Trip-Report (F-/C-/Y-Class): MUC-SIN-SYD-CNS-CTN-AKL-ZQN-MFN-SYD-SIN-BKK-MUC

Hallo Du,(Donnergeräusch.....)
habe Deinen kleinen Reisebericht gelesen. Sehr interessant, lustig- informativ.
Man kann sich Dich ganz genau vorstellen....``smile``
Es hat richtig Spaß gemacht, dies zu lesen.
Vielen Dank dafür

Grusse
vom California Girl :-)
 
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Zwischen den Flügen - ein Resumee

Liebe Leser,

es hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet, den Bericht schreiben zu
dürfen. Die positive Resonanzen haben mich geradezu angestachelt,
in jedem Teilbericht ein wenig besser zu werden. Ich hoffe, es ist mir
gelungen. Vielen Dank für's Anstacheln.

Es ist jetzt ein halbes Jahr her. Und nach dieser Zeitspanne ist es interessant,
an welche Erlebnisse ich mich noch konkret erinnere,
ohne meine Fotos anzusehen und ohne meinen eigenen Bericht zu lesen
(ich habe meinen Bericht nie gelesen, dafür bin ich zu ungeduldig)
und ich habe ihn auch nicht ausgedruckt (das hat eine Bekannte von
mir gemacht, es sollen ja tatsächlich 40 Seiten sein. Das ist ja
erschreckend, wie lange ich schreiben kann, ohne auf den Punkt
zu kommen!)

Jetzt komme ich auf den Punkt: An was kann ich mich denn spontan
erinnern, wenn ich auf diese Reise angesprochen werde? Über was rede
und erzähle ich, wenn ich über diese Reise berichte?

Es mag überraschen: Viele Natur-Erlebnisse sind präsent, als wäre sie
gestern gewesen. Dazu gehört der Milford-Sound in Neuseeland, dort
auch die zwei Kurz-Wanderungen nahe Queenstown, eine Schiffsfahrt
und das halbtägige Skifahren bei den Kiwis, worüber ich berichtet
hatte. In Australien hat Cock Town und seine Umgebung bei mir
einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, den ich so schnell nicht
vergessen werde - die Menschen dort, das Stadtfest, eben das normal
typische Australien, das kein Tourist so erlebt. Ich durfte dabei sein.

Nach den Naturerlebnissen und Erlebnissen mit Einheimischen habe ich
noch sehr konkrete Erinnerungen an zwei Hotels und meine Unterkunft
in Cocktown: Dort war es eine einfache, aber sehr stilvolle Lodge 30
Kilometer weg von der Stadt im Regenwald. Die Lodge hatte eine sehr
individuelle Köchin. Die beiden Hotels waren das Observatory in Sydney,
in dem ich bald wieder übernachten darf (ein feines Hotel mitten in the
Rocks mit viktorianischen Stil, vor allem seinem Concierge, bei dem
man sich sofort zu Hause fühlt, wenn man ankommt). Das andere
war das Hilton Waterfront, ein Hotel mitten im Hafen von Auckland auf
einem Pier, wo man aus dem Hotelzimmer morgens auf den anderen
Seite Schiffe anlegen sieht. Beeindruckend, wenn man so aufwacht um
6 Uhr. Auch dort werde ich wieder nächtigen.

Die Natur-, Menschen- und Hotelerlebnisse sind wesentlich präsenter,
als es die First Class Flugerlebnisse waren. Und diese Erlebnisse werden
vom einfachen Cessna-Flug von Queenstwon über die Neuseeländischen
Alpen zum Milford Sound doch getoppt: Dieser Flug mit der viersitzigen
Propellermaschine läuft bis heute bei mir im Kopf ab wie ein Film
(wobei ich sagen muss, dass ich ein ausserordentlich fotografisches
Gedächtnis habe, dafür ist mein Namensgedächtnis sehr miserabel
ausgebildet wie auch mein Fremdsprachengedächtnis). An diesen Flug
habe ich die nachhaltigen Erinnerungen. Dann folgt der Flug von
Sydney nach Singapore in der Boeing 747 in der First Class von
Singapore Airlines. An diesen Flug erinnere ich mich deshalb so gut,
weil ich mich wegen "meiner" Stewardess so pudelwohl gefühlt hatte,
irgendwie aufgehoben gefühlt hatte. Dann folgt der Swissflug in der
First, auch hier auch wegen den Gesprächen mit den Flugbegleitern.
Vergessen ist aber der Flug mit der Thai trotz Sitzplatz 1 A und der
Flug mit Lufthansa trotz Sitzplatz 2 A. Bei beiden Flügen muss ich
nachdenken, was denn das Besondere an diesem Erlebnis war: An den
Lufthansa-Flug erinnere ich mich gut an die First Class Lounge in
München (die ich für die beste und persönlichste Lounge weltweit
halte). Dann erinnere ich mich an das zweistündige Sitzen auf 2 A im
Airbus 340 auf dem Vorfeld, weil das Vorderrad vor dem Start repariert
werden musste. An den eigentlich Flug habe ich keine aktiven Erinnerungen.
Auch an den A 380 Flug von Singapore nach Sydney habe ich nur dann
Erinnerungen, wenn ich mich gedanklich auf diesen Flug konzentriere.
Ich weiss noch, wie ich im Schneidersitz im Bett über den Wolken sass,
und kurz aus dem Fenster sah: der Mond erhellte die Triebwerke und
die Wolken über Australien. Mehr aktive Erinnerungen an diesen A 380
Flug habe ich nicht (ich habe geschlafen, alle schnarchten, ich war
hundemüde). Jeder beneidet mich um diesen Flug im A 380, der Neid
ist aber falsch, denn ich habe diesen nicht bewusstseinspflichtig erlebt.

An den Thai Flug von Bangkok nach München erinnere ich mich
eigentlich nur soweit, dass ich die Stewardess schrecklich fand (ihre
Stimme, ihr Aussehen) und dass ich froh war, wieder München zu landen
(was aber nicht an der Stewardess, sondern an der Dauer der Reise und
den vielen Eindrücken lag, die es zu verarbeiten galt nach solch
aussergewöhnlicher Reise, und ich Durchfall hatte und ich froh war,
wieder daheim zu sein).

Und warum schreibe ich dieses Resumee?

Weil es mir einfach gut geht, weil ich jetzt viele Dinge erleben darf, von
denen ich als Kind nie zu träumen gewagt hätte. Damals musste mich
mein Vater immer zum Aussichtshügel am alten Riemer Flughafen
fahren, damit ich dort zuerst die Landungen und dann die Starts der
Jumbos der Pan Am und dann der Lufthansa sehen konnte. Die Pan Am
flog täglich nach New York über Frankfurt, die Lufthansa ebenso täglich
über Köln auch nach New York. Ich wollte damals unbedingt Pilot werden,
um die Welt zu sehen. Ich sass noch nie in einem Flugzeug.
Flugzeuge bedeuteten für mich die Welt. Ein freies Leben, Unabhängigkeit.

Das mit dem Piloten hat nicht geklappt, dafür werde ich jetzt manchmal
vom Piloten im Flugzeug begrüsst und ich erzähle ihm, was ich von der
Welt schon gesehen habe. ich habe sie schon gesehen - vollständig
nicht, Südamerika fehlt zum Beispiel komplett, das südliche Afrika auch,
das gerade beliebte Allerweltsziel Dubai ebenso, Grönland und den
Südpool sowieso, dort möchte ich wirklich noch hin, wenn ich es noch erleben darf.

Jetzt erstmal geht es nach Indien, wo ich tatsächlich auch noch nicht
war, vorher aber nach Vietnam, und da war ich auch noch nicht.
Ich mache schon wieder eine Reise, derzeit ist mein Pass unterwegs
gerade auf der vorbereitende Postreise, um viele Visa bei Konsulaten
und Botschaften zu bekommen (ich wundere mich, wieviele Länder immer
noch Visa verlangen) - ja, und weil ich gerade mich auf meine nächste Reise
vorbereite, habe ich dieses Resumee geschrieben:

Mir geht es gut, ich fliege wieder First Class, ich freue mich aber
mehr auf die Menchen und das Menschliche, auf die Natur und das
Naturelle, einfach auf Kleinigkeiten bei dieser Reise - und das alles ist
Klassen-unabhängig. Menschen zu entdecken, die Natur und Städte zu
erobern oder einen Blick aus dem Flugzeugfenster zu werfen (falls es nicht
zwangsabgedunkelt wird und man sich gegen eine Stewardess
wehren muss) ist fast unabhängig von der Reiseklasse.

So, und mit diesem Resumee schliesse ich diese Reise nach Australien
und Neuseeland ab und bereite mich auf die neue Reise vor, die schon
sehr bald beginnt.

Vielen Dank für's Lesen
auch für dieses Resumee
 
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Und jetzt habe ich mich doch wieder verschrieben und bin nicht
auf den Punkt gekommen: Eine gute Bekannte meinte, dass ich
aus Cocktown und Neuseeland ein paar Fotos reinstellen sollte,
denn dann wäre der Reisebericht rund. Eben Natur, Land und
Leute. Dazu auch zwei oder drei Fotos von den beiden Hotels,
die ich so liebe. Das hat zwar nichts mit Fliegen zu tun, aber es
könnte den ein oder anderen vielleicht interessieren. Soll ich ein
paar Schnappschüsse hier zeigen? Es sind aber nur Schnappschüsse
von minderer Qualität.
 
Und jetzt habe ich mich doch wieder verschrieben und bin nicht
auf den Punkt gekommen: Eine gute Bekannte meinte, dass ich
aus Cocktown und Neuseeland ein paar Fotos reinstellen sollte,
denn dann wäre der Reisebericht rund. Eben Natur, Land und
Leute. Dazu auch zwei oder drei Fotos von den beiden Hotels,
die ich so liebe. Das hat zwar nichts mit Fliegen zu tun, aber es
könnte den ein oder anderen vielleicht interessieren. Soll ich ein
paar Schnappschüsse hier zeigen? Es sind aber nur Schnappschüsse
von minderer Qualität.

Einfach Ja! Erstens ist dies das Reiseforum. Zweitens hat Deine Bekannte vermutlich Recht. Und Zuallererstens war das der beste Reisebericht, den ich bisher gelesen habe.

Vielen Dank
Michael
 
Erster Eindruck: Das Observatory - ein feines Hotel in Sydney

Ich hatte ja versprochen, von den nachhaltigsten Eindrücken meiner Reise, die nichts mit dem Fliegen zu tun haben, noch Kurzberichte und ein paar Schnappschüsse hier in das Forum zu stellen. Ich beginne mit meinem Hotel in Sydney:

Mitten in the Rocks, dem ältesten Stadteil Sydneys, liegt in einer kleinen Strasse das Observatory, gerade mal 5 Gehminuten von der berühmten Harbour Bridge entfernt. Zum Ferry-Hafen sind es 10 Minuten, zur Oper 15 Minuten. Ein Bild zeigt, wie urig es in diesem Stadtteil Sydneys aussieht: ein Blick vom Hotel auf die gegenüberliegende Strassenseite.

Ich mag dieses Hotel. Es ist im viktorianischen Stil gehalten - von der Halle über das Restaurant und die Bar bis hin zu den Gängen und den Zimmern. Das zeigen die Fotos (die leider alle von schlechter Qualität sind).

Auch der Service ist viktorianisch. Ich habe schon beim Einchecken gespürt, dass man hier gerne dient und mitdenkt: Ich bin ja nach einem Nachtflug um 7 Uhr früh morgens im Observatory angekommen. Zu so früher Stunde rechnet man nicht, dass das Zimmer bezugsfertig ist. Es wurde mir das Gepäck abgenommen und gleich aufs Zimmer gebracht. Der Check-In war vorbereitet und ich musste nur noch unterschreiben. Ich wurde auch passend begrüsst: "Hallo Herr Donnergeräusch, wir haben Sie schon erwartet. Schön dass Sie da sind!"" Das war keine Floskel am frühen Morgen: "Wollen Sie sich 2 Stunden in ihrem Zimmer ausruhen?" "Sollen wir Sie um 9 Uhr wecken, wünschen Sie dann ein zweites Frühstück?". So will man begrüsst werden, wenn man Gast in einem Hotel ist. Ich hatte alle Fragen verneint, denn ich war müde und eigentlich schlecht gelaunt nach dem Nachtflug.

Das Zimmer war vorbereitet: Die Bettdecke aufgeschlagen, die vier Kopfkissen zurechtgelegt, vor dem Bett geradeaus die Hausschuhe, am Nachttisch das Wasserflasche im (Stoff-)Anzug, dazu das ein Glas, ein Wecker, mein Koffer auf der Kofferablage, der Fernsehschrank geöffnet, auf dem Bett eine Liste mit Frühstücksoptionen .....

Ich habe den Service im Observatory genossen. Er war dezent. Ich habe zum Beispiel selten so freundliche Zimmermädchen gehört (die auch in ihren stilvollen Dienstmädchenkleidern wirklich passend top aussahen, eben viktorianischer Stil). Auch der Concierge war immer der Ansprechpartner - bei Fragen zu der ablendlichen Abfahrtszeit der Ferry nach Manley genauso wie beim Diskutieren über das Für und Wider des IPhones.

Das Restaurant soll derzeit das Beste in Sydney sein. Mir jedenfalls hat es sowohl beim Frühstück (alles wird frisch nach Bestellung zubereitet, es gibt kein Buffet) als auch bei einem Abendessen gemundet. Ich hatte als Vorspeise Wachteleier mit Salatvariation und als Hauptgang Toast mit Entenfleisch bestellt - ja, richtig gelesen ! - und es war auch nicht ganz billig, aber: es war fantastisch, es war ein einziger Genuss. Als Amusgel und zwischen den beiden Gängen gab es aus der Küche dazu passende Grüsse, eine Pastete und eine kalte Suppe. Gereicht wurde alles natürlich in weissen Handschuhen, wie es damals bei der Queen Viktoria so üblich gewesen sein muss. Das Restaurant hat Stil, die Bar ebenso (siehe Foto). Man meint, man sitzt in einer Bibliothek.

Kurzum: Ich habe mich im Observatory richtig wohl gefühlt. Es hat Stil und Service, von denen die besseren und besten Deutschen Hotels weit entfernt sind (ich muss das leider sagen). In dieses Hotel habe ich mich ein wenig verliebt, und ich freue mich, dass ich dieses Jahr dort nochmals übernachten darf. Und dieses Hotel hat die notwendige Privatsphäre, die ich mag - es gibt knapp 90 Zimmer, soweit ich mich erinnere, es ist keine Bettenburg, es ist alles privater als man es sonst gewohnt ist. Ich kann das wirklich ganz schwer beschreiben, ich kann es nur so umschreiben: Ich habe mich vom ersten Moment schon beim Einchecken in diesem Hotel willkommen geheissen gefühlt. Ich habe mich einfach Zuhause gefühlt, obwohl ich in diesem Hotel vorher noch nie war. Ich habe mich in das Observatory verliebt (was mir bei Hotels sehr selten passiert).
 
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Hier ein paar Schnappschüsse: Zuerst von der Harbourbridge im Stadtteil Rocks, dann das Haus auf der gegenüberliegenden Strassenseite des Obersvatory, dann zwei Bilder vom Zimmer und eines von der Bar.
 

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Cocktown - ganz abseits gelegen ....

Nach Sydney bin ich ja nach Cairns geflogen. Dort und in Port Douglas, eine kleine Hafenstadt 2 Stunden von Cairns entfernt, habe ich im Novotel und im Sheraton übernachtet. Beide Hotels sind aber keinen Bericht wert.

Erst in Cocktown (ganz im Norden Australiens, wo es eigentlich keinen Menschen und schon gar nicht Touristen jemals verschlägt), erst dort im Norden gibt es wieder etwas zu berichten. Über das Treiben beim Stadtfest hatte ich ja schon berichtet. Das war höchst interessant. Über die Lodge habe ich glaube ich noch nicht gerschrieben. Und da beginnt dieser Bericht schon mit einer Peinlichkeit: Ich habe in Google nachsehen müssen, wie denn meine Übernachtungsherberge nahe Cocktown hieß (und zum Glück bis heute noch heißt): Mumgumby Lodge. Ich hatte es vergessen. Gewiss nicht einfach zu merken, doch trotzdem hätte ich es mir merken sollen, denn dort hatte ich eine so persönliche und herzliche Betreuung - ja fast schon eine familiäre Betreuung, an die ich noch lange denken werde – und für die ich mich eigentlich per Mail bei der Lodge bedanken hätte sollen, was ich aber bis heute nicht getan habe. So bin ich eben, so ist man eben.

Die Lodge gehört einem Neuseeländer, der mit einer Schweizerin verheiratet ist. Beide haben zwei Kinder. Ich durfte die beiden Kinder erleben beim Stadtfest und auf der Fahrt zum Flughafen: Kinder sind toll, können aber Erwachsene ganz schön fordern, aber das ist gut so. Dann gibt es einen Koch auf der Lodge, und es gibt eine Australierin, die mir dem Koch verheiratet ist: Sie macht auf der Mumgumby-Lodge einen sogenannten Full-Service-Job – Betten machen, Zimmer aufräumen, Frühstück machen, in der Küche helfen, aber auch selbst etwas Kochen, natürlich Servieren und sich mit jedem Gast unterhalten. Das letztere war aber nicht ganz so schwierig, denn es gibt nur wenige Gäste, weil die Lodge erstens nur wenige Hütten hat (ich glaube 10) und zweitens, weil ich ab der zweiten von meinen drei Nächten der einzigste Gast war.

Diese Lodge ist ein klarer Gegensatz zum Oberservatory, dem 6 Sterne Hotel aus Sydney. Sie ist anders, als die meist langweiligen Nobelhotelketten wie beispielsweise das Sheraton in Port Douglas. Auf der Lodge gibt es ein paar Holzhütten. Diese Hütten haben ein Bett, einen Schreibtisch, zwei Lampen, ein Regal und eine Dusche mit Waschbecken und WC. Einfach einfach. Doch es reicht: Es gibt auch einen Ventilator. Mehr ist da aber nicht. Kein Fernseher auf der gesamten Anlage, keine Klimaanlage – nicht einmal die Türe kann man zusperren. Aber wer soll da auch was klauen. Die Lodge ist im Regenwald. Auf dem Gelände gibt es einen Garten mit überraschend bunten Blüten, die an großen Bäumen heranwachsen, es gibt saftiges Gras und es gibt auch einen kleinen runden Pool, in dem ich jeden Morgen zum Wachmachen geschwommen bin (reinspringen sollte man da nicht, denn dazu ist er nicht tief genug und außerdem zu kein).

Die Lodge liegt etwa 30 Autominuten von Cocktown entfernt. Sie ist mitten im australischen Regenwald, in dem es nicht soviel regnet, wie es der Begriff vermuten lässt, sondern eher stürmt. Doch die Vegetation ist regenwaldtypisch: Grünes, saftiges Gebüsch und verschlungene Bäume, die ihren Durst durch ziemlich lange und große Wurzeln stillen, die kräftig gewachsen sind und bis in einen Bach hineinreichen, um dort Frischwasser zu trinken. Dazu gibt es hohe Farne, die viel Schatten spenden. Die Vegetation ist regenwaldtypisch, doch ich hätte diesen Regenwald eher Sturmwald getauft, denn in allen drei Nächten hatte es kräftig gewindet und gestürmt, was im Regenwald ziemlich laut sein kann, und zwar wirklich laut (!) aber das kräftige Geräusch des Windes vermittelt das Gefühl, mittendrin zu sein in der Natur und seinen Kräften.

Beim Frühstück redeten wir über den Sturm: Warum so viel Wind heute Nacht? Das ist nicht normal, sagten die Lodge-„Einheimischen“, eigentlich gerade untypisch zu dieser Jahreszeit. Der Wind und der Sturm war das morgendliche Gesprächsthema. Das Frühstück hat auch geschmeckt – vieles frisch aus der Küche, etliches am einfachen Buffet. Nicht First Class, aber liebevoll zurechtgerückt, zubreitet und geschmackvoll – wie auch das Abendessen. So ist die ganze Lodge: persönlich, herzlich, einfach, liebevoll – und ziemlich interessant, denn sie liegt mitten im Sturm- oder Regenwald. Man ist wirklich mittendrin. Ich empfehle sie weiter.

Ich hatte in meinem letzten Beitrag geschrieben, dass ich mich selten in Hotels oder ähnliches verliebe. In das Observatory habe ich mich verliebt, in die Mumgumby Lodge auch. Da will ich noch mal hin (wenn sie nicht so abseits auf der Weltkarte liegen würde, möchte man am liebsten ein Wochenende spontan dorthin, um sich zu entspannen).
 
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Schnappschüsse von der Lodge: Zuerst das Zentral-"Haus" (es hat ein offenes "Restaurant", eine gemütliche Sitzecke, eine kleine Bibliothek). Dann ein Bild meiner Hütte und ein weiteres Bild, wie es drinnen in der Hütte aussieht. Dann ein Bild vom Regen- (Sturm)-Wald und ein Bild von den durstigen Wurzeln
 

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Und dann noch ein paar Bilder von Cocktown und Umgebung. Ein "kleiner" Lastwagen, eine Schule, mein Lieblingspub erstmal von draussen, dann von innen aufgenommen und die beiden Pferde von Mutter und Tochter, die vor meinen Augen nach Cocktown geritten sind und dort im Stadtzentrum einfach ihre Pferde an einem Baum angebunden haben. So schaut es im Norden von Australien aus. Kein Wunder, dass es dort keinen Touristen verschlägt. Ich fand es aber sehr interessant, das normale Leben zu erleben. Die vielen kleinen, ganz normalen Erlebnisse bei meinem Aufenthalt dort haben einen nachhaltigen Eindruck auf mich hinterlassen, den ich so schnell nicht vergessen werde.
 

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Hilton Waterfront - ein Hotel mitten im Hafen Aucklands

Und weiter geht es mit ein paar Impressionen, diesmal aus dem neuseeländischen Auckland: Dort steht das Hilton Waterfront - ein Hotel auf einem Pier mitten im Hafen. Die Übernachtungsstätte hat mich begeistert: Man wacht morgens auf und sieht im Bett liegend mit Blick über den sehr grossen Balkon, wie auf der anderen Seite des Piers ein Frachtschiff anlegt und seine Ladung löscht. Das ist beeindruckend.

Das Herberge ist ein Designerhotel, das die Zusatzbezeichnung Design verdient. Hierzu ein paar Fotos: Zuerst das Hotel vom einem Schiff aus gesehen (es war ein Fähre, die mich auf eine Vorortinsel Aucklands brachte), dann Bilder aus dem Zimmer mit Blick vom Bett auf den wirklich sehr grossen Balkon (mit einem Frachtschiff auf der anderen Seite), dann ein Blick auf das Frühstück im Bett (muss ja auch mal sein *smile*) und ein dezenter Blick ins Bad (wo man mich auch mal sieht *smile*).

Und zum Schluss noch ein Blick auf den Swimmingpool des Hotels - ein Designer-Pool: 1 Meter breit, 10 Meter lang und am Ende eine Glaswand, an der man runterschauen kann auf die Vorfahrt zur Lobby des Hotels und dort die Taxis sieht, die ankommende Gäste ausladen. Das ist eine interessante Perspektive, wenn man da morgens im Pool am Ende der Glasscheibe seine Nase randrückt: Der Pool ist genau über der Vorfahrt mit Blick auf das Meer.

P.S.: ein 1 Meter breiter und 10 Meter langer Pool ist übrigens nicht unbedingt praktisch *smile*. Doch der Pool hat mich beeindruckt wie die gesamte Architektur des Hotels und seiner Zimmer.
 

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Queenstown Neuseeland - Südinsel

Ich bin immer wieder überwältigt, wenn ich in Neuseeland bin. Man kann dieses Land nicht beschreiben, man muss die Landschaft gesehen haben. Sie ist sehr intensiv. Sie hat Farbe. Sie hat Charakter. Sie wirkt. Bilder beschreiben diese Landschaft besser als Worte. Oder man geht ins Kino und schaut sich Herr der Ringe an. Da sieht man auch viel Neuseeland.

Ich bin mit der Seilbahn nach meiner Ankunft in Queenstwon auf den Hausberg hochgefahren und habe dort eine kleine Wanderung gemacht (1 Stunde). Es war eher ein Spaziergang. Allein das hat sich schon gelohnt.

Hier ein paar Schnappschüsse vom Spaziergang mit dem IPhone, die gewiss nicht von hoher Qualität sind (und auch ich als Fotograf bin nicht der Beste). Ganz nett war, dass am Wanderweg immer wieder Skulpturen auftauchten.... (so etwas finde ich interessant).
 

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Der See Namens Wakatipu

Wer wie ich bei meinem Trip nur wenig Freizeit hatte, die Landschaft zu geniessen, der kommt in Queentown dennoch voll auf seine Kosten. An einem Vormittag bin ich um 9 Uhr Dampfschiff gefahren, gute 90 Minuten lang. Ein echtes Dampfschiff auf dem Wakatipu - so heisst der See bei Queenstown. Zwei Maschinisten schaufeln da Kohle in den Kessel. Wer sich interessiert zeigt, darf auch auf die Brücke in den Kapitänsstand. Captain und Crew erzählen gerne und ziemlich viel *smile*.

Ich habe ein paar Bilder ausgewählt: Vom Schiff, vom Dampf, von Armaturen, von einem Blick aus dem Bullauge und ein Blick auf den See, als sich das Wetter geändert hatte (das ändert sich in Neusseland manchmal sehr schnell)
 

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Ein Spaziergang nahe Queenstown

Schon ein paar Kilometer entfernt von Queenstown ist man mit sich und der Natur alleine. Hier Bilder, die ich bei einem zweistündigen Spaziergang gemacht habe (ich hoffe, sie geben einen ersten Eindruck ab, wie grandios Neusseeland ist)
 

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Milford Sound

Und hier kommen jetzt die letzten Bilder aus Neuseeland: Bilder vom Milford Sound. Vom Flug dorthin hatte ich ja ausführlich schon berichtet, auch von den gewaltigen Natureindrücken. Bilder aus der Luft gab es ja schon von diesem Fjord, jetzt kommen ein paar Bilder vom Boden und auf enger See. Vielleicht machen sie ja dem ein oder anderen Leser Appetit, nach Neuseeland zu reisen, um dort wunderschöne Wochen zu verbringen. Ich kann es mit bestem Gewissen empfehlen, dass jeder Naturliebhaber in Neuseeland sehr gut aufgehoben ist.
 

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Skifahren auf dem Peak

Hoppla, da kommt noch ein kleiner Nachschub aus Neuseeland - Skifahren! Ich war ja am Vormittag vor meinem Abflug nach Sydney spontan auf dem Peak (so heisst der Berg), um vier Stunden Ski zu fahren mitten im August und in Neuseeland. An dieses Erlebnis werde ich mich noch sehr lange erinnern, deshalb auch hier noch ein paar Fotos davon.
 

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Bangkok Marriott Resort Hotel

Und jetzt kommen die letzten Bilder von einem Hotel, über das ich kurz berichten will: Das Bangkok Marriott Resort mitten in der Stadt. Für 63 Euro die Nacht geniesst man den Komfort einer 5-Sterne-Hotelkette. Das Haus liegt direkt am Fluss. Von dort geht es alle 15 Minuten per eigener Hotelfähre mitten ins Zentrum von Bangkok, die Fahrt dauert ebenfalls nur 15 Minuten (vorletztes Bild). Das Hotel hat einen tropischen Garten mit grossem Pool (zweites und drittes Bild) und ein paar ganz gute Restaurants. Man kann sich also mitten in Bangkok von dieser Metropole ganz gut erholen, die nicht unbedingt hübsch ist (letztes Bilder). Wichtig: Immer nach einem Zimmer mit Riverview fragen! (erstes Bild)
 

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Das war es nun. Mit diesem Beitrag schliesse ich meinen Bericht über diese Reise. Es hat mir sehr viel Spass gemacht, für Euch zu schreiben. Vielen Dank für das Lob, das ich bekommen habe. So etwas tut gut *smile*.

Morgen sitze ich wieder in einem Langstreckenflieger, es geht nach Seoul, Korea. Es beginnt eine andere Reise, auf die ich schon ganz gespannt bin.
 
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