Lufthansa Pilotenstreik 2014/2015

Der richtig zitierte 2. Punkt heißt: vertretbare Anpassungen

Gerade # 2 ist auch für mich als Pax ein wichtiger sicherheitstechnischer Aspekt. Nachdem mir mein Leben was wert ist möchte ich keine amerikanischen Verhältnisse, wo Piloten mehrere Jobs für Ihren Broterwerb brauchen (siehe Buffalo am 12.02.09). Und dazu zählt eben auch eine Vorruhestandsregelung, die es ermöglicht vor einem Crash das Cockpit zu verlassen.

Aber es ist etwas lächerlich wenn die LH-Passage Piloten sich über Arbeitsbedingungen aufregen. Sollen sie doch mal einen Blick zu ihren Kollegen bei der Cityline oder den Nachbarn von Air Berlin werfen (von der LGW will ich mal gar nicht mehr reden). Schon denen geht es deutlich schlechter. Wenn es der VC um alle Piloten und der Flugsicherheit gehen würde müsste man mal Streiks organisieren um das Niveau zumindest innerhalb von Deutschland auf ein einheitliches Niveau zu heben. Aber hier geht's doch nicht um Piloten allgemein oder der Flugsicherheit. Hier geht's nur darum dass die LH-Passage-Piloten, die auf andere immer etwas herabblicken, weiterhin ihr extrem hohes und für den Betrieb teures Niveau halten können.

Und statt weiterhin auf eine Vorruhestandsregelung zu pochen wäre es sinnvoller anzufangen sich eine Weiterverwendung von fluguntaugliche Piloten im Boden- und Bürodienst zu überlegen. Wer nicht Fliegen kann wegen der Belastung und Zeitverschiebungen kann sicher noch gut seine Erfahrung in anderen Positionen am Boden weitergeben.

Ich arbeite nicht bei LH hatte aber über meine Arbeit jahrelang gute Einblicke in die Pilotenschaft von LH und wundere mich immer wieder wie man weiterhin mit Scheuklappen durch die Gegend fliegen kann und die Änderungen in der Luftfahrtbranche nicht wahrnehmen will. LH ist nun mal keine Staatsairline mehr wo man weiterhin wie ein Beamter arbeiten kann sondern muss sich dem harten internationalen Konkurrenzkampf stellen.

Als Passagier habe ich letztendlich die Wahl mit welcher Airline ich von A nach B komme. LH hat auch beim Service und gerade im Vielfliegerprogramm ziemliche Einschnitte gemacht mit denen man schon viele Kunden vergrault hat. Wenn man jetzt noch durch die regelmäßigen Streiks einen der letzten großen Pluspunkte von LH gefährden will, der Zuverlässigkeit im Betrieb, dann sägen sich die Piloten den Ast ab auf dem sie sitzen. Denkt dran wer eure Gehälter wirklich zahlt...
 
Und statt weiterhin auf eine Vorruhestandsregelung zu pochen wäre es sinnvoller anzufangen sich eine Weiterverwendung von fluguntaugliche Piloten im Boden- und Bürodienst zu überlegen. Wer nicht Fliegen kann wegen der Belastung und Zeitverschiebungen kann sicher noch gut seine Erfahrung in anderen Positionen am Boden weitergeben.

Genau das frage ich mich auch ob sich da nicht eine Lösung finden wird.
 
Wer nicht Fliegen kann wegen der Belastung und Zeitverschiebungen kann sicher noch gut seine Erfahrung in anderen Positionen am Boden weitergeben.
Das tut die VC-Leitung doch gerade.

... sondern muss sich dem harten internationalen Konkurrenzkampf stellen.
Der um sich greifende Geist ist militärisch:

Und statt weiterhin auf eine Vorruhestandsregelung zu pochen wäre es sinnvoller anzufangen sich eine Weiterverwendung von fluguntaugliche Piloten im Boden- und Bürodienst zu überlegen.
Sprache ist verräterisch; Verwendung ist ein Begriff aus dem Militär.

Und die weiter oben zu findende, moralisierende Figur des "schamlosen Ausnutzens" heißt im Militär kurz und bündig: Kameradenschwein.

Mit solchen Positionen, die den denunzieren, der seine Rechte ausübt, um ein Ziel zu erreichen, muß man sich nicht auseinandersetzen -

man muß sich vor ihnen schützen.

Da übrigens ein formeller Branchentarifvertrag überaus unwahrscheinlich ist, bestimmen die Zugeständnisse der VC morgen den Druck, unter den die LGW-, Germania- und Hamburg Airways-Piloten im kommenden Jahr geraten.

Insofern streikt die VC im Interesse des gesamten deutschen Berufsstandes.
 
Insofern streikt die VC im Interesse des gesamten deutschen Berufsstandes.

Hat man ja bei der Augsburg Airways gesehen wie sich die VC um den Berufsstand kümmert... ansonsten verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz was Du mit Deinen Antworten sagen willst.

Wenn der Berufsstand nicht will dass man über ihre Arbeitsbedingungen, Gehälter oder sonstwas offen diskutiert dann sollen sie ihren Kampf (wenn Dir der Begriff zu militärisch ist such Dir einen anderen aus) darum auch ohne der Öffentlichkeit durchführen (=Bestreikung der Verkehrsinfrastruktur).
 
Aber es ist etwas lächerlich wenn die LH-Passage Piloten sich über Arbeitsbedingungen aufregen. Sollen sie doch mal einen Blick zu ihren Kollegen bei der Cityline oder den Nachbarn von Air Berlin werfen (von der LGW will ich mal gar nicht mehr reden). Schon denen geht es deutlich schlechter. Wenn es der VC um alle Piloten und der Flugsicherheit gehen würde müsste man mal Streiks organisieren um das Niveau zumindest innerhalb von Deutschland auf ein einheitliches Niveau zu heben. Aber hier geht's doch nicht um Piloten allgemein oder der Flugsicherheit. Hier geht's nur darum dass die LH-Passage-Piloten, die auf andere immer etwas herabblicken, weiterhin ihr extrem hohes und für den Betrieb teures Niveau halten können.

Herrlich! So viel Quatsch in einem Absatz! Schauen Sie sich mal die Tarifabschlüsse der LGW und AirBerlin der letzten Jahre an, Sie werden sehen die VC hat einiges bewirkt. LH Piloten stereotypisch Arroganz zu unterstellen zeigt wie vorurteilsfrei Sie diesen Streik bewerten! Wobei hatte Sie den Einblick in das Cockpit der LH? Wirklich ohne Sinn auch das Argument, anderen geht es schlechter also darf ich meine Bedingungen nicht versuchen zu halten...
Bezüglich der Kosten: Wie hoch ist der prozentuale Anteil der Cockpitkosten an einem Flug der Lufthansa im Schnitt? Bevor man Argumente bringt sollte man zumindest eine Basis für seine Aussage haben! Ich bin neugierig Ihre Kostenanalyse zu lesen!

Und ganz allgemein finde ich es bezeichnend dass ein DAX Unternehmen Tarifverträge einseitig kündigt und auch noch deren Nachwirkung bestreitet (was eindeutig gegen das Tarifvertragsgesetz §4 Abs. 5 ist) und sich dann als Opferlamm präsentiert... Was bringt es der Lufthansa eine praktisch kostenneutrale ÜV zu kündigen? Einzahlungen in die ÜV wurden laut VC immer als Bestandteil des Gehalts der Piloten gesehen. Wo liegt der wirtschaftliche Sinn außer schnell liquide Mittel durch Auflösung der Rückstellungen zu haben? Meines Wissens hat die VC auch eine Deckelung der ÜV angeboten. Übrigens finde ich es RICHTIG dass eine Gewerkschaft versucht die gleichen Bedingungen für alle zu halten. Und sie ist soweit ich es verstanden habe zu Anpassungen bereit.

Vielleicht können ja die Unternehmensberater unter uns eine schnelle Benchmark-Analyse dazu machen und dann eine Powerpoint-Präsentation, können die ja ganz gut :-)!

Bin nur LH Kunde und auch kein Pilot, aber dieses Halbwissen was den Streik angeht sowie Wirtschaftsanalysen der Cockpitkosten (scheinbar J!) ohne Hintergrundwissen nerven mich langsam!

Viele Grüße
 
Man sollte das alte bewahren, aber ob es für neue Piloten immer noch geht ist schon fraglich.

Aber anscheinend ist das Thema wohl schon durch? Es geht jetzt eher um die Wings Tochter: http://www.airliners.de/pilotengewerkschaft-laesst-weitere-streiks-bei-lufthansa-offen/33482

Was man bei der Diskussion nicht vergessen sollte: "Neueinstellungen" heißt nicht, dass es sich dabei um Leute handelt, die sich praktisch heute Nachmittag für den Beruf bei LH entschieden haben. Es betrifft hier Leute, die sich z.T. vor über sechs Jahren darauf festgelegt haben, Pilot bei Lufthansa zu werden, zu den damals bekannten Bedingungen.
Klar kann man argumentieren, dass man sich gefälligst nicht so anstellen soll, die Jungs und Mädels bei LGW verdienen schließlich nen Bruchteil - ich für meinen Teil hätte mich aber eben genau wegen der anderswo miesen Bedingungen gar nicht erst für diesen Beruf entschieden, wenn's bei LH nicht geklappt hätte.
Nun hängen also momentan über 800 noch nicht eingestellte Leute in der Luft, die selbst wenn sie wollten gar nicht mehr zurück können dank 60-70000€ Schulden bei LH (von der vergeudeten Lebenszeit mal ganz abgesehen). Diesen Leuten, die mangels Arbeitsvertrag keinerlei Druckmittel gegenüber LH haben, nun die (von Anfang an immer beworbenen) Konditionen zu streichen kann sicherlich nicht im Interesse einer VC sein.
Dass es zu Zugeständnissen seitens der VC bzgl. der Übergangsversorgung kommen wird, ist für mich vollkommen klar. Man sollte aber auch mal abseits der öffentlichen Verlautbarungen beider Seiten darüber nachdenken worum es in dem Konflikt hier wirklich geht: Den Erhalt von Arbeitsplätzen im KTV. Das Wings-"Konzept" würde, in der jetzigen Form umgesetzt, dem KTV jegliche Zukunftsperspektive entziehen. Nur darf die VC aufgrund des deutschen Streikrechts wohl nicht wegen der Ankündigung eines Managementplans streiken (der Streik wäre illegal und die VC am Ende), weswegen man halt wegen der ÜV streikt.
Wenn man die Forderungen der GL bezüglich Abstrichen im Gehalt kennt, die der KTV machen müsste, um nicht A320 an Eurowings abgeben zu müssen, sieht die Option bei LGW fliegen zu dürfen auf einmal attraktiv aus...
 
Sorry thunderJ! Ich hab Deinen Kommentar vollständig gelesen (auch jetzt noch mal). Aber er lässt, so wie er geschrieben ist, keine andere Interpretation zu, wie die, die ich kritisiert habe. Wenn Du es allerdings anders gemeint hast, dann soll mir dies recht sein.

Ok, hab mir meine Worte grad nochmal selbst durchgelesen. Kann man tatsächlich auch negativ interpretieren, sollte aber ein Fürwort für die Piloten sein.

Also nix für ungut.

Gruß aus Berlin
 
ABER: wieso sollen Neueinzustellende trotz veränderter Bedingungen noch den selben TV wie vor 30 Jahren bekommen? Wird in anderen Bereichen, sei es bei LH noch in anderen Firmen, doch auch nicht praktiziert, oder?


Was man bei der Diskussion nicht vergessen sollte: "Neueinstellungen" heißt nicht, dass es sich dabei um Leute handelt, die sich praktisch heute Nachmittag für den Beruf bei LH entschieden haben. Es betrifft hier Leute, die sich z.T. vor über sechs Jahren darauf festgelegt haben, Pilot bei Lufthansa zu werden, zu den damals bekannten Bedingungen.

...worum es in dem Konflikt hier wirklich geht: Den Erhalt von Arbeitsplätzen im KTV. Das Wings-"Konzept" würde, in der jetzigen Form umgesetzt, dem KTV jegliche Zukunftsperspektive entziehen.


Wenn die rezente Entwicklung Bestand hat, dass die jüngeren Generationen dafür gerade stehen müssen, damit Ältere ihren Status Quo halten können, so sehe ich ein gewaltiges Problem auf unsere Gesellschaft zukommen. Schon allein deshalb darf es keine Spaltung des KTV geben. Und das sollte sich auch auf andere Bereiche übertragen! Der KTV ist ein bewährtes Konstrukt, das in seiner Gesamtheit erhalten werden sollte, monetäre Zugeständnisse als Reaktion auf das sich ändernde Umfeld sind da eher zu verschmerzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schuahcremesepp hat meiner Meinung nach einen wichtigen Punkt angesprochen, in dem für mich auch gleichzeitig das Dilemma steckt. Der Status Quo ist heute im globalen Wettbewerb leider nicht mehr zu erhalten (würde langfristig dem Ende der LH gleichkommen). Es ist aber ebenso nicht denkbar, dass jeder Pilot bis 65 fliegen muss.

Nur: In anderen Berufsgruppen gibt es dann halt auch Ausstiegsvarianten - ich denke, wenn man es richitg anlegt, dann könnten jene Piloten, die mit zB 55 nicht mehr fliegen können / wollen, einen großen Mehrwert im Unternehmen an anderer Stelle schaffen - etwa in der Ausbildung oder im Management.

Es ist aber auch nachvollziehbar, dass der Streik in "der Öffentlichkeit" nicht so richtig gutiert wird - immerhin geht es den Piloten in Summe bei LH ja gut und mit 55 darf man heute ja nicht mal mehr bei der DB oder als Politiker in Pension gehen ... und die Streiks schaden einfach auch dem Unternehmen, weil ich kenne einige Firmen, die derzeit dezitier nicht LH Flüge buchen, da eben Streiks drohen. Und das ist einfach nicht gut.

Ich sehe hier aber auch ein großes Versäumnis in der Politik, die ja die Rahmenbedingungen vorgibt. In vielen industrien wird ein Übergang ermöglicht, aber in der Luftfahrt, wird einer Emirates oder Etihad Tür & Tor geöffnet und eine Ryanair bekommt sogar staatlich Beihilfen für ihre Wald- und Wiesenairports. Das gehört auch anders gelöst und trägt zu diesen Konflikten massgeblich bei :(
 
Das Dilemma in globalisierten Märkten, in dem -nicht nur- der LH Konzern steckt, ist deutlich aus den postings herauszulesen.
Bewährtes bewahren? Durchaus. Aber welche personalpolitischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte halten gegenüber gewandelten Realitäten stand? Der KTV als letztes Bollwerk? Dauerhaft unverändert, sicher nicht.
Wenn Auslastungen steigen, die Erträge aber schrumpfen, reicht das kleine Einmaleins um zu wissen wie lange das gut geht. Selbst wenn momentane Ertragsperlen wie bspw. Technik und Catering die Gemüter beruhigen.
Die HV Köln wurde/wird dicht gemacht, LH Revenue Service Norderstedt ins Ausland verlegt, dezentrale Passage Stationen geschlossen, Tochtergesellschaften bei Töchtern mit entsprechenden Gehaltsniveaus gegründet, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Kann sich eine VC mit ihrem KTV dauerhaft dem weiter zunehmenden Kostendruck entziehen? Kaum vorstellbar.
Die Argumente von @November Mike sind verständlich, aber irgendwo gibt es immer einen zeitlichen Cut alter/neuer Arbeitsbedingungen. Dann halt vor Vertragsunterzeichnung angehender Flugschüler.
Das die junge Generation die ältere mit finanziert ist nicht ganz neu, so sollte zumindest unser aller Generationenvertrag funktionieren. Jeder profitiert irgendwann von nachfolgenden Generationen.
Wenn sich beide Seiten bei LH nicht bald gemeinsam für ein paar Tage/Wochen wegschließen (schlage den Augustinerkeller unten vor...) und die sicher schwierigen anstehenden Themen, ohne auf Maximalforderungen zu beharren, regeln, könnte es holprig werden die nächste Zeit. Niemand hat ein Interesse daran, dass eine über Gebühr 'blockierte' GF zukünftiges Wachstum nur ins Ausland verlegt...
 
Ab 2016 wird die ÜV laut Lufthansa nicht mehr gültig sein, das bedeutet dass der heute 52 Jährige Kapitän nach X Arbeitsjahren im Extremfall bis zu 10 Jahre länger fliegen muss/darf. Die Einschnitte betreffen also nicht nur neue Piloten. Falls ich dies falsch verstanden habe möge man mich bitte korrigieren.

Personalkosten sind der Stellhebel mit den schnellsten monetären Resultaten und dass ohne jegliche Investition. Fände ich auch sehr attraktiv als Manager der Lufthansa. Allerdings sind 8% Umsatzrendite sicherlich nicht entscheidend für Flotten Rollover oder ähnliches, diese Reinvestitionen werden durch planmäßige Abschreibungen in den Bilanzen ausgewiesen, mit hoher Wahrscheinlichkeit geplante größere Investitionen in die Zukunft können auch in Bilanzen abgebildet werden. Abschreibungen etc. verringern den Profit.

Wenn man allerdings alle paar Jahre außerplanmäßig Milliarden in neue Businessklassen investieren muss weil schon die alte nach Einführung nicht mehr dem Level der Konkurrenten entspricht verstehe ich die akuten Investitionsprobleme der LH.
Die Umsatzrendite ist entscheidend für die Ratings der Aktie, je besser das Rating desto günstiger kann LH sich Geld leihen (Kredite aufnehmen). Die Umsatzrendite allein sagt nichts über die Investitionskraft eines Unternehmen aus, viel wichtiger als Größe ist der CashFlow. Es kann durchaus sein dass die geplanten Investitionen nicht mehr durch den CashFlow bezahlt werden können (wie das LH Management für die Zukunft voraussagt). Ist halt die Frage ob vorher so geschickt gewirtschaftet wurde (siehe LHItalia, JadeCargo, alte Businessclass, 4 Motoren statt 2 bei der Langstrecke). Wenn die Zukunftsfähigkeit/Investitionskraft eines DAX Konzerns von den Pensionsverpflichtungen einer Gruppe (der Piloten) abhängen sollte würde es mich sehr wundern!

Falls ich jetzt etwas falsches geschrieben haben sollte freue ich mich über Korrekturen.

Viele Grüße
 
Ab 2016 wird die ÜV laut Lufthansa nicht mehr gültig sein, das bedeutet dass der heute 52 Jährige Kapitän nach X Arbeitsjahren im Extremfall bis zu 10 Jahre länger fliegen muss/darf. Die Einschnitte betreffen also nicht nur neue Piloten. Falls ich dies falsch verstanden habe möge man mich bitte korrigieren.

Was ein Schwachsinn.

Ich zitiere aus einem Teil des Angebots der Lufthansa:

Für Mitarbeiter, die bereits vor dem 1. Januar 2014 bei Lufthansa gearbeitet haben, übernimmt Lufthansa auch in Zukunft die Kosten des vorzeitigen Ausscheidens. Damit bleibt die arbeitgeberfinanzierte Übergangsversorgung noch für mehrere Jahrzehnte erhalten.

[...]

Das individuelle Alter für das Ausscheiden aus dem Flugdienst soll in Abhängigkeit von der Dienstzugehörigkeit von 55 Jahren für dienstältere auf bis zu 60 Jahre für dienstjüngere Mitarbeiter angehoben werden. Je länger die Mitarbeiter bereits im Unternehmen waren, desto weniger sind sie von der Anhebung des frühestmöglichen, individuellen Ausscheidealters betroffen. Sehr langjährige Mitarbeiter sind von der Änderung gar nicht betroffen.

Nachzulesen hier: http://www.lufthansagroup.com/de/presse/meldungen/view/archive/2014/august/28/article/3155.html
 
Was ein Schwachsinn.

Hallo Moddin,

vielen Dank für den Hinweis auf den Schwachsinn! Leider zitieren Sie aus einem Tarifangebot der deutschen Lufthansa an die VC, das bis dato nicht angenommen wurde. Kommt bis 2016 kein neuer Tarifvertrag ÜV zustande (meinte ich übrigens mit Extremfall) haben auch langjährige Mitarbeiter keinen rechtlichen Anspruch mehr auf die ÜV, dies ist die Rechtsauffassung der Lufthansa indem sie Nachwirkungen des Tarifvertrages bestreitet. Im Grunde ist es also Erpressung der Lufthansa. Entweder eine ÜV so wie wir wollen oder gar nichts mehr. Oder vielleicht bin ich auch einfach zu desillusioniert und die Lufthansa wird einfach aus Liebe zu ihren Mitarbeitern ein angepasstes Stufenmodell der ÜV einführen, hahaha. Die ÜV fällt somit im Extremfall 2016 einfach weg. So mein Verständnis. Wie immer lasse ich mich gerne eines besseren belehren :-)!

http://www.vcockpit.de/verein/aktuelles/details/news/faqs-zur-uebergangsversorgung.html

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt bis 2016 kein neuer Tarifvertrag ÜV zustande (meinte ich übrigens mit Extremfall) haben auch langjährige Mitarbeiter keinen rechtlichen Anspruch mehr auf die ÜV,
Die Begründung dieser Rechtsauffassung müßte m.E. sehr elaboriert sein. Anwartschaften aus Beiträgen wurden obergerichtlich als eigentumsgleiche Rechte der Berechtigten identifiziert.

dies ist die Rechtsauffassung der Lufthansa indem sie Nachwirkungen des Tarifvertrages bestreitet.
§4 V TVG: "Nach Ablauf des Tarifvertrags gelten seine Rechtsnormen weiter, bis sie durch eine andere Abmachung ersetzt werden."

§4 IV TVG: "Ein Verzicht auf entstandene tarifliche Rechte ist nur in einem von den Tarifvertragsparteien gebilligten Vergleich zulässig. Die Verwirkung von tariflichen Rechten ist ausgeschlossen. Ausschlußfristen für die Geltendmachung tariflicher Rechte können nur im Tarifvertrag vereinbart werden."

Allerdings zur zeitlichen Erstreckung der Nachwirkung Randnummer 121 ff.
 
Machrihanish , auch wenn das Gesetz das so sagt, muss ich leider AeroSol vollumfänglich Recht geben.
Das was Du zitierst ist auch die Rechtsauffassung der VC und des Gesetzgebers.
Leider sieht LH das anders. Nachdem Herr S. von der LH direkt nach dem 60er Urteil nach vorne preschte und verkündete, dass ab sofort die ÜV ja nichtig wäre, wurde recht schnell mit dem Rückwärtsrudern begonnne. Es wäre alles nicht so gemeint und ´selbstverständlich´ erkennt LH den TV ÜV auch in Nachwirkung an- noch für die Jahre 2015 und 2016 (das ´Angebot´ ist übrigens genau so nachweisbar!).
Danach gibt es keine ÜV mehr lt. LH, da LH in dem Urteil die Bestätigung der Abschaffung der ÜV sieht und nicht nicht, dass man freiwillig über das Alter von 60 Jahre hinaus noch fliegen kann (was es nämlich ist).
Was LH an die Presse als Angebot weiter gibt und was tatsächlich auf dem Tisch liegt, sind leider zwei verschiedene Dinge.
LH hat in so einigen Sachen eine eigene Rechtsauffassung, die oft zu Gunsten der Firma von den Gesetzen abweicht. Bei nichtgefallen bekommt man den Vorschlag, man könne doch klagen.
 
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Die Begründung dieser Rechtsauffassung müßte m.E. sehr elaboriert sein. Anwartschaften aus Beiträgen wurden obergerichtlich als eigentumsgleiche Rechte der Berechtigten identifiziert.

So sieht es die VC wohl auch. Meines Wissens (ohne genaue Detailkenntnisse) bestreitet die Lufthansa diese Nachwirkungen mit Hinweis auf das EGH Urteiles zur Altersobergrenze der Piloten, es entfällt damit sozusagen die Grundlage der ÜV. Ob das nun juristisch Bestand hat weiß ich nicht.


Was bedeutet es den Ihrer Meinung nach wenn die Lufthansa die Nachwirkung nur bis 2016 anerkennt?

Viele Grüße
 
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So sieht es die VC wohl auch. Meines Wissens (ohne genaue Detailkenntnisse) bestreitet die Lufthansa diese Nachwirkungen mit Hinweis auf das EGH Urteiles zur Altersobergrenze der Piloten, es entfällt damit sozusagen die Grundlage der ÜV. Ob das nun juristisch Bestand hat weiß ich nicht.
Wenn das so wäre, wären die Beiträge (die ja wohl als Sondervermögen geführt werden) wohl irgendwie auszuzahlen.

Was bedeutet es den Ihrer Meinung nach wenn die Lufthansa die Nachwirkung nur bis 2016 anerkennt?

Viele Grüße
Daß 2016 noch nicht so bald ist...
 
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