Der Vulkanausbruch auf Island (14.04.10) und seine Folgen

...aber erst nach Verlassen der Aschewolke! Zudem waren die Cockpitscheiben durch die Asche blind geworden (wie nach einer Behandlung mit dem Sandstrahler).

Außerdem entstand am Flieger der KLM ein Schaden von 80 Mio. USD...

EDIT: Die Triebwerke sind bei der BA 9 erst in 13500ft wieder angesprungen, also schon reichlich tief...

Den Sandstrahleffekt gibt es natürlich - geschwindigkeitsabhängig.
Nun gut, wir reden über Deutschland auch nicht mehr von Aschewolken. Freifliegende Teilchen wäre vielleicht besser gesagt, wie der Sahara Sand eben.
In der Höhe, wo der Sauerstoffanteil immernoch ~20% beträgt, ist aber halt prozentual gesehen die Anzahl der Lava-Partikel höher als in der "Tiefe" und deshalb können Triebwerke "ersticken".
Die Partikel (härter als Stahl aber extrem klein) schmelzen dann auch noch blöderweise beim Verbrennungsprozess, um sich dann gleich wieder zu festigen, und sich an allem, was in der Nähe ist, festzusetzen.
Die Tatsache, dass Triebwerke über FL100 wieder angelassen werden konnten, sollte man dennoch hinterfragen.
 
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Airlines wollen wieder fliegen

-> Airlines wollen wieder fliegen - am 17.04.2010 bei airliners.de, Artikel überarbeitet um 22:15 Uhr
Niki Lauda: «Die Asche ist kein Problem»
[...]
Ist die Luftraumsperrung über Europa aufgrund der isländischen Vulkanasche gerechtfertigt oder übertrieben? Austrian-Airlines-Vorstand Peter Malanik sprach sich am Abend in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Flyniki-Chef Niki Lauda dafür aus, Messungen durchzuführen. Man dürfe sich nicht allein auf Rechenmodelle verlassen.
KLM führte am Abend von Amsterdam aus einen entsprechenden Testflug durch. Eine Boeing 737-800 flog bei einer Runde über den Niederlanden und der Nordsee bis auf eine Reiseflughöhe in FL410. Das niederländische Ministerium für Infrastruktur hatte zuvor auch einen Überführungs-Testflug einer KLM-Maschine von Düsseldorf nach Amsterdam angekündigt.
Auch Lufthansa und Air Berlin führten am Samstag Positionierungsflüge durch. Dabei seien die Maschinen zum Teil auf bis zu 7500 Meter gestiegen, ohne dass am Boden später Asche-Probleme festzustellen waren. Ein Lufthansa-Sprecher apellierte im ZDF an die Behörden, die Luftverkehrsbranche nicht mehr als unbedingt notwendig zu strapazieren.
[...]
Flyniki-Chef Niki Lauda kommentierte, dass die außerplanmäßige Landung dafür spreche, «dass man fliegen kann». «Die Partikel sind nach Rücksprache mit meinem Triebwerkserzeuger mittlerweile kein Problem mehr» sagte Lauda. «Meiner Meinung nach könnte man schon lange fliegen.»
[...]
Das wird noch spannend - wirtschaftliche Interessen/Nöte vs. Sicherheit ? :eyeb: :think:
EDIT:
-> Ist das Flugverbot berechtigt oder ein Skandal? - Air Berlin Chef Hunold wettert in der B...d
 
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Der Anreger der ganze Sache war wohl eine Diversion der Ural-Air von Moskau nach Rom in die "Aschewolke".
In Wien angekommen, fragte man sich dann - hm - was ist denn jetzt dem Flieger passiert.
Weder dem Flieger konnte man etwas anmerken, wie auch den VFR Fliegern von MUC nach FRA, also nun?

Die Verweigerung einer IFR-Freigabe innerhalb der territorialen Lufträume war eine Entscheidung zum höherwertigem Gut, aber es gibt allerdings auch keine belastbaren Untersuchungen. Die werden jetzt wohl beginnen, um in der Zukunft aufgestellt zu sein.
 
Wie erwartet gabs bei dem KLM Flug gestern keine Probleme:
"KLM President & CEO, Peter Hartman, said: "At first glance there is no reason to suspect that anything is amiss. We observed no irregularities either during the flight or during the initial inspection on the ground."
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Vielleicht ja ein kleiner Hoffnungsschimmer!
Schönen Sonntag!
 
Ich glaub, das wird noch ein interessanter Sonntag werden!

Denn ich frage mich spätestens seit gestern, aufgrund welcher Daten und Messergebnisse das IFR Flugverbot ausgesprochen wurde?! Das eine Wolke da ist, kann, wenn ich das bis jetzt alles richtig verstanden habe, nur anhand von Infrarotmessungen belegt werden. Warum? Wegen der chemischen Zusammensetzung der Asche? Oder weil die Dichte aufgrund der Höhe und Entfernung nicht mehr gross genug ist für andere Messtechnik? Was wiederum die Nichtsichtbarkeit für uns hier unten erklären würde, denn ich find es nach rein persönlichen Empfinden seltsam, das eine fette Wolke über uns scheben soll, nur zu sehen ist sie nicht :confused:

Nur wenn die Dichte so gering ist bzw die Partikel so klein sind, das sie kaum auszumachen, schwer zu messen und schon gar nicht mit blossem Auge zu sehen sind, muss man berechtigte Zweifel haben, ob das Flugverbot noch aufrechterhalten werden sollte.

Hier gibts wirklich eine grosse Wissenslücke auf allen Expertenseiten, die nach dem Ereigniss hoffentlich geschlossen werden kann. Dann hätte der Ausbruch doch noch sein Gutes gehabt, im gewissen Sinne....
 
Meiner Meinung nach ist die Sicherheit ja am aller wichtigsten. Aber nach ein paar VFR-C Flights hab ich mir dann auch Gedanken gemacht, ob das ganze nicht etwas zu übertrieben ist. Der Vulkan ist ca. 2700km von MUC entfernt. Mir stellt sich dabei die Frage, ob die Partikelkonzenration bzw. Partikeldichte in so einer großen Entfernung noch schädlich für Flugzeuge sein kann.
Kennt sich jemand in dieser Hinsicht aus, wie so etwas gemessen wird?
 
flightradar und radarvirtuel zeigen grad eine KLM 773 zwischen DUS und AMS. Ist das wieder ein Testflug?

VG
mic13
 
Ferry schätz ich. Eine KLM 747 und eine 773 standen ja in DUS, jetzt machen sie mit denen wohl dasselbe wie LH mit ihren Heavies.
 
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Kennt sich jemand in dieser Hinsicht aus, wie so etwas gemessen wird?

Genau das sind die entscheidenden Fragen im Moment, wie wird das gemessen und sind die ermittelten bzw vorhanden Messdaten auch ausreichend, um ein Flugverbot fachlich bzw wissentschaftlich begründen zu können? Oder ging man aufgrund fehlender Daten lieber auf Nummer sicher (was ich zweifelsfrei begrüsse und nicht in Abrede stellen will!) und hat deswegen lieber gesagt, alles bleibt unten?
 
Ferry schätz ich. Eine KLM 747 und eine 773 standen ja in DUS, jetzt machen sie mit denen wohl dasselbe wie LH mit ihren Heavies.
Jep es standen eine 747,773,739,733 und 4 oder 5 738 von KLM in DUS. Wo von die B773 schon alls Ferry Flug nach AMS unterwegs ist ikn einer höhe von 4500 Stück für Stück wird und die KLM Flotte im Laufe des Tages verlassen, wenn die 773 ohne Schäden in AMS an kommt.
 
Sperrung des Luftraums bis 20 Uhr verlängert

-> Aschewolke über Deutschland: Sperrung des Luftraums bis 20 Uhr verlängert - 18.04.2010, 08:08 bei stern.de
Die Deutsche Flugsicherung hat die Sperrung des Luftraums über Deutschland wegen der Aschewolke bis Sonntag 20.00 Uhr verlängert. Das teilte eine Sprecherin am Sonntagmorgen mit. Über das weitere Vorgehen soll im Laufe des Tages entschieden werden. Die Lufthansa hatte bereits zuvor erklärt, sie streiche sämtliche Flüge bis Sonntag 20.00 Uhr.

Die vorherrschenden schwachen Windströmungen und die nach wie vor große Menge an Gletschereis an dem ausgebrochenen Vulkan in Island ließen für die kommenden Tage keine großen Veränderungen der Aschewolke erwarten. Nach Angaben von Graeme Leitch vom britischen Wetterdienst reicht die Aschesäule über dem Eyjafjallajökull mittlerweile bis in eine Höhe von auf 9.150 Meter. Die Vulkanaktivität intensiviere sich weiter.
Und die Wetterfrösche prognostizieren eine neuerliche Nordwestströmung, welche die Asche wieder direkt in unsere Richtung weht. :(
 
Wie erwartet gabs bei dem KLM Flug gestern keine Probleme:
"KLM President & CEO, Peter Hartman, said: "At first glance there is no reason to suspect that anything is amiss. We observed no irregularities either during the flight or during the initial inspection on the ground."
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Das sind eben nur CEOs bei KLM, AB oder Niki, und keine Piloten, die dann in dem Flieger sitzen müssen. (Der Niki kann ja seinen Arsch hier her bewegen und dann schön die nächsten Tage mit Asche fliegen gehen!

Wenn der wirtschaftliche Druck größer wird, wird auch mal plötzlich die Aschewolke für diese Leute weniger gefährlich! Es geht eben auch in der Fliegerei nur ums Geld und je länger das dauert, je weniger sensibel ist man auch hier bezgl. der Sicherheit- obwohl alle Airlines natürlich die Sicherheit an erster Stelle stellen, nur eben dann nicht, wenn man langsam die Geduld verliert. Niki hatte ja schon mal in BKK Erfahrung damit gemacht...:thbdwn:
 
Guten Morgen,

hat jemand einen Überblick, welche Lufträume nach momentan offiziell bis wann geschlossen sind?

Vielen dank und viele Grüße,
Michi
 
Sicherlich für alle Beteiligten eine extrem herausfordernde Situation die sich in den nächsten Tagen weiterhin zuspitzen könnte.

Hauptsächlich weil die Spannungen zwischen ökonomischen Aspekten und Safety-Fragen stark zunehmen werden. Überspitzt formuliert kann es (rein wirtschaftlich betrachtet) einer Airline, die weiss dass sie finanziell noch beispielsweise genau 3 Tage Grounding durchhält natürlich egal sein, ob sie wegen des Flugverbots in den Pleite abrutscht oder weil einer ihrer Flieger nach Einflug in die Aschewolke abschmiert.

Vor diesem Hintergrund bewerte ich auch die populistischen Äusserungen von Niki L. und Kosorten.

"Testflüge" sei es mit 10 Fliegern in ~FL100 (DLH) oder mit einem Flieger in >FL350 (KLM) können bestenfalls nichts anderes beweisen, als dass zu dieser Zeit an diesem Punkt im Raum keine bzw. keine schädliche Menge Asche vorhandne war. Daraus zu extrapolieren, welche Lufträume in Zukunft befliegbar sind wäre schon sehr gewagt, zumal der Vulkan ja weiterhin aktiv ist.

Die nationalen Behörden folgen mehr oder weniger strikt dem ICAO Volcanic Ash Contingency Plan, der ja allen Airlines bekannt sein sollte. Somit können diese nun eigentlich kaum so überrascht sein, wie sie es uns glauben machen wollen.

Von Seiten eines der Verkehrsfliegerei angemessenen Risk-Assessment wäre der einzig gangbare Weg Grenzwerte für die Asche-Konzentration durch Flugzeug- und Triebwerks-Hersteller festzulegen (gibt es derzeit nicht) und dann ein engmaschiges Überwachungsnetz (Wetterballone?) aufzubauen. Das wird wohl kaum innerhalb von Wochen möglich sein.

Bei dem volkwirtschaftlichen Schaden, der hier minütlich entsteht, darf man schon mal fragen, warum da niemand vorher in diese Richtung gedacht hat. Andererseits ist es nun mal so, dass sich bereits geringe Aschemengen fatal auf die Triebwerke auswirken (die Asche ist nichts anderes als gemahlenes Glas, welches dann in der Brennkammer flüssig wird und alles mit einem Glas-Überzug versieht) und man diese Mengen nicht sehen kann und erst recht nicht mittels Wetter-Radar erkennt.

Kurzfristig sehe ich ohne Änderung der Grosswetterlage keinen nennenswerten Flugverkehr über Europa, mit Ausnahme der evtl. og. Pleite- oder/und Harakiri-Kandidaten. Eine bekannte Irische Low-Cost-Airline soll z.B. am Freitag noch VFR in Skandinavien herumgeflogen sein.

Weiterhin gute Nerven,

MAX
 
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ja, der Luftraum über Deutschland ist offiziell bis heute 20:00 Uhr geschlossen. Wobei bei dieser Message gestern auch erst über FL360 und später über FL220 geflogen werden konnte. Nur gab es glaub ich keine Überflüge...

Das werden bei allen Fachleuten und Entscheidungsträgern ganz heisse Tage. Denn hier geht es schlicht und ergreifend um die Zukunft, um das Überleben, einer ganzen Branche und alles was dran hängt.
Ich empfinde das Drängen auf nähere Untersuchungen des bisher wenig erforschten Themas mehr wie geboten und absolut legitim. Das hat nichts mit Gewinnmaximierung zu tun. Selbstverständlich muss die Sicherheit aber an erster Stelle bleiben.
Nicht leicht abzuwägen. Denn die Zeit läuft allen davon. Lange halten Airlines sowas nicht durch. Eine wochenlange Sperrung werden nicht viele Linien überleben. Der Cashflow ist in heutigen Zeiten zusammengeschmolzen und die Leasingraten laufen ebenfalls weiter. Unbezahlter Zwangsurlaub könnte das Mode-Unwort werden.
Aber wie bei allen Krisen gibt es von Untergangsszenario bis 'alles übertrieben und halb so wild' Stimmen, alle Sichtweisen. Aber erst nach und nach dämmert einigen was eine lange Sperrung der Lufträume für Folgen haben KÖNNTE. Drücken wir die Daumen das es nicht dazu kommt
 
Die Messe München sieht auch wegen der beginnenden Bauma 2010 große Probleme auf sich zukommen. Reihenweise Stornierung von Ausstellern und Fachbesuchern wirft einen Schatten voraus. Dies ist natürlich nur ein Schaubild von unzähligen Problemen dieser Tage. Sollte der Luftraum am Montag weiterhin geschlossen bleiben, wird der volkswirtschaftliche Schaden nochmals deutlich zulegen. Am Wochenende sind ja deutlich weniger Business-Paxe unterwegs. Auch die Bahn steht am morgigen Montag vor einer großen Herausforderung. Da waren die sofortigen Einschnitte ab dem 11.09. nur Penauts gegenüber den, was derzeit in Europa abläuft.
 
12:41
Reiseunternehmen holen Gäste per Bus heim

Deutsche Reiseveranstalter haben begonnen, gestrandete Touristen per Bus und Fähre zurückzufahren. Tui flog gestern 540 Mallorca-Besucher nach Barcelona aus, von wo sie heute mit einem Buskonvoi Richtung Deutschland starteten.
 
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