Lufthansa Tarifkonflikte 2013

moddin

Im Urlaub
Weitere Warnstreiks bei der Lufthansa nicht ausgeschlossen.

Nachdem die Fluggesellschaft in der dritten Verhandlungsrunde am Mittwoch erstmals ein Angebot vorgelegt hat, drohte Verdi mit baldigen Streiks. Die Offerte von Lufthansa sei "inakzeptabel" und "ein Skandal", erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle. "Wir liegen meilenweit auseinander." Verdi hatte schon vor den Gesprächen angekündigt, bei einem für die Beschäftigten enttäuschenden Angebot komme es bald zu neuen Warnstreiks. "Wir werden uns morgen beraten und möglicherweise schon entscheiden, ob wir erneut streiken werden", sagte eine Verdi-Sprecherin. Die Passagiere will die Gewerkschaft frühzeitig über geplante Streiks informieren.

Lufthansa-Tarifstreit spitzt sich zu: Streikdrohung
 
Die Lufthansa streicht am Sonntag/Montag/Dienstag wegen dem Warnstreik insgesamt 1800 (!) Flüge.

Die Liste ist hier zu finden: http://www.lufthansa.com/online/portal/lh/de/info_and_services/irregularities/canceled_flights

Auf Facebook hat ein User in einer Spottergruppe geschrieben, dass genau 22 Lufthansa-Flüge am Montag stattfinden. Hab das jetzt nicht überprüft, da ich nicht alle Flüge im Kopf hab und auch nicht die Zeit, mir den normalen Flugplan mit dem gecancelten zu vergleichen.
 
In München fliegen am Montag den 22. April bei Lufthansa lediglich LH 428, 434 und 424 !

Alle anderen LH Domestik, Kont- und Interkontflüge sind annulliert! Kein guter Tag...
 
Die Lufthansa streicht am Sonntag/Montag/Dienstag wegen dem Warnstreik insgesamt 1800 (!) Flüge.
Das nenne ich doch mal aktiven Klima-/Umwelt- und Lärmschutz. Es wird uns mündigen Bunderepublikanern doch immer wieder vermittelt, dass Flugzeuge klimaschädlich sind, die Vielzahl an Flugbewegungen die Umwelt belasten und der Fluglärm unerträglich ist, oder?:yes::confused:


:shut:
 
Kein guter Tag...

Bei allem Verständnis für die LH-Mitarbeiter.


Das hat nichts mehr mit einem Streik zu tun. Das hier ist nur ein von der streiksüchtigen Verdi geführter Arbeitskampf der auf dem Rücken des Kunden ausgetragen wird. Eine Arbeitsniederlegung von mehreren Stunden lasse ich mir ja noch eingehen, aber das gleicht der ganz großen Brechstange, ohne Rücksicht auf Verluste.

Wenn ich mir vorstelle ich sitze morgen irgendwo am anderen Ende der Welt und möchte meinen Heimflug antreten und den gibt es nicht weil daheim der komplette Laden bestreikt wird, ich als Kunde würde mir das merken.

MUCFLYER hat recht, kein guter Tag für die LH... :(

Und langsam kotzt mich diese Streikerei wirklich an. Kaum haben sich zwei Streithanseln geeinigt, fangen woanders die nächsten an. Fliegen hat für mich als Passagier langsam aber sicher etwas von Glücksspiel. Ich für meinen Teil habe auf so etwas einfach keine Lust.

Und als ob die Luftfahrt derzeit nicht genügend andere Probleme hätte. Nein, wir machen uns das Leben auch noch selber schwer.
 
Ich sag nur: Typisch Verdi. Ich konnte Gewerkschaften noch nie leiden. Ein Unternehmen braucht einen funktionierenden Betriebsrat, der in engem Austausch mit der Unternehmensleitung steht. Gewerkschaften wie Verdi sollte man verbieten!
 
Gewerkschaften verbieten halte ich nichts davon, man sollte sich schon für die Arbeitnehmer einsetzen, allerdings finde ich, auch wenn ich mir jetzt vielleicht den Mund verbrenne, die Lohnerhöhungsforderungen in Deutschland schon ein wenig übertrieben...., bei diesem Tarifstreit geht es jetzt glaub ich um 6% mehr Gehalt, liege ich hier richtig?

Aber wie war es z.B. letztes Jahr in Frankfurt, als die sogenannten "Vorfeldmitarbeiter", die in Wirklichkeit Follow-Me Fahrer sind, soweit ich das weiss über 20% mehr Lohn forderten, das find ich ehrlich gesagt schon ein wenig extrem übertrieben :dead:....

Geht´s euch in Deutschland wirklich so schlecht???

Bei uns in dem von euch teilweise so genannten Ösi-Land (Super Ausdruck) gibt´s auch jedes Jahr Lohnverhandlungen, die dann meistens so mit 3-4% mehr Gehalt enden, aber meistens ohne Streik auskommen....

Aber was bei euch gestreikt wird, das gibt´s glaub ich auf der ganzen Welt kein zweites Mal.......
 
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bei diesem Tarifstreit geht es jetzt glaub ich um 6% mehr Gehalt, liege ich hier richtig?

Nein, hier liegst du falsch!
Für die meisten betroffenen Lufthanseaten geht es jetzt darum eine Lohnkürzung im teilweise zweistelligen Prozentbereich zu verhindern, so wie es die Lufthansa fordert. Die ca. 2 Prozent Lohnerhöhung die geboten werden beziehen sich auf 29 Monate Laufzeit und von den ganzen Kürzungen die damit verbunden sind schreibt die Lufthansa in ihren Pressemitteilungen natürlich nichts.:thbdwn:
 
Nein, hier liegst du falsch!
Für die meisten betroffenen Lufthanseaten geht es jetzt darum eine Lohnkürzung im teilweise zweistelligen Prozentbereich zu verhindern, so wie es die Lufthansa fordert. Die ca. 2 Prozent Lohnerhöhung die geboten werden beziehen sich auf 29 Monate Laufzeit und von den ganzen Kürzungen die damit verbunden sind schreibt die Lufthansa in ihren Pressemitteilungen natürlich nichts.:thbdwn:

Was für Kürzungen sind das denn? In den Medien sieht man nur: Verdi fordert 5%, Lufthansa bietet 2%, das reicht den gierigen Gewerkschaftern nicht, also wird der Laden mit größtmöglichem Schaden lahmgelegt.

Meines Erachtens schießen die sich da gewaltig ins eigene Knie - bei dem Streik morgen wird Geld verbrannt, das wahrscheinlich für 1% mehr gereicht hätte.
 
Das Thema wird kaum zufriedenstellend zu diskutieren sein. Aber auf unsere Tarifautonomie und demokratische Streikkultur kann kaum verzichtet werden. Ansonsten wären ein gesetzlicher Mindestlohn - sollte es in der Branche überhaupt einen geben - Standard. Unterhalb Hartz 4, natürlich bei einer 50 Std. Woche. Urlaub? 10 Tage im Jahr, oder doch nur 7 Tage. Nacht- Schicht- und Feiertagszuschläge? Nö...

Ich denke man sollte Gewerkschaften im Grundsatz nicht in Frage stellen. Über die Verhältnismäßigkeit ihrer Aktionen und ihr politisches Kalkül hingegen, lässt sich umso mehr debattieren.
Ich empfinde aktuell einen ganztägigen 'Warn'streik auf allen Airports (außer TXL) als völlig unverhältnismäßig und unangemessen. Ein paar Stunden hätten es auch getan.
Es zeigt aber auch das geöffnete Ventil über das nun der über Jahre aufgebaute Frust und Druck entweicht.
Wer glaubt das Lufthanseaten in der breiten Masse überbezahlt sind verkennt die Entwicklungen der letzten Jahre und glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten...
Die ursprünglichen Forderungen der Arbeitgeber im aktuellen Konflikt sind je nach Geschäftsfeld heftig. Nach einigen Nullrunden der letzten Jahre wollen sie eine Reduzierung des Bruttogehaltes, Anhebung der Wochenarbeitszeit, Reduzierung der U Tage, Flexibilisierung des 13. Gehaltes (Urlaubs/Weihnachtsgeld) nach Ergebnis (die Passage wird negativ bilanziert - also Wegfall), Deckelung von Steigerungsstufen etc. etc.

Ich bin durchaus auch der Meinung, dass der Konzern sich für die nicht besser werdende Zukunft rüsten muss. Dass dies aber geschieht ohne die 'Zukunft' ausreichend kommuniziert zu haben und indem vielen Mitarbeitern der finanzielle Boden unter den Füßen weggezogen wird, mutet problematisch an.
Es sollte nachdenklich stimmen, wenn bspw. Techniker, die für die Sicherheit des Fluggerätes garantieren, nach ihrer Nachtschicht noch einem weiteren Job nachgehen müssen um in der teuersten Region Deutschlands überhaupt über die Runden zu kommen. Das ist keine Polemik und kein Einzelfall!

Also, irgendwo zwischen den Maximalforderungen der Parteien liegt die halbwegs erträgliche Wahrheit. Sie gilt es mit Augenmaß schnell zu finden damit nicht noch mehr Porzellan zerdeppert wird und weitere innerliche Kündigungen ausgesprochen werden.

Ein Spruch gefiel mir besonders:
You can't score, when you scare your team...
 
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Bestehen deine "Medien" nur aus den Pressemeldungen der LH?
Hier mal das Ganze aus der Sicht der ver.di: "Von wegen abgehoben"

"Meine" Medien bestehen aus so minderwertigen Blättern wie FAZ, Spiegel, Focus und Konsorten.

Zum Beispiel Zitat FAZ:
"Verdi verlangt für rund 33.000 Beschäftigte der Lufthansa am Boden und an Bord der Flugzeuge 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Gewerkschaft zentral ist zudem die Forderung nach Beschäftigungssicherung. Zudem will sie Verbesserungen für die Auszubildenden im Konzern erreichen.

Nach Angaben von Verdi hatte die Lufthansa ein Angebot vorgelegt, das für die ersten Monate Gehaltserhöhungen zwischen 0,4 und 0,6 Prozent in den ersten zwölf Monaten vorsieht. Die Lufthansa selbst sprach von einem Angebot mit einer zweistufigen Gehaltserhöhung in Höhe von 1,7 Prozent für die Lufthansa AG, in Höhe von 2,1 Prozent für die Frachttochter Lufthansa Cargo und den IT-Dienstleister Lufthansa Systems und im Umfang von 2,3 Prozent für die Lufthansa Technik."
http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...hansa-streicht-fast-alle-fluege-12156683.html

So wird der Tarifkonflikt in den Medien dargestellt. Und daher kein Wunder, dass das Verständnis für die überzogene Aktion morgen sich - sagen wir mal vorsichtig - in Grenzen hält.

Auf Pressemeldungen der LH stütze ich meine Meinungsfindung ebenso wenig wie auf die Gewerkschaftsparolen der Verdi.
 
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Gewerkschaften und Streiks sind wichtig für unsere Demokratie. Allerdings kann es nicht sein dass immer irgendwelche Splittergruppen die an entscheidenden Positionen sitzen alles lahmlegen wenn sie Lust haben. Grade im Infrastrukturbereich entsteht ein Schaden nicht nur bei der Firma sondern unzähligen anderen Menschen und Firmen die darauf angewiesen sind. Geht es denn verdi wirklich um die Arbeitnehmer oder will man mal ein politisches Zeichen setzen da man langsam immer mehr an Bedeutung in der Politik verliert?

Diese politischen Machtkämpfe und Sandkastenspiele auf dem Rücken von Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Kunden sind das Letzte!
 
...irgendwelche Splittergruppen...Na ja, die Gewerkschaft ver.di, und die ca. 30.000 LH Bodenmitarbeiter, für die ver.di den Streik ausgerufen hat, würde ich ja nicht gerade als Splittergruppe bezeichnen.
Viele Grüße aus dem Norden
Werner
 
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Eines hat der LH Vorstand geschafft, dass nämlich das erste Mal seit Menschengedenken "der Boden" zusammenhält und sich nicht mehr alles gefallen lässt. Verdi, Vb, Agil etc. und auch alle nichtorganisierten Lufthanseaten wissen um was es geht - das Verramschen ihrer Jobs. Sollte der LH-Vorstand seine Forderungen durchsetzen ist für viele am Boden der ohnehin nicht gut bezahlte Job ganz einfach nicht mehr zum Überleben genug. Das hört sich polemisch an, entspricht aber leider der Realität.
Es geht eben nicht um üppige Lohnerhöhungen, sonderen darum nicht NOCH mehr abzugeben. Der Boden hat schon sehr viel dafür getan, dass LH wettbewerbsfähig bleiben kann.
Es geht es eben nicht darum, dass eine kleine Berufsgruppe eine Firma zum Stillstand bringt sondern es geht für einen Großteil der Lufthanseaten um die Frage ob sie sich ihren Beruf noch leisten können.
Und es geht darum, dass ein jeder Angestellter einer Firma das Recht hat mit Respekt von eben dieser behandelt zu werden. Den lassen Herr F. Herr L. und Frau M. leider komplett vermissen ( New York, LRS, CGN usw.). Das ist ungeheuerlich und in dieser Form noch nie dagewesen.
Leider scheint der Vorstand der LH komplett den Bezug zur und den Respekt vor den eigenen Mitarbeitern verloren zu haben und deshalb hat niemand außer dem Vorstand den Streik zu verantworten.
 
@ sitzwiesel
Nur den "Danke" Button zu drücken reicht mir da nicht.
Du hast die Situation bestens zusammengefasst! :resp:

BTW: Bei den Gewerkschaften kannst du auch die TGL hinzufügen.
 
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