Klarstellung der EU-Kommission am vergangenen Freitag. Entschädigungen sind in solchen Fällen allerdings ebenso eindeutig nicht fällig.

Steht übrigens z.B. auch hier: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/0/0,3672,8064864,00.html

Allerdings besteht ein Anspruch auf Betreuungsleistungen der Fluggesellschaft. Das heißt: Mahlzeiten, Hotelunterbringung, Beförderung zwischen Flughafen und Hotel, zwei kostenlose Telefonate, zwei Telefaxe oder E-Mails.
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Flaps full hat gesagt.:
Es gab die Tage viele Reiseanwälte und die haben alle einvernehmlich gesagt, dass die Airline dir zwei Alternativen geboten werden müssen: 1. Umbuchung und 2. Storno und somit Geld zurück.
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Das ist korrekt, aber nicht die volle Wahrheit, s.o.
 
gerade auf spon.de gelesen:

Das Messflugzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat klare Belege für die Existenz der Vulkanaschewolke über Deutschland gewonnen. Die Piloten hätten in den Wolkenstrukturen eine deutliche Braunfärbung erkannt, das heiße, "es gibt die Wolke wirklich", sagte DLR-Sprecher Andreas Schütz am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. Die genauen wissenschaftlichen Erkenntnisse will die DLR am Dienstagmittag vorstellen. Am DLR-Forschungsflugzeug wurden laut Schütz keine Schäden festgestellt. Allerdings sei das Flugzeug "nicht in der Wolke, sondern durch die Wolke geflogen." Solch ein Flugverhalten sei für Verkehrsflugzeuge nicht möglich.
 
Der ganze Vulkanausbruch gerät langsam zu einem echten Aprilscherz.
Hier sieht man wieder wie schlecht man innerhalb der EU organisiert ist. Jedes Land hat seine eigenen Regeln!
In meinen Augen kann dies ziemlich fatal sein, wenn wie gestern Österreich, welches nicht einmal 100 Kilometer von München entfernt, andere Regeln praktiziert als Bayern/Deutschland. Hätten wir Schumacher als Airlinemanager, würde wohl seit Samstag wieder geflogen werden.
 
also ich versteh nichts mehr. soeben hat die DFS die Sperrung wieder bis 20Uhr verlängert aber Sichtflug ist erlaubt. Das soll mal einer verstehen....
 
Ich gehe davon aus, dass die auf die Messergebnisse des Testfluges warten. Wie aussagekräftig diese Ergebnisse sind steht jedoch in den Sternen, da diese ja auf ein bestimmtes Gebiet zu einer bestimmten Zeit beschränkt sind.

Wäre es nicht möglich, dass solche Testflugzeuge, den Luftraum über großen Flughäfen überwachen und diesen dann ggf. komplett freigeben können? So könnten sich die Flieger in diesem Gebiet auf eine Höhe über der Wolke "hochschrauben" und IFR fliegen. Naja ich bin gespannt welche Ergebnisse heute veröffentlicht werden bzw. wann die von Herrn Ramsauer erwähnte Zonenaufteilung erfolgt. Ich find es nur interessant, dass unsere europäische Nachbarn ihren Luftraum wieder öffnen und wir nicht...
 
Ich befürchte das mit dem überwachen könnte schwierig werden, man hat ja schon fast 5 Tage gebraucht um das Ding erstma in die Luft zu bringen. Ich glaube außerdem nicht dass es in Deutschland mehr als dieses eine Flugzeug gibt und das kann ja nicht ganz Deutschland gleichzeitig überwachen.
 
Da könntest du natürlich mit Recht haben, dass es nur eins von diesen Messflugzeugen gibt.
Aero.de meldet gerade, dass die Lufthansa später mit einem speziell ausgerüstetem A340-600 zu eigenen Messflügen aufbrechen wird.
 
Auswirkungen außerhalb der Luftfahrt:

BMW muss wegen Einschränkungen im Flugverkehr Produktion drosseln
Dingolfing/München: Die massiven Einschränkungen im Flugverkehr haben inzwischen Folgen für den Autobauer BMW. Im weltgrößten Produktionswerk im niederbayerischen Dingolfing stehen ab dem Nachmittag die Fließbänder still. Wie ein BMW-Sprecher dem Bayerischen Rundfunk sagte, soll morgen und übermorgen auch die Produktion in den Werken München und Regensburg unterbrochen werden. Wegen der Einschränkungen im Flugverkehr fehlen BMW wichtige Autoteile für die Elektronik und den Innenraum, die per Luftfracht kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade erschien ein Interview mit dem DLH-Flugbetriebsleiter Werner Knorr zum Thema Flugverbot.

Flaps full hat gesagt.:
Da kann ich in der jetzigen Situation nur darüber lachen! Wenn der Arsch bei den Airlines brennt, dann vergisst man offensichtlich alle Safetyprinzipien! Dann geht´s noch nur ums Geld. Safety? Wir eh alles überbewertet!
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Dazu fällt der "schöne" Satz: "Wir treten für eine gesunde Kombination aus theoretischer Prognose, Messung und empirischer Validierung durch die Flugpraxis ein."

Artikel
 
sagara hat gesagt.:
Aero.de meldet gerade, dass die Lufthansa später mit einem speziell ausgerüstetem A340-600 zu eigenen Messflügen aufbrechen wird.
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Hier die Pressemitteilung der LH dazu:

Lufthansa führt heute in Zusammenarbeit mit dem Max Planck Institut Mainz einen Testflug durch, um Details und Daten der Vulkanaschekonzentration in der Luft zu erheben. Dies wurde möglich, nachdem gestern eine Ausnahmegenehmigung für kontrollierte Sichtflüge erteilt wurde. Ein dafür speziell ausgerüsteter Airbus A340- 600 mit dem Klimaforschungscontainer CARIBIC an Bord startet am Nachmittag vom Frankfurter Flughafen und wird danach mehrere Stunden Messdaten über Europa sammeln. Die Wissenschafter des Max Planck Institutes erwarten sich dadurch erste exakte Werte zur Vulkanaschekonzentration und –verteilung über Europa. Dies ist der erste weiträumige Messflug, der im europäischen Luftraum durchgeführt wird. Seit Ende 2004 führt ein europäisches Konsortium unter der Leitung des Mainzer Max Planck Instituts in seinem Forschungsprogramm CARIBIC (Civil Aircraft for the Regular Investigation of the Atmosphere Based on an Instrument Container) auf einem speziell dafür umgebauten Lufthansa Airbus A340-600 Klima-Messflüge durch. Mit an Bord ist ein Spezialcontainer, der unterschiedlichste wissenschaftliche Messsysteme beinhaltet. Durch einen Spezialeinlass am Bauch des Flugzeuges gelangen Luftpartikel in den Forschungscontainer, die dann in den Messsystemen ausgewertet werden.

Deutsche Lufthansa AG
Konzernkommunikation
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Keine Auswirkungen bei Airbus-Test

Bei zwei langen Testflügen hat der Flugzeugbauer Airbus keine Einflüsse der Vulkanasche auf Maschinen und Flugsysteme festgestellt. «Auf beiden Testflügen zeigten sich keinerlei Auffälligkeiten. Dies ist das Ergebnis der Beobachtungen durch die Piloten während des Fluges sowie der anschliessenden Auswertung der Messdaten», erklärte Firmensprecher Tore Prang am Dienstag in Hamburg.

Zu den Tests starteten am Montag in Toulouse ein Airbus A380 und ein A340. Beide Grossraumjets flogen mehrere Stunden den europäischen Luftraum ab und landeten am Montagabend wieder am Startort.


BMW muss Produktion stoppen

Der deutsche Auto-Konzern BMW unterbricht wegen der europaweiten Flugausfälle die Produktion. Bereits am Dienstag sollten die Bänder im Werk in Dingolfing gestoppt werden, wie ein Konzernsprecher sagte. Die Werke in Regensburg und München folgten am Mittwoch und am Donnerstag.

Die Fertigstellung von rund 7000 Fahrzeugen müsse verschoben werden, sagte der Sprecher. Grund für den Unterbruch seien Lieferengpässe vor allem bei Elektronikbauteilen, die per Luftfracht geliefert würden
 
Kwashiorkor hat gesagt.:
Tja, das von Managern geliebte Just-in-Time-Prinzip zeigt erste Auswirkungen. Selbst schuld, würde ich sagen, wenn man dermaßen auf eine reibungslos funktionierende Logistikkette angewiesen ist.
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Ähm, Entschuldigung, was ist das denn bitte für eine Aussage!? :confused: :thbdwn:
Schon mal darüber nachgedacht, dass ein BMW vielleicht (noch) deutlich teurer wäre, wenn man alles permanent für alle Eventualitäten auf Lager halten würde. Schon mal etwas von Lager-, Kapitalkosten u.s.w. gehört? Immerhin hat das Lager von Freitag bis Dienstag gehalten. Längere Komplettausfälle sind nach menschlichem Ermessen in Mitteleuropa bislang nun einmal nicht realistisch gewesen. Möglicherweise wird man dies in Zukunft neu bewerten (müssen), in der Vergangenheit ist man u.a. bei BMW aber offensichtlich damit ganz gut gefahren...
 
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