"Bird crash", "Technical default": Flug 5712 HAHN-FARO am 29. Juli 2007

Zitronenkuss

Mitglied
Hallo!

Ich bitte um Eure Mithilfe: Ich bin auf der Suche nach Personen, die am Sonntag, 29. Juli 2007, auf den Ryanair-Flug 5712 von Frankfurt/Hahn nach Faro (6:50 Uhr) gebucht waren.

Zum Hintergrund: Bei der Maschine gab es kurz nach dem Start „technical defaults“, wie das im Flugverkehr-Jargon so schön heißt. Ein sehr lauter und sehr beunruhigender Knall, gefolgt von einem heftigen Schwanken, ertönte. Nachdem minutenlang kein Ton aus dem Cockpit kam, hieß es irgendwann, der Knall sei durch „Vogelflug im rechten Triebwerk“ verursacht worden und alles sei in bester Ordnung, das käme schon mal vor. Kurz danach aber fingen Passagiere im hinteren Teil des Flugzeugs an zu schreien „Hilfe, es brennt schon wieder“. Aus dem Triebwerk schlugen Flammen und es fiel daraufhin aus. Die Bordbesatzung verfiel schlagartig in Panik, rannte wie wild durchs Flugzeug, eine Stewardess brach weinend zusammen. Nach
Minuten banger Ungewissheit, weil keine Infos, sagte der Kapitän durch, dass wir „aus Sicherheitsgründen“ zurück nach Hahn fliegen und dort Not landen müssen. Aber ohne Begründung. Wir kreisten knapp eine Stunde über Hahn, um Gewicht, sprich Treibstoff, zu verlieren. Nach der Landung wurden wir in die Abflughalle evakuiert und erhielten keinerlei Informationen – weder über das, was geschehen war, noch darüber, wie es mit unserer Urlaubsreise weitergehen soll. Wir warteten 12 Stunden, bis uns eine neue Maschine nach Faro (Flugzeit: 3,5 Stunden brachte).

Davon abgesehen, dass das ein unglaublich schreckliches Erlebnis war, hat es uns einen kompletten Urlaubstag gestohlen. Da mir persönlich schon mal so etwas ähnliches mit Ryanair passiert ist, gilt für mich erstens: nie wieder Ryanair und zweitens: Ich möchte, dass Ryanair uns, den Passagieren, zumindest diesen Ausfall bezahlt oder uns irgendwie entschädigt, wenn sie schon nicht in der Lage sind, anständig mit zahlenden Gästen umzugehen.

Deshalb: Falls ihr jemanden kennt, der bei diesem Flug dabei war, bitte mit mir in Verbindung bringen. Oder die Mail an möglichst viele weiterleiten.
Wir sind zurzeit schon sechs Leute, die sich schon zusammengefunden haben, aber je mehr, desto mehr Gewicht und desto besser!!!! Danke schon mal im Voraus für Eure Hilfe….

Übrigens: Ryanair hat auf Grund eines von uns initiierten Zeitungsberichts alles dementiert: Es habe lediglich eine Warnleuchte im Cockpit aufgeleuchtet. Vogelflug, Flammen – das sei alles von den Passagieren erfunden…



Danke im Voraus für Eure Hilfe!!!!
 
Na ich hoffe mal daß das kein "Technical default" ist! :no: Meines Wissens gehören Vögel nicht standardmäßig in die Triebwerke? :shut:
Abgesehen davon find ich schon ok, daß der Flug nicht mehr fortgesetzt wird, und ob da Geld rausspringt? Ist höhere Gewalt!
Das einzige was mich etwas wundert ist, daß mit nur einem Triebwerk der Flieger so lange gekreist sein soll und nicht schnellstmöglich gelandet ist.
 
hallo,
naja, man muss dazu sagen, dass ein Ryanair-Mitarbeiter später am flughafen hahn gesagt hat: "vogelflug? das war kein vogelflug! das war ein triebwerksbrand." im fachjargon: engine fire. nur will das keiner wahrhaben. wie gesagt, ryanair dementiert ja mittlerweile alles, sowohl vogelflug als auch alles andere...
und das, finde ich, ist irgendwie keine "höhere gewalt"...
 
hallo,
naja, man muss dazu sagen, dass ein Ryanair-Mitarbeiter später am flughafen hahn gesagt hat: "vogelflug? das war kein vogelflug! das war ein triebwerksbrand." im fachjargon: engine fire. nur will das keiner wahrhaben. wie gesagt, ryanair dementiert ja mittlerweile alles, sowohl vogelflug als auch alles andere...
und das, finde ich, ist irgendwie keine "höhere gewalt"...


Kein Wunder dass Ryanair "Vogelflug" und "Engine Fire" dementieren.

Google kann Weiterhelfen:

Hier zum Vogelflug: http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegen_(Fortbewegung)
Und ein Engine Fire wäre wohl ein Grund um sofort zu Landen, egal bei welcher Airline und welcher Pilot drinsitzt.

Probiere es doch mal mit Birdstrike und Engine Flame out;)
Bei einen Birdstrike kann es schonmal passieren das das Triebwerk einen Flame out hat oder es abgestellt werden muss. Dabei dabei können bei einem Surge oder Stall im Triebwerk schonmal Flammen aus dem Triebwerk herausschiessen. Zudem fällt ein Triebwerk nicht so einfach aus! Du wirst dich wundern wie lange ein Triebwerk bei einer Beschädigung noch weiterläuft.

Also für klingt es plausibel dass eine Warnleuchte bzw. erhöhte Werte in Folge eines Vogelschlages auftgetreten sind und somit der Pilot das Triebwerk ausgeschaltet hat. Und danach hat er einen Wiederanlassversuch gemacht und es gab halt wieder erhöhte Anzeigewerte bzw. eine Surge (Flammen aus dem Triebwerk). Danach hat der Pilot es halt wieder abgestellt.

Also, ohne die hintergründe zu kennen, würde ich sagen: Ein "normaler" technischer Vorfall mit anschliessender Sicherheitslandung.

Was euch dann am Boden passiert ist, ist eine andere Sache. Aber das müsstes du mal in deren Policys nachlesen
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo,
und das, finde ich, ist irgendwie keine "höhere gewalt"...
Grundsätzlich, was Du privat empfindest ist für einen Richter völlig uninteressant. Ein Vogelschlag ist meiner Ansicht relativ problemlos höhere Gewalt. Bei einem Triebwerksbrand/ausfall im Flug tendiere ich auch dazu es zu bejahen, auch wenn es in letzter Zeit Urteile gab, die technische Defekte nicht grundsätzlich als höhere Gewalt einstufen.
Ich möchte von Dir vorab eine unjuristische Antwort haben: Was hätte Ryanair Deiner Meinung tun sollen? Wäre Dir ein Absturz oder eine unsicherer Landung lieber gewesen, bei der Du hättest verletzt werden können?
Jetzt wieder juristischer: Wo hat Ryanair Deiner Meinung nach Fehler in der Durchführung Deines gebuchten Fluges gemacht? Ich spreche nun nicht von der Informationspolitik - aber vergesse nie: Du hast Billigflieger gebucht, Du hast Billigflieger bekommen.

Ob der Ryanair-Mitarbeiter vor Ort ein vernünftiger Ansprechpartner ist, wage ich zu bezweifeln. Der entscheidende Punkt ist, Du wirst weder Vogelschlag noch Triebwerksbrand beweisen können, was Deine Ausgangslage nicht verbessert, auch nicht wenn Du noch viele weitere Passagiere findest.

Ich werde hier definitiv nicht weiter über rechtliche Rafinessen diskutieren, ich kann Dich aber einladen vorab ein paar grundlegende Dinge bezüglich Fluggastrechten selbst zu erarbeiten, zusammengefasst findest Du hier ein paar Dinge. Ob Du dann klagen willst und das Prozessrisiko tragen willst, musst Du selbst entscheiden - in Deinem Fall empfehle ich aber auf jeden Fall eine gründliche Beratung von einem spezialisierten (!) Rechtanwalt.

Zum Abschluss noch etwas zu Deiner Schlussfolgerung "nie wieder Ryanair". Man kann geteilter Meinung zum irischen Billigflieger sein, ich hatte schon einige völlig normale Flüge. Technische Defekte oder Vogelschlag passieren aber jeder Airline, auch sog. Qualitätscarriern wie Lufthansa usw. Dort mag im Idealfall das Drumherum angenehmer sein, Ausnahmen bestätigen die Regel wie man in diversen Urteilen sehen kann, kann aber im Einzelfall auch immer wieder zu Problemen führen. Zunächst gilt für alle Airlines der "Safety First"-Grundsatz - IM SINNE DES PASSAGIERS!
 
Probiere es doch mal mit Birdstrike und Engine Flame out;)
Bei einen Birdstrike kann es schonmal passieren das das Triebwerk einen Flame out hat oder es abgestellt werden muss. Dabei dabei können bei einem Surge oder Stall im Triebwerk schonmal Flammen aus dem Triebwerk herausschiessen.

Wie ein Birdstrike mit anschließendem Enginestall direkt nach dem Start von außen aussieht uns sich anhört gibt es hier:
http://www.flightlevel350.com/Aircraft_Boeing_757-200-Airline_Thomsonfly_Aviation_Video-8457.html

Auch hört man wie es die Piloten schulbuchmäßig zeigen. Ohne Panik und ganz ruhig wird der Notfall gemeldet und nach ein paar Minuten wieder ganz sauber gelandet.

Das da bei Ryanair manches nicht ganz so professional und entspannt abläuft wundert mich nicht. Gerade die Ausbildung und der Umgang mit de Flugbegleitern müsste wohl ein ziemliches Trauerspiel sein. Vermutlich hat jeder Vielflieger um einiges mehr an Erfahrung als die Flugbegleiter wenn es zu Notfälle kommt. :help:
Die Doku ist sicher auch bekannt: http://www.youtube.com/watch?v=ZkKPirksymQ&mode=related&search=


Deswegen gilt bei mir:
Mit Ryanair nur wenn absolut nix anderes geht... :whistle:

Abgesehen davon gibt's im Münchner Raum eh keine gute Anbindung an das Ryanair-Netz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sagt man so schön: "Gelegenheitsflieger glauben es würde gute und schlechte Fluggesellschaften geben. Vielflieger wissen, es gibt nur schlechte..."

@MANAL:
Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, ich sehe das nicht ganz so dramatisch. Die Crews egal welcher Airline haben eine Mindestausbildung, die vorgeschrieben ist, je nach Airline kommt dann noch eine zusätzliche Ausbildung hinzu (bis zu Schminktipps!).
Wenn man sich ein Ticket bei einem Billigflieger kauft, dann sollte man wissen, dass man auch eine - so gut es geht - abgespeckte Gegenleistung erhält.
Übrigens, ich selbst hatte schon miterlebt, wie ein Swissair-Steward aus dem "Verkehr" gezogen wurde, weil er es nervlich nicht schaffte und die Swissair-Crews waren und sind für mich persönlich immer noch das Maß der Dinge. Es sind aber immer noch Menschen. Zum Glück!
 
@ alle: erstmal vielen dank für eure antworten, links und gedankenanstöße.

@ tigerstift: wieso kein wunder, dass ryanair vogelflug und engine fire dementiert? beides waren aussagen von ryanair-leuten (pilot, bodenpersonal). es gibt für beides 185 zeugen - nämlich alle passagiere des fluges... aber vielen dank für die erklärung mit dem flame out etc. wenn ich das mal in den bangen minuten der ungewissheit gewusst hätte. auch dass man mit nur einem triebwerk fliegen kann, war mir so nicht bewusst. aufklärung hätte in der situation einiges besser machen können.

@ justinian: natürlich weiß ich, dass es einem Richter egal ist, was ich denke. ich würde auch so weit gehen, dass es ryanair egal ist. es fliegen so viele leute mit denen, da kommt es auf uns paar, die es nicht mehr tun, auch nicht an. und was ich erwarte bzw wir? also zumindest mal eine ernstzunehmende stellungnahme zu dem vorfall. eine entschuldigung für das verhalten am boden wäre ebenfalls angebracht. und im besten fall die zahlung einer entschädigung, so wie es in den agb's von ryanair steht. die beziehen sich allerdings dann eher auf die wartezeit: wenn die über drei stunden liegt, muss eine fluggesellschaft laut eu-verordnung entschädigung zahlen bzw zumindest ausfallkosten übernehmen. mir ist im märz bei einem london-flug passiert, dass ein flieger abends um 23:30 uhr einfach nicht geflogen ist und wir auf den nächsten morgen um 7 uhr umgebucht wurden. ryanair-mitarbeiter sagten, wir sollen ein hotel nehmen, das würde bezahlt. dazu kam, dass unser hotel für diese nacht in london ebenfalls bezahlt werden musste. wir haben nicht einen cent gesehen, weil ryanair sich mit dem argument "höhere gewalt" herausgewunden hat. daher reagiere ich auf diesen begriff vielleicht auch etwas allergisch...
und nein, natürlich wäre mir kein absturz lieber gewesen. aber ich finde, auch wenn es eine billigairline ist, ist es drin, die passagiere zu informieren und zumindest so zu tun, als würde man sich für sie interessieren (betreuung nach landung, verpflegung, etc).
fehler hat ryanair meiner meinung nach dahingehend gemacht, dass es lange 12 stunden gedauert hat, bis wir geflogen sind. sechs stunden davon war nicht klar, ob wir überhaupt an diesem tag noch irgendwo hin fliegen, geschweige denn am nächsten. wir wurden nicht informiert, ob vielleicht die "alte" maschine repariert wird und wir da wieder einsteigen sollten. es war alles sehr unklar und sehr nebulös, davon abgesehen, dass jeder von ryanair sich in seinen auskünften widersprochen hat.

ich weiß natürlich auch, dass so etwas auch bei anderen fluglinien passieren kann. aber: bei mir ist innerhalb von wenigen monaten zweimal scheiße mit ryanair passiert. das erste mal konnte ich ja noch verkraften, weil es keine auswirkungen außer ausgaben hatte. aber dieses erlebnis war für mich persönlich einfach nur schlimm. ich hatte angst wie noch nie in meinem leben. daher habe ich für mich die entscheidung getroffen, mit ryanair nie wieder zu fliegen. davon abgesehen bin ich für die nächste zeit sowieso froh, am boden bleiben zu können.

@ manal: danke für die videolinks. da ich meine ängste sowieso gerade mit aufklärung bekämpfe, kommt mir das gerade recht. ich kannte beides noch nicht.
 
Ich würde nie Deine schlimmen Angstgefühle in Frage stellen, auch wenn ich - durch Vorwissen - selbst vermutlich anders reagieren würde. Bei meinen bisherigen Flügen hat sich gezeigt, dass durch Vorwissen und Erfahrungen vieles leichter zu verstehen ist und man hat daher keine Angst.

Was Du ansprichst ist keine EU-Verordnung, sondern eine EG-Verordnung und die hat leider zu einer wahren Klagenflug geführt, was nicht zuletzt an einigen ziemlich unbestimmten Begriffen liegt. Ich rate dringend davon ab, diese als Laie selbst auszulegen!
Dort ist eben die "höhere Gewalt" auch ein Thema. Das ist nicht eine Sache auf die sich Ryanair besonders gerne beruft, es scheint aber so zu sein, dass Billigflieger besonders gerne dazu neigen etwas unter höhere Gewalt einzustufen, da haben aber die Gerichte durchaus schon einen Riegel vorgeschoben.
Mir fällt ein großer europäischer "Qualitätscarrier" immer wieder mit - meiner Ansicht nach - überflüssigen Prozessen auf. Das zeigt mir, nicht nur die billigen versuchen zu sparen wo sie können.
Das Du zweimal innerhalb kurzer Zeit Probleme hattest ist bedauerlich, aber eher Zufall. Beachten kannst Du nur den konkreten Fall ob da Schadensersatzansprüche entstehen. Ich hoffe Du hast Dir mal die Infos bei uns im Forum durchgesehen, dann könntest Du vielleicht einen Trend verspüren... :yes:
 
hallo,

ja, ich bin noch alles am studieren ;) man muss sich da ja auch erst mal reinarbeiten und schlau machen.
aber wenn ich bei dem vorfall wie du ein gewisses vorwissen gehabt hätte, hätte ich vielleicht auch anders reagiert, wie ich ja eben schon mal geschrieben hatte. aber da ich dieses vorwissen nicht hatte und auch sonst keine infos von der fluggesellschaft bekam, muss man sich halt auf seinen ur-instinkt verlassen. und der schreit nun mal "panik", wenn du in der luft bist, dein schicksal in den händen anderer liegt, menschen "feuer" schreien und du nur weißt, dass da ganz schön viel kerosin ist, wo die flammen sind.

aber mal konkret gefragt: wie würdest du denn jetzt vorgehen?
 
Sorry, konkrete Rechtsberatungen über ein öffentliches Forum sind meiner Meinung nach unseriös und unmöglich, da zu viele Faktoren erfahrungsgemäß dort nicht bekannt sind, die für eine seriöse Beratung nötig sind.
 
Sorry, konkrete Rechtsberatungen über ein öffentliches Forum sind meiner Meinung nach unseriös und unmöglich, da zu viele Faktoren erfahrungsgemäß dort nicht bekannt sind, die für eine seriöse Beratung nötig sind.

Und um diese Aussage noch mal zu untermauern:

Rechtsberatungen über ein Internetforum sind nicht nur unseriös sondern gesetzeswidrig und verstoßen gegen das Rechtsberatungsgesetz.

MFG Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Da gibt es nach einem höchstrichterlichem Urteil eine kleinere Diskussion, aber ich persönlich würde es ebenso auslegen... :whistle:
 
Das einzige irgendwie bedenkliche an der ganzen Sache finde ich die Stewardess, die das nervlich nicht verkraftet hat. Tut mir leid, es mag hart sein, aber sie muss die Passagiere beruhigen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie keine Ahnung hat, dass sowas vorkommen kann und nicht unbedingt lebensgefährlich ist. Zum Rest... Pech. Passiert sowas... und das Kreisen liegt wahrscheinlich einfach nur daran, dass sie unters max. Landegewicht kommen mussten, sonst wärs nämlich vllt. wirklich unangenehm geworden.
 
leute, keine panik. ich wollte keine rechtsberatung, schon gar nicht unseriös oder gar gesetzeswidrig, sondern einfach nur meinungen...
 
Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, ich sehe das nicht ganz so dramatisch. Die Crews egal welcher Airline haben eine Mindestausbildung, die vorgeschrieben ist, je nach Airline kommt dann noch eine zusätzliche Ausbildung hinzu (bis zu Schminktipps!).
Wenn man sich ein Ticket bei einem Billigflieger kauft, dann sollte man wissen, dass man auch eine - so gut es geht - abgespeckte Gegenleistung erhält.
Übrigens, ich selbst hatte schon miterlebt, wie ein Swissair-Steward aus dem "Verkehr" gezogen wurde, weil er es nervlich nicht schaffte und die Swissair-Crews waren und sind für mich persönlich immer noch das Maß der Dinge. Es sind aber immer noch Menschen. Zum Glück!

Du sagt es selber, es gibt eine Mindestausbildung, ganz einfach weil es hier gesetzlich gefordert ist. Nur steigt die Sicherheit wenn die Ausbildung auch verbessert wird und zusätzliche Trainingsmaßnahmen durchgeführt werden. Ich bevorzuge Crews die weder am körperlichen Limit noch am gesetzlichen Limit operieren. Im Ernstfall kann sowas verhängnisvoll werden... Gerade bei Evakuierungen geht es um Sekunden die darüber entscheiden ob man es überlebt oder nicht. Flugbegleiter die in so einem Fall aus Mangel an Ausbildung oder durch Übermüdung aus extremen Arbeitszeiten Fehler machen möchte ich gern vermeiden. Deshalb gibt es für mich Airlines die ich vermeiden möchte so gut es geht. Und Ryanair ist für mich eine bei der ich mir nicht sicher wäre ob da alles so optimal läuft...:eyeb: wobei es natürlich auch noch viel negativere Beispiele aus anderen Ländern gibt die ich gar nicht erst fliegen möchte :whistle:
 
Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, ich sehe das nicht ganz so dramatisch. Die Crews egal welcher Airline haben eine Mindestausbildung, die vorgeschrieben ist,...

Da muß ich jetzt auch mal was dazu sagen, ohne hier Namen zu nennen. Die obige These finde ich jedoch haarsträubend.

Wer glaubt, dass aufgrund gesetzlicher Mindestforderungen ein akzeptables Sicherheitsniveau erreicht wird, der lebt wohl noch im Glauben an die Allmacht des Staates. Diese gesetzlichen Forderungen werden i.d.R. durch dass Lobbying der betroffenen Industrie-Zweige bestimmt und nur nachrangig durch das Sicherheitsbedürfnis der Öffentlichkeit. Das gilt wohl quer durch alle Bereiche, vom Fliegen über die Eisenbahn bis zur Atomkraft. Der Kommerz regiert.

Nicht alles was erlaubt ist, ist auch sinnvoll, wer mit 200 km/h über die Autobahn fährt und schuldlos in einen Unfall verwickelt wird, hat automatisch eine Teilschuld, auch wenn kein Tempolimit bestand, weil er über der Richtgeschwindigkeit von 130 fuhr. Dabei war es doch erlaubt...

Dass Mass der Dinge für Airlines in Sachen 'Flight Safety' heißt Best Industry Practice und nicht gesetzliches Minimum. Mein Arbeitgeber leistet beim jährlichen Recurrent Training im Simulator (und bei vielen anderen Ausbildungsereignissen) 200% des Minimums, weiterhin wird wesentlich weniger geflogen, als das legal möglich wäre. Der Zugewinn an Sicherheit läßt sich schwer quantifizieren, unstreitbar ist er jedoch vorhanden.

Leider gibt es zahlreiche Airlines, die sich und ihr (zumeist 'günstiges') Produkt hinter der hohlen Phrase 'Wir erfüllen alle gesetzlichen Anforderungen' verstecken. Leider ist Fliegen heute viel zu sicher gewordern (Bitte nicht falsch verstehen), so dass viele (Passagiere, Manager, etc) die Bedeutung des Satzes 'If you think Safety is expensive, try an accident' aus den Augen verloren haben.

Mit einem Wort: Es gibt Airlines, auch deutsche, da würde ich nicht einsteigen selbst wenn ich das Ticket geschenkt bekommen.

Viele Grüße, MAX reverse
 
Noch einige Worte @ zitronenkuss zum eigentlichen Thema:

Ich halte es für nahezu unmöglich, dass ein Passagier der nicht über umfangreiche Fachkenntnisse verfügt aus der Kabine eines im Flug befindlichen Verkehrsflugzeuges beurteilen kann, welche Art von Systemstörung / -Fehler wann und wodurch aufgetreten ist und ob dieser von den Piloten zeit- und sachgerecht abgehandelt worden ist.

Wenn dann noch einige ängstliche Naturen an Bord sind und sich unmotiviert leichte Unruhe ausbreitet, dann war hinterher bestimmt alles noch schlimmer und aus einem normalen, harmlosen Durchstart-Manöver wird im Nachhinein eine lebensgefährliche Situation.

Ein Flugzeug ist ein sehr komplexes technisches Gerät mit einer Vielzahl von Systemn. Bei der Zulassung muss nachgewisesen werden, dass auch nach dem Ausfall bestimmter Systeme und unwahrscheinlichen Kombinationen eine sichere Landung möglich ist. Das gleiche müssen die Piloten mehrfach jährlich für die Verlängerung der Gültigkeit ihrer Lizenzen nachweisen.

Wenn ein Fehler auftritt, dann gilt für uns die Handlungsgreihenfolge:

1.) Aviate
2.) Navigate
3.) Communicate

Du siehst also, dass die Information der Passagiere erst unter Punkt 3. erfolgt, und dass kann dann schon mal 10 oder mehr Minuten dauern. Das kommt einem im Erstfalls sicher mindestens doppelt solange vor, allerdings sitzen wir derweil nicht im Cockpit und trinken Kaffee und bohren in der Nase, sondern arbeiten verschiedene, teils mehrseitige Checklisten ab, wälzen die manuals und fliegen nebenbei (evtl. ohne Autopilot) noch den beschädigten Flieger.

Also: Niemand verletzt, Flieger sicher am Boden, alles in Ordnung.

Darüber wie sich bei einem solchen Vorfall die Flugbegleiter verhalten, kann man sicherlich diskutieren, ebenso wie sich der Operator danach um die Passagiere kümmert. Da kommt dann mein vorheriges Posting wieder ins Spiel.

War der Flug denn wenigsten 'günstig'?

Gruß MAX
 
Max, danke für deine infos, auch was den vorgeschriebenen Handlungsablauf im cockpit betrifft. natürlich kann man als laie absolut nicht einschätzen, was da passiert. aber trotzdem ist es nun mal so, dass panik nicht steuerbar ist. aber die situation hätte durchaus anders geklärt werden können, z.b. durch stewards, die die nerven behalten. natürlich sind das auch nur menschen, das weiß ich, aber trotzdem ist es ihr job, für die passagiere zu "sorgen". aber wenn bei der ausbildung gespart wird (siehe video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=ZkKPirksymQ&mode=related&search=), dann ist das meiner meinung nach kein wunder...
 
Mit einem Wort: Es gibt Airlines, auch deutsche, da würde ich nicht einsteigen selbst wenn ich das Ticket geschenkt bekommen.

Vielen Dank für Deine fachlichen Informationen! Wäre natürlich interessant welche Airlines hier in Deutschland auch schon wesentlich weniger machen als sinnvoll.... aber Namen im Internet zu nennen ist immer gefährlich.

Kenn das halt nur von FR wo es offensichtlich ist, dass die Bezahlung bescheiden ist, die Arbeitszeiten extrem sind und permanent am gesetzlich vorgeschriebenen Abgrund operiert.
 
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