Lufthansa Tarifkonflikte 2013

Bei uns in dem von euch teilweise so genannten Ösi-Land (Super Ausdruck) gibt´s auch jedes Jahr Lohnverhandlungen, die dann meistens so mit 3-4% mehr Gehalt enden, aber meistens ohne Streik auskommen....
Tolles Ösi-Land, alle streiken und keiner merkt's!
In Österreich gab es von 2000 bis 2007 bei je 1000 Arbeitnehmern 57 Streiktage,
im streikwütigen Deutschland dagegen ganze FÜNF! (Quelle)

Und ein Streik ist kein Weltuntergang. Ich beglückwünsche alle poster die Gewerkschaften verbieten und Streikende an Ort und Stelle steinigen wollen zu ihrem anscheinend beneidenswerten Arbeitgeber. Möge ihre Seeligkeit ewig sein...
Falls es unbemerkt blieb:
  • Ende Februar legten im Bezirk Düsseldorf rund 1.200 angestellte Lehrkräfte für drei Tage ihre Arbeit nieder
  • Iberia-Mitarbeiter streikten im Februar für fünf Tage
  • Libyan Airlines-Personal in Benghazi streikt Anfang April für zwei Wochen
  • seit letzten Mittwoch wird bei der Deutschen Post bundesweit gestreikt
  • letzten Freitag streikten die Mitarbeiter der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH in Mannheim
  • vier Tage Streik des Sicherheitspersonals in diesem Jahr am Hamburger Flughafen
  • zwei Streiktage des Sicherheitspersonals an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn
  • rund 12.000 britische Grenzbeamte streiken Anfang April, u.a. an den Flughäfen
  • heute ging Personal der Airlines El Al, Arkia und Israir in den Ausstand
  • und morgen halt die LH, ja mei
 
die meisten Gewerkschaften versuchen Streiks zu vermeiden so lange es geht. Die wenigsten machen sich klar das auch die Gewerkschaft selbst eine Menge Geld verbraucht wenn sie zum Streik aufruft (selbst wenn dann nicht mal gestreikt wird) Das ein etwaiger Tarifkonflikt erst kurz vor einem Streik in den Medien auftaucht, ist mehr oder weniger normal bei der 'Qualität' der Berichterstattung. Damit geht einher das ein die einsetzende Berichterstattung nur noch verkürzt, vereinfacht, ohne große Recherche stattfindet, denn wer will schon Details wenn es gleich kracht. Also einfach schnell mal die zwei gefundenen Prozentzahlen hingerotzt, dann noch ein Kommentar zu 'Macht der Spartengewerkschaft' oder 'politischer Verantwortung' und fertig sind sie mit der Zeitung....

Ergo, verdi (deren Fan ich sicher nicht bin) wird sich das schon gut überlegt haben......


Saigor
 
You can't score, when you scare your team...

Agreed.

Dass dies aber geschieht ohne die 'Zukunft' ausreichend kommuniziert zu haben und indem vielen Mitarbeitern der finanzielle Boden unter den Füßen weggezogen wird, mutet problematisch an.

Sehen die Kollegen eigentlich, daß auf jedem traditionell lukrativen Zielflughafen immer schon irgendwelche Golf-Maschinen herumstehen?

Hören die Kollegen eigentlich, daß ein Golf-CEO öffentlich gigantomanische Launch-Bestellungen jongliert, damit ihm nicht noch mal passiert, was mit der B748 passiert ist?

Lesen die Kollegen eigentlich, was an unappetitlichen Arbeitsverträgen just hinter der Grenze so unterschrieben wird?

Daher kommt die Angst. Und kein Vorstand der Welt kann machen, daß das wieder weggeht.

Schon wieder lese ich die Worte: Mangel an Wertschätzung, Mangel an Respekt.

Es sind ohnmächtige Worte. Worte von Menschen, die zum Teil seit Jahrzehnten in der Branche arbeiten, die die Branche aus nächster Nähe kennen.

Menschen, die die Welt aus nächster Nähe kennen.

Boeing und Airbus nehmen jährlich hunderte von Bestellungen entgegen, und vergrößern die Weltflotte mittlerweile ebenfalls jährlich um hunderte von Maschinen.

Airbus arbeitet aktiv daran, die intellektuellen Voraussetzungen zum Bedienen dieser Maschinen weiter zu senken. Das kann man empörend finden, aber verhindern kann man es nicht.

Viele Menschen arbeiten an der besseren, schnelleren Replizierbarkeit von Qualifikationen, die Tätigkeiten an und mit Flugzeugen erlauben - also an der Entwertung dieser Qualifikationen.

Der Druck zu billigerer Arbeit wird so lange anhalten, bis sich die Konditionen der auswärtigen Konkurrenz nach oben angenähert haben, bei weiter steigenden Ölpreisen auch länger.

Ich verstehe nicht, wie man das Wirken dieser Kräfte persönlich einem Mann oder einem kleinen Gremium zuschreiben kann.

Ich verstehe nicht, wie man ernsthaft behaupten kann, der Vorstand machte keine Angaben zur Zukunft des Unternehmens, wenn gerade die Lösungen des Vorstandes gewerkschaftlich niedergerissen werden, und dies nicht zum ersten Mal.

Warum wird die Marke Lufthansa künftig großflächig von deutschen Flughäfen entfernt? Dort, wo sie wirklich stark ist? Die Gewerkschaft will es so. Begründet mit irgendwelchen Es-kann-nicht-sein-Wortstanzen und mittels Verträgen, die in den 1950ern grundgelegt wurden und sich daraus herleiten. Aus einer anderen Welt...

Und heute kämpft die Gewerkschaft also um Arbeitsplatzgarantien, indem sie den Beweis antritt, wie geschmiert der Weltluftverkehr ohne LH läuft.

Es ist eine Selbstermächtigung: Wir haben Lufthansa groß gemacht, und jetzt reißen wir sie ein.

Respekt.

M.
 
Du plakatierst sehr genau das Spannungsfeld in dem sich auch eine Lufthansa befindet. Das wird im Forum niemand anzweifeln. Es sollte auch nicht um Schuldzuweisungen gehen.

Bleibt die Welt in den internen LH Medien eher zu rosarot und vielleicht auch etwas weich gespült? Einerseits läge dies in der Natur der Dinge, andererseits käme die thematisierte Brisanz, die Notwendigkeit zur Veränderung, nur unzureichend rüber. Wie transportiert man aber nun die Message? Wie nimmt man die Angestellten mit, die ja eine neue Zukunft mit Leben füllen sollen? Verunsicherung ohne konzeptionelle Ausblicke lähmt... Ein Gefühl jedes Jahr aufs Neue Reallohnverluste hinnehmen zu müssen, demotiviert. Ist bekannt, dass es beim Checkin- und auch fliegendem Kabinenpersonal Einstiegsgehälter gibt, die lediglich dreistellig sind?
Ich würde mir mehr strukturierte 'Blicke' in die Zukunft wünschen wie man der veränderten Situation begegnen wird. Probleme aufzeigen ist das Eine, Lösungen finden, das Andere.
Kein einfacher Job des Vorstandes in diesen Tagen. Wie rüstet man sich für die Zukunft? Wie stellt man den Konzern nachhaltig neu auf? Die Personalkostenfrage bleibt sicher nicht die einzige Stellschraube...
Die neue Germanwings wird allgemein als richtiger Schritt empfunden. Wie geht es aber bei den Airline Töchtern weiter? Wie beim Thema Interkont? Wie bei strategischen Kooperationen?
Nur von der Substanz zu leben ist endlich, kreative Lösungen sind gefragt.
Die operativen Mitarbeiter für '6,50€' die Stunde arbeiten zu lassen, kann es eher nicht sein...

Edit
Ich bin übrigens auch kein Freund von Gewerkschaften, möchte mir die Arbeitswelt ohne sie aber nicht vorstellen.
 
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@machrihanish
ich erkläre dir gerne, was ich mit dem fehlenden Respekt gemeint habe:
Ich fühle mich extrem verarscht, wenn jemand Wasser predigt aber selbst Wein trinkt. Schau doch bitte mal, wer im Unternehmen LH die letzten Jahre Gehaltssteigerungen hatte. Da wird dir nur und an allererster Stelle der Vorstand und Aufsichtsrat ins Auge fallen. Und eben genau die verlangen jetzt massive Zugeständnisse. Das passt einfach nicht und das empfinde ich als respektlos. Niemand lässt sich ohne zu Mucken so verar.....

Herr Lauer stellt sich heute vor die Kameras und erzählt, dass sich lediglich Verdi profilieren will. Nein Herr Lauer, mir und vielen Anderen ist Verdi völlig wurscht. Glauben sie das, was sie erzählen? Dann Gute Nacht LH.

Es geht hier um eine Transport- und Dienstleistung, die eben in D bzw Europa zu großen Teilen erbracht werden muss daher müssen die MA eben auch so viel verdienen, dass sie sich den Job erlauben können. Es ist völlig falsch immer auf die Golf und sonstwo Airlines zu verweisen. Wir leben in D, in Europa mit all seinen positiven und negativen Seiten. Wenn anderswo auf der Welt andere Regeln gelten, dann müssen sich Unternehmen aus diesen Regionen in Europa eben an unsere Spielregeln halten um hier Geschäfte zu machen. Und genau deshalb ist es richtig, dass EK,QR usw. hier nicht machen können was sie wollen. Wer will schon von MUC nach GDN über DXB fliegen?
 
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Im Vielfliegertreff hat einer Übersichten der heute in MUC im T2 durchgeführten Flieger reingestellt:

Non-Schengen: http://www.vielfliegertreff.de/luft...ueber-den-streik-am-22-4-a-3.html#post1048254
Schengen: http://www.vielfliegertreff.de/luft...ueber-den-streik-am-22-4-a-4.html#post1048259

Wie sieht's eigentlich aktuell am Vorfeld und vor Wartung und Fracht aus? Müsste doch eigentlich alles zugeparkt sein wenn die LH-Flotte am Boden ist?

... bin leider kein "Vielflieger", insofern bringt der Link nichts...:(
 
Ist alles leer bis auf max. 10 Flieger. Später geht noch ein A330 nach Boston. Ich vermute, man hat die Maschinen im Ausland übernachten lassen, damit die Checks gemacht werden können.
 

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Wir leben in D, in Europa mit all seinen positiven und negativen Seiten. Wenn anderswo auf der Welt andere Regeln gelten, dann müssen sich Unternehmen aus diesen Regionen in Europa eben an unsere Spielregeln halten um hier Geschäfte zu machen. Und genau deshalb ist es richtig, dass EK,QR usw. hier nicht machen können was sie wollen. Wer will schon von MUC nach GDN über DXB fliegen?

Aha. Wenn EK hierher will, müssen sie sich an unsere Regeln halten? Und wenn LH nach Dubai will, dann auch?
Dein "am deutschen Wesen soll die Welt...." ist nun knapp 100 Jahre out. Hat nämlich nicht funktioniert.

Die Gelbgewandeten, die gerade im Airbräu sitzen, haben offenbar nicht verstanden, dass man sie nicht (mehr) braucht.
Auch eine Lufthansa braucht man nicht mehr. Man muss sie wollen, aber vor allem sich auch leisten können.

Und da sieht es leider künftig zappenduster aus.
Man produziert einfach zu teuer, möchte aber dennoch Arbeitsplatzgarantien und die Beibehaltung von allem, was in den letzten (z.T. fetten) Jahrzehnten erkämpft wurde.
Und die Lösung sind dann Sozialneidargumente ("schau mal was der Vostand verdient"). Doch er könnte umsonst arbeiten - die Probleme blieben.

Also entweder mehr arbeiten füs Geld oder weniger Geld für diesselbe Arbeit - so besch*** sehen wohl die Alternativen aus.

Denn die Regeln stellen schon lange nicht mehr "wir" auf. Willkommen in der globalisierten Welt.
 
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Aha. Wenn EK hierher will, müssen sie sich an unsere Regeln halten? Und wenn LH nach Dubai will, dann auch?
Dein "am deutschen Wesen soll die Welt...." ist nun knapp 100 Jahre out. Hat nämlich nicht funktioniert.

Die Gelbgewandeten, die gerade im Airbräu sitzen, haben offenbar nicht verstanden, dass man sie nicht (mehr) braucht.
Auch eine Lufthansa braucht man nicht mehr. Man muss sie wollen, aber vor allem sich auch leisten können.

Und da sieht es leider künftig zappenduster aus.
Man produziert einfach zu teuer, möchte aber dennoch Arbeitsplatzgarantien und die Beibehaltung von allem, was in den letzten (z.T. fetten) Jahrzehnten erkämpft wurde.
Und die Lösung sind dann Sozialneidargumente ("schau mal was der Vostand verdient"). Doch er könnte umsonst arbeiten - die Probleme blieben.

Also entweder mehr arbeiten füs Geld oder weniger Geld für diesselbe Arbeit - so besch*** sehen wohl die Alternativen aus.

Denn die Regeln stellen schon lange nicht mehr "wir" auf. Willkommen in der globalisierten Welt.

Korrekt, mit AUA und Swiss am Bein ein noch auswegloserer K(r)ampf.
 
Und die Konsequenz? In Zukunft nur noch EK und Ryerair? Dazwischen gibt es dann ja scheinbar für weitere Linien keine Berechtigung... Und wir schauen zu und akzeptieren es als gegeben? Mmhh...:think:
 
Und die Konsequenz? In Zukunft nur noch EK und Ryerair? Dazwischen gibt es dann ja scheinbar für weitere Linien keine Berechtigung... Und wir schauen zu und akzeptieren es als gegeben? Mmhh...:think:

Das weis ich nicht. Aber es ist wohl vielleicht wirklich so, denn viele (Malev, Spanair, bmi...) sind schon tot oder sterben leise vor sich hin (Olympic, SAS, Iberia, CSA, LOT, Air Berlin...). Und wo ist Lufthansa oder viel wichtiger: Wo wird Lufthansa in ein paar Jahren sein? Kannst du es mir sagen?

Einfach zu streiken und mit gelben Westen einen Pfeiffentag einzulegen scheint mit nun nicht ein sinnbehafteter Beitrag zu einer langfristig tragfähigen Lösung zu sein.
Kurzfristig klar, da kann man sich vielleicht ein paar Pfründe sichern.

Aber wie die dann besseren/luxuriösen/das Existenzminimum sichernden Verhandlungsergebnisse ein Beitrag zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa sein soll ("bitte jetzt nicht entgegnen: Nicht unser Job, ist Sache der Geschäftsführung!" - so einfach ist es nämlich nicht), konnte mir Verdi bisher nicht erklären.

Und so lange das nicht passiert, habe ich auch kein großes Verständnis für den Streik.
Hier geht es nicht um eine faire Verteilung von Riesengewinnen mit entsprechender Teilhabe der Arbeitnehmer - sondern um die Tatsache, dass die LH in dieser Form von Jahr zu Jahr unbedeutender werden wird. Zusammen mit externen Faktoren (Emissionshandel, Ticketsteuer, LCC, Golfcarrier, ...) würde ich mein Geld jetzt gerade nicht in LH-Aktien stecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie stellst du dir dann bitte vor, seine Forderungen durchsetzen zu können? Reden hilft leider nicht. Und es geht nicht darum, mehr Geld zu bekommen, sondern nicht zu viel genommen zu bekommen. Es wäre für viele ratsam, sich erstmal das Angebot anzuschauen, bevor man was schreibt. Und es reicht nicht, dass zu lesen, was die Medien schreiben. Das ist stark verfälscht. Schonmal was von Inflation gehört?
 
... würde ich mein Geld jetzt gerade nicht in LH-Aktien stecken.
Ausgerechnet die stört der Streiktag gar nicht:
Aktienkurs Deutsche Lufthansa AG: 14,14 EUR / +0,23 EUR / +1,62 %

Mit dem heutigen Streik könnten wohl die meisten leben, wenn es auch wirklich das wäre was es laut ver.di sein soll: ein Warnstreik.
Eine 24-stündige Arbeitsniederlegung geht m.M. allerdings darüber hinaus und sollte schon eher eine Urabstimmung als Grundlage haben.
Mit einer Arbeitsniederlegung von z.B. 00:00 bis 12:00 wäre bestimmt nicht so viel Sympathie verspielt worden.
 
Wie stellst du dir dann bitte vor, seine Forderungen durchsetzen zu können? Reden hilft leider nicht. Und es geht nicht darum, mehr Geld zu bekommen, sondern nicht zu viel genommen zu bekommen. Es wäre für viele ratsam, sich erstmal das Angebot anzuschauen, bevor man was schreibt. Und es reicht nicht, dass zu lesen, was die Medien schreiben. Das ist stark verfälscht. Schonmal was von Inflation gehört?

Ja, ich habe schon mal was von Inflation gehört.

Wie das allerdings reicht, Lufthansa wettbewerbsfähig zu machen, müsstest du bitte erklären statt abzugehen wie ein Zäpfchen.
Recht hast du allerdings, wenn du meinst "reden hilft nicht!". Stimmt, nur mit Reden wird Lufthansa auch nicht wettbewerbsfähiger. Mit Streiken übrigens auch nicht......

Es steht das Problem im Raum, dass Lufthansa "etwas gestrig" aufegstellt ist. Das reicht gegen Iberia, Air France, British oder Air Berlin - doch das sind nicht mehr Konkurrenten der Zukunft.
Um mit den Neuen mithalten zu können, müssen sich grundlegende Strukturen ändern. Ich bin geneigt, Frau Menne (LH CFO) recht zu geben, wenn sie sagt ""Wir würden nicht wegen kurzfristiger Harmonie unser langfristiges Wachstum aufs Spiel setzen."

Dein Verweis auf Inflation ist genauso wenig hilfreich wie "das Angebot anschauen". Wenn dein Arbeitgeber dereinst vom Markt verschwunden, ist es bestenfalls noch eine Randnotiz, dass das letzte Angebot an dich sehr gut war. Eigentlich.
Das kannst du dir dann einrahmen. Mehr nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das weis ich nicht. Aber es ist wohl vielleicht wirklich so, denn viele (Malev, Spanair, bmi...) sind schon tot oder sterben leise vor sich hin (Olympic, SAS, Iberia, CSA, LOT, Air Berlin...). Und wo ist Lufthansa oder viel wichtiger: Wo wird Lufthansa in ein paar Jahren sein? Kannst du es mir sagen?

Einfach zu streiken und mit gelben Westen einen Pfeiffentag einzulegen scheint mit nun nicht ein sinnbehafteter Beitrag zu einer langfristig tragfähigen Lösung zu sein.
Kurzfristig klar, da kann man sich vielleicht ein paar Pfründe sichern.

Aber wie die dann besseren/luxuriösen/das Existenzminimum sichernden Verhandlungsergebnisse ein Beitrag zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa sein soll ("bitte jetzt nicht entgegnen: Nicht unser Job, ist Sache der Geschäftsführung!" - so einfach ist es nämlich nicht), konnte mir Verdi bisher nicht erklären.

Und so lange das nicht passiert, habe ich auch kein großes Verständnis für den Streik.
Hier geht es nicht um eine faire Verteilung von Riesengewinnen mit entsprechender Teilhabe der Arbeitnehmer - sondern um die Tatsache, dass die LH in dieser Form von Jahr zu Jahr unbedeutender werden wird. Zusammen mit externen Faktoren (Emissionshandel, Ticketsteuer, LCC, Golfcarrier, ...) würde ich mein Geld jetzt gerade nicht in LH-Aktien stecken.

Ich hatte ja bereits geschrieben das ich den Streik für unverhältnismäßig halte... Überdies hat sich die Firma noch immer die 'Verluste' der Streiktage bei der Belegschaft später zurückgeholt.
Mir ist auch klar, das man nicht 12€ ausgeben kann wenn nur 10€ eingenommen werden. Ich wollte aber auf die Konsequenz der Worte aufmerksam machen. Denn faktisch wäre nach der Wortwahl die komplette europäische Luftfahrt tot. Und nicht etwa aus nachvollziehbaren Wettbewerbsgründen...

Lösungen? Dafür haben wir hoffentlich gut bezahlte Manager...
 
Ich hatte ja bereits geschrieben das ich den Streik für unverhältnismäßig halte... Überdies hat sich die Firma noch immer die 'Verluste' der Streiktage bei der Belegschaft später zurückgeholt.
Mir ist auch klar, das man nicht 12€ ausgeben kann wenn nur 10€ eingenommen werden. Ich wollte aber auf die Konsequenz der Worte aufmerksam machen. Denn faktisch wäre nach der Wortwahl die komplette europäische Luftfahrt tot. Und nicht etwa aus nachvollziehbaren Wettbewerbsgründen...

Lösungen? Dafür haben wir hoffentlich gut bezahlte Manager...

Ich meine ja weder, dass ich nur richtig und du nur falsch liegst....

Aber ja, dein "faktisch wäre nach der Wortwahl die komplette europäische Luftfahrt tot" halte ich für die Langstrecken langfristig für ein durchaus realistisches Szenario.
Ein paar wird es noch geben, klar. Vielleicht auch LH und vielleicht auch in MUC.

Vielleicht aber auch nicht......
 
Der vollständige Flugbetrieb bei Lufthansa wird sicherlich irgendwann wieder anlaufen. Der Alltag kehrt ein, Trillerpfeifen können dann wieder in die Schublade. Es ist - wie ich finde - auch nicht unwichtig, dass die von Bundesbürgern demokratisch gewählte Regierung sich sicherlich weiterhin den Herausforderungen von gestern, heute und morgen im Interesse der Bevölkerung widmen wird und schaut, dass der soziale Zusammenhalt weiterhin gewährleistet und die starken Menschen den schwachen Mitbürgern helfen. Beruhigend ist doch zumindest, dass sich die Wirtschaft und Kapitalmärkte ja auch im Interesse des Gemeinwohls und für die Menschen einsetzen.

Lieben Gruss
 
Lieber nonstop, wenn du mir so einen Schwachsinn unterstellst, dann versuch mein Posting mal langsam zu lesen.
Es geht darum Zeichen zu setzen. Ich gönne jedem seinen Verdienst. Wenn ich meinen allerdings erhöhe und gleichzeitig von meinen Angestellten Mäßigung und Verzicht fordere, dann habe ich ein klares Zeichen gesetzt und muß mit den Konsequenzen leben.
Nächster Punkt: Will ich als Europäer in anderen Teilen der Welt Geschäfte machen, dann muß ich die dort geltenden Regeln und Konditionen beachten-positiv wie negativ. Im Falle der Textilindustrie hat das dazu geführt, dass bei uns keine (fast) Firma mehr produziert. Der Unterschied zur Fliegerei ist aber, dass die Dienstleistungen eben auch vor Ort erbracht werden müssen. Alles wa möglich war hat übrigens auch LH schon ins Ausland verlagert.
Um genau diese Verbleibenden geht es jetzt. Nochmal, eine EK wird dich nicht innerhalb von D oder Europa befördern. Genau aus diesem Grund müssen auch von der Politik gewisse Regeln und Einschränkungen gemacht werden, denn sonst gibt es bald keine europäische Airline mehr. Was die EK oder all die Anderen innerhalb ihres Heimatmarktes machen kann uns herzlich egal sein.
Ich möchte aber eben nicht nur Ryanairs, EKs, Kiks, Ikeas, T€dys und den ganzen anderen Schmarrn. Ich möchte weiterhin die Wahl haben können.
Glaub mir, von dem mir vorgeworfenenen Gedankengut bin ich so weit entfernt wie nur irgendwie möglich. Also bitte keine solch ungeheueren Unterstellungen.:thbdwn:
 
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