Lufthansa Arbeitskampf Cockpit

Hohn ist, daß ein elitärer Kreis innerhalb eines Konzerns versucht, diesem systematisch ohne Not seinen Willen auzuzwingen. Es kann doch nicht sein, daß dieses Klientel entscheiden will, wohin man fliegt, womit man fliegt und wer fliegt.
Das ist doch rein ökonomisch betrachtet ein Husarenritt. Diese Herrschaften haben noch nicht bemerkt, daß sich die Welt verändert hat und Pfründe eben der Vergangenheit angehören. Im Zuge des Erscheinens von Billigfliegern, die ihren Piloten wesentlich niedrigere Gehälter bezahlen, ist LH gezwungen, die Kosten in den Griff zu bekommen und eben dies mit allen Mitteln versuchen muß.
Es wird nichts nutzen, hohe Personalkosten an die Kunden weitergeben zu wollen, denn diese sind entweder nicht mehr bereit, oder nicht mehr in der Lage, diese zu übernehmen.
Früher oder später wird die Einsparung von Arbeitsplätzen auch vor diesem Klientel nicht Halt machen. Noch mehr solche unsinnigen Streiks und die Lawine rollt nur noch schneller, denn die Konkurrenz schläft nicht und die wird immer mächtiger und jede Schwäche eines Rivalen ausnutzen.
 
In diesem Streik steckt viel mehr dahinter, als es die bekannte Faktenlage vermuten lässt. Da stimmt etwas nicht in der "Ehe" zwischen Lufthansa und Piloten. Nur was? Das würde mich interessieren.

Auch wenn mir einzelne Punkte bekannt sind, vermag ich kein genaues Bild zu zeichnen. Das sollten besser direkt betroffene Piloten unter uns vornehmen. Mich hat aber heute die breite Entschlossenheit des Cockpits überrascht und auch etwas mehr von der Aktion überzeugt. Nicht mal der Notflugplan im Kontbereich konnte auch nur ansatzweise eingehalten werden! Das sind eindeutige Signale und unterstreichen deine Sicht der Dinge. Das Fass ist nach langer langer Zeit ganz offensichtlich übergelaufen...
Trotzdem hoffe ich auf keine blank liegenden Nerven und eine baldige und vor allem tragfähige Lösung für beide Seiten. :think:
 
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Hohn ist, daß ein elitärer Kreis innerhalb eines Konzerns versucht, diesem systematisch ohne Not seinen Willen auzuzwingen. Es kann doch nicht sein, daß dieses Klientel entscheiden will, wohin man fliegt, womit man fliegt und wer fliegt.
Das ist doch rein ökonomisch betrachtet ein Husarenritt. Diese Herrschaften haben noch nicht bemerkt, daß sich die Welt verändert hat und Pfründe eben der Vergangenheit angehören. Im Zuge des Erscheinens von Billigfliegern, die ihren Piloten wesentlich niedrigere Gehälter bezahlen, ist LH gezwungen, die Kosten in den Griff zu bekommen und eben dies mit allen Mitteln versuchen muß.
Es wird nichts nutzen, hohe Personalkosten an die Kunden weitergeben zu wollen, denn diese sind entweder nicht mehr bereit, oder nicht mehr in der Lage, diese zu übernehmen.
Früher oder später wird die Einsparung von Arbeitsplätzen auch vor diesem Klientel nicht Halt machen. Noch mehr solche unsinnigen Streiks und die Lawine rollt nur noch schneller, denn die Konkurrenz schläft nicht und die wird immer mächtiger und jede Schwäche eines Rivalen ausnutzen.

Es ist schon sehr erscheckend, wie der Gesellschaft von heute durch die Unternehmen das Gehirn gewaschen wurde, so dass man eine Lohnspirale nach unten ohne weiteres akzeptiert. Würde ich als Unternehmer auch so machen, bze. versuchen. Irgendwelche Horrorszenarien an die Wand malen. Wenn Mitarbeiter Angst haben, dann akzeptieren sie alles. Hat am Ende aber noch nie was genützt!
Jeder Kritiker des Streiks führt als Argument an, dass sich die Welt verändert hat und man natürlich niedrigere Gehälter akzeptieren muss. Ich sehe das genau gegenteilig- grundsätzlich, nicht unr auf unseren Streik bezogen!
Die Leute, die sich über unsere Gehälter aufregen, sollte selbst mal die Initiative ergreifen und für SICH mehr erkämpfen und nicht fordern, dass höhere Gehälter ganz selbstverständlich nach unten korrigiert werden.

Wo soll das ganze noch hinführen?
Jeder von uns hier hat einen Job, den ein anderer für die Hälfte machen würde!
Da die Cockpitkosten nur 4% der Gesamtkosten ausmachen, sind eben effektiv nur 4% Einsparpotential vorhanden. Eben dann, wenn wir für lau fliegen. Aber es ist halt sehr plakativ und Öffentlichkeitswirksam (und schürt auch noch due Urinstinke Neid und Missgunst), wenn man uns an den Kragen will. Das ist für einige einfach eine unfassbare Befriedigung, warum auch immer.

Was die Mitbestimmung angeht ist das bei uns einfach zu speziell, um das an normalem Maßstäben (VW, Nokia usw.) zu messen.
Es ist dem Normalbürger einfacher zu erklären anhand dieser Beispiele, aber es steckt deutlich mehr dahinter, was selbst für interne oft nicht einfach zu verstehen ist!

Und Donnergeräusch hat auch recht, dass was zwischen der GF und den Piloten nicht simmt. Die Kommunikation ist schlecht bis gar nicht vorhanden. Und das ist noch bei weitem nicht alles.
 
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:giveup:Sonderflugpan für den 22 Februar Stand 17:30 Uhr gilt auch weiterhin lt. Lufthansa Webseite.

( Wie soll das auch gehen wenn alle Abteilungen der LH LSG Technik usw

und FMG die Leute Heimgeschickt haben und nicht Produziert ist).
 
( Wie soll das auch gehen wenn alle Abteilungen der LH LSG Technik usw

und FMG die Leute Heimgeschickt haben und nicht Produziert ist).

Also ich glaube nicht, daß es an dem liegt (falls das überhaupt so stimmt...)

Das Problem ist doch eher die Crews und Flugzeuge aller wieder da hinzubringen, wo sie für den normalen Flugplan sein müssen....
 
Piloten sind Spezialisten, hochqualifiziert, in verantwortungsvoller Stellung, tragen die Verantwortung für Mensch und Material und müssen Ihr Privatleben oft wechselnden Arbeitsbedingungen anpassen und unterordnen. Dies alles soll und muß sich auch auf der Gehaltsabrechnung wiederfinden, keine Frage.

Wenn die Presseberichte, die ich gelesen habe zutreffend sind, liegt das Jahresgehalt eines erfahrenen Piloten in Regionen, in denen im „normalen Leben“ außerhalb der Luftfahrtbranche, wenigen Großkonzerne und den Banken überwiegend nur noch höhere Führungskräfte, angestellte Geschäftsführer und Unternehmer anzutreffen sind. Allesamt Personen, die sicherlich und hoffentlich ebenso hochqualifiziert, verantwortungsvoll und privat beansprucht sind und zudem noch eine Fülle an Haftungsrisiken tragen, die weit in den privaten Bereich hineinreichen.

Diesen Personen ist gemein, daß Sie je nach Wirtschaftslage, Erfolg, Fortune und Konkurrenz recht schnell eine berufliche Umorientierung in Kauf nehmen müssen oder aber sogar mit privatem Geld für beruflichen Mißerfolg einzustehen haben. So darf beispielsweise der (angestellte!) Geschäftsführer einer mittelständischen Baufirma auch im Falle einer nicht von ihm verschuldeten Insolvenz mit Privatgeld für Steuern und Sozialabgaben haften, mitunter Summen, die kaum mehr versicherbar sind.

Vor diesem Hintergrund komme ich ins Grübeln, ob den „gerade Gestreikthabenden“ eigentlich bewußt ist, wie dieser Streik nach außen hin wahrgenommen wird.

Wenn die Leistung eines Mitarbeiters sein Gehalt rechtfertigt, wird jedes Unternehmen dies gern bezahlen. Ebenso wird ein hochqualifizierter Mitarbeiter sich keine Sorgen um seine Zukunft machen müssen, kann er doch jederzeit seine wertvolle Arbeitskraft an anderer Stelle anbieten und vermarkten. Und da liegt der Knackpunkt: Wenn die Gehälter (gern auch + 6,x %) angemessen sind, dann braucht dafür niemand einen Streik, weil es jedem Pilot (und natürlich auch den Pilotinnen) jederzeit freisteht, die eigene Arbeitskraft zu den gewünschten Bedingungen an eine andere Airline zu verkaufen.

Gibt der Markt das gewünschte Niveau nicht her, dann führt das Eingehen des Arbeitgebers auf unrealistische Forderungen auf lange Sicht nicht zur Beschäftigungsgarantie, sondern zum Verlust des Arbeitsplatzes. Die parallel geforderte Mitbestimmung bei der Ausrichtung des Unternehmens zeigt aber, daß offenbar nicht bis zum Ende gedacht worden ist: Wer bestimmt, verantwortet und haftet in der Regel auch! Mitbestimmung, Gehaltssteigerung und Jobgarantie ist dann die eierlegende Wollmichsau mit Rundumsorglospaket. Das kann nicht funktionieren, zumindest nicht im real existierenden Kapitalismus (wenn jemand eine andere Gesellschaftsform kennt, wo das klappt, bitte ich um einen Hinweis!!!).

Die LH stellt sich selbst gern als verläßliche Premiumairline dar, die sich die „höhere Qualität“ durch einen gegenüber den Mitbewerbern deutlich erhöhten Ticketpreis vergüten läßt. Aus eigenem Erleben kann ich genau diese Qualität leider nicht bestätigen. Warum soll ich also teilweise das Doppelte oder Achtfache (ja, das gibt es wirklich) für ein Ticket bezahlten? Nur um höhere Pilotengehälter und die Bürde einer alternden Flotte zu subventionieren? Sicherlich nicht, bin ich doch meinem (wortwörtlich) eigenen Unternehmen in Sachen Reisekosten mehr verpflichtet, als irgendeiner Fluglinie im Streubesitz, die mich in den letzten Jahren mehr als jede andere hat irgendwo stranden lassen. Gefühlt streiken die einzelnen Berufsgruppen innerhalb der LH mittlerweile ungefähr genausooft wie die italienischen Fluglotsen oder griechischen Beamten.

So, damit habe ich klares Statement gegen den Streik abgegeben und dies hoffentlich auch nachvollziehbar dargestellt. Vielleicht habe ich aber auch irgend etwas falsch verstanden und lasse mich selbstverständlich gerne aufklären.:shut:

Geflogen bin ich heute trotzdem, überpünktlich und preiswert (nein, billig war es nicht) von Bremen nach „München West“ gemeinsam mit 150 anderen Fluggästen, darunter auch viele „Schlipsträger“. Wenn das das Streikziel war, geklappt hat es!
 
Darf ich hoffen, daß Du Deine Muttersprache und längere Satzverbände aus eigener Feder wirklich beherrschst?
[...]
Also bitte, Deine gespielte Ahnungslosigkeit ist eine Zumutung.
Die herausgegriffenen Aussagen könnten auch direkt an dich gehen. :shut:

Geflogen bin ich heute trotzdem, überpünktlich und preiswert (nein, billig war es nicht) von Bremen nach „München West“ gemeinsam mit 150 anderen Fluggästen, darunter auch viele „Schlipsträger“. Wenn das das Streikziel war, geklappt hat es!
Dieser Absatz bringt das Geschehen in meinen Augen auf den Punkt!
 
@Airnie
du bestätigst eindrucksvoll das die komplexen Hintergründe für solch einen Ausstand der Öffentlichkeit nicht zu vermitteln sind...
 
Piloten sind Spezialisten, hochqualifiziert, in verantwortungsvoller Stellung, tragen die Verantwortung für Mensch und Material und müssen Ihr Privatleben oft wechselnden Arbeitsbedingungen anpassen und unterordnen. Dies alles soll und muß sich auch auf der Gehaltsabrechnung wiederfinden, keine Frage.

Wenn die Presseberichte, die ich gelesen habe zutreffend sind, liegt das Jahresgehalt eines erfahrenen Piloten in Regionen, in denen im „normalen Leben“ außerhalb der Luftfahrtbranche, wenigen Großkonzerne und den Banken überwiegend nur noch höhere Führungskräfte, angestellte Geschäftsführer und Unternehmer anzutreffen sind. Allesamt Personen, die sicherlich und hoffentlich ebenso hochqualifiziert, verantwortungsvoll und privat beansprucht sind und zudem noch eine Fülle an Haftungsrisiken tragen, die weit in den privaten Bereich hineinreichen.

Diesen Personen ist gemein, daß Sie je nach Wirtschaftslage, Erfolg, Fortune und Konkurrenz recht schnell eine berufliche Umorientierung in Kauf nehmen müssen oder aber sogar mit privatem Geld für beruflichen Mißerfolg einzustehen haben. So darf beispielsweise der (angestellte!) Geschäftsführer einer mittelständischen Baufirma auch im Falle einer nicht von ihm verschuldeten Insolvenz mit Privatgeld für Steuern und Sozialabgaben haften, mitunter Summen, die kaum mehr versicherbar sind.

Dann müssten wir ja noch viel mehr verdienen.
Unterläuft uns ein Fehler, der einer Insolvenz eines Unternehmens entspricht, dann versammelt sich meine ganze Familie in schwarz gekleidet vor einem zwei Meter tiefen Loch! Und die Familien meiner je nach dem 150-350 Gästen würden sich bei mir "bedanken", wenn sie es noch könnten!

Da wäre ich froh, wenn ich nur mit meinem privaten Vermögen haften müsste! Denn ICH hafte mit meinem Leben!

Mich würde auch interessieren, ob ein Bauunternehmen täglich und direkt mit einem Gegenstandswert von 2 bis 3 stelligen Millionen umgeht (so wzischen 50, 60 Mio bis etwa 300 Mio€), dazu noch direkt die verantwortung für ettliche Hundert (bis 550) Menschenleben.
MUCFLYER hat recht, Du hast wirklich eindrucksvoll bestätigt, dass Du die komplexität des Themas nicht verstanden hast.
 
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Wenn die Leistung eines Mitarbeiters sein Gehalt rechtfertigt, wird jedes Unternehmen dies gern bezahlen. Ebenso wird ein hochqualifizierter Mitarbeiter sich keine Sorgen um seine Zukunft machen müssen, kann er doch jederzeit seine wertvolle Arbeitskraft an anderer Stelle anbieten und vermarkten. Und da liegt der Knackpunkt: Wenn die Gehälter (gern auch + 6,x %) angemessen sind, dann braucht dafür niemand einen Streik, weil es jedem Pilot (und natürlich auch den Pilotinnen) jederzeit freisteht, die eigene Arbeitskraft zu den gewünschten Bedingungen an eine andere Airline zu verkaufen.

Gibt der Markt das gewünschte Niveau nicht her, dann führt das Eingehen des Arbeitgebers auf unrealistische Forderungen auf lange Sicht nicht zur Beschäftigungsgarantie, sondern zum Verlust des Arbeitsplatzes. Die parallel geforderte Mitbestimmung bei der Ausrichtung des Unternehmens zeigt aber, daß offenbar nicht bis zum Ende gedacht worden ist: Wer bestimmt, verantwortet und haftet in der Regel auch! Mitbestimmung, Gehaltssteigerung und Jobgarantie ist dann die eierlegende Wollmichsau mit Rundumsorglospaket. Das kann nicht funktionieren, zumindest nicht im real existierenden Kapitalismus (wenn jemand eine andere Gesellschaftsform kennt, wo das klappt, bitte ich um einen Hinweis!!!).

Die LH stellt sich selbst gern als verläßliche Premiumairline dar, die sich die „höhere Qualität“ durch einen gegenüber den Mitbewerbern deutlich erhöhten Ticketpreis vergüten läßt. Aus eigenem Erleben kann ich genau diese Qualität leider nicht bestätigen. Warum soll ich also teilweise das Doppelte oder Achtfache (ja, das gibt es wirklich) für ein Ticket bezahlten? Nur um höhere Pilotengehälter und die Bürde einer alternden Flotte zu subventionieren? Sicherlich nicht, bin ich doch meinem (wortwörtlich) eigenen Unternehmen in Sachen Reisekosten mehr verpflichtet, als irgendeiner Fluglinie im Streubesitz, die mich in den letzten Jahren mehr als jede andere hat irgendwo stranden lassen. Gefühlt streiken die einzelnen Berufsgruppen innerhalb der LH mittlerweile ungefähr genausooft wie die italienischen Fluglotsen oder griechischen Beamten.
Die Bezahlung des Mitarbeiter ist gerechtfertigt (siehe vorheriger Post von mir). Es geht der GF nur um Prinzipien. Die GF weiß sehr wohl, dass wir unser Gehalt verdienen. UNd wenn man mal Prinzipien reitet, dann ist das jenseits jeglicher Vernunft. Da helfen dann auch keine Argumente mehr.

Das unsere Gehälter zum Abbau von Arbeitsplätzen führt, hört ma in jeder Tarifverhandlung. Ich frage Dich, warum die LH im letzten Jahrzehnt weltweit die erfolgreichste Airline war, wenn unsere Gehälter doch nicht angemessen waren.
Nach den Anschlägen begann das große jammern, dass sich der Markt verändert hätte, die Ticketpreise nicht genügend Yield abwerfen. Nun, erstaunlicherweise hat LH, trotz veränderten Marktbedingungen, Rekordgewinn nach Rekordgewinn erwirtschaftet.
Haftung habe ich Dir ebenso im vorherigen Post erklärt.

Es kann doch wirklich niemand so blöd sein und meinen, ein bis zu 8-fach höherer Ticketpreis liegt nur an Cockpitgehältern! In welcher Welt lebst Du? Wir erhöhen unsere Gehälter nicht nach Auslastung der Legs! Unser Gehalt macht 4% der GesamtKOSTEN aus, nicht der GesamtEINNAHMEN des Fluges! Wenn ein fiktiver Flug mit 100 Sitzplätzen 3000 Euro kostet, aber die LH nur Ticktes für 100 Eurp pro Person verkauft, dann liegt das im ermessen der LH und nich an uns! Das Cockpit kostet also für diesen Flug 120€, egal was die LH für das Ticket verlangt!
Und ich finde den Stundenlohn für zwei hochqualifizierte und spezaialisierte Menschen vorne im Cockpit wirklich nicht viel!
Wenn man natürlich einen Ticketpreis von 10 Euro als normal ansieht (ich weiß, steht nirgends), dann ist auch ein 8-facher Ticketoreis der LH gerechtfertigt!
Wenn ich da an die SAP Spezialisten denke, die würden fü 120€ pro Stunde nicht mal den Telefonhörer abnehmen!
 
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In der Printausgabe der heutigen Süddeutschen Zeitung ist auf Seite 3 ein, wie ich finde, sehr guter Artikel, der die Situation von verschiedenen Seiten beleuchtet und versucht dem Zerwürfnis ein wenig auf den Grund zu gehen.

Über den Streik wird und wurde vieles geschrieben, aber wie oftmals in der Berichterstattung geht der ein oder andere Beitrag dann in eine gewisse Richtung und wer von Haus aus kein Fan der Lufthansa ist wird auch nur das aus diesen Artikeln herauslesen was er herauslesen will - nämlich die hohen Gehälter und die hohe Gehaltsforderung.

Wenn @Airnie fühlt, dass die LH öfter streikt als italienische Fluglotsen oder griechische Beamte, dann geht sein Gefühl an der Realität weit vorbei. Offensichtlich wurde er in der Vergangenheit nicht so "gebauchpinselt" wie er es sich gerne gewünscht hätte, anders kann ich seine Aussage nicht verstehen.

Wenn die LH so schlecht ist, warum ist sie dann eine der erfolgreichsten Fluggesellschaften? Dann können ja im Umkehrschluß die anderen nur noch schlechter sein und sie ist dann die Beste unter den Schlechten.
 
In der Printausgabe der heutigen Süddeutschen Zeitung ist auf Seite 3 ein, wie ich finde, sehr guter Artikel, der die Situation von verschiedenen Seiten beleuchtet und versucht dem Zerwürfnis ein wenig auf den Grund zu gehen.

Ich kann diesen Artikel jedem wirklich an den Hintergründen interessiertem Leser ebenfalls sehr empfehlen, aufgrund der differenzierten Betrachtungsweise und weil wirklich sehr viele kleine Wahrheiten (auf beiden Seiten) enthalten sind.

Ansonsten halte ich mich aus dieser Diskussion heraus, mit der Wand zu reden ist in vielen Fällen sinnvoller als gegen die Vorurteile mancher Mitmenschen anzudiskutieren.

Overpaid and Underworked ;),

MAX
 
Du versuchst Donnergeräusch doch nun wirklich zwanghaft falsch zu verstehen. Dass du nicht in der Lage sein solltest das von ihm geschriebene zu interpretieren nehme ich dir nicht ab, bemessen nach dem was ich bisher von dir gelesen habe. ;)

Dann müssten wir ja noch viel mehr verdienen.
Unterläuft uns ein Fehler, der einer Insolvenz eines Unternehmens entspricht, dann versammelt sich meine ganze Familie in schwarz gekleidet vor einem zwei Meter tiefen Loch! Und die Familien meiner je nach dem 150-350 Gästen würden sich bei mir "bedanken", wenn sie es noch könnten!

Da wäre ich froh, wenn ich nur mit meinem privaten Vermögen haften müsste! Denn ICH hafte mit meinem Leben!

Mich würde auch interessieren, ob ein Bauunternehmen täglich und direkt mit einem Gegenstandswert von 2 bis 3 stelligen Millionen umgeht (so wzischen 50, 60 Mio bis etwa 300 Mio€), dazu noch direkt die verantwortung für ettliche Hundert (bis 550) Menschenleben.
MUCFLYER hat recht, Du hast wirklich eindrucksvoll bestätigt, dass Du die komplexität des Themas nicht verstanden hast.
Sag das alles mal dem Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes. ;)



Alles in allem prallen bei der gesamten Diskussion in meinen Augen zwei Welten aufeinander.
Auf der einen Seite und durch die Häufung von fliegendem Personal gegenüber der Verwaltung von LH auch hier im Forum, die Piloten, deren Standpunkt ich aus deren Sicht absolut verstehen kann. Man hat eben einen Status bei der Airline, der als gegeben hingenommen werden sollte und den man nicht aufzugeben bereit ist. Man möchte eben nicht aus einer vergleichsweise gesichert erscheinenden Zukunft in die Unsicherheit überführt werden. Das ist wohl das Anliegen so ziemlich jedes Arbeitsnehmers, welches völlig legitim und verständlich ist.

Auf der anderen Seite hat das Topmanagement natürlich andere Ansichten, da hier schlicht und ergreifend der shareholder value zählt. Das würde ich diesen Personen ebenfalls niemals persönlich ankreiden, da sie verdammt schnell weg vom Fenster sind, wenn erkennbar wird, dass sie irgendein Interesse über das der Aktionäre stellen. Auch das ist legitim, da hier ebenfalls Anspruchsgruppen im Spiel sind, die berechtigte Forderungen gegenüber dem Unternehmen geltend machen können.

Bleibt die Frage warum dieser Interessenskonflikt im konkreten Fall nicht wie in hunderten anderen Unternehmen am Verhandlungstisch lösbar scheint.
Als außenstehendem kommt es mir so vor als ob der Versuch des Eingriffes in die unternehmerische Freiheit durch die Piloten hier ein entscheidender Punkt wäre. Dieser Eindruck mag aufkommen, da die LH über mächtigere und weitreichendere Mittel zur Kommuniktion verfügt. Wo soll der geneigte Beobachter aber seine Informationen beziehen, die ihm dann ein Bild vermitteln, welches auch von 'euch' Piloten als "umfassend" oder "ausgewogen" bezeichnet würde? Die SZ wird heute abend jedenfalls gelesen, soviel ist klar. ;)
 
Schön, daß interessanterweise genau die Reaktion gekommen ist, die ich mir gestern abend gedanklich so ausgemalt habe. Wie immer werde ich mich um einen sachlichen Ton bemühen und auf die ein oder andere wohl den blankliegenden Nerven geschuldete Spitze nicht näher eingehen.

Noch schöner, daß sich das Posting von Flaps full nur mit den monetären Forderungen beschäftigt, denn, und das habe ich dann genauso verstanden, ist das, worum es offenbar geht: Das Gehaltsniveau nach Möglichkeit verbessern und durch mehr Mitbestimmung verhindern, daß über die Hintertür in Form von Tochtergesellschaften die gleiche Arbeit für weniger Geld geleistet wird. Eine prima Idee, die nur einen einzigen klitzekleinen Haken hat: Es gibt nicht nur die LH auf der weiten Welt und andere Fluggesellschaften mit geringerer Kostenstruktur werden, gerade in Zeiten von schrumpfenden Reisekostenbudgets, genau damit gegenüber den vermeintlich etablierten Airlines punkten können. Die entsprechenden Folgen machen anderen Carriern schon massiv zu schaffen.

(Achtung, hier wäre jetzt der Ansatzpunkt für eine ernstgemeinte und sachbezogene Erwiderung, nur mal so als kleiner Tip!)

An dieser Stelle dann noch die kleine Replik zu Verantwortung im besonderen und allgemeinen: Ja, auch in anderen Branchen geht man mit nennenswerter Verantwortung um.

Einige Baumaschinen (z.B. im Gleis- oder Tunnelbau) erreichen Anschaffungswerte, die dem eines Mittelstreckenflugzeuges entsprechen und etliche Baumaßnahmen erreichen tägliche Bauleistungen, deren finanzieller Gegenwert den Umsatz eines Langstreckenfluges bei weitem übersteigt.

Die verantwortlichen Mitarbeiter tragen – unabhängig von der Wirtschaftlichkeit – eine hohe Verantwortung, sowohl für das Leben Ihrer Mitarbeiter als auch für das Dritter, stellen jedesmal einen Prototyp (mit all den dem innewohnenden Risiken) her, sind unter oftmals schwierigen Umständen von der Familie getrennt und haben nicht selten Arbeitszeiten, die an der Grenze des körperlich und geistig Machbaren sind.

Und die Statistik sagt zu allem Überfluß, daß das Risiko in einer Jahresscheibe dabei einen tödlichen Arbeitsunfall zu haben, so ungefähr bei 14,7 Toten pro 100.000 Beschäftige liegt (innerhalb der EU).
Den Vergleich mit den Risiken beim Fliegen schenke ich mir.

Vielleicht wäre es an dieser Stelle angebracht, einen kleinen Gang zurückzuschalten und nicht immer die – unbestritten – große Verantwortung des Pilotenberufs ins Feld zu führen, die aber eben kein Alleinstellungsmerkmal irgendeiner Berufsgruppe ist. Keiner kann mir ernsthaft erzählen wollen, daß die Verantwortung und der Umgang damit für wen auch immer davon abhängig ist, wieviel Gehalt er bekommt. Das ist nämlich eher eine Charakterfrage.

Lieber Flaps full, Du wirst vielleicht gemerkt haben, daß ich kein Wort darüber verloren habe, wo ich eine angemessene Vergütung sehe. Brauche ich auch gar nicht. Letztendlich wird sich das im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte einfach zeigen. Angebot und Nachfrage werden sich einpendeln und der Luftfahrtkuchen wird entsprechend verteilt werden.

Und vielleicht wissen wir hinterher dann alle, in welcher Welt wir so leben… ;)

Nix für ungut.
 
eine überflüssige Neiddebatte die alle Vorurteile und Klischees bedient, hilft kaum weiter :dead:
Da wird dir vermutlich niemand widersprechen. Allerdings hilft es ebenso wenig eine Diskussion mit dem Hinweis, die jeweils vorgebrachten Argumente seien einseitig, unwahr oder neidbehaftet, zu unterbinden. Leider ist genau das momentan der Fall.
Wenn man als Person, die nicht direkt von der Streikproblematik betroffen ist zu einer Einschätzung kommt, die konsequent als falsch bezeichnet wird ohne dann in einem Zwiegespräch zu erläutern wie sich denn die (aus eigener Warte) richtige Sicht der Dinge darstellt, dann schafft das wohl kaum Vertrauen oder bewegt zur Abkehr von der eigenen Meinung.

Ich hab bereits geschrieben, dass ich davon ausgehe, dass die Lufthansa sehr gut in der Lage ist die Berichterstattung in den Medien entsprechend ihrer Argumentation zu gestalten. Allerdings kam in den Medien bisher auch die Gegenseite konsequenz zu Wort, ohne dabei aber wirklich stichhaltige Argumente zu liefern, weshalb der Streik gerechtfertigt sei. Über Lohnerhöhungen liese sich in meinen Augen durchaus diskutieren, bei der Beschneidung unternehmerischer Freiheit hört bei mir aber absolut der Spaß auf. Das Anrecht darauf hat in meinen Augen kein Mitarbeiter, egal ob Reinigungskraft, Ingeneur oder Pilot.
 
Hallo
Ich stimme den Ausführungen von AIRNIE zu.
Ich denke die Pilotenschaft von LH hat die Bodenhaftung verloren. Das ist aber nicht unbedingt Schuld der Piloten. Von LH wird ja die Qualität über alles gehoben. So natürlich bei den Mitarbeitern und so halten sich die Lufthanseaten für überdurchschnittlich.
Während bei anderen Airlines die Mitarbeiter meistens wissen das der Fluggast ihren Arbeitsplatz finanziert ist das bei LH -meines Erachtens - nicht unbedingt der Fall. Ich vergleiche die Cockpitmembers ein wenig mit Chefärzte.
Aber ich fliege gerne und wenn möglich mit anderen Airlines. Die Piloten fliegen nicht schlechter als ihre LH Kollegen nur etwas günstiger. Nur so lässt sich auch wohl erklären, dass es u. a. AIR BERLIN gibt.
Den meisten Normalbürgern entzieht es sich warum das Cockpitpersonal streikt.
 
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