A388
Was ist "nach dem Einzug von Emirates"?
Lufthansa hat Madras (Chennai) im Juli 1994 aufgenommen, und das waren die Wochenfrequenzen elf und zwölf. Emirates war zu diesem Zeitpunkt bereits in ihrem neunten Jahr. Seitdem ist die Zahl der Flüge nach Indien kontinuierlich gewachsen, der Gesamtmarkt ist aber schneller gewachsen. Und wie ich oben bereits schrieb: der den Streckenrechten von Air India zugedachte Anteil an diesem Wachstum blieb von LH-AI unbewirtschaftet und sucht sich andere Wege.
Daß in Indien punktuell Überkapazitäten vorliegen/-lagen, ist kein Geheimnis, daß europäische Mitbewerber intermittierend Me-too!-Angebote versuchten zu etablieren, ebensowenig. CCU, HYD und PNQ haben dabei stärker fluktuierende Frequenzen hinnehmen müssen als die anderen vier Ziele.
LH kennt das Geschäftsmodell Golf seit zehn Jahren, und kooperiert seit 2003/4 mit AI (LH-Flüge mit AI-Flugnummer gibt es mEn sogar noch länger). Ich kann nicht erkennen, daß man mit der Wahl eines privaten Partners weniger dem Behördenhandeln ausgesetzt gewesen wäre, als mit der staatsnahen AI.
Insofern interessieren mich auch die stets schillernden Präferenzen seitens AI zur US-Anbindung weniger, weil ich nur beantworten muß, ob LH rational vorgegangen ist und vorgeht in einem Markt, der noch gewichtigen staatlich gesetzten Rahmenbedingungen unterliegt.
Offensichtlich will der Eigentümer von Air India für Air India das Beste, und muß jetzt eine Meinung dazu entwickeln, wer Air India mehr nützt - Europa, oder der Golf. Offensichtlich haben die berühmten Anreize, die Golf-Airlines auf Air India ausüben sollten, nicht in der gewünschten Weise gewirkt.