Lehmann
Mitglied
Hola alle,
Nach langer Sendepause von meiner Wenigkeit mal wieder was bilderreiches! Denn ich habe da mal was frisches aus dem Münchner Umland angerichtet. Geht um eine Thematik, wo sich Bundeswehr und Kommunen der Stadt Landsberg am Lech aktuell hin und wieder an den Kragen springen.
Wie weiter mit dem LTG 61? Klar ist, die Transall-Flotte fliegt im September komplett aus, der Umzug in den - Achtung, schlechtes Wortspiel - hohen Norden nach Hohn ist von der Planung schon unter Dach und Fach gebracht. Aber was passiert mit dem Gelände? Dazu mal ein kleiner Steckbrief:
Fliegerhorst Landsberg am Lech:
Der kleine Fliegerhorst, circa 50 Kilometer westlich von München, wurde 1935 erbaut und schon 1937 mit Einzug Luftwaffe im Deutschen Reich eröffnet. Zu Beginn ein unauffälliger Luftwaffenstützpunkt mit einer überschaulichen Flotte an Do-23er, die dort umherflatterten. Mit Kriegsbeginn hielt das martialisch klingende Kampfgeschwader 51 Einzug und mit einem Mal war es zu Hause von Dutzend Bombern, die im Krieg ihrer fürchterlichen Machenschaften von dort aus nachkamen, bis kurz vor Kriegsende das Flugfeld von drei amerikanischen Bombern zerstört und anschließend von den Amis unter dem Namen "Airfield R78" eingenommen wurde. Noch bis 1958 haben sich die Amerikaner in Penzing ausgetobt, indem unter anderem eine amerikanische Flugschule hier eröffnet wurde, bis man kurz nach dem Eintritt der BRD in die NATO, den Deutschen wieder ihre "Landberg Air Base" überließ und vom Standort abzog.
Seit her nutzte die Luftwaffe den Fliegerhorst, stationiert u.a. auch einige Hueys, die aber nach über 11.000 Einsätzen im Auftrag für die SAR 2016 ebenfalls abrückte und nach Baden-Württemberg verlegt wurden. Seither ist die Transall alleiniger Platzhirsch auf dem Lufttransportgeschwader 61, doch nun, nach neuester Bundeswehrreform soll auch sie bis zum Ende des Jahres aus Penzing verschwunden sein.
Freuen sich viele Flugvereine und vor allem die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, wo schon wieder neues Konfliktpotenzial ins Spiel kommt. Die einen wollen einen privaten und zivilen Flugplatz, die anderen wollen aus dem Fliegerhorst in einer hochgefragten Wohngegend Dutzende Häuser hochziehen. Die Bundeswehr hält sich ein letztes Ass allerdings noch im Ärmel: sie will die Anlange für militärische Nachnutzung weiterhin verwenden - dazu ein Statement von der Chefetage aus Köln-Bonn: "Es ist nicht Zeit abzurüsten"
Klar ist, mit der Ausmusterung der Transall C-160 hat der Flugplatz keine bedeutende Perspektive mehr für die Bundeswehr, da geografische Probleme den Ausbau der Landebahn unmöglich machen. Für den Airbus A400M und den Einsatz von Eurofightern ist die nur 2000 Meter lange Piste viel zu kurz, kann aber westlich wegen dem Fluss "Lech" und östlich wegen der Gemeide Penzing nicht ausgebaut werden. Ärgerlich.
Um das jetzt ordentlich umzuleiten, muss gesagt werden, dass das Fly-Inn nicht dem Abzug der Tralls geschuldet war, sondern im Rahmen des Events "Tag der Bundeswehr Bayern". Thematik war aber trotzdem präsent.
Los ging der ganze Spaß am vergangen Donnerstag - ein wunderschöner Sommermorgen und wir schon seit einer halben Stunde auf den Rädern, als wir mit den obligatorischen Motorengeräuschen in Penzing empfangen wurden. Es war das summen von einer diesen C-160's und unser erstes Zielobjekt. Als wir mit Übergeschwindigkeit um die letzte Kurve räuberten, sahen wir sie bereits abheben also in allerletzter Sekunde aus dem Auto gehüpft und schöööön drauf gehalten:
Es war die "Silberne Gams", die anlässlich des 60-Geburtstages vom LTG61 und für den Tag der Bundeswehr in Chrom lackiert wurde - schickes Teil! Eine 180-Grad-Kurve später und schon scheppert die Transall in die entgegengesetzte Richtung im Tiefflug an uns vorbei!
Nach zwei Low-Pass-Flügen war das Abschlusstraining vollendet und standesgemäß per "Sarajevo-Approach" stürzte sich die 51+01 in den Endanflug und war damit erstmal durch.
Leise wurde es aber trotzdem kaum, denn über unseren Köpfen kreiste bereits der nächste Greifvogel. Es war einer von aktuell 8 deutschen Airbus A400M's, die alle in Wunstorf stationiert sind und ein taufrisches Modell für das Display in Penzing vorbeischickten.
Auch der A400 lässt die vier Motoren nach dem kurzen Inlandsflug nochmal richtig heiß laufen und dreht noch mal eine enge Platzrunde uuuuund schwups legt der Riesenbrummer sich ein letztes Mal für heute in die Kurve und setzt zur Landung an:
Der Airbus A400M ist übrigens als Ablöse für die betagten Transall und Lookheed Hercules-Transporter entwickelt und bestellt worden, der neunte und zehnte soll bis Ende des Jahres ins Wunstorf stationiert sein. Bis 2019 soll sich die A400-Flotte der Luftwaffe vervierfacht haben.
Der nächste Kamerad ist ein sogenannter H145M, die militärische Version des EC145. Die deutsche Bundeswehr ist bei diesem Muster Erstkunde gewesen, wobei sich der Militärhubschrauber nicht optimal verkauft. Neben Deutschland wird noch für gerade mal zwei andere Länder produziert: neben "unseren" 15 H145M's sollen auch 5 für die Royal Thai Navy und neun für die serbische Luftwaffe gebaut werden. Um die Verkaufschancen zu erhöhen, wird derzeit an weiteren Bewaffnungsmöglichkeiten gearbeitet - mal sehen, ob sich da noch etwas tut!
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Nach langer Sendepause von meiner Wenigkeit mal wieder was bilderreiches! Denn ich habe da mal was frisches aus dem Münchner Umland angerichtet. Geht um eine Thematik, wo sich Bundeswehr und Kommunen der Stadt Landsberg am Lech aktuell hin und wieder an den Kragen springen.

Wie weiter mit dem LTG 61? Klar ist, die Transall-Flotte fliegt im September komplett aus, der Umzug in den - Achtung, schlechtes Wortspiel - hohen Norden nach Hohn ist von der Planung schon unter Dach und Fach gebracht. Aber was passiert mit dem Gelände? Dazu mal ein kleiner Steckbrief:
Fliegerhorst Landsberg am Lech:

Der kleine Fliegerhorst, circa 50 Kilometer westlich von München, wurde 1935 erbaut und schon 1937 mit Einzug Luftwaffe im Deutschen Reich eröffnet. Zu Beginn ein unauffälliger Luftwaffenstützpunkt mit einer überschaulichen Flotte an Do-23er, die dort umherflatterten. Mit Kriegsbeginn hielt das martialisch klingende Kampfgeschwader 51 Einzug und mit einem Mal war es zu Hause von Dutzend Bombern, die im Krieg ihrer fürchterlichen Machenschaften von dort aus nachkamen, bis kurz vor Kriegsende das Flugfeld von drei amerikanischen Bombern zerstört und anschließend von den Amis unter dem Namen "Airfield R78" eingenommen wurde. Noch bis 1958 haben sich die Amerikaner in Penzing ausgetobt, indem unter anderem eine amerikanische Flugschule hier eröffnet wurde, bis man kurz nach dem Eintritt der BRD in die NATO, den Deutschen wieder ihre "Landberg Air Base" überließ und vom Standort abzog.
Seit her nutzte die Luftwaffe den Fliegerhorst, stationiert u.a. auch einige Hueys, die aber nach über 11.000 Einsätzen im Auftrag für die SAR 2016 ebenfalls abrückte und nach Baden-Württemberg verlegt wurden. Seither ist die Transall alleiniger Platzhirsch auf dem Lufttransportgeschwader 61, doch nun, nach neuester Bundeswehrreform soll auch sie bis zum Ende des Jahres aus Penzing verschwunden sein.
Freuen sich viele Flugvereine und vor allem die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, wo schon wieder neues Konfliktpotenzial ins Spiel kommt. Die einen wollen einen privaten und zivilen Flugplatz, die anderen wollen aus dem Fliegerhorst in einer hochgefragten Wohngegend Dutzende Häuser hochziehen. Die Bundeswehr hält sich ein letztes Ass allerdings noch im Ärmel: sie will die Anlange für militärische Nachnutzung weiterhin verwenden - dazu ein Statement von der Chefetage aus Köln-Bonn: "Es ist nicht Zeit abzurüsten"

Klar ist, mit der Ausmusterung der Transall C-160 hat der Flugplatz keine bedeutende Perspektive mehr für die Bundeswehr, da geografische Probleme den Ausbau der Landebahn unmöglich machen. Für den Airbus A400M und den Einsatz von Eurofightern ist die nur 2000 Meter lange Piste viel zu kurz, kann aber westlich wegen dem Fluss "Lech" und östlich wegen der Gemeide Penzing nicht ausgebaut werden. Ärgerlich.
Um das jetzt ordentlich umzuleiten, muss gesagt werden, dass das Fly-Inn nicht dem Abzug der Tralls geschuldet war, sondern im Rahmen des Events "Tag der Bundeswehr Bayern". Thematik war aber trotzdem präsent.
Los ging der ganze Spaß am vergangen Donnerstag - ein wunderschöner Sommermorgen und wir schon seit einer halben Stunde auf den Rädern, als wir mit den obligatorischen Motorengeräuschen in Penzing empfangen wurden. Es war das summen von einer diesen C-160's und unser erstes Zielobjekt. Als wir mit Übergeschwindigkeit um die letzte Kurve räuberten, sahen wir sie bereits abheben also in allerletzter Sekunde aus dem Auto gehüpft und schöööön drauf gehalten:

Es war die "Silberne Gams", die anlässlich des 60-Geburtstages vom LTG61 und für den Tag der Bundeswehr in Chrom lackiert wurde - schickes Teil! Eine 180-Grad-Kurve später und schon scheppert die Transall in die entgegengesetzte Richtung im Tiefflug an uns vorbei!

Nach zwei Low-Pass-Flügen war das Abschlusstraining vollendet und standesgemäß per "Sarajevo-Approach" stürzte sich die 51+01 in den Endanflug und war damit erstmal durch.
Leise wurde es aber trotzdem kaum, denn über unseren Köpfen kreiste bereits der nächste Greifvogel. Es war einer von aktuell 8 deutschen Airbus A400M's, die alle in Wunstorf stationiert sind und ein taufrisches Modell für das Display in Penzing vorbeischickten.

Auch der A400 lässt die vier Motoren nach dem kurzen Inlandsflug nochmal richtig heiß laufen und dreht noch mal eine enge Platzrunde uuuuund schwups legt der Riesenbrummer sich ein letztes Mal für heute in die Kurve und setzt zur Landung an:

Der Airbus A400M ist übrigens als Ablöse für die betagten Transall und Lookheed Hercules-Transporter entwickelt und bestellt worden, der neunte und zehnte soll bis Ende des Jahres ins Wunstorf stationiert sein. Bis 2019 soll sich die A400-Flotte der Luftwaffe vervierfacht haben.

Der nächste Kamerad ist ein sogenannter H145M, die militärische Version des EC145. Die deutsche Bundeswehr ist bei diesem Muster Erstkunde gewesen, wobei sich der Militärhubschrauber nicht optimal verkauft. Neben Deutschland wird noch für gerade mal zwei andere Länder produziert: neben "unseren" 15 H145M's sollen auch 5 für die Royal Thai Navy und neun für die serbische Luftwaffe gebaut werden. Um die Verkaufschancen zu erhöhen, wird derzeit an weiteren Bewaffnungsmöglichkeiten gearbeitet - mal sehen, ob sich da noch etwas tut!

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