Unfall AF447 F-GZCP 01.06.09

Iarn

Mitglied
Air-France-Maschine verschwindet von Radarschirm
Die französische Fluggesellschaft Air France vermisst einen Airbus. Das mit mehr als 200 Passagieren besetzte Flugzeug befand sich auf dem Weg von Rio de Janeiro in Brasilien nach Paris. Es verschwand am Sonntagmorgen von den Bildschirmen der Radarstationen.
Die brasilianische Luftwaffe hat unterdessen bereits eine Such- und Rettungsmission eingeleitet. Ein Luftwaffensprecher gab an, der Jet werde nahe der brasilianischen Insel Fernando de Noronha gesucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein Sat. Bild etwas vor dem Unglück. In der Region waren durchaus ein paar größere Gewittercluster unterwegs. :

caribict3tn.jpg



Grüße Simon
 
Ohne Besserwisserisch klingen zu wollen, aber werden normalerweise solche Gewitterfronten nicht umflogen ?
 
Ohne Besserwisserisch klingen zu wollen, aber werden normalerweise solche Gewitterfronten nicht umflogen ?

Doch. Natürlich.
Es gibt generell ein Problem: Das Gebiet des Unglücks liegt in der innertropischen Konvergenzzone. Dort entstehen für uns in unseren Breitengraden unvorstellbar starke Gewitter. Zusätzlich hat die Kraft der Gewitter weltweit in den letzten Jahrzehnten sehr zugenommen, worauf
viele viele Piloten nicht/schlecht vorbereitet/geschult sind weil auch die Flugschulen dem Wandel sich noch nicht geöffnet haben. Daher begegnen auch Piloten solchen Gewittern manchmal zu leichtsinnig und dann hat man ein dickes Problem.
Dieser Mangel an Schulung wird übrigens auch hierzulande von einigen "alten Hasen" oftmals bemängelt, weil man auch so Incidents und Accidents wieder z.T. vermeiden könnte.
 
...Zusätzlich hat die Kraft der Gewitter weltweit in den letzten Jahrzehnten sehr zugenommen, worauf viele viele Piloten nicht/schlecht vorbereitet/geschult sind weil auch die Flugschulen dem Wandel sich noch nicht geöffnet haben. Daher begegnen auch Piloten solchen Gewittern manchmal zu leichtsinnig und dann hat man ein dickes Problem...

Also ich halte mich ja normalerweise möglichst zurück, aber das ist ja wohl schon etwas starker Tobak! Ich glaube, dass Du nicht ansatzweise eine Idee hast, wovon Du da schreibst. Falls Du Dich hier nicht vollkommen lächerlich machen möchtest, dann bitte ich um entsprechendes Edit Deines Beitrags.

Kein Pilot der noch alle Latten am Zaun hat, fliegt absichtlich in ein aktives Gewitter ein und ich glaube schon dass AF in ein Liga spielt, in der die Piloten soweit 'vorbereitet' sind, dass das wissen.

Wenn Du schon mal umgeben von Gewittern auf der Suche nach dem 'Loch vom Dienst' vor Deinem Wetter-Radar-Display gesessen hättest, welches wahlweise garnichts oder alles Rot anzeigt (sprich total über- oder unterzeichnet) dann wäre Dir bestimmt klar, dass man mit dem was man auf den 'sich noch nicht geöffneten Flugschulen' lernt zwar einen netten Grundstock an Wissen hat, bei den wirklichen Probleme des Alltags hilft einem dies aber teils nur sehr bedingt weiter.

Nichts für ungut...

MAX
 
worauf
viele viele Piloten nicht/schlecht vorbereitet/geschult sind
Und Du bist sicher, daß ein eventuell in das Verschwinden dieses Fluges verwickeltes Gewitter
realistisch zu umfliegen gewesen wäre?

Tropopause in der Gegend ist momentan oberhalb FL500, Gewittertätigkeit bis FL480.

Fabian

Generell ist das Umfliegen anzustreben, aber:

-man muß "das" Gewitter sehen
-eine "Lücke" muß erkennbar (ein gelbes Echo auf dem Radar ist schon keine Lücke mehr)
-die Lücke muß realistisch erreichbar sein
-all dies außerhalb von Radarabdeckung (und ggf. auch gestörtem Funk) nur, falls Grund zur
Annahme besteht, das Flugzeug durch Kursabweichung nicht in noch größere Gefahr zu bringen;
TCAS ist hier hilfreich.

Grundsätzlich ist aber vor allem zu hoffen, daß der unerträgliche Zustand aufhört, überhaupt
keine Spur vom Aufenthalt des Fluges zu haben.

Vordem ist alles Rätselei.
 
bevor ihr euch hier die köpfe einschlagt gedenkt lieber jener diean diesem Tag durch diesen unfall um leben gekommen sind.
 
Jede Äußerung zum Schicksal der Getroffenen durch Außenstehende (wie mich)
empfinde ich als anmaßend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry Max,
ich meinte nicht dass jemand absichtlich in irgendein Gewitter reinfliegt aber es gibt Fälle, da ist der Bogen den man macht einfach nicht groß genug.
ich weiß, dass du weißt wovon du sprichst.
Um mehr zu sagen, fehlt mir da das nötige Wissen, aber es gab von Seiten einiger Ex-Piloten und Kapitäne eben viel Kritik dass von Seiten der Fortbildung auf die immer stärker werdenden Gewitter nicht optimal reagiert wird.

D.h. vielleicht wird mein Beitrag möglicherweise falsch interpretiert, natürlich is keiner so blöd und fliegt da rein, das meinte ich allerdings auch nicht.

Vielleicht sollte ich besser sagen, dass aufgrund der Wetterveränderungen und der Zunahme an Stärke und Power der Gewitter weltweit die Erforschung dieser Verstärkung noch nicht so weit ist, die Piloten auf solch starke Phänomene vorzubereiten...
Das heißt, ich möchte nicht der Airline oder dem Training Schuld zuweisen, sorry, kam vielleicht falsch an oder ich hab mich falsch ausgedrückt, sondern es ist einfach nicht so weit erforscht...
 
Zuletzt bearbeitet:
An Tagen wie heute könnte ich gut auf die Medien und das Internet verzichten und frage mich ob ich das Zeug wirklich jeden Tag einschalten muß. Ich könnte doch wirklich mal einen Tag auslassen... :eyeb:

Zumal wenn dann selbst öffentlich rechtliche Sender anfangen Sondersendungen im Stil der B***-Zeitung anzukündigen um mit aus der Schublade geholten Katastrophenexperten vollkommen aus der Luft gegriffene Spekulationen breitzutreten - denn der Kenntnisstand liegt weiterhin nahezu bei NULL.

Kann man sich bei der ARD über reisserische Ankündigungen von Sondersendungen wie heute um 20:15 Uhr:
ARD-Brennpunkt: Todesflug über dem Atlantik :dead:
irgendwo beschweren?

Ich habe die Presse manchmal sooo satt! :mad:
 
die Erforschung dieser Verstärkung noch nicht so weit ist, die Piloten auf solch starke Phänomene vorzubereiten...
Ich finde, das klingt immer noch zu geheimnisvoll.

Es gibt eine Lehrmeinung, nach der Flugzeuge konstruiert, zugelassen und mit Betriebslimits versehen
werden, und es gibt Ozeandampfer (ich meine wirklich: Schiffe), die verschwunden sind, und deren
Verschwinden sich nach Abschluß der Untersuchung nur dadurch in die Nähe einer Erklärung bringen
ließ, daß dann, wohl oder übel, die tatsächlich aufgetretenen Betriebslasten sich nicht an die
theoriegestüzten Beaufschlagungen gehalten haben konnten. Das ist nichts grundsätzlich Neues.

Die Wissenschaft mag ja noch streiten, wievielmannigfach künftige atmosphärische Vorgänge ihre
allseits bekannten Verwandten des ersten Jahrhunderts der Wetteraufzeichnungen an Energie übertreffen
werden, ich möchte aber doch weiterhin vermuten dürfen, daß kein Pilot erstmal in einen 50000er-CB
hineinfliegt, weil die Wissenschaft ihn "nicht vorbereitet" hat.

Kurz gesagt komme ich auch mit diesem Deinem Re-wording nicht an dem Gedanken an vermutet
leichtsinnig-naive Piloten vorbei. Selbstverständlich gibt es leichtsinnige Piloten. Am heutigen Tage
in diese Richtung zu argumentieren, dafür gibt es allerdings noch keinerlei Indikator.
 
Zusätzlich hat die Kraft der Gewitter weltweit in den letzten Jahrzehnten sehr zugenommen, worauf
viele viele Piloten nicht/schlecht vorbereitet/geschult sind weil auch die Flugschulen dem Wandel sich noch nicht geöffnet haben. Daher begegnen auch Piloten solchen Gewittern manchmal zu leichtsinnig und dann hat man ein dickes Problem.
Dieser Mangel an Schulung wird übrigens auch hierzulande von einigen "alten Hasen" oftmals bemängelt, weil man auch so Incidents und Accidents wieder z.T. vermeiden könnte.

AF und alle anderen großen Gesellschaften und deren Langstreckenpiloten fliegen sehr oft durch diese Gebiete und werden das Risiko als für sich beherrschbar eingeschätzt haben. Wenn die Karte bei der Flugvorbereitung so schlecht aussieht, dann nimmt man ein bischen viel mehr Extra Sprit mit und lässt dafür eben zB Fracht stehen. In diesen Breiten (ITC, die ist ja nicht nur da) fliegt man durchaus schonmal ein paar hundert Meilen Umweg und dafür nehmen die Piloten (und die von AF, davon bin ich überzeugt, auch) eine ordentliche Tasse mehr Sprit mit. Niemand fliegt in dieser Gegend freiwillig in die Nähe von diesen Gewittern, auch wenn es nachts sehr schwer sein kann, wenn man in Wolken nur mit Wetterradar fliegt. Ein respektvoller Abstand wird immer eingehalten.
Auch fliegen da keine Flugschüler oder gerade erst aus der Schule gekommene Piloten auf der Langstrecke. Solches Wetter muss man gesehen und erlebt haben.
Desweiteren werden sicherlich noch andere Flugzeuge zu dieser Zeit auf dieser Strecke unterwegs gewesen sein (da gibt es nicht so furchtbar viele Airways und diese sind doch ganz gut beflogen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Presse manchmal sooo satt! :mad:

boah.... das war ja genauso zu erwarten wie die lebensnotwendige Frage nach
- der Registrierung des AF-Flugzeugs und
- der Anzahl der Deutschen an Bord. :shut:

Bevor du dich über die Presse aufregst: die Presse gibt es nicht und das zeigt schon, dass die Bereitschaft zur Differenzierung auch hier genauso gering ist wie bei der von DIR zitierten B***-Zeitung. Stattdessen solltest du doch lieber mal vor der eigenen Tür kehren, in diesem (oder den anderen Luftfahrt-Foren).

Ich will mich auch nicht über dieses Forum oder benachbarte Flugforen besonders negativ auslassen - ich bin ja gerne hier - aber manche User hätten doch wirklich mal den Schnabel halten sollen. Die Dinge entwickeln sich nun mal langsam, wir wissen noch recht wenig, und da erwarte ich gerade in diesem noch maßvolleren Forum doch mehr sachliche Infos und Berichte als unqualifizierte Beiträge - im übrigen auch zur Rolle "der Presse". Immerhin: Ohne die Presse würden wir hier übrigens gar nicht von dem Unglück reden können....Und es besteht einfach ein Unterschied zu Spiegel, FAZ, ARD etc im Vergleich zu RTL explosiv oder B***.

Was mich hier stört: Für einige User sind unqualifizierte Ferndiagnosen offenbar viel wichtiger als sich mal dezent zurückzuhalten; sie packen einen Spekulatius nach dem anderen aus, gleichwohl auch noch ihr fliegerisches Laien-Wissen - und das auch noch sensationsheischend. Wenn ein Unfall passiert ist, brechen die Fluten des Anstands und einige verhalten sich wie ne offene Hose.

Ich hab den ARD-Brennpunkt eben kurz gesehen: ohne auf jedes Detail einzugehen, war der journalistisch OK. Dezente Einordnung der bekannten Fragen, Weitergabe von gesicherten Informationen, Abklopfen von Theorien im Gespräch mit "Experten". Mehr als Abbildung der Lage kann von einer solchen Sondersendung für das Massenpublikum kaum erwartet werden.

Wer sich über die Presse aufregt, sollte ein für alle Mal differenzieren und trennen zwischen Zielpublikum des Mediums - Masse oder Fachpublikum, richtet es sich an Generalisten oder Spezialisten? Die bloße Kritik an der Presse ist Vermengung von Äpfel und Birnen, wird der Sache nicht gerecht - dass sie ausgerechnet von Airdinger kommt, der hier oft jedes Schmuhblatt und jeden noch so aussagelosen Artikel aus den Quellen des Internets zitiert, passt für mich ins Bild. Schon wie bei der "Pandemie" und der mexikanischen Schweinegrippe wird gleich wieder die Presse durchs Forendorf gestrieben, weil es nun mal einfacher ist, mit Fingern auf andere zu zeigen, als sich mal an die eigene Nase zu fassen. Ein disziplinierterer, sachlicherer und auch kritischerer Umgang täte der Diskussionskultur hier sehr gut.
 
Zurück
Oben