Ein kleiner, stark verkürzter Reisebericht MUC - Krasnojarsk - MUC.
1994 hatte ich einen Auftrag für ein Projekt in Krasnojarsk45, ca. 700 km westlich des Baikalsees gelegen.
MUC - Moskau/Scheremetowo erfolgte mit einer Boeing 737 der dba.
Die Immigrationskontrolle wurde durch eine Schachtel Marlboro extrem beschleunigt.
Via Bus gings dann nach Moskau/Domodedowo (geschätzt 200 km), wo vier Stunden Aufenthalt auf Holzbänken angesagt war.
Beim check in erfuhr ich dann, dass die 2 x 30 kg Gepäckfreiheit für Aeroflot, die man mir in München versichert hatte, nur auf deren Auslandsrouten gilt (Inlandsflüge 1 x 20 kg). So mußte ich sage und schreibe 350 Dollar Übergepäck löhnen.
Nach dem es dort nichts zu essen gab war ich froh, als es ans boarden ging. Der Weg zur Maschine erfolgte Gepäck schleppend zu Fuß zur Abstellposition (ca. 300 m). Über eine Fluggasttreppe schleppte ich meine beiden Koffer à 30kg in den unteren Flur der IL86. Dort befanden sich links und rechts des Mittelganges Regale mit herunterklappbaren Netzen, in denen man sein Gpäck abstellen konnte. Dann gings durch diesen Gang weiter zum Heck der Maschine zur Treppe (Handlauf aus Holz) ins Obergeschoss.
Eine Sitzplatzreservierung gabs nicht. Die Sitze wurden einfach von vorne beginnend nach hinten aufgefüllt.
Daß ich relativ spät eingestiegen bin, erwies sich als gravierender Nachteil: Der daraus resultierende Sitzplatz hinter den Triebweken war deren Lärm gnadenlos ausgeliefert. Mit Ohrenstöpseln aus Papiertaschentüchern wars aber erträglich.
Das Catering bestand aus einem Klecks Kaviar, Marmelade, 2 Plätzchen, Komißbrot und einem Stück Brathuhn. Das Huhn war derart zäh, dass ich es nicht schaffte es mit Messer und Gabel zu zerkleinern oder auch nur einen Zahn darin zu versenken!! Der Rest der Verpflegung war in Ordnung. Sehr guten Tee gab es aus gewöhnungsbedürftigen Gummischalen (eine verkleinerte Form der uns bekannten Gipsanrührschalen). Für die mit viel Geduld ausgestatteten russischen Mitflieger war das Stück Brathuhn quasi das inflight-entertainment. Sie waren den größten Teil der Flugzeit (4,5h) damit beschäftigt dieses Teil zu verzehren.
Im Gegensatz zu westlichen Flügen war das Rauchen nur in den Toiletten erlaubt. Sie waren daher ständig besetzt. Zur dafür vorgesehenen Nutzung hatte man während des 4,5 stündigen Fluges keine Chance. Nach der Landung in Krasnojarsk rannten daher alle Pasagiere zur Flughafentoilette. Das waren vom Aufnahmevolumen völlig überforderte Plumpsklos und Pissrinnen ohne Wasserspülung - heute noch schüttel.
Dann gings mit dem Bus (Benzinmotor, kein Diesel versulzen im Winter) 320 km weit von Krasnojarsk (schöne Stadt am Strom Jenesei) über Krasnojarsk26 (fürchterlich dreckige Kraftwerksstadt) nach Krasnojarsk45 (ehemals geheime Industriestadt am Kanbogen, in der füher Uran für Atombomben angereichert wurde).
Als ich dort erzählte, dass 350 Dollar für Übergepäck bezahlt worden ist, gab man mir folgenden Tip:
Einchecken über die VIP-Lounge. Das kostet 5 Dollar. Dafür bekommt man folgende Leistungen: 1) ein Glas Sekt, 2) Polstersessel im Warteraum, 3) akzeptable Toiletten, 4) man darf zuerst boarden und sitzt damit vor den Triebwerken und 5) als Clou: Das Gepäck wird nicht gewogen!
Der Rückflug war so bei gleichzeitiger Ersparnis von 345 Dollar sehr akzeptabel.
Das Highlight war der Rückflug mit Lufthansa Boeing 737 von Scheremetowo nach München, bei dem ich einen 1,5 stündigen Sonnenuntergang bewundern durfte.
Mein Fazit: andere Länder, andere Sitten. Wenn man die landesüblichen Feinheiten kennt, Unannehmlichkeiten zu umgehen, kann ich russische Inlandsflüge nur empfehlen.
btw: An den russischen Piloten haben mich zum einen ihre weichen Landungen zum anderen ihre wirklich riesigen Schirmmützen
beeindruckt.
Die so oft beschriebenen Hühner auf russischen Inlandsflügen habe ich nur in gebratener Form erlebt.
1994 hatte ich einen Auftrag für ein Projekt in Krasnojarsk45, ca. 700 km westlich des Baikalsees gelegen.
MUC - Moskau/Scheremetowo erfolgte mit einer Boeing 737 der dba.
Die Immigrationskontrolle wurde durch eine Schachtel Marlboro extrem beschleunigt.
Via Bus gings dann nach Moskau/Domodedowo (geschätzt 200 km), wo vier Stunden Aufenthalt auf Holzbänken angesagt war.
Beim check in erfuhr ich dann, dass die 2 x 30 kg Gepäckfreiheit für Aeroflot, die man mir in München versichert hatte, nur auf deren Auslandsrouten gilt (Inlandsflüge 1 x 20 kg). So mußte ich sage und schreibe 350 Dollar Übergepäck löhnen.
Nach dem es dort nichts zu essen gab war ich froh, als es ans boarden ging. Der Weg zur Maschine erfolgte Gepäck schleppend zu Fuß zur Abstellposition (ca. 300 m). Über eine Fluggasttreppe schleppte ich meine beiden Koffer à 30kg in den unteren Flur der IL86. Dort befanden sich links und rechts des Mittelganges Regale mit herunterklappbaren Netzen, in denen man sein Gpäck abstellen konnte. Dann gings durch diesen Gang weiter zum Heck der Maschine zur Treppe (Handlauf aus Holz) ins Obergeschoss.
Eine Sitzplatzreservierung gabs nicht. Die Sitze wurden einfach von vorne beginnend nach hinten aufgefüllt.
Daß ich relativ spät eingestiegen bin, erwies sich als gravierender Nachteil: Der daraus resultierende Sitzplatz hinter den Triebweken war deren Lärm gnadenlos ausgeliefert. Mit Ohrenstöpseln aus Papiertaschentüchern wars aber erträglich.
Das Catering bestand aus einem Klecks Kaviar, Marmelade, 2 Plätzchen, Komißbrot und einem Stück Brathuhn. Das Huhn war derart zäh, dass ich es nicht schaffte es mit Messer und Gabel zu zerkleinern oder auch nur einen Zahn darin zu versenken!! Der Rest der Verpflegung war in Ordnung. Sehr guten Tee gab es aus gewöhnungsbedürftigen Gummischalen (eine verkleinerte Form der uns bekannten Gipsanrührschalen). Für die mit viel Geduld ausgestatteten russischen Mitflieger war das Stück Brathuhn quasi das inflight-entertainment. Sie waren den größten Teil der Flugzeit (4,5h) damit beschäftigt dieses Teil zu verzehren.
Im Gegensatz zu westlichen Flügen war das Rauchen nur in den Toiletten erlaubt. Sie waren daher ständig besetzt. Zur dafür vorgesehenen Nutzung hatte man während des 4,5 stündigen Fluges keine Chance. Nach der Landung in Krasnojarsk rannten daher alle Pasagiere zur Flughafentoilette. Das waren vom Aufnahmevolumen völlig überforderte Plumpsklos und Pissrinnen ohne Wasserspülung - heute noch schüttel.
Dann gings mit dem Bus (Benzinmotor, kein Diesel versulzen im Winter) 320 km weit von Krasnojarsk (schöne Stadt am Strom Jenesei) über Krasnojarsk26 (fürchterlich dreckige Kraftwerksstadt) nach Krasnojarsk45 (ehemals geheime Industriestadt am Kanbogen, in der füher Uran für Atombomben angereichert wurde).
Als ich dort erzählte, dass 350 Dollar für Übergepäck bezahlt worden ist, gab man mir folgenden Tip:
Einchecken über die VIP-Lounge. Das kostet 5 Dollar. Dafür bekommt man folgende Leistungen: 1) ein Glas Sekt, 2) Polstersessel im Warteraum, 3) akzeptable Toiletten, 4) man darf zuerst boarden und sitzt damit vor den Triebwerken und 5) als Clou: Das Gepäck wird nicht gewogen!
Der Rückflug war so bei gleichzeitiger Ersparnis von 345 Dollar sehr akzeptabel.
Das Highlight war der Rückflug mit Lufthansa Boeing 737 von Scheremetowo nach München, bei dem ich einen 1,5 stündigen Sonnenuntergang bewundern durfte.
Mein Fazit: andere Länder, andere Sitten. Wenn man die landesüblichen Feinheiten kennt, Unannehmlichkeiten zu umgehen, kann ich russische Inlandsflüge nur empfehlen.
btw: An den russischen Piloten haben mich zum einen ihre weichen Landungen zum anderen ihre wirklich riesigen Schirmmützen

Die so oft beschriebenen Hühner auf russischen Inlandsflügen habe ich nur in gebratener Form erlebt.