vom Mietwagen zum Wein
Nach der Ankunft in San Francisco ging es weiter mit der Bahn zum Mietwagenzentrum, wo ich meinen vorab gebuchten Mietwagen übernehmen wollte. Ich könnte hier jetzt nichts darüber schreiben oder mich kurz fassen und sagen warten sowie alle guten Dinge sind drei, aber da es vielleicht doch den ein oder anderen interessiert schreibe ich mein Erlebnis doch ausführlicher.
Da kurz vor uns unter anderem auch eine British Airways Maschine gelandet war ging es da natürlich richtig zu und so dauerte es weitere 1,5 Stunden bis ich endlich an der Reihe war. Natürlich hab ich mir während der Wartezeit wieder die Frage gestellt was manche Leute da so lange brauchen wenn sie am Schalter stehen…99% haben ja sowieso vorher schon das Auto reserviert und brauchen dann immer noch 20 Minuten bis sie ihren Mietvertrag bekommen. Bei mir war das ganze nach 5 Minuten erledigt und ich ging weiter ins Parkhaus und freute mich schon auf die Choiceline… dieses mal Fehlanzeige! Anscheinend hatten die auch hier nicht genügend Fahrzeuge vorrätig und so wurde einem der Reihe nach ein Auto zugeteilt. Mir hat die Dame dann auch einen dunkelgrünen Jeep Liberty zugewiesen der gerade von einem Mitarbeiter auf einen Parkplatz gestellt wurde. Bin dann mit meinem Koffer rüber, habe wie immer meinen kurzen Aussencheck gemacht wo auch alles gepasst hat. Als ich dann die Zündung anmachte fielen mir neben den 42846 Meilen (!!!!!!) und einem leeren Tank (ich hatte das Benzin vorab schon bezahlt) auch noch die Anzeigen Check Engine sowie Change Oil auf…da war für mich klar das ich dieses Fahrzeug nicht nehmen werde. :thbdwn: Also wieder zu der Dame rüber, ihr das alles erklärt worauf sie sich auch sofort entschuldigt hat und dann wieder 20 Minuten gewartet bis sie wieder auf mich zu kam und mir mitteilte das der nächste Wagen in meiner Kategorie frühestens in 1 Stunde verfügbar wäre, Als Alternative hat sie mir dann einen Dodge Dakota angeboten, wo ich mir erst dachte was soll ich mit einem Pickup, dann die Idee aber relativ lustig fand. Also Koffer hinten rauf (mit Schwung natürlich, so wie man das im Fernsehen auch immer sieht), rein ins Auto und ab zum Hotel. Kurz und knapp…habe die Wahl nach 2 Stunden bereut und diese Krücke wieder zurückgebracht. Neben einem extrem lauten Fahrgeräusch (meine Vermutung lag auf Radlager sowie Reifen) war auch die Funktion der Lenkung (bei geradeaus Fahrt konnte man das Lenkrad so 10° nach links oder rechts drehen ohne das sich was tat) für mich inakzeptabel. :thbdwn:
Dieser Fahrzeugtausch ging dann auch ohne Probleme und der Office Manager persönlich erledigte das ausfüllen der ganzen Unterlagen und bot mir als Entschädigung für die Unannehmlichkeiten ein kostenloses Upgrade auf SUV an, was anderes hatten die eh nicht mehr da. Da ich mir diesmal endlich ein Fahrzeug aussuchen durfte fiel meine Wahl auf einen GMC Acadia da ich keinen Bock auf Kia sowie Toyota hatte. Zu meiner Überraschung war das Auto fast neu und hatte gerade mal etwas über 500 Meilen auf dem Tacho, somit war der Abend doch noch gerettet. :thbup:
Am nächsten Morgen ging es dann nach St. Helena im Napa Valley, ca 65 Meilen bzw 1.5 Stunden Fahrzeit nördlich von San Francisco. Das Napa Valley ist eines der grossen kalifornischen Weinanbaugebiete und bekannt für seine guten Weinsorten…so habe ich das zumindest mal wo gelesen denn ich muss gestehen das ich noch nie Wein getrunken hatte. :blush: Umso grösser war der Reiz mal ein Weingut zu besuchen und neben einer kleinen Tour die verschiedenen Sorten bei einer Weinprobe zu testen. Also habe ich mich für das Weingut Flora Springs entschieden, unter anderem Dank der Touristeninfos die es in den Hotellobbys immer gibt sowie der netten Dame an der Rezeption. Nachdem ich dort angekommen war folgte erstmal ein kleiner Plausch mit den bereits wartenden Leuten und anschließend ging es in einer kleinen Gruppe (wir waren 9 Leute) etwas über das Gelände zu den Weinbergen wo die Trauben in dicken Reben an den Bäumen (nennt man das so?) hingen und danach an eine Art Bar, wo die eigentliche Weinprobe stattfand. Ich war erst etwas verwundert da sich an der Theke mehrere Waschbecken befanden, aber als die ersten nach dem trinken und gurgeln oder Mund ausspülen den Wein wieder ausspuckten verstand ich das auch. Ich habe natürlich nichts ausgespuckt, irgendwie musste ich ja die 35 US$ für die Tour wieder reinbringen. Was erstmal im Mund ist bleibt auch da drin denn das ist nicht der Ausgang, außerdem dazu gab es auch noch Wasser sowie Weißbrot was mir auf die Nachfrage beim Tourguide als Neutralisationsmittel erklärt wurde. Wir haben 8 verschiedene Sorten probiert, 6 Rotwein sowie 2 Weißwein, aber an die Namen kann ich mich aber nicht mehr erinnern und irgendwie haben die auch alle gleich geschmeckt…manche schütteln jetzt vielleicht den Kopf, aber mir hat keiner geschmeckt und ich habe auch nichts von den beschriebenen Noten wie fruchtig, blumig, holzig usw sowie den verschiedenen Geschmacksrichtungen oder dem Abgang rausgeschmeckt. Es war aber trotzdem eine schöne Zeit und Erfahrung mal durch die Weinbäume zu gehen und an einer Verkostung teilzunehmen, aber am Ende muss ich sagen das mir da ein schönes kühles Erdinger Weißbier lieber ist. :cheers:
Fotos habe ich leider keine, denn in meiner morgentlichen Aufbruchphase hab ich vor lauter Dummheit meine Akkus im Hotel vergessen.:whistle: