Streik bei den Vporfeldkontrollern ?

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QR 380

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Aus a.de new´s:

An Flughäfen Frankfurt und München droht Tarifstreit
24.7.2006, München/Frankfurt (ddp-hes). An den Flughäfen Frankfurt und München droht ein Tarifstreit bei den Vorfeldkontrolleuren. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Montag auf ddp-Anfrage sagte, weigern sich die kommunalen Arbeitgeberverbände Hessen und Bayern, für die rund 180 betroffenen Mitarbeiter einen Tarifvertrag abzuschließen.


«Für Vorfeld-Contoller gibt es bisher noch überhaupt keinen Tarifvertrag», sagte ein GdF-Sprecher. Bei Gesprächen am Montag forderte die Gewerkschaft die Arbeitgeber den Angaben zufolge erfolglos zur Aufnahme von Tarifverhandlungen auf. «Die Arbeitgeberseite war nicht einmal bereit, die Gründe für ihre Ablehnung zu konkretisieren», sagte der GdF-Sprecher. Wenn es auch nach einer erneuten Aufforderung bei der starren Verweigerungshaltung bleibe, werde der Druck weiter erhöht, hieß es. In München arbeiten derzeit rund 80 Vorfeldkontrolleure, in Frankfurt etwa 100.
© Deutscher Depechen Dienst (ddp)
 
Das Bild ist ja hammergeil!!! Is des FRA??

Was sollte den passieren falls der Streit eintrifft??
geht dann in MUC und FRA nix mehr und wird alles nach NUE umgeleitet, bzw. EDMO :whistle: (dann rufen mehrere Leute die polizei an..)
 
QR 380 hat gesagt.:
«Für Vorfeld-Contoller gibt es bisher noch überhaupt keinen Tarifvertrag», sagte ein GdF-Sprecher.
Da gilt doch - zumindest für die bei der FMG beschäftigten - auch der TVÖD wie für alle anderen FMG-Mitarbeiter?!:think: :confused:
 
Ich würde einen Streik während der Wies'n im September befürworten. Die Münchner fliegen da ohnehin nicht weg und es kommen nicht so viele Ausländer. :blush: :eyeb: ;D

Auch sonst ist es besonders ruhig im September, oder???
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Bodenverkehrsdienst kämpft um seine Existenz, und mit einem Streik würden die "Kollegen" von der Vorfeldkontrolle der FMG weiteren Grund geben, dort noch mehr Druck zu machen.:think:
 
beamtentarif

nach dem die vvk leute teilweise weniger verdienen als die ticketverkäuferin im besucherpark kann ich schon verstehen dass da unruhe entsteht. die schieben millionendollarflieger in der gegend rum u die andere frägt wieviel tickets man kaufen möchte sorry. da ist es scheiss egal ob da mehr druck auf den bodenverkehrsdienst entsteht - jeder sollte dass verdienen was seine arbeit wert ist das heisst nicht dass die jungs am boden gerecht bezahlt sind. kenne leider die zahlen der fmg nicht aber der hafen ist ja so gut wie abbezahlt!
 
Apron:
Drohungen ja - Verhandlungsbereitschaft nein



24.07.06
betrifft: Vorfeldkontrolle
Tarifstreit an den Flughäfen Frankfurt und München:
Drohungen ja - Verhandlungsbereitschaft nein​
Dies ist, auf eine Kurzformel gebracht, das wenig erfreuliche Ergebnis eines knapp eineinhalbstündigen Gesprächs zwischen Vertretern der kommunalen Arbeitgeberverbände Hessen und Bayern sowie der beiden involvierten Flughäfen (FRAPORT und FMG) einerseits und Vertretern der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) andererseits.
Das Treffen, an dem auch Vertreter der Frankfurter und Münchener APRON-Beschäftigten teilnahmen, begann bereits in einer gereizten Atmosphäre, nachdem die Arbeitgeberseite die GdF-Delegation, die eigens aus mehreren Städten angereist war, ohne Angabe von Gründen
oder Entschuldigung ca. 45 Minuten warten ließ. Der Gesprächsverlauf entsprach dann im Wesentlichen dem Auftakt.

Der alleinige Zweck dieses zweiten Treffens – das erste hatte bereits am 25. Mai, seinerzeit noch ohne die Flughafenvertreter, stattgefunden – bestand eigentlich darin, endgültig abzuklären, ob auf Arbeitgeberseite eine Bereitschaft zur zeitnahen Aufnahme von Tarifverhandlungen besteht. Aus Sicht der GdF ist die Notwendigkeit von Tarifgesprächen zwischen den Parteien schon hinreichend dadurch legitimiert, dass die APRON-Mitarbeiter der Flughäfen Frankfurt und München nahezu vollständig in der Gewerkschaft der Flugsicherung organisiert sind und wiederholt ihr Interesse an einem eigenen, von der GdF verhandelten Tarifvertrag nachdrücklich zum Ausdruck gebracht haben. Ungeachtet dessen hatte die GdF die inhaltlichen Themen, Verhandlungsgegenstände und deren Begründung in der ersten Unterredung mit der Arbeitgeberseite im Mai bereits eingekreist.

Den Vertretern von KAV, FRAPORT und FMG schien dies keineswegs ausreichend. So lange man nicht vom Gegenteil "überzeugt" werde, gehe man davon aus, dass die Tätigkeit der APRON-Mitarbeiter sich von der anderer Flughafenmitarbeiter nicht sonderlich unterscheide und es deswegen kein Bedürfnis für eigenständige tarifliche Regelungen geb


Dies gipfelte in der Behauptung, APRON-Mitarbeiter seien mit anderen Mitarbeitern im operativen Flugverkehrskontrolldienst "überhaupt nicht vergleichbar" und seien daher auch "nicht wie Lotsen" zu behandeln, obwohl die Vorfeldkontrolle an den meisten anderen deutschen Flughäfen von den Fluglotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) durchgeführt wird.

Die Frage, ob die Arbeitgeberseite angesichts der seit einigen Jahren insbesondere im Luftfahrtsektor zu beobachtenden Entwicklung und des eindeutigen Bekenntnisses der APRON-Mitarbeiter zur GdF als ihrer Gewerkschaft ernsthaft glaube, die Aufnahme von Tarifverhandlungen
verweigern zu können, wurde mit offenen Drohungen beantwortet. Hierbei tat sich insbesondere der FRAPORT-Vertreter hervor, der – immer an die Adresse der am Tisch sitzenden APRON-Kollegen gerichtet – einen Katalog von Sanktionen ankündigte, in dem arbeitsrechtliche Konsequenzen, Schadensersatzforderungen und unternehmensorganisatorische Maßnahmen enthalten waren. Inzwischen sind bei den Mitarbeitern der Vorfeldkontrolle des Frankfurter Flughafens Schreiben der FRAPORT eingegangen, die massive Drohungen und Einschüchterungsversuche enthalten.

Das bisherige Zwischenergebnis lautet demnach:
Obwohl man von der GdF bereits in diesem Stadium dezidierte inhaltliche Begründungen für einzelne Tarifforderungen verlangte, war die Arbeitgeberseite nicht einmal bereit, die Gründe für ihre Ablehnung von Tarifverhandlungen zumindest dahingehend zu konkretisieren, ob sie auf
- rechtlichen Vorbehalten,
- ungeklärter Zuständigkeit auf Arbeitgeberseite (KAV oder VKA)
- oder der Einschätzung fehlender "Erforderlichkeit"
beruht.

Die GdF bewertet dies so, dass es den Arbeitgebern von Anfang an nicht darum ging, Entschei-dungsparameter für eine offene Frage (Tarifverhandlungen ja/nein bzw. zu welchen Themen?) zu erhalten, sondern Erkenntnisse zu gewinnen, wie man eine bereits feststehende Grundsatzentscheidung (keine eigenen Tarifregelungen für APRON-Mitarbeiter) am effektivsten verfolgen kann.

Es ist nicht Aufgabe der Gewerkschaft der Flugsicherung, den Arbeitgebern dabei behilflich zu sein. Die historischen Erfahrungen gerade der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass eigene Tarifverträge für bestimmte, auf Grund ihrer besonderen Arbeitsbedingungen abgrenzbare Arbeitnehmergruppen weder rechtlich noch faktisch zu verhindern sind. FRAPORT und FMG irren,
wenn sie glauben, sie könnten eine Ausnahme bilden und kämen mit einer reinen Vermeidungsstrategie durch.

Die Erfahrung lehrt auch, dass es für die später zu führenden Tarifverhandlungen und deren Ergebnis nicht ohne Bedeutung ist, unter welchen Bedingungen sie zustande kommen. In der Hoffnung, dass auch hier die Vernunft siegt, wird die GdF die beteiligten Arbeitgeber über ihre
rechtlichen Vertretungen nun ein letztes Mal zur Aufnahme von Tarifverhandlungen für die APRON-Mitarbeiter auffordern. Bleibt es bei der starren Verweigerungshaltung, wird der schon jetzt spürbare Druck weiter erhöht werden müssen.
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Die Gewerkschaft der Flugsicherung vertritt derzeit ca. 2.900 Mitglieder in der Flugsicherung, in allen deutschen Regionalkontrollstellen, in den Towern, bei der militärischen Flugsicherung und bei den Vorfeld-Controllern.

Ihr Ansprechpartner:
Marek Kluzniak, GdF-Pressesprecher, 0171 7487442
 
Das Thema ist ja noch immer aktuell...:
(PM der GdF mit Bezug auf MUC)

Streik der Vorfeldlotsen in Frankfurt zulässig
30.11.2006

Gewerkschaft der Flugsicherung gewinnt erneut vor Gericht

Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main hat am 28.11.2006 den Antrag des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, den bei ihr beschäftigten Vorfeld-lotsen per Einstweiliger Verfügung einen Streik zur Erzwingung der Aufnah-me von Tarifverhandlungen zu untersagen, zurückgewiesen. Ebenso wenig wie die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) in den Gesprächen der ver-gangenen Monate konnte das Arbeitsgericht dabei der Argumentation der Fraport-Rechtsabteilung folgen und entschied deshalb folgerichtig zugunsten der GdF.
Dem Verfahren liegt ein seit Monaten schwelender Konflikt zwischen der Gewerkschaft und dem Flughafenbetreiber zugrunde. In dessen Mittelpunkt stehen dabei die ca. 80 Beschäftigten der Vorfeldkontrolle der Fraport, die seit Jahren erfolglos bei ihrem Arbeitgeber auf eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen sowie der Bezahlung drängen. Selbst ein seit 2003 vorliegendes, von einem renomierten Arbeitswissenschaftler erstelltes Belastungsgutachten, das die hohe Belastung der Vorfeldlotsen bestätigt, blieb unbeachtet, die daraus resultierenden Empfehlungen wurden trotz einer weiteren Verkehrssteigerung um beinahe 10 % nicht umgesetzt. Weder die bisher zuständige Großgewerkschaft noch der Fraport-Betriebsrat nahmen sich der berechtigten Forderungen der Vorfeldlotsen an. Erst nachdem diese zu über 90 % in die GdF eintraten, kam Bewegung in die Sache. In mehreren Gesprächen wurden der Fraport von Vertretern der GdF konkrete Vorschläge für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen gemacht und der Abschluss entsprechender Tarifverträge gefordert. Als die Fraport dies beharrlich verweigerte, drohte die GdF mit Streik, um die Aufnahme von Verhandlungen zu erzwingen. Was darauf folgte erinnert stark an frühkapitalistische Auswüchse vor mehr als 150 Jahren: Die Mitarbeiter wurden einzeln zu so genannten „Personalgesprächen" bestellt, wo sie sich alleine einer Kommission aus fünf Arbeitgebervertretern gegenübersahen, von denen sie massiv unter Druck gesetzt und mit weit reichenden Konsequenzen bis hin zur Kündigung bedroht wurden. Weder die Anwesenheit eines Betriebsrates noch Aufzeichnungen waren gestattet, ein schriftliches Protokoll wurde ebenfalls verweigert (siehe Pressemitteilung vom 19.11.06). Die Vorfeldlotsen ließen sich jedoch nicht einschüchtern und dokumentierten dies auch durch ihr zahlreiches Erscheinen bei der gestrigen Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main.

Die im Vorfeld vom Arbeitsdirektor der Fraport, dem ehemaligen Gewerkschaftsvorsitzenden Mai, genannten Zahlen bezüglich der GdF-Forderungen sind im Übrigen, darauf möchte die GdF nochmals hinweisen, geradezu grotesk propagandistisch überhöht. Konkret werden die Forderungen in unserer Pressemeldung vom 19.11.06 geschildert, das Volumen beläuft sich nach Berechnungen der GdF auf etwa 35 %, was vor allem der jahrelangen Ignoranz und Untätigkeit der Fraport angesichts der immer wieder angemahnten Verbesserungen geschuldet ist.

Noch im Gerichtssaal kündigten die Vertreter der Fraport gestern an, Widerspruch einlegen zu wollen. Die GdF ist sich ihrer Verantwortung indessen völlig bewusst und wird deshalb den Ausgang des Berufungsverfahrens abwarten, bevor sie zu konkreten Streikmaßnahmen aufrufen wird. Schließlich ist das Ziel der GdF nicht ein Streik sondern der Abschluss eines Tarifvertrages, der den hohen Belastungen ihrer Mitglieder bei der Vorfeldkontrolle des Frankfurter Flughafens gerecht wird.

Ein nahezu identischer Konflikt ist momentan auch aus München zu vermelden, wo die Vorfeldlotsen des Flughafen München (FMG) ebenfalls die GdF gebeten haben, ihnen bei der Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen behilflich zu sein. Die dortigen Ereignisse verlaufen nahezu parallel zu der Entwicklung in Frankfurt. Der Organisationsgrad der Münchner Vorfeldlotsen in der GdF beträgt dabei 100 %.
 
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