Moosacher
Mitglied
Hallo Gemeinde,
nachdem ich hier schon so viele spannende, interessante und faszinierende Reiseberichte gelesen habe, versuche ich mich jetzt auch mal an einem. Im August habe ich nämlich meinen restlichen Urlaub aus dem letzten Jahr einem sinnvollen Zweck zugeführt und mir ein neues Fleckchen von der Welt angesehen.
Und so begebe ich mich also am Abend des 5. August in Richtung Flughafen um zunächst mit SAA nach Johannesburg und sodann mit Air Botswana weiter nach Maun zu fliegen. Eine Reise ins Okavangodelta und zu den Viktoriafällen soll es werden.
Das Boarding beginnt recht pünktlich. Nachdem dann irgendwann alle Reisenden verstaut sind – die Maschine dürfte ziemlich ausgebucht sein – könnte es eigentlich losgehen, wäre da nicht noch soviel Personal rund um das Flugzeug. Knapp eine Stunde nach der eigentlichen Abflugzeit dann eine Durchsage, man hätte leider den Slot verpasst und müsse nun noch weitere ca. 25 Min. warten. Nur gut, dass mir das Reisebüro in weiser Voraussicht ab Johannesburg einen späteren Anschlussflug als den ursprünglich geplanten gebucht hatte. Kaum ist die Durchsage jedoch zu Ende, gibts einen Ruck und wir werden zurückgeschoben.
Die volle Länge der Runway ausgenutzt, gehts dann also mit einer Stunde Verspätung zunächst gen Himmel und dann Richtung JNB.
Auf die gerne gemachten Fotos vom Essen verzichte ich an dieser Stelle – nicht weil es darüber nichts zu berichten gäbe – sondern weil es mir mit meiner SLR-Ausrüstung schlicht und einfach zu viel Aufwand war, Fotos davon zu machen.
Ansonsten kann ich über SAA nur überwiegend Positives berichten:
Sitzabstand (bei mir reichts leider nur zur Holzklasse) auch für 1,90m-Menschen durchaus akzeptabel, Getränkeauswahl reichlich, Essen bestens. Nur die Getränkerunde zum Essen läßt etwas auf sich warten. Sehr praktisch finde ich, dass man das Mineralwasser in kleinen Flaschen erhält. Man hat also nicht ständig offene Getränke auf dem Tischchen oder im Getränkehalter. Zum Wein (ebenfalls in Portionsflaschen und ganz hervorragend) gibts ein eigenes Plasik-Wein“glas“. Dieses ist leider genau so groß, dass es exakt durch den Getränkehalter durchpasst.
Auf das Unterhaltungsprogramm verzichte ich weitgehend (40 Filme gäb's im Angebot), ein wenig Airshow und dann ist Schlafen angesagt – schließlich ist es ein Nachtflug …
Ein ausführliches Frühstück noch am nächsten Morgen und dann ist JNB auch schon erreicht.
Anflug auf JNB:
In der leisen Hoffnung, doch noch den früheren Anschlussflug zu bekommen, gehts alsdann flotten Schrittes durch die nicht enden wollenden Gänge im Transitbereich des johannesburger Flughafens. Dann die erste Schlange: Anstehen für einen Transit-Stempel im Reisepass – geht aber ganz flott, da weder Pass noch Flugtickets kontrolliert werden.
Also weiter im Trab zum Transferschalter von Air Botswana. Leider ist der frühere Flug schon geschlossen (und auch ausgebucht). Na gut, dann kann ich wenigstens die bevorstehende sehr chaotische und ob der Menschenmenge hoffnungslos überforderte Sicherheitskontrolle mit der nötigen Gelassenheit über mich ergehen lassen – jetzt habe ich ja Zeit.
Aber auch diese Hürde ist irgendwann überwunden. Und schon heißt es wieder warten, ein bisschen flanieren, ein wenig das Vorfeld-Treiben beobachten. Meinen ursprünglichen Anschlussflug sehe ich dann mit etwa 40 Min. Verspätung rausgehen. Einem A380 der Air France sehe ich bei der Ankunft zu.
Irgendwann ist dann Boarding-Time. Nichts tut sich, am angekündigten Gate wird irgendein anderer Flug abgefertigt. Der Leiter einer italienischen Reisegruppe versucht am Gate Auskunft über unseren Flug zu erhalten, erhält aber offensichtlich keine befriedigende Auskunft (ich bin mir allerdings nicht sicher, ob er überhaupt eine Auskunft erhalten hat). Er versuchts am Gate nebenan, er versuchts am Nachbargate auf der anderen Seite, er ist dem Herzinfarkt nahe.
Die Abflugzeit rückt näher, die Monitore zeigen keine Verspätung an, im Gegenteil, angeblich hat das Boarding pünktlich begonnen und langsam werde auch ich ein wenig nervös, schließlich wartet in Maun die Reisegruppe für die nächsten eineinhalb Wochen auf mich.
Für andere Flüge werden noch fehlende Passagiere aufgerufen – nicht per Durchsage, sondern indem das Personal durch die Halle läuft und die betreffenden Flüge ausruft.
Pünktlich zur Abflugzeit werden dann auch wir aufgerufen – in der besagten Art und Weise.
Unsere Maschine steht schließlich am äußersten Ende des Flughafens, so dass wird noch in den Genuss einer ausführlichen Flughafenrundfahrt kommen. Ich vermute aber, die wenigsten in dem Bus wissen das wirklich zu würdigen.
In den Reiseunterlagen ist für den Flug eine ATR72 vermerkt.
Nun bin ich jetzt nicht der ausgewiesene Fachmann für Flugzeugtypen, aber dass das was anderes ist, vor dem wir jetzt halten ist eindeutig. Und so besteigen wir eine ziemlich abgewohnt wirkende Fokker 28 (ZS-JES), die sich als der Fluggesellschaft Airquarius zugehörig entpuppt und offensichtlich als saisonale Verstärkung bei Air Botswana eingesetzt ist. Mit ebenfalls 40 Min. Verspätung geht’s dann los, zunächst mit einer weiteren Flughafenrundfahrt zur Startbahn. Mit an Bord sind einige ziemlich unruhige Kinder, die man aber ob des Lärmpegels der Triebwerke alsbald nicht mehr wahrnimmt. Insgesamt ist die Maschine etwa zu 2/3 besetzt. Im Vergleich zur ATR ist die Fokker dann wenigstens etwas schneller, so dass die Flugzeit deutlich kürzer als ausgeschrieben ausfällt.
Innenansicht der Fokker 28
über Botswana
Einen Imbiss gibt es auch: ein trockenes, süssliches Brötchen mit genauso trockenem Käse und Schinken und ein Müsliriegel, dazu eine braune Brause.
Für die Einreiseformalitäten erhalten wir dann noch ein Einreiseformular, das die üblichen persönlichen Daten, die Gültigkeitsdauer des Passes und die erste Aufenthaltsadresse abfragt.
Die Fokker 28 nach der Ankunft in Maun:
Die Einreise selbst ist völlig unproblematisch. Die Grenzer sitzen in zwei kleinen Sperrholzbuden, ein Stempel auf das Einreiseformular, einer in das Pass, das wars. Gleich hinter den beiden Buden steht schon unser Gepäck fein säuberlich in Reih und Glied auf einer Theke.
Zusammen mit der Reisegruppe (die mit dem früheren Flieger angereist war) geht’s jetzt erst einmal in die Maun Logde, einer eher durchschnittlichen ***-Unterkunft, für eine Nacht und im Lichte der örtlichen Verhältnisse betrachtet aber mehr als ausreichend.
Platz genug für einen Einzelreisenden:
Erste fotografische Aufwärmübung für die kommenden Tage auf dem Hotelgelände
Fortsetzung folgt (wenn gewünscht
)
Viele Grüße
Stefan
nachdem ich hier schon so viele spannende, interessante und faszinierende Reiseberichte gelesen habe, versuche ich mich jetzt auch mal an einem. Im August habe ich nämlich meinen restlichen Urlaub aus dem letzten Jahr einem sinnvollen Zweck zugeführt und mir ein neues Fleckchen von der Welt angesehen.
Und so begebe ich mich also am Abend des 5. August in Richtung Flughafen um zunächst mit SAA nach Johannesburg und sodann mit Air Botswana weiter nach Maun zu fliegen. Eine Reise ins Okavangodelta und zu den Viktoriafällen soll es werden.
Das Boarding beginnt recht pünktlich. Nachdem dann irgendwann alle Reisenden verstaut sind – die Maschine dürfte ziemlich ausgebucht sein – könnte es eigentlich losgehen, wäre da nicht noch soviel Personal rund um das Flugzeug. Knapp eine Stunde nach der eigentlichen Abflugzeit dann eine Durchsage, man hätte leider den Slot verpasst und müsse nun noch weitere ca. 25 Min. warten. Nur gut, dass mir das Reisebüro in weiser Voraussicht ab Johannesburg einen späteren Anschlussflug als den ursprünglich geplanten gebucht hatte. Kaum ist die Durchsage jedoch zu Ende, gibts einen Ruck und wir werden zurückgeschoben.
Die volle Länge der Runway ausgenutzt, gehts dann also mit einer Stunde Verspätung zunächst gen Himmel und dann Richtung JNB.
Auf die gerne gemachten Fotos vom Essen verzichte ich an dieser Stelle – nicht weil es darüber nichts zu berichten gäbe – sondern weil es mir mit meiner SLR-Ausrüstung schlicht und einfach zu viel Aufwand war, Fotos davon zu machen.
Ansonsten kann ich über SAA nur überwiegend Positives berichten:
Sitzabstand (bei mir reichts leider nur zur Holzklasse) auch für 1,90m-Menschen durchaus akzeptabel, Getränkeauswahl reichlich, Essen bestens. Nur die Getränkerunde zum Essen läßt etwas auf sich warten. Sehr praktisch finde ich, dass man das Mineralwasser in kleinen Flaschen erhält. Man hat also nicht ständig offene Getränke auf dem Tischchen oder im Getränkehalter. Zum Wein (ebenfalls in Portionsflaschen und ganz hervorragend) gibts ein eigenes Plasik-Wein“glas“. Dieses ist leider genau so groß, dass es exakt durch den Getränkehalter durchpasst.
Auf das Unterhaltungsprogramm verzichte ich weitgehend (40 Filme gäb's im Angebot), ein wenig Airshow und dann ist Schlafen angesagt – schließlich ist es ein Nachtflug …
Ein ausführliches Frühstück noch am nächsten Morgen und dann ist JNB auch schon erreicht.
Anflug auf JNB:


In der leisen Hoffnung, doch noch den früheren Anschlussflug zu bekommen, gehts alsdann flotten Schrittes durch die nicht enden wollenden Gänge im Transitbereich des johannesburger Flughafens. Dann die erste Schlange: Anstehen für einen Transit-Stempel im Reisepass – geht aber ganz flott, da weder Pass noch Flugtickets kontrolliert werden.
Also weiter im Trab zum Transferschalter von Air Botswana. Leider ist der frühere Flug schon geschlossen (und auch ausgebucht). Na gut, dann kann ich wenigstens die bevorstehende sehr chaotische und ob der Menschenmenge hoffnungslos überforderte Sicherheitskontrolle mit der nötigen Gelassenheit über mich ergehen lassen – jetzt habe ich ja Zeit.
Aber auch diese Hürde ist irgendwann überwunden. Und schon heißt es wieder warten, ein bisschen flanieren, ein wenig das Vorfeld-Treiben beobachten. Meinen ursprünglichen Anschlussflug sehe ich dann mit etwa 40 Min. Verspätung rausgehen. Einem A380 der Air France sehe ich bei der Ankunft zu.
Irgendwann ist dann Boarding-Time. Nichts tut sich, am angekündigten Gate wird irgendein anderer Flug abgefertigt. Der Leiter einer italienischen Reisegruppe versucht am Gate Auskunft über unseren Flug zu erhalten, erhält aber offensichtlich keine befriedigende Auskunft (ich bin mir allerdings nicht sicher, ob er überhaupt eine Auskunft erhalten hat). Er versuchts am Gate nebenan, er versuchts am Nachbargate auf der anderen Seite, er ist dem Herzinfarkt nahe.
Die Abflugzeit rückt näher, die Monitore zeigen keine Verspätung an, im Gegenteil, angeblich hat das Boarding pünktlich begonnen und langsam werde auch ich ein wenig nervös, schließlich wartet in Maun die Reisegruppe für die nächsten eineinhalb Wochen auf mich.
Für andere Flüge werden noch fehlende Passagiere aufgerufen – nicht per Durchsage, sondern indem das Personal durch die Halle läuft und die betreffenden Flüge ausruft.
Pünktlich zur Abflugzeit werden dann auch wir aufgerufen – in der besagten Art und Weise.
Unsere Maschine steht schließlich am äußersten Ende des Flughafens, so dass wird noch in den Genuss einer ausführlichen Flughafenrundfahrt kommen. Ich vermute aber, die wenigsten in dem Bus wissen das wirklich zu würdigen.
In den Reiseunterlagen ist für den Flug eine ATR72 vermerkt.
Nun bin ich jetzt nicht der ausgewiesene Fachmann für Flugzeugtypen, aber dass das was anderes ist, vor dem wir jetzt halten ist eindeutig. Und so besteigen wir eine ziemlich abgewohnt wirkende Fokker 28 (ZS-JES), die sich als der Fluggesellschaft Airquarius zugehörig entpuppt und offensichtlich als saisonale Verstärkung bei Air Botswana eingesetzt ist. Mit ebenfalls 40 Min. Verspätung geht’s dann los, zunächst mit einer weiteren Flughafenrundfahrt zur Startbahn. Mit an Bord sind einige ziemlich unruhige Kinder, die man aber ob des Lärmpegels der Triebwerke alsbald nicht mehr wahrnimmt. Insgesamt ist die Maschine etwa zu 2/3 besetzt. Im Vergleich zur ATR ist die Fokker dann wenigstens etwas schneller, so dass die Flugzeit deutlich kürzer als ausgeschrieben ausfällt.
Innenansicht der Fokker 28

über Botswana


Einen Imbiss gibt es auch: ein trockenes, süssliches Brötchen mit genauso trockenem Käse und Schinken und ein Müsliriegel, dazu eine braune Brause.
Für die Einreiseformalitäten erhalten wir dann noch ein Einreiseformular, das die üblichen persönlichen Daten, die Gültigkeitsdauer des Passes und die erste Aufenthaltsadresse abfragt.
Die Fokker 28 nach der Ankunft in Maun:

Die Einreise selbst ist völlig unproblematisch. Die Grenzer sitzen in zwei kleinen Sperrholzbuden, ein Stempel auf das Einreiseformular, einer in das Pass, das wars. Gleich hinter den beiden Buden steht schon unser Gepäck fein säuberlich in Reih und Glied auf einer Theke.
Zusammen mit der Reisegruppe (die mit dem früheren Flieger angereist war) geht’s jetzt erst einmal in die Maun Logde, einer eher durchschnittlichen ***-Unterkunft, für eine Nacht und im Lichte der örtlichen Verhältnisse betrachtet aber mehr als ausreichend.
Platz genug für einen Einzelreisenden:

Erste fotografische Aufwärmübung für die kommenden Tage auf dem Hotelgelände

Fortsetzung folgt (wenn gewünscht

Viele Grüße
Stefan